Diskussion:Hans Böhm (Pauker von Niklashausen)

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Abstimmung zur Exzellenten-Wahl vom 13. Juni 2005[Quelltext bearbeiten]

Artikel wurde von Benutzer Rosenzweig begonnen. Ich habe ihn am 12. Juni überarbeitet und erweitert. Daher von mir kein Votum. Hoss 10:46, 13. Jun 2005 (CEST)

  • contra Artikel auf Hobby-Niveau. Die dilettantische LIT-Liste enthält genau jenes Buch nicht, ohne dessen Kenntnis man nichts über diesen Mann schreiben sollte, Klaus Arnolds Habilitationsschrift (Klaus Arnold, Niklashausen 1476. Quellen und Untersuchungen zur sozialreligiösen Bewegung des Hans Behem und zur Agrarstruktur eines spätmittelalterlichen Dorfes (Saecula spiritualia 3, Baden-Baden 1980). Die moderne Rezeption wird mit 1 Satz abgehandelt (obwohl sie online unter [1] gut faßbar ist) und Rezeptionszeugnisse unzulässigerwiese ins Literaturverzeichnis eingemengt. Keine Angaben zur Quellenlage, die Deutung macht einen laienhaften Eindruck. --Historiograf 17:03, 13. Jun 2005 (CEST)
  • Pro Ich finde den Artikel sehr gut gelungen, da es an dieser Stelle in erster Linie darum geht, einen Überblick über ein völlig unbekanntes Thema zu erhalten. Die Lösung dieser Aufgabe ist den Autoren bestens gelungen. --Markus Schweiß, @ 09:40, 14. Jun 2005 (CEST)
  • Pro Sehr gut geschriebener und inhaltlich plausibler Artikel zu diesem Thema. Obwohl ich mich für die deutsche Geschichte des Mittelalters interessiere, war mir diese historische Person bisher nur als Pfeifer von Niklashausen bekannt. Die vielen Namen und Daten sind m.E. sehr gut recherchiert. Ich habe jedenfalls mit meiner bewährten Google-Probe keine Fehler entdeckt. Die LIT-Liste (ohne Klaus Arnold) sehe ich übrigens nicht als Ablehnungsgrund. Die Verfasser sind möglicherweise Hobby-Historiker, aber keinesfalls Laien. Marion17 14:45, 14. Jun 2005 (CEST)
  • contra Ein in der Tat sehr schöner Artikel; die von Benutzer:Historiograf genannten Gründe stehen einer Wertung als Exzellent gleichwohl entgegen. -- Stechlin 14:54, 14. Jun 2005 (CEST)
  • Neutral. Um einem falschen Eindruck entgegenzutreten: der jetzige Artikel ist praktisch ausschließlich das Werk von Hoss; ich möchte mich da nicht mit fremden Federn schmücken, auch nicht indirekt. Von meinem ungleich kürzeren Artikel ist eigentlich nur das erste Bild, ein Titel bei der Literatur und ein Teil des einleitenden Absatzes übrig geblieben.
    Den Artikel finde ich auch sehr informativ und gelungen. Die von Historiograf in gewohnt ruppiger Manier vorgebrachten Gegenargumente sind größtenteils formaler Natur und lassen sich durch Korrekturen oder Ausbau der beanstandeten Teile beheben. Er sollte vielleicht auch darlegen, warum die Deutung auf ihn einen laienhaften Eindruck macht, damit ggfs. Abhilfe geschaffen werden kann. --Rosenzweig δ 19:23, 14. Jun 2005 (CEST)
Ah man soll einfach die Arbeit von Arnold ungelesen ins LIT-VERZ klatschen und gut is?? Formale Mängel weisen unweigerlich auf gravierende inhaltliche Mängel hin. Ohne intensive Beschäftigung mit der Arbeit von Arnold kann das nichts werden. --Historiograf 19:39, 14. Jun 2005 (CEST)
Bitte keine Unterstellungen. Wenn die gravierenden inhaltlichen Mängel so unweigerlich sind, kannst du sie sicherlich auch hier benennen. Dass dir die moderne Rezeption zu kurz kommt und du Angaben zur Quellenlage vermisst, hast du ja schon geschrieben. Ich vermisse aber immer noch eine Aussage von dir, warum die Deutung auf dich einen laienhaften Eindruck macht. Ist das die automatische Folgerung daraus, dass du einen von dir für wichtig gehaltenen Titel im Literaturverzeichnis vermisst? Oder gibt es auch andere Gründe, die sich hier darlegen lassen? --Rosenzweig δ 20:01, 14. Jun 2005 (CEST)
... vergiss es, siehe hier unter "Begriff". Solltest Du wider Erwarten doch eine überraschend klare Antwort des ruppigen Herrn bekommen, gewinnst Du den wiki-Fragestern in Gold am Bande. Ich finde den Beitrag übrigens Klasse und habe ihn mit großem Interesse gelesen - da ich oft erlebt habe, dass der freundliche Herr letzten Endes Recht hat (auch wenn er nix erklärt) stimme ich nicht ab bzw. bin neutral/abwartend. --Lienhard Schulz 20:45, 14. Jun 2005 (CEST)
  • Contra. Ganz nett trotz einiger kruder Formulierungen (Erweckung als Prediger), aber nicht unter den exzellenten 2 Promille der WP-Artikel imho, vgl. dazu auch Historiograf. -- Carbidfischer Kaffee? 21:15, 14. Jun 2005 (CEST)
  • Noch Contra, ein auf den ersten Blick ansprechender Artikel, der insbesondere im letzten Teil mit spekulativen Formulierungen und verpönten Wendungen ("sicherlich", "wahrscheinlich", "natürlich") aus dem Rahmen fällt. --Semmel 08:32, 15. Jun 2005 (CEST)
  • Contra. Möglicherweise lesenswert, aber nicht exzellent. Innerlichkeitsbeschreibungen wie Beim Viehhüten dachte er über die Lebensverhältnisse nach und malte sich im Geiste eine gottgefälligere, bessere Weltordnung aus oder wo die Einsamkeit aus allen Ritzen kroch gehören ins Goldene Blatt, aber nicht in eine historische Darstellung. (Außer, diese Angaben stammten wider jedes Erwarten aus den Verhörprotokollen; dann müßte man das aber auch hinschreiben!) --Sigune 23:30, 15. Jun 2005 (CEST)
  • contra Die ersten drei Kapitel gehen gut als Satire durch (ist aber wohl nicht beabsichtigt)--Heliozentrik 17:13, 20. Jun 2005 (CEST)
  • contra (siehe oben) SteffenG 17:22, 26. Jun 2005 (CEST)
  • pro - Ein gut lesbarer und ansprechender Text. Recherchen in noch der letzten Habilitationsschrift zum Thema ist imho kein "Muss". Grüße SemiKondukator 12:53, 30. Jun 2005 (CEST)
Sehe ich ganz anders. Es gibt genau eine maßgebliche Monographie zum Thema und diese wird ignoriert. Wer diesen Artikel gut findet, drückt die WP auf Baumschulniveau --Historiograf 1. Jul 2005 18:49 (CEST)
Darfst du gerne anders sehen. "Baumschulniveau" finde ich aber einigermaßen respektlos - nicht mir gegenüber, bin ja nur ein Klippschüler mit Magisterabschluss - aber gegenüber den Autoren, die hier einiges an (Frei-)Zeit und Mühe investieren. Du magst ja in der Sache recht haben, aber überlege mal, ob dieser Ton angemessen ist. Wir sind hier nicht im Oberseminar. Grüße SemiKondukator 2. Jul 2005 05:55 (CEST)
Du liest Dir bitte den Artikel Baumschule durch damit Du beim nächsten Mal weist, wovon Du redest. In einer Baumschule wird oft effizienter gearbeitet als in manch deutscher Gelehrtenschreibstube ;-) Gruss Martin Bahmann 2. Jul 2005 08:09 (CEST)
Genau, hier gelten die Kriterien der wissenschaftlichen Forschung nicht (streng). Und was maßgeblich ist oder nicht entscheidet nicht Historiograf. --Heliozentrik 2. Jul 2005 08:15 (CEST)
  • contra - Ich hätte keine größeren Probleme für ein Pro, wenn auf die Kritikpunkte noch eingegangen würde, die mir recht valide erscheinen. -- מישה 3. Jul 2005 08:14 (CEST)

Abgeschlosse Lesenswert-Kandidatur (gescheitert)[Quelltext bearbeiten]

Hans Böhm (Pauker von Niklashausen)[Quelltext bearbeiten]

Scheiterte im Juni an der Exzellenz-Wahl. Lesenswert? --Bender235 02:36, 6. Jan 2006 (CET)

  • pro - ich hätte dem Artikel als Laie in der Exzellenzwahl wohl auch ein pro gegeben, dort halte ich mich allerdings mittlerweile aus den meisten Abstimmungen raus. -- Achim Raschka 06:54, 6. Jan 2006 (CET)
  • jetzt neutral pro --Zahnstein 13:21, 7. Jan 2006 (CET) Wenn Historiograf contra sagt, will ich als Laie es nicht besser wissen. --Zahnstein 20:58, 9. Jan 2006 (CET)
  • pro (Den habe zwar ursprünglich mal ich angelegt, aber seit 12. 6. 2005 ist das praktisch ein komplett neuer Artikel von jemand anderem, so dass ich getrost dafür stimmen kann.) --Rosenzweig δ 22:31, 8. Jan 2006 (CET)
  • Pro --Flibbertigibbet 23:42, 8. Jan 2006 (CET)
  • Nachfrage: Inwieweit sind inzwischen die gut begründeten Einwände von Historiograf aus der Exzellenz-Diskussion bei der weiteren Bearbeitung berücksichtigt worden? --Frank Schulenburg 00:04, 9. Jan 2006 (CET)
  • contra - der Artikel verzichtet auf Einzelnachweise, er führt die maßgebliche Darstellung von Klaus Arnold nach wie vor nicht auf, es liegt daher nahe anzunehmen, dass er sachlich und wissenschaftlich nichts als ein Elaborat irgendwelcher Hobbyhistoriker ist, vor dem ich nur Abscheu empfinden kann. --Historiograf 01:33, 9. Jan 2006 (CET)

