Carbodihydrazid

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Strukturformel
Strukturformel von Carbodihydrazid
Allgemeines
Name Carbodihydrazid
Andere Namen

1,3-Diaminoharnstoff

Summenformel CH6N4O
Kurzbeschreibung

weißes, kristallines Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 497-18-7
EG-Nummer 207-837-2
ECHA-InfoCard 100.007.126
PubChem 73948
ChemSpider 66578
Wikidata Q5037885
Eigenschaften
Molare Masse 90,08 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,49 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

153–154 °C (Zersetzung)[2]

Löslichkeit

gut löslich in Wasser (234 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​315​‐​317​‐​411
EUH: 044
P: 273​‐​280​‐​301+312+330​‐​302+352[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Carbodihydrazid [ CO(NHNH2)2 ] ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Hydrazide. Die Verbindung ist ein brennbarer, wasserlöslicher Feststoff. Beim Erwärmen wird Carbodihydrazid explosionsfähig.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obwohl August Wilhelm von Hofmann 1863 schon sym-Diphenylhydrazin synthetisierte und Emil Fischer 1875 seine Arbeiten über Phenylhydrazine begann, wurde die Mutterverbindung Hydrazin erst 1887 durch Theodor Curtius bekannt. T. Curtius beschrieb 1894 und – ausführlicher – 1895 Carbodihydrazid, welches er durch Hydrazinolyse von Kohlensäurediethylester gewonnen und durch Umwandlung in geeignete Derivate charakterisiert hatte.[3]

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carbodihydrazid kann durch

gewonnen werden.[3]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carbodihydrazid wird als Sauerstoffbinder in Kesselwasser verwendet.[4] Wie auch Hydrazin, schützt und passiviert Carbodihydrazid Metalloberflächen.

Derivate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Eintrag zu Carbodihydrazid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 16. Februar 2024. (JavaScript erforderlich)
  2. a b Elizabeth B. Mohr et al.: Carbohydrazide. In: J. C. Bailar, Jr. (Hrsg.): Inorganic Syntheses. Band 4. McGraw-Hill, Inc., 1953, S. 32–35 (englisch).
  3. a b Frederick Kurzer, Michael Wilkinson: Chemistry of carbohydrazide and thiocarbohydrazide. In: Chemical Reviews. Band 70, Nr. 1, Februar 1970, S. 111–149, doi:10.1021/cr60263a004.
  4. Karmina: Carbohydrazid (Memento vom 19. Oktober 2014 im Internet Archive)