Dischwefelmonoxid

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Strukturformel
Strukturformel von Dischwefelmonoxid
Allgemeines
Name Dischwefelmonoxid
Andere Namen

Dischwefel(I)-oxid

Summenformel S2O
Kurzbeschreibung

farbloses Gas[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 20901-21-7
PubChem 140772
Wikidata Q3502614
Eigenschaften
Molare Masse 80,13 g·mol−1
Aggregatzustand

gasförmig

Löslichkeit

reagiert mit Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Dischwefelmonoxid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Schwefeloxide. Die Verbindung wurde 1933 zuerst von Peter W. Schenk dargestellt, welcher die Verbindung jedoch für Schwefelmonoxid hielt.[3]

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dischwefelmonoxid wurde auf dem Jupitermond Io nachgewiesen.[4]

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

96 % bis 100 % reines Dischwefelmonoxid kann durch Reaktion von Thionylchloriddampf mit Silbersulfid bei 160 °C gewonnen werden.[1]

Bei der Reaktion von Schwefel mit Sauerstoff oder Kupfer(II)-oxid entsteht kein reines Dischwefelmonoxid.[1]

Es entsteht auch bei der Zersetzung von Schwefelmonoxid[3]

oder dessen Reaktion mit Schwefel.[5]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dischwefelmonoxid ist ein farbloses Gas, das mit Wasser unter Bildung von Schwefel, Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxid reagiert. Es ist nur in der Gasphase bei Drücken kleiner als 1 mBar einige Tage haltbar und polymerisiert bei höheren Drücken, in Lösungsmitteln oder bei höheren Temperaturen unter Abspaltung von Schwefeldioxid zu gelben bis orangefarbenen Polyschwefeloxiden (SnO)x. Mit Laugen und Halogenen reagiert die Verbindung.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 574.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. a b Ralf Steudel: Elemental Sulfur and Sulfur-Rich Compounds II. Springer, 2003, ISBN 3-540-40378-7, S. 205 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Volcanic origin of disulfur monoxide S2O on Io, M. Y. Zolotov, und B. Fegley. Icarus 133(2):293--297 (1998).
  5. Peter W. Schenk, Werner Holst: Über das Schwefelmonoxid. XIV. Versuche zur Reindarstellung des S2O. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. 319, 1963, S. 337–349, doi:10.1002/zaac.19633190515.