Contra ganz ohne Abscheu, da nicht ausreichend recherchiert. Hobbyhistoriker AndreasPraefcke ¿! 09:48, 10. Jan 2006 (CET)

Hans Böhm (Pauker von Niklashausen)[Quelltext bearbeiten]

Dieser Artikel hat mich als Leser und für meine Recherchen sehr beeindruckt. Schlüssige Gesamtschau, gut gegliedert, sehr detailiert, fundiert und sogar abwechslunsgreich bebildert, umfangreich mit Quellen belegt - sicher nicht selbstverständlich für einen historischen und z.T. lokalgeschichtlichen Hintergrund. PeterBraun74   Kurier zu Pferde - get contact 18:45, 12. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Pro da ich kein Autor des Artikels bin, bin ich mal so frei diesen Artikel aus genannten Gründen mit Positiv zu bewerten. PeterBraun74   Kurier zu Pferde - get contact 20:34, 12. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Neutral Die Reviewgeschichte des Artikels ist leider gänzlich verunglückt: Eine gescheiterte Exzellenzkandidatur in 2005 (Gab es damals die Unterscheidung Exzellent und Lesenswert noch nicht?) und die gescheiterte Lesenswertkandidatur von 2006, in die als Bewertungskriterium natürlich die strengeren Maßstäbe der vorangegangenen Kandidatur eingingen. Ich fürchte, solange sich weder der Hauptautor, noch ein wohlwollender Bearbeiter die Mühe macht, sich das angesprochene maßgebliche Werk über die Fernleihe zu besorgen und für eine Überarbeitung heranzuziehen, wird der Artikel wieder scheitern. Ich würde es dem Artikel gönnen, wenn in der jetzigen Beurteilung eine Differenzierung einfließen würde, wie wir lesenswert von exzellent unterscheiden wollen. Was mir, so schön sich der Artikel liest, unangenehm aufgefallen war (und ich habe bewußt erst den Artikel gelesen und dann erst die Diskussionen) ist, dass er beschreibt, als sei der Autor selbst dabeigewesen. Die Grenze zwischen lebendiger Erzählweise und mangelndem neutralen Standpunkt wird dadurch meines Erachtens zu oft überschritten. Diese meine Meinung wurde noch durch die Bildauswahl bestärkt. Sowohl das Marienbild, als auch der Bettelmönch haben keinen unmittelbaren Bezug zu Hans Böhm, sie unterstützen lediglich die Stimmung des Artikels. Wenn der Hauptautor nun offengelegt hätte, wessen Stimmung aus der in der Literaturliste aufgeführte Werke er hier wiedergibt, dann könnte man den Artikel richtig einordnen. Es wird heute vielleicht schon zu viel referenziert, aber überhaupt nicht geht eben auch nicht mehr. Das große Literaturverzeichnis suggeriert ein breites Quellenspektrum, wir können aber überhaupt nicht nachvollziehen, ob dieses auch für die Erstellung des Artikels verwendet wurde, oder nur eine Bibliografie mit Lesevorschlägen enthält. Dem Artikel würde ein ordentliches Review gut tun. Es wäre schade, wenn er in der Diskussion hier erneut nur verheizt wird. --Wuselig 02:10, 13. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Nur fürs Protokoll: Die Kandidaten für lesenswerte Artikel gab es zu diesem Zeitpunkt schon. -- Carbidfischer Kaffee? 10:04, 13. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Pro Was soll an dem Artikel schon falsch sein in meinen Augen ist er Perfekt geschrieben und sehr Informativ! Benutzer:Oliver747 07:37, 13. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Pro Der Artikel ist exzellent geschrieben und wird durch die eingefügten Bilder gut veranschaulicht. --Adrian Roßner Hast du Fragen? Bewerte mich QS-Mitarbeiter 13:58, 13. Mär. 2008 (CET)Beantworten


Neutral Einige Abschnitte (Herkunft und Kindheit, Erweckung als Prediger) erscheinen sehr essayistisch und zum Teil spekulativ. Zu bemängeln wären auch die fehlenden Einzelnachweise. Ansonsten ist der Artikel, über eine Persönlichkeit die vermutlich nur 18 Jahre gelebt hat, sehr umfangreich, gut illustriert und durchaus lesenswert. Interessant wäre vielleicht noch, ob es irgendwelche aktuellen Statements zu der Person katholischerseits gibt. Einbauen könnte man noch den Bautz-Artikel [2] bei Weblinks, das sehr gute Literaturverzeichnis in dem Nachschlagewerk hilft bei späteren Recherchen. -- Proxy 08:30, 14. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Ein Manko sind fehlende Einzelnachweise. Hier sollten die Autoren noch nachlegen! Die Darstellung erscheint aber umfassend, fundiert, gut lesbar und weist die wesentliche Literatur zum Thema nach. Schön für den Pfeifer, dass ihm hier ein schönes und sachkundiges Denkmal gesetzt wird. Daher mein Votum auch jetzt schon Pro bodoklecksel 18:59, 15. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Pro mit leichten Bauchschmerzen. An einigen Stellen kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Interpretation statt konkreter Quellenauswertung stattfindet. Dieser Eindruck entsteht durch das weitgehende Fehlen von Einzelnachweisen. Selbst wenn mir die angeführte Litaratur vollständig vorläge, hätte ich viel Zeit und Mühe aufzubringen, um diese Passagen zu verifizieren. Hier sollte noch einiges getan werden. Das pro bezieht sich also ausdrücklich auf die Ausführlichkeit, die äußere Form und die gut lesbare Sprache. -- TH?WZRM 09:47, 16. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Pro gut gegliedert, interessante Geschichte, ausführlich Benutzer:Katarazuko 17:53, 16. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Im Moment Kontra, obwohl das Potential vorhanden ist. Im einzelnen:

  • Gravierend ist der Mangel an Einzelbelegen vor allem im Abschnitt "Herkunft und Kindheit": An Sonn- und Festtagen kam der Junge unters Volk, schnappte in der Kirche und in Wirtshäusern auf, was die Erwachsenen im unteren Maintal über Gott und die Welt redeten, über die Not der einfachen Menschen, die Ketzereien der Hussiten und die Todsünden der weltlichen und kirchlichen Obrigkeit. Beim Viehhüten dachte er über die Lebensverhältnisse nach und malte sich im Geiste eine gottgefälligere, bessere Weltordnung aus. Mit der Herde zog er in der Gegend umher, lernte Menschen anzusprechen und suchte Gewissheit über seine Ideen zu erlangen. Worauf stützen sich diese lyrischen Äußerungen?
  • Ende Mai 1476 benachrichtigte Graf Johann III. von Wertheim den Mainzer Erzbischof Diether von Isenburg, dass zunehmende Menschenmassen nach Niklashausen pilgerten, weil dort ein Jüngling eine Marienerscheinung gehabt habe und als Prediger große Anziehungskraft ausübe. Der Erzbischof teilte offenbar die Besorgnis des Wertheimer Grafen und beauftragte den Würzburger Fürstbischof, sich dringend um die Niklashäuser Wallfahrt zu kümmern. Wieso wird hier unvermittelt aus einer Benachrichtigung über gewisse Vorkommnisse eine geteilte Besorgnis auf seiten des Nachrichtenempfängers?
Das alles erfährt der Leser doch erst später. Als besorgniserregend liest man dann aber vor allem vom Schreckgespenst eines bäuerlichen Aufruhrs. --Tusculum 15:22, 17. Mär. 2008 (CET)Beantworten
  • Wallfahrten waren in jener Zeit außerordentlich populär. Verstanden werden können sie zum Teil als Ausdruck eines Lebensgefühls, das vom Schwarzen Tod geprägt war, vielleicht im Sinne des barocken Carpe diem. Wallfahrt als Carpe diem? Zudem des barocken? Wallfahrten sollten doch eher dem genauen Gegenteil dienen. Allerdings lasse ich mich gern eines gut belegten Besseren belehren. Insgesamt passt dieser ganze kleine Einschub stilistisch überhaupt nicht in den übrigen Artikel und stellt einen schlecht eingearbeiteten Fremdkörper dar.
Schloss die Fußnote das Carpe diem mit ein? Ansonsten habe ich nichts gegen die Passage, außer dass die sprachlich auffällt.--Tusculum 15:22, 17. Mär. 2008 (CET)Beantworten
Was war denn wohl Ende des 15. Jh. eine offizielle Verhaftung bei Unfreien? --Tusculum 15:22, 17. Mär. 2008 (CET)Beantworten
  • Die vielen offenen Fragen und Rätsel um den „Pauker von Niklashausen“, die auf Grund des Erfolgs der durch Rudolf II. von Scherenberg betriebenen Desinformationspolitik immer wieder neue Spekulationen herausfordern. Der Hauptsatz ist unvollständig.

Ich bin gern bereit, mein Votum zu ändern, aber in der Form - auch die Verlinkung lässt zu wünschen übrig (etwa ausgeblendet und geleugnet) - kann ich den Artikel nicht als lesenwert einstufen.

