D. H. Peligro

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D. H. Peligro (2019)

Darren Henley (* 9. Juli 1959 in St. Louis, Missouri; † 28. Oktober 2022 in Los Angeles, Kalifornien[1]), besser bekannt unter seinem Künstlernamen D. H. Peligro, war ein US-amerikanischer Punkrock-Musiker.

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peligro wurde als Schlagzeuger der Dead Kennedys bekannt. Er löste 1981 Bruce Schlesinger ab und spielte – beginnend mit der EP In God We Trust, Inc. – auf allen Alben der Band bis zu ihrer Auflösung 1986.[2] Er beteiligte sich auch an dem Rechtsstreit zwischen Jello Biafra und den ehemaligen Mitgliedern der Dead Kennedys und sagte gegen Biafra aus.[3] Seit 2002 war er Teil der Dead Kennedys Reunion ohne Biafra mit wechselnden Sängern.[4]

1983 nahm Peligro mit The Feederz das Album Ever Feel Like Killing Your Boss? auf, das über Flaming Banker erschien.[5]

1986 spielte er Gitarre bei den Jungle Studs, die ein Album auf Alternative Tentacles herausbrachten.

Als sich die Red Hot Chili Peppers nach Hillel Slovaks Tod dazu entschieden, die Band fortzuführen, wurde Peligro für kurze Zeit Schlagzeuger, da sich Jack Irons schockiert von Slovaks Tod zeigte und nicht weitermachen wollte. Die Zusammenarbeit war nur von kurzer Dauer, da Peligro zu jener Zeit drogenabhängig war.[6] Er wurde nicht, wie es möglich gewesen wäre, als ehemaliges Mitglied mit der Band in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen, wurde jedoch von seinem Nachfolger Chad Smith erwähnt.[7] Auf dem Album Mother’s Milk von 1989 ist er nicht zu hören, er schrieb jedoch drei Songs für das Album[8] und ist auf dem Song Blues for Meister zu hören, der auf der Raritäten-Kollektion Out in L.A. zu finden ist.[9]

1995 hatte Peligro einen Gastauftritt bei Nailbomb, als sie auf dem Dynamo Open Air spielten. Für drei Songs, darunter eine Coverversion von Dead Kennedys’ Police Truck, kam er auf die Bühne. Der Auftritt wurde später Teil der Alben Proud to Commit Commercial Suicide (1995) und Live at the Dynamo (2005).[10]

1995 gründete er die Thrash-Metal/Punk-Band Peligro, die nach seinem Künstlernamen benannt ist. Dort spielte er Gitarre und sang, während Steve Wilson das Schlagzeug übernahm. Das erste, selbstbetitelte Album erschien noch über Alternative Tentacles. Es folgten 2000 Welcome to America und 2004 Sum of Our Surroundings.[11] Letzteres gewann bei den American Independent Music Awards den Preis für das beste Rockalbum.[12]

Mit Dreadnaught: King of Afropunk veröffentlichte er 2013 seine Autobiographie.[13]

Er beteiligte sich 2017 an einer Single namens WWhD? What Would Hitler Do?, die sich gegen Donald Trump richtete.[14]

2020 nahm Peligro mit Moby den Song Power Is Taken auf, der auf dem Album All Visible Objects enthalten ist.[15][16]

Am 28. Oktober 2022 stürzte er nach Angaben seiner Band in seinem Haus in Los Angeles und sei kurz darauf seiner daraus resultierenden Kopfverletzung erlegen.[17] Im Mai 2023 berichteten Medien, dass Peligro mit einem Krebsleiden zu kämpfen hatte und tatsächlich an einer Kombination aus Fentanyl und Heroin gestorben sei.[18]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Dead Kennedys[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Feederz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1984: Ever Feel Like Killing Your Boss? (Flaming Banker)
  • 2017: WWhD? What Would Hitler Do? (7″, Slope Records)

Mit Jungle Studs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1985: Jungle Studs (Alternative Tentacles)

Als Peligro[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1995: Peligro (Alternative Tentacles)
  • 2000: Welcome to America (Muck Records)
  • 2004: Sum of Our Surroundings (Dirrty Records)

