Christkönig (Penzberg)

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Christkönigskirche von Süden

Die Christkönigskirche in Penzberg im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau ist die katholische Pfarrkirche[1] der Pfarrei Christkönig im Bistum Augsburg. Das Patroziniumsfest ist das katholische Hochfest Christkönig.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Barbarakirche, 1892

Der Vorgängerbau der Christkönigskirche, die 1890 erbaute neugotische Barbarakirche, wurde während des Zweiten Weltkriegs am 16. November 1944 bei einem Bombenangriff weitgehend zerstört. An den stehengebliebenen Chor wurde eine Notkirche angebaut. Durch Spenden und einen Kirchenbauverein vorangetrieben, wurde 1949 mit dem Bau der neuen Christkönigskirche nach Plänen von Michael Steinbrecher begonnen, die am 7. Oktober 1951 durch Bischof Joseph Freundorfer eingeweiht wurde. Sie war eine der ersten Kirchenneubauten im Bistum Augsburg nach dem Krieg. Dass die Penzberger Pfarrkirche fortan nicht mehr der Schutzpatronin der Bergleute Barbara, sondern Christus, dem König des Weltalls, geweiht war, liegt daran, dass schon in der NS-Zeit die Christkönigsverehrung als ein religiöses Gegengewicht zur Ideologie des Nationalsozialismus stark zunahm.[2] In den Jahren nach der Einweihung wurden noch der Kirchturm, die Turmuhr, Glocken und die Orgel sowie die Inneneinrichtung der Kirche fertiggestellt.[3] Die Orgel wurde 1958 von der Firma Zeilhuber in Altstädten errichtet; sie verfügt über 3 Manuale mit 43 Registern.[4]

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Architektur der Kirche erinnert an eine romanische Basilika. Der Sakralbau ist im Gegensatz zum neogotischen Vorgängerbau nach Südwesten ausgerichtet. Das weiträumige Langhaus der Hallenkirche besitzt schmale Seitenschiffe und ist mit einem gering geneigten Dach bedeckt. Der Rechteckchor in Mittelschiffbreite wird durch links und rechts je drei Rundfenster beleuchtet und ist auf die 4,5 Meter hohe vergoldete Christkönigdarstellung hinter dem Hochaltar ausgerichtet. Der campanile-artige, quadratische Turm besteht aus sechs Geschossen und steht am nordöstlichen Eck der Kirche. In ihm befindet sich das sechsstimmige Geläut.[5][6] Er wird gekrönt von einem fünf Meter hohen Kreuz, das sich im Mittelpunkt einer angedeuteten Strahlenkrone erhebt.[7] In der Passionskapelle der Stadtpfarrkirche wurde im Jahr 1997 eine Kopie des Passionsfensters von Heinrich Campendonk eingebaut. Das Original wurde bei der Weltfachausstellung 1937 in Paris prämiert. Ein originales Fenster Campendonks wurde im Sommer 2005 eingesetzt.[8]

Die Kirche steht unter Denkmalschutz. Nach 70 Jahren Standzeit steht ab 2023 eine gründliche Instandsetzung an. Unter anderem entspricht das Dach nicht den gesetzlichen Vorgaben über Schneelasten und die Orgel mit elektropneumatischer Traktur ist reparaturbedürftig.[9] Die Orgelbaufirma Kaps führte im Frühjahr 2023 eine Notreparatur der elektrischen Kegelladenorgel durch, um das Instrument bis zu einer umfassenden Restaurierung spielbar zu halten.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Christkönig (Penzberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bistum Augsburg
  2. Die Pfarrei in der Nazizeit. In: pg-penzberg.de. 1999, abgerufen am 20. Juni 2016.
  3. Karl Luberger: Geschichte der Stadt Penzberg. Hrsg.: Stadt Penzberg. 1969, Katholische Pfarrei, S. 97–104.
  4. Penzberg, Christkönig – Organ index, die freie Orgeldatenbank. Abgerufen am 15. Februar 2024.
  5. Denkmalliste für Penzberg (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Abgerufen am 20. Juni 2016.
  6. Georg Impler: Penzberg in Oberbayern. In: Zwölfuhrläuten. 24. Juli 2011, abgerufen am 11. Juli 2016.
  7. Siegfried Schramm: Heimatbuch für den Landkreis Weilheim (= Bayerische Heimatbücher. Nr. 1). Verlag H. Aigner, München 1958, S. 14.
  8. Campendonk in Penzberg. In: pfaffen-winkel.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Juni 2016; abgerufen am 20. Juni 2016.
  9. Alexandra Vecchiato: Nach 70 Jahren – Christkönigskirche muss saniert werden. In: Süddeutsche Zeitung. 14. Oktober 2021, abgerufen am 30. Oktober 2021.

Koordinaten: 47° 45′ 10,8″ N, 11° 22′ 37,1″ O