Das mag daran liegen, dass wir über die Psyche dieser Menschen doch recht wenig wissen und noch weniger verstehen. Wir verstehen ja die Goethezeit schon kaum mehr. Auch Formulierungen wie Die Macht der veröffentlichten Meinung setzte sich nach und nach durch. auf eine Zeit angewendet, die den Buchdruck gerade erst erfand und noch 4 Jahrhunderte bis zur Bild-Zeitung brauchte, ist natürlich gewagt. --Tusculum 15:22, 17. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Auch die Bebilderung greift oft auf Hilfsmaterial zurück, das den Inhalt nicht begleitend unterstützt (etwa Mantegnas Maria mit Jesuskind oder Morettos Heiliger Mönch), sondern anscheinend nur der vermeintlichen Forderungen nach Bildern genügen möchte. --Tusculum 12:21, 17. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Kontra. Der Artikel hat zweifellos Potential, sollte aber massiv entschlackt, ent-POVt, und rigide durchreferenziert werden. Man erfaehrt z.B. unter der (etwas befremdlichen) Ueberschrift "Quellenlage und Paradigmen" dass es "mehrere zeitgenössische Berichte" gebe, "die zum Teil erst in jüngster Vergangenheit entdeckt und ausgewertet worden" seien, und man wird darueber belehrt, dass darin "tatsächliche Ziele und Veränderungsnotwendigkeiten" (was ist das, und wer entscheidet das?) "ausgeblendet und geleugnet" werden (mit Verlinkung zu Abwehrmechanismus#Beispiele_f.C3.BCr_Abwehrmechanismen, siehe oben die Stellungnahme des Artikelautors), aber welche zeitgenoessischen Autoren das nun sind, die derart auf die Psycho-Couch der Wikipedia gelegt werden, was fuer Quellen man da in juengerer Zeit entdeckt hat und wo die zu finden sind erfaehrt man nicht. Darueber, ob und nach welchem methodischen Ansatz Psychologie bei einem solchen Thema angemessen einzusetzen ist, kann man in Seminaren huebsch streiten, aber in einem WP-Artikel hat solche selbstgestrickte (jedenfalls nicht referenzierte) Psychologie nichts zu suchen, sondern ist derartiges allenfalls aus einer entsprechenden wissenschaftlichen Arbeit zu referieren. Auch das Literaturverzeichnis, mit seiner Unterscheidung von "Sachbuechern" und "Belletristik", bei der der Leser selbst herausfinden muss, welche der "Sachbuecher" eventuell richtigerweise als wissenschaftliche Fachliteratur einzustufen waere, ist einem solchen Thema nicht angemessen. Und das Lemma sollte vereinfacht werden. --Otfried Lieberknecht 17:57, 17. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Ich werde hier nicht auf Wir-sind-doch-hier-nicht-auf-der-Psycho-Couch-Argumente eingehen. Ich bitte hier um etwas mehr Sachlichkeit, schließlich geht es ja darum Lösungen zu finden, oder nur um die Polemik? Bei den übrigen Punkten vermisse ich etwas die Wortmeldungen der bisherigen Autoren. PeterBraun74   Kurier zu Pferde - get contact 19:05, 17. Mär. 2008 (CET)Beantworten
Was soll an Deiner Antwort "sachlich" sein? Die "Loesung" fuer das Problem mit dem Psycho-POV im Artikel besteht doch ganz einfach darin, dass man diesen Psycho-POV herausnimmt. --Otfried Lieberknecht 09:59, 19. Mär. 2008 (CET)Beantworten
  • contra - die wörtlichen Zitate und insbesondere die "Bewertung durch heutige Historiker" in Klammern müssen unbedingt mit Einzelnachweisen versehen werden. Das selbe gilt für die Punkte unter Quellenlage und Paradigmen. Wenn Friedrich Engels sich auf die Figur bezieht, muss das dringend ausgeführt und belegt werden. Die Sprache ist streckenweise zu essayistisch, das könnte man bei lesenswert evtl noch tolerieren, aber die fehlenden Belege sind nicht akzeptabel. Außerdem ist die Einleitung ungenügend, hier sollten mindestens drei/vier Sätze den Inhalt zusammenfassen. Der Artikel hat unzweifelhaft das Potenzial für einen Auszeichnung, dazu ist aber noch etwas Quellen-Arbeit nötig. --h-stt !? 21:27, 17. Mär. 2008 (CET)Beantworten
Quellen kann man immer ergänzen. Man müsste eben nur mal in den Archiven und im Internet nachforschen, oder aber Kontakt mit den Autoren aufnehmen und diese befragen, woher sie ihre Informationen genommen haben. Auch sind heute ja schon viele Ergänzungen der Quellen gemacht worden. Ich selbst habe mein Votum oben schon bekanntgegeben, doch möchte ich an die Kritiker appellieren diesen Artikel nicht zu viel zu verändern. Wir sind heute längst darüber hinaus trockene, sachlastige Enzyklopädien zu benutzen. Vielmehr ist vor allem die Jugend, die durch die Lexika ja auch einen Nutzen haben soll, von diesen "staubigen" Werken mehr als gelangweilt und ich denke, dass solche Artikel wie dieser hier in Zukunft immer öfter auf uns zukommen werden. Man sieht durch diesen Artikel den Menschen, der dem Eintrag zugrunde liegt. Es ist etwas Anderes, wenn man liest: "Er lebte von...bis und war der Begründer von *** fertig." als wenn man durch den Artikel in die Welt des Menschen entführt wird. Die Sprache ist zwar etwas Neues, doch ich bin der Meinung, dass diese Neuerung der Wikipedia keinesfalls schadet, als sie vielmehr verbessert und verständlicher macht. Man begeistert sich dadurch für das Thema und sieht nicht einfach nur schnell mal nach, ob etwas Brauchbares für einen Schulaufsatz oder ein Referat hier zu finden ist. Lange Rede kurzer Sinn: Ich denke, dass wir das Problem mit den fehlenden Quellen auch noch lösen werden und dann hoffe ich, dass der Artikel das bekommt, was er verdient: Die Bezeichnung: Lesenswert. --Adrian Roßner Hast du Fragen? Bewerte mich QS-Mitarbeiter 22:53, 17. Mär. 2008 (CET)Beantworten
    • Wie kommt es eigentlich, dass ein Exzellent-Artikel wie Siger von Brabant völlig ohne Einzelnachweise auskommt und hier auf dem anfänglichen Fehlen von Einzelnachweisen derart herumgeritten wird? Wenn ich mal die letzten 2 Negativ-Statements zusammenfassen darf, komme ich auf die Formel: Hat potiential, müßte halt einfach komplett anders aufgezogen sein und zu Sankt Nimmerlein nochmals kandidieren. Besser der Hauptautor steckt nochmal das Doppelte an Zeit und Energie hinein und stellt sich noch ein viertes Mal zur Kandidatur und läßt sich (wie in der Vergangenheit geschehen) grob abdackeln unter dem Tarnmantel einer sachlichen (gemeinschaftlichen? und konstruktiven?) Bewertung. Nichts gegen ein Gegensteuern zum bisherigen Essay-Stil, aber eine wissenschaftliche Analyse der verschiedenen Quellen geht über den Anspruch des Artikels weit hinaus und erhöht die Leserfreundlichkeit nicht gerade. Warum einen einfachen psychologischen Mechanismus als unerklärliches Lebensgefühl "verbessern" oder gar als Psycho-Couch-Gehabe abtun? Wozu ausgerechnet Friedrich Engels dringend belegen und ausbauen? (- und vor allem wer? Ich brauchs nicht, ich schreib euch noch was über den Film, wenn ich ihn gesehen habe. Bücher von und zu Engels stehen übrigens im Literaturverzeichnis, bei Klaus Arnold z.B. u.a. S. 31f.). PeterBraun74   Kurier zu Pferde - get contact 23:50, 17. Mär. 2008 (CET)Beantworten
Diese billige Kutsche gegen den von mir geschriebenen und von anderen (zu meiner Freude) zur Kandidatur gestellten Siger-Artikel haettest Du Dir sparen koennen, Sympathiepunkte sammelt man in diesem Stil nicht. Keiner verlangt von Dir "eine wissenschaftliche Analyse der verschiedenen Quellen", bewahre, sondern Du bist vielmehr darauf hingewiesen worden, dass erstens freihaendig wertende Introspektionen in die "Irrationalitaet" und das "Verdraengungs"-verhalten spaetmittelalterlicher Autoren nicht in einen solchen Artikel gehoeren, und dass zweitens ein interessierter Leser in einem Abschnitt ueber die Quellenlage mindestens Informationen ueber diese Quellen -- um welche es sich handelt, von wem wann wo geschrieben, wo veroeffentlich -- erwarten darf. --Otfried Lieberknecht 09:59, 19. Mär. 2008 (CET)Beantworten
Auf Ihre Sympathiepunkte lege ich keinen Weg. Im übrigen schauen Sie sich mal die Kritierien eines Voting s an, dort steht nämlich, dass man Peanuts-Edits selber vornehmen kann, wenn man etwas im Text besser lösen kann, ist übrigens auch ein Grundprinzip der Wikipedia. Im übrigen sind ALLE meine Veränderungen am Artikel belegt und können auch dort nachgelesen werden, die Mühe sollten Sie sich dann auch machen! -PeterBraun74   Kurier zu Pferde - get contact 10:04, 20. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Pro--Orwlska 23:44, 17. Mär. 2008 (CET)Hast du auch eine Begründung dafür? Hier ist eine Diskussion und durch positive oder eben auch negative Gründe, kann uns das schon ein gutes Stück weiterbringen.--Adrian Roßner Hast du Fragen? Bewerte mich QS-Mitarbeiter 12:20, 19. Mär. 2008 (CET)Beantworten