Mit Red Hot Chili Peppers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Nailbomb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1995: Proud to Commit Commercial Suicide (Roadrunner Records, Drums bei Police Truck (Dead Kennedys Cover), Exploitation (Doom) und World of Shit)
  • 2005: Live at the Dynamo (Roadrunner Records, Schlagzeug bei Police Truck (Dead Kennedys Cover), Exploitation (Doom) und World of Shit)

Als Gastmusiker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1984: Part Time ChristiansRock and Roll Is Disco (Schlagzeug, auf dem gleichnamigen Album)
  • 1985: Klaus FlorideMy Linda (Schlagzeug, auf dem Album Cha Cha Cha with Mr. Flouride)
  • 1989: SluglordsMy World & Live to Live / Die to Die (Songwriting, auf dem Album Trails of Slime)
  • 2010: Danny & The Parkins SistersWe Are Indians (Schlagzeug, Album Danny & The Parkins Sisters Rerelease)
  • 2010: Sluglords – Yakety Trumpet & Free Food (Schlagzeug, Album Sluglords Forever)
  • 2020: MobyPower Is Taken (Single, Little Idiot) (Gesang, auf dem Album All Visible Objects)

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: D. H. Peligro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rachel Brodsky: Dead Kennedys Drummer D. H. Peligro Dead At 63. In: stereogum.com. 29. Oktober 2022, abgerufen am 29. Oktober 2022 (amerikanisches Englisch).
  2. FEATURE: Black Punk History—Former Dead Kennedys drummer D. H. Peligro. 19. Februar 2016, abgerufen am 15. Februar 2021 (amerikanisches Englisch).
  3. Archive-Richard-B-Simon: Dead Kennedys Drummer Says Jello Biafra 'Not Really A Musician'. Abgerufen am 15. Februar 2021 (englisch).
  4. Eric Konigsberg: A Punk Reunion. Abgerufen am 15. Februar 2021 (amerikanisches Englisch).
  5. Peter Buckley: The Rough Guide to Rock. Rough Guides, 2003, ISBN 978-1-84353-105-0, S. 368 (google.de [abgerufen am 15. Februar 2021]).
  6. Brett Buchanan: Red Hot Chili Peppers Make John Frusciante 'Firing' Claim. In: AlternativeNation.net. 3. Dezember 2019, abgerufen am 15. Februar 2021 (englisch).
  7. Annie Zaleski: Red Hot Chili Peppers Bring Emotion and Funk to Rock Hall Induction Ceremony. 15. April 2012, abgerufen am 15. Februar 2021 (englisch).
  8. Red Hot Chili Peppers – Mother’s Milk (1989, CD). Abgerufen am 15. Februar 2021 (englisch).
  9. Chad Childers: 31 Years Ago: Red Hot Chili Peppers Release 'Mother's Milk'. 16. August 2020, abgerufen am 15. Februar 2021 (englisch).
  10. Nailbomb | Biography & History. Abgerufen am 15. Februar 2021 (englisch).
  11. AHEAD Artist DH Peligro. In: Ahead Drumsticks. Abgerufen am 15. Februar 2021.
  12. D. H. Peligro: The Undead Kennedy. In: Modern Drummer Magazine. 25. November 2008, abgerufen am 15. Februar 2021 (amerikanisches Englisch).
  13. Storied Phoenix Punks The Feederz Unite Just in Time for the Trump Presidency phoenixnewtimes.com
  14. Tom Reardon: Storied Phoenix Punks The Feederz Unite Just in Time for the Trump Presidency. 1. Februar 2017, abgerufen am 15. Februar 2021.
  15. Moby: “Power Is Taken” featuring D. H. Peligro | Today's Top Tune. 29. Januar 2020, abgerufen am 15. Februar 2021 (englisch).
  16. Moby and Dead Kennedys’ D. H. Peligro Partner on "Power Is Taken". 14. Januar 2020, abgerufen am 15. Februar 2021.
  17. Dead Kennedys auf Instagram: "Dead Kennedys' drummer D. H. Peligro (Darren Henley) passed away in his Los Angeles home yesterday, October 28th." Abgerufen am 29. Oktober 2022.
  18. Und Sonst So. In: Ox-Fanzine. Nr. 168, Juni 2023, S. 5.
  19. Dreadnaught – King of Afropunk. worldcat.org