Ceyoniq

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CEYONIQ Aktiengesellschaft
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0005420004
Gründung 1984[1]
Auflösungsgrund Insolvenz
Sitz Bielefeld, Deutschland
Leitung
  • Jürgen Brintrup
  • Thomas Wenzke
Mitarbeiterzahl 858 (30. September 2001)[2]
Umsatz 102 Mio. Euro (2001)[3]
Branche Softwarehersteller

Die CEYONIQ Aktiengesellschaft mit Sitz in Bielefeld war ein Hersteller von Archivierungs- und Dokumentenmanagement-Software.[1] Die Ceyoniq-Systeme dienten zur versionierten Speicherung von Dokumenten und sonstigen Informationsobjekten auf optischen Datenträgern (CD-R und WORM) und zur Verwaltung dieser Datenarchive. Bei Anwendungen im Bereich Finanzdienstleistungen und Versicherungswirtschaft sah Ceyoniq sich in einer „Spitzenposition“.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ceyoniq wurde 1984 als CE GmbH von Thomas Wenzke gegründet. Am 1. Januar 1998 wurde das Unternehmen in die CE Computer Equipment Aktiengesellschaft umgewandelt und ging im selben Jahr an die Börse.[5]

2001 übernahm CE die US-amerikanische Firma Treev und benannte sich im gleichen Zug in Ceyoniq AG um.[6] Die Übernahme von Treev belastete das Unternehmen mehr, als zunächst offensichtlich wurde. Im Geschäftsjahr 2001 musste Ceyoniq bei einem Umsatz von 102 Millionen Euro einen Verlust von 105 Millionen Euro eingestehen.[3] Am 12. April 2002 stellte das Unternehmen einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens; vier Tage später wurden die beiden Vorstände Jürgen Brintrup und Thomas Wenzke wegen Betrugsverdachts verhaftet.[7] Wenzke gestand, die Bilanzen des Unternehmens mit fingierten Aufträgen und Luftbuchungen geschönt zu haben[8] und wurde am 10. Juli 2003 rechtskräftig zu sechs Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Der angerichtete Schaden wurde auf etwa 10 Millionen Euro beziffert.[9]

2002 wurde auf der DMS Expo als Nachfolgerin der Ceyoniq AG die Ceyoniq Technology GmbH präsentiert, die von den beiden Investoren DEVK und VHV finanziert wurde.[10] Das Unternehmen gehört seit 2015 zur japanischen Kyocera Document Solutions.[11]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Hoppenstedt Aktienführer 2004, Verlag Hoppenstedt, Darmstadt 2003, ISBN 3-935773-19-6.
  2. Konzern-Neunmonatsbericht 2001 zum 30. September 2001 der Ceyoniq AG
  3. a b DMS-Anbieter muss nach Rekordverlust sein Beteiligungsportfolio überprüfen: Ceyoniq AG macht Kassensturz. Abgerufen am 28. November 2019.
  4. Konzernjahresabschluss 2000 der Ceyoniq AG
  5. Ceyoniq: "Luftrechnungen" gestanden. Abgerufen am 28. November 2019.
  6. Frühere CE Computer Equipment AG strebt Marktführerschaft beim "Lifecycle-Content-Management" an: Ceyoniq AG: Neuer Name symbolisiert neuen Anspruch. Abgerufen am 28. November 2019.
  7. Nemax-Fima insolvent, Vorstände in U-Haft, Manager Magazin, 16. April 2002, abgerufen am 25. Juni 2014.
  8. "Luftrechnungen" gestanden, Manager Magazin, 30. Juni 2003, abgerufen am 25. Juni 2014.
  9. Manager hinter Gittern, manager magazin online, 11. Juli 2003, abgerufen am 25. Juni 2014.
  10. Versicherungskonzerne als Retter: Ceyoniq startet den Neuanfang. Abgerufen am 28. November 2019.
  11. Kyocera kauft Ceyoniq-Gruppe. Abgerufen am 28. November 2019.

Koordinaten: 51° 58′ 46,4″ N, 8° 28′ 40,1″ O