Nicht lesenswert Abgesehen davon das zahlreiches komplett unbelegt ist und es x- unbelegte Vermutungen und wörtliche Zitate im Artikel sind. Gefällt mir der ganze Aufbau des Artikels nicht. Das fängt an mit dem Abschnitt Zusammenfassung wenn dann bitte das wichtigste kurz und prägnant in die Einleitung hinein. Einleitung gibt es hier schon mal gar keine. Wieso wird fast bei jedem neuen Abschnitt eine neue Hauptüberschrift gewählt? Könnte man die Dinge z.B. nicht unter der Hauptüberschrift Leben zusammenfassen? Oder zwei/drei klar getrennte Gliederungsebenen machen z.B. Leben bis zur Predigerzeit - Der Prediger und dann Wirkung oder Nachleben und diese drei Hauptüberschriften dann in zwei und mehr Unterkapitel unterteilen... Wieso wird das mit dem Priester so getrennt in Erweckungserlebnis und dann nochmals wieder der Priester unterteilt? Auch Gefangennahme gehört m.E auch zum Priester dazu...Außerdem sollten Überschriften nicht schon in ganze Sätze ausarten...."Interessant" ist auch der Abschnitt Quellenlage werden die eigentlichen Quellen nur am Rande gestreift und am Ende des Artikels werden auch keine Quellen aufgeführt. Und bitte die belletristischen Bearbeitungen aus diesen Abschnitt daraus, die haben in einem Abschnitt "Quellen" nichts zu suchen, wenn dann in einem Extra-Abschnitt wie z.B. Rezeption rein. Auch diese ganzen aufgeworfenen Fragen bei den Verhandlungen sollten referiert kurz in eigenen Worten wiedergegeben werden. So gehören diese jedenfalls nicht in eine Enzyklopädie. Wikipedia ist schließlich kein Verhandlungsprotokoll. Ferner findet sich auch einiges an Umgangssprache im Artikel wie hier z.B. Sie zählten 1+1 zusammen und wurden gewahr, dass es sich bei dem „Heiligen Vater des Barfüßerordens“ um Johannes Capistranus handeln musste Außerdem schlägt der Artikel stark die Richtung ein das dies ein ungeheuerlicher Vorgang ist, das Böhm ein Propagandaopfer wurde......Schön wäre es wenn der Artikel mehr anhand der historischen Quellen ausgearbeitet wird, so wie es sich eigentlich auch für einen Artikel aus der Geschichte gehört. -Armin P. 09:50, 18. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Noch ein Nachtrag. Stimmt jetzt schon die ganze Verwandtschaft für den Artikel ab oder soll hier schlichtweg der Versuch unternommen werden den Artikel durch die Kandidatur durchzudrücken? [3] und [4] und [5] -Armin P. 10:42, 18. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Hallo Armin P., diese Polemik ist ja wohl auch fehl am Platz, denn ich sehe nirgends Einwände, warum nicht mir bekannte Personen (bitte genau lesen, ob mit mir verwandt!) Anteil an diesem Voting nehmen solten?! PeterBraun74   Kurier zu Pferde - get contact 10:04, 20. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Kontra Schon aufgefuehrte Punkte sehe ich ebenfalls als Negativa, und daher derzeit keineswegs als exzellent, derzeit aber auch (noch) nicht als lesenswert an. Es wurde schon erwaehnt, dass die Zusammenfassung als solche zu Beginn des Artikels nichts zu suchen hat, sondern in die Intro verschoben werden muss, dann allerdings sowohl gekuerzt als auch unter Abzug der im Artikel immer mal wieder anzutreffenden Tendenzsprache, die manchmal einen Zug zur Ueberschwaenglichkeit hat, manchmal die zeitgenoessische religioese Polemik nicht in angemessener enzyklopaedischer, d.h. neutraler Sprache wiedergibt wie bspw. hier: "An Sonn- und Festtagen kam der Junge unters Volk, schnappte in der Kirche und in Wirtshäusern auf, was die Erwachsenen im unteren Maintal über Gott und die Welt redeten, über die Not der einfachen Menschen, die Ketzereien der Hussiten und die Todsünden der weltlichen und kirchlichen Obrigkeit. Beim Viehhüten dachte er über die Lebensverhältnisse nach und malte sich im Geiste eine gottgefälligere, bessere Weltordnung aus." Weitere Einzelnachweise sind zumindest immer dann wuenschenswert, wenn offenkundig auf Forschungsunklarheiten bzw. Kontroversen hingewiesen wird, z.B. hier: "Unklar blieb, ob es sich dabei nur um den Ortsgeistlichen handelte, ..." usw. Wieso ist es unklar, gibt es widerspruechliche Quellendarstellungen, oder wird der Zhg. von verschiedenen Forschern unterschiedlich interpretiert? Sprachlich ist hier und da noch was zu richten, so hier: "Er und seine Anhänger werden beispielsweise als irrational handelndes Volk wahrgenommen, das mit Feindseligenkeiten die vernünftige politische und religiöse Ordnung zerstören will." Hier muss eindeutig im Relativsatz Kojunktiv I statt Indikativ. Gruss Rominator 19:56, 19. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Pro--TammoSeppelt 00:52, 20. Mär. 2008 (CET) für lw reichtsBeantworten

'zur Auswertung: Obwohl rein formal (Stimmenauszählung eine +3-Mehrheit für den Lesneswertstatus besteht, überwiegt inhaltlich die Argumentation der Kritiker – eine Auszeichnung ist entsprechend aus meiner Sicht nicht vertretbar. -- Achim Raschka 08:14, 20. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Einspruch: Bloß weil die Kritiker sich hier in Redundanz ergehen und nicht einmal kleinste Edits selber vornehmen können und lieber hochstilisieren, erwarte ich hier eine genauere Stellungnahme. Die Menge an Kritik-Text sagt nichts über dessen Qualität aus und vermutlich wird man von diesen Kritikern in den nächsten Jahren keine Edits am Artikel erwarten können (siehe Vergangenheit). PeterBraun74   Kurier zu Pferde - get contact 10:04, 20. Mär. 2008 (CET)Beantworten
Wenn hier fünf, teils überwiegend mit historischen Themen beschäftige Mitarbeiter, die allein für fast 20 exzellente Artikel verantwortlich zeichnen, mehr oder minder massive Schwächen konstatieren, solltest Du das zunächst akzeptieren und Dich selbst an die Verbesserung des Artikels machen. Hier hat nämlich jeder seine eigenen Baustellen, zu denen Hans Böhm nicht gehört. Schnapp Dir den Arnold oder weitere Literatur und belege, was zu belegen gefordert wurde und was darüber hinaus zu belegen ist. Nimm die vulgär-psychologischen Anflüge raus und stell den Artikel erneut zur Wahl! --Tusculum 10:23, 20. Mär. 2008 (CET)Beantworten
Sie haben Ihre persönliche Meinung bereits in Ihrer Bewertung zum Ausdruck gebracht. Lorbeeren in anderen Bereichen beeindrucken mich gerade eben mal nicht (verdient meinen Respekt, gehört aber hier nicht hin). PeterBraun74   Kurier zu Pferde - get contact 10:34, 20. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Suchhilfe[Quelltext bearbeiten]

Ich bin erst kürzlich zu diesem Artikel gestossen, ist dies schon bekannt? [6]... so (Von-Gebsattel Jörg) gefunden. --62.203.166.169 21:12, 27. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Mir ist nicht so ganz klar, was eigentlich deine Frage ist und worauf du hinauswillst. Vielleicht solltest du die Frage etwas spezifischer formulieren. Viele Grüße -- Rosenzweig δ 12:44, 29. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Versuch einer Überarbeitung[Quelltext bearbeiten]

Ich hatte mir mal die Version vom 2. April auf meine Bastelseite gestellt um dann in der unten vorliegenden Tabellenform eine Überarbeitung vorzunehmen, die aufzeigt, wo der Text zu POV ist und wo Belege fehlen. Einige Doppelungen hat PeterBraun in der aktuellen Version bereits entfernt. Mein Hinweis zur Schedelschen Chronik werde ich durch eigenen Augenschei nochmals überarbeiten. Ich wollte aber im Artikeltext diese massiven Änderungen nicht ohne Diskussion vornehmen, zumal die fehlenden Belege nur der Hauptautor vornehmen kann. --Wuselig 18:58, 19. Apr. 2008 (CEST)Beantworten

Hans Böhm (Pauker von Niklashausen)[Quelltext bearbeiten]

Urtext Anpassung Wuselig
Hans Böhm oder Hans Behem, „Pauker von Niklashausen“ (* um 1458 in Helmstadt; † 19. Juli 1476 in Würzburg) – auch als „Pfeifer von Niklashausen“, „Pfeiferhannes“, „Pfeiferhänslein“ oder „Henselins“ bekannt – war Viehhirte, Musikant, Prediger und Initiator der „Niklashäuser Wallfahrt“ von 1476.

Im Frühjahr 1476 rief der bis dahin unbedeutende Viehhirte Hans Böhm die Menschen zur Wallfahrt nach Niklashausen auf. Er versprach den Wallfahrern im Namen der Jungfrau Maria vollkommenen Ablass von ihren Sünden. Außerdem verkündete er die soziale Gleichheit der Menschen, Gemeineigentum und Gottes Strafgericht. Unter den Zuhörern fanden sich schnell begeisterte Anhänger, die Hans Böhm als „Heiligen Jüngling“ und Propheten verehrten. Im kurzen Zeitraum von drei Monaten soll er mehr als 70.000 Anhänger haben. Die kirchliche und weltliche Obrigkeit verfolgte die entstehende Massenbewegung mit großer Sorge. Auf Befehl des Würzburger Fürstbischofs Rudolf II. von Scherenberg wurde Hans Böhm verhaftet, im Schnellverfahren als Ketzer zum Tode verurteilt und am 19. Juli 1476 in Würzburg auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Wegen seiner Gefangennahme kam es unter der fränkischen Landbevölkerung zu einem kurzzeitigen, spontanen Massenprotest.

Hans Böhm oder Hans Behem, „Pauker von Niklashausen“ (* um 1458 in Helmstadt; † 19. Juli 1476 in Würzburg) – auch als „Pfeifer von Niklashausen“, „Pfeiferhannes“, „Pfeiferhänslein“ oder „Henselins“ bekannt – war Viehhirte, Musikant, Prediger und Initiator der „Niklashäuser Wallfahrt“ von 1476.

Im Frühjahr 1476 rief der bis dahin nicht in Erscheinung getretene Viehhirte Hans Böhm die Menschen zur Wallfahrt nach Niklashausen auf. Er versprach den Wallfahrern im Namen der Jungfrau Maria vollkommenen Ablass von ihren Sünden. Außerdem verkündete er die soziale Gleichheit der Menschen, Gemeineigentum und Gottes Strafgericht. Unter den Zuhörern fanden sich schnell begeisterte Anhänger, die Hans Böhm als „Heiligen Jüngling“ und Propheten verehrten. Im kurzen Zeitraum von drei Monaten soll er mehr als 70.000 Anhänger haben. Die kirchliche und weltliche Obrigkeit verfolgte die entstehende Massenbewegung mit großer Sorge. Auf Befehl des Würzburger Fürstbischofs Rudolf II. von Scherenberg wurde Hans Böhm verhaftet, im Schnellverfahren als Ketzer zum Tode verurteilt und am 19. Juli 1476 in Würzburg auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Auf Grund seiner Gefangennahme kam es unter der fränkischen Landbevölkerung zu einem kurzzeitigen, spontanen Massenprotest.

Herkunft und Kindheit[Quelltext bearbeiten]

Urtext Anpassung Wuselig
Der Name „Böhm“, im Spätmittelalter meist „Behem“, „Beheim“ oder „Böheim“ geschrieben, deutet an, dass die Vorfahren des „Hans Behem“ aus Böhmen stammten. Während der Hussitenkriege von 1415 bis 1435 waren viele Kriegsflüchtlinge aus Böhmen ins Frankenland gekommen. Die meisten dieser „Behem“ mussten als arme Habenichtse ihr Leben am unteren Ende der ständischen Ordnung neu einrichten. Hans Behem oder Böhm, der aus sehr armen Verhältnissen kam, wurde in Helmstadt in Unterfranken geboren, einem kleinen Marktflecken im heutigen Landkreis Würzburg. Über seine Herkunft und Kindheit gibt es keine gesicherten Kenntnisse. Er soll als Waise aufgewachsen sein und erlebte von klein auf die Rechtlosigkeit, unter der sich Besitzlose im Spätmittelalter verdingten. Der selbstbewusst auftretende, redegewandte Junge war auch schon vor seiner Predigerzeit vielen Menschen in den Dörfern zwischen Würzburg, Wertheim und Tauberbischofsheim als Hirte und Pauker bekannt. Hans Böhm wäre damit allerdings nur ein unbedeutender Zeitgenosse geblieben und heute längst vergessen. Das änderte sich erst zur Fastenzeit 1476, als er in jugendlicher Schwärmerei – zeitgenössische Quellen beschreiben ihn als Jüngling, fast noch ein Kind – den Entschluss fasste, in Niklashausen als Prediger aufzutreten. Der Name „Böhm“, im Spätmittelalter meist „Behem“, „Beheim“ oder „Böheim“ geschrieben, deutet an, dass die Vorfahren des „Hans Behem“ aus Böhmen stammten. Während der Hussitenkriege von 1415 bis 1435 waren viele Kriegsflüchtlinge aus Böhmen ins Frankenland gekommen. Die meisten dieser „Behem“ mussten als arme Habenichtse ihr Leben am unteren Ende der ständischen Ordnung neu einrichten. Hans Behem oder Böhm, der aus sehr armen Verhältnissen kam, wurde in Helmstadt in Unterfranken geboren, einem kleinen Marktflecken im heutigen Landkreis Würzburg. Über seine Herkunft und Kindheit gibt es keine gesicherten Kenntnisse. Das änderte sich erst zur Fastenzeit 1476, als er in jugendlicher Schwärmerei – zeitgenössische Quellen beschreiben ihn als Jüngling, fast noch ein Kind – den Entschluss fasste, in Niklashausen als Prediger aufzutreten.[1]


Bekehrung zum Prediger[Quelltext bearbeiten]

Bekehrung durch Marienerscheinungen[Quelltext bearbeiten]
Urtext Anpassung Wuselig
In allen Predigten sprach Hans Böhm über seine Marienerscheinungen. Die Erscheinung Marias mahnte, schon bald komme ein Strafgericht Gottes über alle Sünder. Sie trug ihm auf, vor ihrem Kirchlein in Niklashausen die Menschen zur Buße aufzurufen. Außerdem solle er verkünden, dass alle Gläubigen, die in Verehrung und Demut zum Gnadenbildnis der Mutter Gottes in das Kirchlein nach Niklashausen kämen, ebenso vollkommenen Ablass von ihren Sünden erhielten wie jene, die zum Heiligen Vater nach Rom pilgerten. In allen Predigten sprach Hans Böhm über seine Marienerscheinungen. Die Erscheinung Marias mahnte, schon bald komme ein Strafgericht Gottes über alle Sünder. Sie trug ihm auf, vor ihrem Kirchlein in Niklashausen die Menschen zur Buße aufzurufen. Außerdem solle er verkünden, dass alle Gläubigen, die in Verehrung und Demut zum Gnadenbildnis der Mutter Gottes in das Kirchlein nach Niklashausen kämen, ebenso vollkommenen Ablass von ihren Sünden erhielten wie jene, die zum Heiligen Vater nach Rom pilgerten.[2]
Bekehrung durch einen Geistlichen[Quelltext bearbeiten]
Urtext Anpassung Wuselig
Nach seiner Gefangennahme gestand Hans Böhm im Verhör, dass er durch den Zuspruch eines Geistlichen zum Prediger bekehrt worden sei. Unklar blieb, ob es sich dabei nur um den Ortsgeistlichen handelte, der mit Hilfe des redegewandten Jünglings die Wallfahrt zu Marias Gnadenbild beleben wollte, oder ob der unbekannte Mönch eines Bettelordens, der mit Hans Böhm verhaftet wurde, den entscheidenden Einfluss auf ihn ausübte.

Aus Erzählungen und Gesprächen mit diesem Geistlichen wusste Hans Böhm von einem „Heiligen Vater des Barfüßerordens“, der in früheren Jahren durch das Frankenland gereist war. Dieser habe mit Predigten so überzeugend gewirkt, dass viele Zuhörer freiwillig weltlichen Zerstreuungen und Besitztümern entsagten und sich einem gottgefälligeren Leben zuwendeten.
Dem Vorbild dieses „Heiligen Vaters“ wollte Hans Böhm mit Unterstützung seines geistlichen Fürsprechers und mit der großen Überzeugungskraft seiner eigenen Sozialutopie folgen.

Nach seiner Gefangennahme gestand Hans Böhm im Verhör, dass er durch den Zuspruch eines Geistlichen zum Prediger bekehrt worden sei. Unklar blieb, ob es sich dabei nur um den Ortsgeistlichen handelte, der mit Hilfe des redegewandten Jünglings die Wallfahrt zu Marias Gnadenbild beleben wollte, oder ob der unbekannte Mönch eines Bettelordens, der mit Hans Böhm verhaftet wurde, den entscheidenden Einfluss auf ihn ausübte.

Aus Erzählungen und Gesprächen mit diesem Geistlichen wusste Hans Böhm von einem „Heiligen Vater des Barfüßerordens“, der in früheren Jahren durch das Frankenland gereist war. Dieser habe mit Predigten so überzeugend gewirkt, dass viele Zuhörer freiwillig weltlichen Zerstreuungen und Besitztümern entsagten und sich einem gottgefälligeren Leben zuwendeten.: wenn das durch die Verhörprotokolle belegt ist, dann sollte es belegt werden. Wenn nicht, dann ist das eine moderne unbelegte Mutmaßung
Dem Vorbild dieses „Heiligen Vaters“ wollte Hans Böhm mit Unterstützung seines geistlichen Fürsprechers und mit der großen Überzeugungskraft seiner eigenen Sozialutopie folgen.: so hat das der Pfeifferhans garantiert nicht im Verhör gesagt. Dies ist eine nachträgliche Interpretation. Von wem auch immer sollte dann aber belegt werden.

Zeit als Prediger[Quelltext bearbeiten]

Urtext Anpassung Wuselig
In der Fastenzeit 1476 reifte in Hans Böhm der Entschluss, seinen Ideen und Eingebungen zu folgen. Er wollte den Menschen vermittels seiner Marienverehrung eine bessere Welt verkünden. Irgendwann zwischen dem vierten Fasten-Sonntag Lätare am 21. März und dem Tag der Kreuzauffindung am 3. Mai, die Überlieferungen lauten unterschiedlich, trat Hans Böhm vor das Kirchlein in Niklashausen, verbrannte vor der erstaunten Gemeinde seine Pauke und hielt seine erste fesselnde Predigt. Die Aufforderung zur Marienwallfahrt nach Niklashausen und seine Botschaft von einer neuen Weltordnung breiteten sich wie ein Lauffeuer aus. Schon nach Wochenfrist kamen viele Wallfahrer aus der näheren Umgebung nach Niklashausen, um die Jungfrau Maria um Gnade zu bitten und die Botschaft des jungen Predigers zu hören. Dieser verkündete, jeder solle sich zuerst von eigenen Sünden verabschieden, damit eine bessere Welt entstehe. Als sichtbares Zeichen der Sühne forderte er Schmuck, seidene Schnüre, Brusttücher, spitzige Schuhe und sonstigen Tand als Opfergaben. Ein großer Teil der Opfergaben, wie Kleidungsstücke, Zöpfe, Haarnetze, Musikinstrumente, Spielzeug etc. gingen den Weg seiner Pauke. Sie wurden öffentlich auf den Scheiterhaufen geworfen und verbrannt. Nach diesen symbolischen Sühnebeweisen predigte er den Wallfahrern mit folgenden Leitgedanken ein neues Reich Gottes auf Erden:
  • Der Habgier des Adels und der hohen Geistlichkeit drohe der baldige Untergang durch ein furchtbares Strafgericht Gottes.
  • Jeder solle seinen Lebensunterhalt mit eigner Hände Arbeit verdienen und brüderlich mit den Bedürftigen teilen.
  • Standesunterschiede, Abgaben und Frondienste seien abzuschaffen.
  • Der private und hoheitliche Besitz an Feldern, Wiesen, Weiden, Wäldern und Gewässern seien in die Allmende zu überführen.
In der Fastenzeit 1476 reifte in Hans Böhm der Entschluss, seinen Ideen und Eingebungen zu folgen. Er wollte den Menschen vermittels seiner Marienverehrung eine bessere Welt verkünden. Irgendwann zwischen dem vierten Fasten-Sonntag Lätare am 21. März und dem Tag der Kreuzauffindung am 3. Mai, die Überlieferungen lauten unterschiedlich, trat Hans Böhm vor das Kirchlein in Niklashausen, verbrannte vor der erstaunten Gemeinde seine Pauke und hielt seine erste fesselnde Predigt. Die Aufforderung zur Marienwallfahrt nach Niklashausen und seine Botschaft von einer neuen Weltordnung breiteten sich wie ein Lauffeuer[Unenzyklopädischer Begriff und dann auch noch verlinkt] rasch aus. Bereits innerhalb einer Woche kamen viele Wallfahrer aus der näheren Umgebung nach Niklashausen, um die Jungfrau Maria um Gnade zu bitten und die Botschaft des jungen Predigers zu hören. Dieser verkündete, jeder solle sich zuerst von den eigenen Sünden verabschieden, damit eine bessere Welt entstehe. Als sichtbares Zeichen der Sühne forderte er Schmuck, seidene Schnüre, Brusttücher, spitzige Schuhe und sonstigen Tand als Opfergaben. Ein großer Teil davon, wie zum Beispiel Kleidungsstücke, Zöpfe, Haarnetze, Musikinstrumente, und Spielzeug wurdem dem Beispiel der Pauke folgend, als Sühnebeweissymbolischen verbrannt.

Danach predigte er den Wallfahrern mit folgenden Leitgedanken ein neues Reich Gottes auf Erden:

  • Der Habgier des Adels und der hohen Geistlichkeit drohe der baldige Untergang durch ein furchtbares Strafgericht Gottes.
  • Jeder solle seinen Lebensunterhalt mit eigner Hände Arbeit verdienen und brüderlich mit den Bedürftigen teilen.
  • Standesunterschiede, Abgaben und Frondienste seien abzuschaffen.
  • Der private und hoheitliche Besitz an Feldern, Wiesen, Weiden, Wäldern und Gewässern seien in die Allmende zu überführen.[3]
Urtext Anpassung Wuselig
Diese kommunistisch anmutenden Visionen begeisterten das Volk und lockten immer mehr Wallfahrer an. Anfangs predigte Hans Böhm nur an Sonn- und Feiertagen und stieg dazu auf ein Fass oder einen umgestürzten Zuber. Ende Mai 1476 benachrichtigte Graf Johann III. von Wertheim den Mainzer Erzbischof Diether von Isenburg, dass zunehmende Menschenmassen nach Niklashausen pilgerten, weil dort ein Jüngling eine Marienerscheinung gehabt habe und als Prediger große Anziehungskraft ausübe. Der Erzbischof teilte offenbar die Besorgnis des Wertheimer Grafen und beauftragte den Würzburger Fürstbischof, sich dringend um die Niklashäuser Wallfahrt zu kümmern. Würzburg lag näher am Wallfahrtsort, und der junge Prediger aus Helmstadt war Würzburger Untertan. Gegen Wallfahrten zum Kirchlein nach Niklashausen hatten die Bischöfe eigentlich nichts einzuwenden. Das Kirchlein war seit 1344 der Jungfrau Maria geweiht, und seit 1353 gab es dafür einen vom päpstlichen Klerus in Avignon ausgestellten Ablassbrief. Dieser Ablassbrief, den der Mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau am 12. April 1360 bestätigt hatte, sicherte jedem Menschen 40 Tage Ablass von allen Sünden zu, wenn er nach Niklashausen zum Gnadenbild Marias pilgerte. Allerdings war der bescheidene Rahmen der Niklashäuser Wallfahrt durch Hans Böhm innerhalb weniger Wochen völlig aus den Fugen geraten. Nach Überlieferungen des Würzburger Geschichtsschreibers Lorenz Fries war bei Niklashausen im Juni 1476 ein riesiges Feldlager entstanden. Es soll um die 40.000 Menschen beherbergt haben, wobei die tagtäglichen Zu- und Abgänge nicht berücksichtigt sind. Die Stadt Würzburg zum Vergleich hatte damals etwa 5.000 Einwohner. Die Wallfahrer, überwiegend Männer, Frauen und Kinder aus der bäuerlichen Bevölkerung, kamen nicht nur aus dem unteren Maintal, sondern zunehmend aus ganz Franken, aus Bayern, Thüringen und Schwaben, aus dem Rheinland und sogar aus dem Elsass. Wegen der vielen Leute musste Hans Böhm im Juni mehrmals in der Woche den Scheiterhaufen entzünden und dazu predigen. Um die versammelte Menschenmenge überblicken zu können, hielt er seine Predigten jetzt meist aus Dachfenstern heraus. Diese kommunistisch anmutenden Visionen begeisterten das Volk und lockten immer mehr Wallfahrer an. Anfangs predigte Hans Böhm nur an Sonn- und Feiertagen. Zeitgenössische Abbildungen zeigen ihn auf einem Faß stehend. Ende Mai 1476 benachrichtigte Graf Johann III. von Wertheim den Mainzer Erzbischof Diether von Isenburg, dass zunehmende Menschenmassen nach Niklashausen pilgerten, weil dort ein Jüngling eine Marienerscheinung gehabt habe und als Prediger große Anziehungskraft ausübe. Der Erzbischof teilte offenbar die Besorgnis des Wertheimer Grafen und beauftragte den Würzburger Fürstbischof, sich dringend um die Niklashäuser Wallfahrt zu kümmern. Würzburg lag näher am Wallfahrtsort, und der junge Prediger aus Helmstadt war Würzburger Untertan. Gegen Wallfahrten zum Kirchlein nach Niklashausen hatten die Bischöfe eigentlich nichts einzuwenden. Das Kirchlein war seit 1344 der Jungfrau Maria geweiht, und seit 1353 gab es dafür einen vom päpstlichen Klerus in Avignon ausgestellten Ablassbrief. Dieser Ablassbrief, den der Mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau am 12. April 1360 bestätigt hatte, sicherte jedem Menschen 40 Tage Ablass von allen Sünden zu, wenn er nach Niklashausen zum Gnadenbild Marias pilgerte. Allerdings war der bescheidene Rahmen der Niklashäuser Wallfahrt durch Hans Böhm innerhalb weniger Wochen völlig aus den Fugen geraten. Nach Überlieferungen des Würzburger Geschichtsschreibers Lorenz Fries war bei Niklashausen im Juni 1476 ein riesiges Feldlager entstanden. Es soll nach dessen Angaben die schwer vorstellbare Anzahl von 40.000 Menschen beherbergt haben. Die Stadt Würzburg zum Vergleich hatte damals etwa 5.000 Einwohner. Die Wallfahrer, überwiegend Männer, Frauen und Kinder aus der bäuerlichen Bevölkerung, kamen nicht nur aus dem unteren Maintal, sondern zunehmend aus ganz Franken, aus Bayern, Thüringen und Schwaben, aus dem Rheinland und sogar aus dem Elsass. Wegen der vielen Leute musste Hans Böhm im Juni mehrmals in der Woche den Scheiterhaufen entzünden und dazu predigen. Um die versammelte Menschenmenge überblicken zu können, hielt er seine Predigten jetzt meist aus Dachfenstern heraus.
Urtext Anpassung Wuselig
Während sich im Juni 1476 Opfergaben im Kirchlein zu Niklashausen aufhäuften, mussten die Bischöfe in Mainz und Würzburg mit Bestürzung zur Kenntnis nehmen, dass sich in ihrem Hoheitsbereich eine permanente Wallfahrt mit Massenwirkung etablierte, über die sie nichts wussten. Der Würzburger bischöfliche Rat Kilian von Bibra hatte Mitte Juni ein paar routinierte, bibelfeste Glaubensbrüder nach Niklashausen entsandt, die den jungen Prediger vor der Menge als Scharlatan entlarven sollten. In mehreren Rededuellen stellte Hans Böhm jedoch sein rhetorisches Können unter Beweis. Der Aufrichtigkeit und geschickten Argumentation des jungen Predigers, dem ein Mönch in theologischen Fragen Beistand leistete, war keiner der gesandten Geistlichen gewachsen. Unter Hohn und Spott des Publikums flohen sie zur Berichterstattung Richtung Würzburg. Nach den in Würzburg einlaufenden Berichten über die Niklashäuser Wallfahrt suchten Bischof Rudolf II. von Scherenberg und seine Räte Unterstützung bei den benachbarten Städten und Landesherren. Obwohl die Niklashäuser Wallfahrt augenscheinlich friedlich ablief, wurde in den Hilfeersuchen das Schreckgespenst eines bäuerlichen Aufruhrs heraufbeschworen. Zur Mobilisierung der bayerischen und schwäbischen Landesherren ließ der Würzburger Domherr Georg von Giech sogar das Gerücht verbreiten, kriegführende eidgenössische Bauern zögen aus der Schweiz nach Franken, um sich mit den Niklashäuser Wallfahrern zu verbünden. Diese und andere Falschmeldungen überzeugten die anfangs zögernden Stadträte und Landesherren von der vermeintlichen Gefahr, die sich in Niklashausen zusammenbraute. Den Bürgern und Landeskindern wurde die Teilnahme an der Niklashäuser Wallfahrt untersagt. Ungeachtet dessen kam der Wallfahrerstrom nicht zum Erliegen. Während sich im Juni 1476 Opfergaben im Kirchlein zu Niklashausen aufhäuften, mussten die Bischöfe in Mainz und Würzburg mit Bestürzung zur Kenntnis nehmen, dass sich in ihrem Hoheitsbereich eine permanente Wallfahrt mit Massenwirkung etablierte, über die sie nichts wussten. Der Würzburger bischöfliche Rat Kilian von Bibra hatte Mitte Juni ein paar routinierte, bibelfeste Glaubensbrüder nach Niklashausen entsandt, die den jungen Prediger vor der Menge als Scharlatan entlarven sollten. In mehreren Rededuellen stellte Hans Böhm jedoch sein rhetorisches Können unter Beweis. Der Aufrichtigkeit und geschickten Argumentation des jungen Predigers, dem ein Mönch in theologischen Fragen Beistand leistete, war keiner der gesandten Geistlichen gewachsen. Unter Hohn und Spott des Publikums flohen sie zur Berichterstattung Richtung Würzburg. Nach den in Würzburg einlaufenden Berichten über die Niklashäuser Wallfahrt suchten Bischof Rudolf II. von Scherenberg und seine Räte Unterstützung bei den benachbarten Städten und Landesherren. Obwohl die Niklashäuser Wallfahrt augenscheinlich friedlich ablief, wurde in den Hilfeersuchen das Schreckgespenst eines bäuerlichen Aufruhrs heraufbeschworen. Zur Mobilisierung der bayerischen und schwäbischen Landesherren ließ der Würzburger Domherr Georg von Giech sogar das Gerücht verbreiten, kriegführende eidgenössische Bauern zögen aus der Schweiz nach Franken, um sich mit den Niklashäuser Wallfahrern zu verbünden. Diese und andere Falschmeldungen überzeugten die anfangs zögernden Stadträte und Landesherren von der vermeintlichen Gefahr, die sich in Niklashausen zusammenbraute. Den Bürgern und Landeskindern wurde die Teilnahme an der Niklashäuser Wallfahrt untersagt. Ungeachtet dessen kam der Wallfahrerstrom nicht zum Erliegen.[4]

Gefangennahme[Quelltext bearbeiten]

Urtext Anpassung Wuselig
Bei einer Zusammenkunft in Aschaffenburg Ende Juni 1476 fassten die Mainzer und Würzburger bischöflichen Räte gemeinsam den Beschluss, die Niklashäuser Wallfahrt von Seiten der Kirche zu verbieten und Hans Böhm sowie den ihn beratenden, namentlich nicht bekannten Mönch in Haft zu nehmen. Gleichzeitig entschieden sie, Spitzel und Provokateure nach Niklashausen zu entsenden, die Gründe zur Rechtfertigung dieser Maßnahmen erheben sollten. Schon wenige Tage später wurden wunschgemäß mehrere Gründe zu Böhms Gefangennahme vorgebracht. Es wurde berichtetet, Böhm führe ketzerische und aufrührerische Reden und bediene sich betrügerischer Wunder. Die Leitsätze seiner Predigt vom 2. Juli wurden in insgesamt 19 Punkten, hier auszugsweise, mit folgendem Wortsinn überliefert:
  • „Wie ihm die Jungfrau Maria erschienen sei, ihm den Zorn Gottes wider das Menschengeschlecht und sonderlich wider die Geistlichen offenbart hat.“
  • „Dass Gott die Sünder dadurch habe strafen wollen, dass Korn und Wein auf den Kreuzestag erfrieren sollten, er das aber durch seine Gebete abwendete.“
  • „Wie so große vollkommene Gnad' im Taubertal, mehr als zu Rom oder anderswo.“
  • „Dass er nichts vom Fegefeuer halte; und wäre eine Seele in der Hölle, so wollt' er sie eigenhändig herausführen.“
  • „Er wolle zuerst die Juden, dann die Geistlichen und die Schreibkundigen/Gelehrten bessern.“
  • „Wie der Kaiser ein Bösewicht sei, und auch mit dem Papst sei es nichts.“
  • „Der Kaiser gebe einem Fürsten, Grafen, Ritter und Knecht kirchlichen und weltlichen Zoll und Steuern über das gemeine Volk – ach weh, ihr armen Teufel.“
  • „Die Geistlichen haben viel Pfründe; das soll nicht sein; sie gehören geprügelt/erschlagen.“
  • „Es werde dazu kommen, dass der Priester die Tonsur mit der Hand bedeckt, damit er nicht als solcher erkannt werde.“
  • „Wie die Fische im Wasser und das Wild auf dem Feld gemeinschaftliches Eigentum sein sollen.“
  • „Wenn die Fürsten, geistliche und weltliche, auch Grafen und Ritter soviel hätten wie der gemeine Mann, so hätten alle gleich genug; das dann geschehen muss.“
  • „Es kommt dazu, dass die Fürsten und Herrn noch um einen Taglohn arbeiten müssen.“
  • „Die Priester sagen, ich sei ein Ketzer, und wollen mich verbrennen. Wüssten sie, was ein Ketzer ist, würden sie erkennen, dass sie selbst Ketzer sind und ich keiner.“
  • „Verbrennen sie mich aber als Ketzer, werden sie bemerken, dass sie große Schuld auf sich laden, die auf sie zurück fallen wird.“
  • „Er sagt, vor Gott gibt es keinen Bann; und die Priester scheiden die Ehe, was nur Gott und sonst niemand vermag.“
Bei einer Zusammenkunft in Aschaffenburg Ende Juni 1476 fassten die Mainzer und Würzburger bischöflichen Räte den Beschluss, die Niklashäuser Wallfahrt von Seiten der Kirche zu verbieten und Hans Böhm sowie den ihn beratenden, namentlich nicht bekannten Mönch in Haft zu nehmen. Gleichzeitig entschieden sie, Spitzel und Provokateure nach Niklashausen zu entsenden, die Gründe zur Rechtfertigung dieser Maßnahmen erheben sollten. Schon wenige Tage später lagen die gewünschte Argumente für Böhms Gefangennahme vor. Es wurde berichtetet, Böhm führe ketzerische und aufrührerische Reden und bediene sich betrügerischer Wunder. Die Leitsätze seiner Predigt vom 2. Juli wurden in insgesamt 19 Punkten zusammengefasst.

XYZ fasst diese wie folgt zusammen:[5]

  • „Wie ihm die Jungfrau Maria erschienen sei, ihm den Zorn Gottes wider das Menschengeschlecht und sonderlich wider die Geistlichen offenbart hat.“
  • „Dass Gott die Sünder dadurch habe strafen wollen, dass Korn und Wein auf den Kreuzestag erfrieren sollten, er das aber durch seine Gebete abwendete.“
  • „Wie so große vollkommene Gnad' im Taubertal, mehr als zu Rom oder anderswo.“
  • „Dass er nichts vom Fegefeuer halte; und wäre eine Seele in der Hölle, so wollt' er sie eigenhändig herausführen.“
  • „Er wolle zuerst die Juden, dann die Geistlichen und die Schreibkundigen/Gelehrten bessern.“
  • „Wie der Kaiser ein Bösewicht sei, und auch mit dem Papst sei es nichts.“
  • „Der Kaiser gebe einem Fürsten, Grafen, Ritter und Knecht kirchlichen und weltlichen Zoll und Steuern über das gemeine Volk – ach weh, ihr armen Teufel.“
  • „Die Geistlichen haben viel Pfründe; das soll nicht sein; sie gehören geprügelt/erschlagen.“
  • „Es werde dazu kommen, dass der Priester die Tonsur mit der Hand bedeckt, damit er nicht als solcher erkannt werde.“
  • „Wie die Fische im Wasser und das Wild auf dem Feld gemeinschaftliches Eigentum sein sollen.“
  • „Wenn die Fürsten, geistliche und weltliche, auch Grafen und Ritter soviel hätten wie der gemeine Mann, so hätten alle gleich genug; das dann geschehen muss.“
  • „Es kommt dazu, dass die Fürsten und Herrn noch um einen Taglohn arbeiten müssen.“
  • „Die Priester sagen, ich sei ein Ketzer, und wollen mich verbrennen. Wüssten sie, was ein Ketzer ist, würden sie erkennen, dass sie selbst Ketzer sind und ich keiner.“
  • „Verbrennen sie mich aber als Ketzer, werden sie bemerken, dass sie große Schuld auf sich laden, die auf sie zurück fallen wird.“
  • „Er sagt, vor Gott gibt es keinen Bann; und die Priester scheiden die Ehe, was nur Gott und sonst niemand vermag.“
Urtext Anpassung Wuselig
Obwohl mit den Spitzelberichten vom 2. Juli ausreichende Gründe vorlagen, vergingen noch 11 Tage bis zur Verhaftung. In der Nacht zum 13. Juli kamen – von den meisten Wallfahrern unbemerkt – 34 bischöfliche Reiter nach Niklashausen und nahmen wie verabredet die beiden Delinquenten heimlich gefangen. Die Verhaftung des arglosen Predigers und des Mönchs, die im Schlaf überrascht wurden, verlief mit Spitzelhilfe reibungslos. Ohne Lärm und Aufsehen konnten die Häscher mit der gefesselten und geknebelten Beute abziehen. Es gab keine Wachposten und keine bewaffneten Wallfahrer, nur wenige Augenzeugen, die aber nicht eingriffen.

Da Helmstadt zum Würzburger Herrschaftsgebiet gehörte, wurde Hans Böhm noch in der gleichen Nacht nach Würzburg entführt und im Würzburger Schloss auf dem Frauenberg eingekerkert. Der Niklashäuser Mönch unterstand der Gerichtsbarkeit des Mainzer Erzbischofs und wurde deshalb nach Aschaffenburg gebracht.

(Nach Aufzeichnungen, die erst im August 1476 niedergeschrieben wurden, soll Böhm in einer Predigt am 7. Juli die Männer aufgefordert haben, am Sonntag, dem 14. Juli, mit Waffen, aber ohne Frauen und Kinder wiederzukommen. Mit dieser Nachricht habe dann Kilian von Bibra den Fürstbischof davon überzeugt, Böhm schnellstens verhaften zu lassen. Da nach allen schriftlichen Überlieferungen ein solcher Anklagepunkt während des Prozesses nie gegen Böhm erhoben wurde, gehen Historiker heute davon aus, dass es sich hier um einen nachgeschobenen Verurteilungsgrund im Rahmen einer gezielten Desinformationspolitik des Würzburger Bischofs handelt. Möglicherweise sollte damit dem Verbot der Niklashäuser Wallfahrt, die im August 1476 immer noch fortdauerte und dadurch die Erinnerung an den „Heiligen Jüngling“ und „Propheten“ im Volk wach hielt, größerer Nachdruck verliehen werden.)
In der Nacht zum 13. Juli wurden Hans Böhm und der Mönch verhaftet. Da Helmstadt zum Würzburger Herrschaftsgebiet gehörte, wurde er im Würzburger Schloss auf dem Frauenberg eingekerkert. Der Niklashäuser Mönch unterstand der Gerichtsbarkeit des Mainzer Erzbischofs und wurde deshalb nach Aschaffenburg gebracht.
(Nach Aufzeichnungen, die erst im August 1476 niedergeschrieben wurden, soll Böhm in einer Predigt am 7. Juli die Männer aufgefordert haben, am Sonntag, dem 14. Juli, mit Waffen, aber ohne Frauen und Kinder wiederzukommen. Mit dieser Nachricht habe dann Kilian von Bibra den Fürstbischof davon überzeugt, Böhm schnellstens verhaften zu lassen. Da nach allen schriftlichen Überlieferungen ein solcher Anklagepunkt während des Prozesses nie gegen Böhm erhoben wurde, gehen Historiker heute davon aus, dass es sich hier um einen nachgeschobenen Verurteilungsgrund im Rahmen einer gezielten Desinformationspolitik des Würzburger Bischofs handelt. Möglicherweise sollte damit dem Verbot der Niklashäuser Wallfahrt, die im August 1476 immer noch fortdauerte und dadurch die Erinnerung an den „Heiligen Jüngling“ und „Propheten“ im Volk wach hielt, größerer Nachdruck verliehen werden.)[6]

Befreiungsversuch und Empörung im Gefolge des Paukers von Niklashausen[Quelltext bearbeiten]

Urtext Anpassung Wuselig
Als die Wallfahrer am Morgen des 13. Juli von der Verhaftung ihres „Heiligen Jünglings“ und „Propheten“ erfuhren, herrschte große Verwirrung. Da zunächst niemand wusste, wohin Böhm entführt worden war und was nun geschehen sollte, machten sich viele Wallfahrer auf den Heimweg. Im Feldlager der Wallfahrer gab es keinerlei Anzeichen für einen drohenden bewaffneten Aufstand, den Böhm angeblich für den 14. Juli vorhatte. Im Laufe des Tages verbreitete sich die Nachricht, Hans Böhm werde im Würzburger Schloss gefangen gehalten. Bis zum Abend sammelten sich 16.000 Wallfahrer und marschierten, christliche Lieder singend, nach Würzburg. Durch die Nacht trugen sie weithin sichtbar 400 große, brennende Votivkerzen, die sie dem Gnadenbild Marias stiften wollten.

Am frühen Morgen des 14. Juli trafen die Wallfahrer vor dem Würzburger Schloss ein, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Des Fürstbischofs Hofmarschall Jörg von Gebsattel, genannt Rack, war ihnen in Begleitung bewaffneter Knechte entgegen geritten und versperrte den Ankommenden den Weg über den Main und in die Stadt Würzburg. Er sorgte dafür, dass die überraschten und neugierigen Würzburger Bürger, unter denen auch Anhänger des „Heiligen Jünglings“ vermutet wurden, in der Stadt blieben und das Geschehen nur aus der Ferne beobachten konnten. Beim Zusammentreffen mit den Wallfahrern erkundigte sich Jörg von Gebsattel nach dem Grund und dem Fortgang der ausufernden Prozession und nahm Verhandlungen mit einigen gebildeten und streitbaren Wortführern der Wallfahrer auf. Für die Wallfahrer sprachen die Adeligen Kunz von Thunfeld, dessen Sohn Michael, zwei Herren von Stetten und ein Herr von Vestenberg. Diese forderten vom Hofmarschall unter Drohungen die Herausgabe des „Heiligen Jünglings“. Mit der Botschaft, dass die Wallfahrer mit Gesängen und Fürbitten ausharren wollten, bis der „Heilige Jüngling“ und „Prophet“ wieder unter ihnen sei, zog sich Jörg von Gebsattel ins Schloss zurück.

Im Schloss auf der heutigen Festung Marienberg hatte niemand mit einem solchen Massenprotest gerechnet. Aber die Wallfahrer waren in der Mehrzahl standesgemäß unbewaffnete Bauern, die militärisch keine ernste Bedrohung darstellten. Da sich die Massenversammlung insgesamt friedfertig zeigte, begab sich Konrad von Hutten als Abgeordneter des Fürstbischofs zu den Wallfahrern. Er erklärte, dass sich Hans Böhm als Untertan des Fürstbischofs im Schloss aufhalte und – wie die meisten der Wallfahrer auch – seinem kirchlichen und weltlichen Fürsten Gehorsam schulde. Rudolf von Scherenberg wolle die Botschaft des jungen Predigers hören und habe ihn deshalb zu sich bringen lassen. Die Tore hielte man vorsorglich geschlossen, da ein großes Gedränge zu befürchten sei, wenn die vielen Menschen ins Schloss wollten, und die Wälle seien bewehrt, um Unbesonnene am Eindringen zu hindern. Aus diesem Grund bliebe ihnen auch der Weg über den Main hinter die Mauern der Stadt verwehrt. Konrad von Hutten forderte die Wallfahrer beschwichtigend auf, sich nicht ungebührlich gegen die weltliche und geistliche Obrigkeit zu empören und nach Hause zurück zu kehren. Nach seinen beruhigenden Worten entspannte sich die Lage unterhalb des Schlosses zusehends. Ohne Argwohn löste sich die Menge in kleinere Gruppen auf und zog ab.

Nachdem Konrad von Hutten wieder ins Schloss zurückgekehrt war, nahm das Geschehen jedoch – für die Wallfahrer überraschend – eine gewalttätige, blutige Wendung. Von den Wällen des Schlosses feuerte man mit Kanonen auf die abziehenden Menschen, die in Panik flüchteten. Der Abt Johannes Trithemius schrieb 1514, dass durch die Kanonade einige Wallfahrer ums Leben kamen und viele verwundet wurden. Nach der Kanonade nahmen bischöfliche Reiter die Verfolgung auf, um aufsässige, möglicherweise auch gewaltbereite Wortführer zu fassen. Als sich die Verfolgten den Festnahmen widersetzten, sollen die Reiter insgesamt zwölf Männer erstochen und viele verwundet haben. Die Verfolgungsjagd endete aber wahrscheinlich mit mehr als zwölf Todesopfern. So gibt es Überlieferungen, wonach Würzburger Reiter eine größere Anzahl Männer, Frauen und Kinder, die ca. 5 km westlich von Würzburg im Büttelbrunner Kirchhof Schutz gesucht hatten, auf der Flucht erschlugen. Über die Zahl der Gefangenen gibt es unterschiedliche Angaben. Von 100 bis zu 300 Männern ist die Rede. Bis auf zwei Bauern, die der Anführerschaft verdächtig waren, ließ man die meisten Gefangenen schon nach wenigen Tagen wieder frei. Nach dem Schrecken, den die Kanonade, der Reiterangriff und die weiträumige Verfolgung bei den unorganisiert fliehenden Wallfahrern hinterließ, erübrigte sich jede weitere Befürchtung, dass von Niklashausen jemals ein bewaffneter Bauernaufstand ausgehen könnte. Der Ritter Kunz von Thunfeld und die anderen Wortführer der Wallfahrer hielten sich danach längere Zeit versteckt. Kunz und sein Sohn Michael mussten zuvor dem Bischof Urfehde schwören, dass sie sich für die erlittene Schmach der Gefangenschaft nicht rächen wollten und ihre Besitzungen dem Würzburger Hochstift übertrugen. [7] Es herrschte wieder Ruhe im Land.

Ein Teil der Wallfahrer zog nach Würzburg um Hans Behm zu unterstützen. Der fürstbischöffliche Hofmarschall Jörg von Gebsattel, genannt Rack stellte sicher, dass kein Kontakt zwischen den Bürgern Würzburgs und den Wallfahrern stattfinden konnte und nahm in Begleitung von bewaffnten Reitern Verhandlungen auf. Für die Wallfahrer sprachen auch Adele, Kunz von Thunfeld, dessen Sohn Michael, zwei Herren von Stetten und ein Herr von Vestenberg. Diese mussten später Urfehde schwören, dass sie sich für die erlittene Schmach der Gefangenschaft nicht rächen wollten und bei Zuwiderhandlung ihre Besitzungen dem Würzburger Hochstift übertragen würden. [8] Nach weiteren Verhandlungen mit Konrad von Hutten als Abgesandtem des Fürstbischofs zog die Menge wieder ab. Nach Berichten Johannes Trithemius im Jahr 1514 wurden die abziehenden Menschen mit Kanonen beschossen, wobei einige zu Tode kamen und verletzt wurden. Im etwa 5 km westlich von Würzburg gelegenen Büttelbrunner Kirchhof sollen örtlichen Überlieferungen zufolge eine größere Anzahl von Männern und Frauen, die dort Schutz gesucht hatten, erschlagen worden sein. Es wurden 100 bis 300 Männer gefangengenommen, die aber bis auf zwei Bauern, die der Anführerschaft verdächtigt wurden, bald wieder frei kamen.[9]

Verhör, Prozess und Hinrichtung[Quelltext bearbeiten]

Urtext Anpassung Wuselig
Als die Häscher Hans Böhm am Morgen des 13. Juli im Würzburger Schloss ablieferten, war ihm auf Grund der vorbereiteten Anklage das Todesurteil sicher. In seinen Predigten hatte er sich stets auf das Wunder der Marienerscheinung berufen. Dies wurde ihm nicht nur als Lüge, sondern als Ketzerei ausgelegt, die mit dem Feuertod zu bestrafen war. Die übrigen Leitsätze seiner Predigt vom 2. Juli, die als Spitzelbericht vorlagen, wurden nicht als christlich motivierte Kritik sozialer Missstände gesehen, sondern als Aufruf zum gewalttätigen Sturz der Mächtigen und Reichen. Darauf stand die Todesstrafe durch Enthaupten oder Erhängen. Trotz dieser eindeutigen Rechtslage gingen die bischöflichen Beamten zunächst von einer längeren Verhör- und Prozessdauer aus, galt es doch eine größere Verschwörung gegen die Kirche und gottgewollte Obrigkeit aufzudecken. Viele Fragen mussten noch beantwortet werden, z. B.:
  • War Böhm Mitglied einer abtrünnigen Glaubensgemeinschaft, predigte er für die Waldenser oder Hussiten; wer waren seine Ideengeber?
  • Gab es klerikale Hintermänner, die mit ihm ausgerechnet die Niklashäuser Wallfahrt zur Missionierung der offensichtlich zahlreichen Anhängerschaft auswählten, wer half diese permanente Massenveranstaltung zu organisieren?
  • Welche Menschen oder gar Gemeinden hatten sich seiner Glaubensrichtung verschworen, was für Verpflichtungen waren sie dazu eingegangen, gab es Pläne zu bewaffnetem Aufruhr?
  • Was hatten seine Hintermänner und er mit dem sich in Niklashausen aufhäufenden Opferschatz vor?

Man erwartete, dass Antworten auf diese Fragen zu weiteren Verhaftungen, Gegenüberstellungen und zusätzlichen Schuldigen führen mussten. Bei der ersten Befragung trafen die Beamten jedoch nicht, wie nach Berichtslage erwartet, auf einen mit allen Wassern gewaschenen Häretiker. Vielmehr sahen sie einen verschreckten jungen Mann, der nicht zu wissen schien, dass er schwere Schuld auf sich geladen hatte. Dieses Bild änderte sich auch während der folgenden Verhöre nicht. Hans Böhm erwies sich als totaler Analphabet, der nur wenige lateinische Worte verstand und weder das Vaterunser noch das Glaubensbekenntnis aufsagen konnte. Während mehrerer peinlicher Befragungen sagte er sinngemäß folgendes aus:

  • Er sei als Waisenkind in der Gemeinde aufgewachsen, habe von Kind an viele Menschen kennen gelernt, über die er aber nichts Böses zu berichten wisse. Bevor er in Niklashausen zu predigen begann, sei er in mehreren Dörfern als Viehhirte zu Diensten gewesen und habe auch öfters die Pauke geschlagen.
  • Er habe stets seine Sünden gebeichtet und sei sich keiner offenen Schuld bewusst. Er glaube an die heilige Dreifaltigkeit und an die Jungfrau Maria, die ihm auf der Weide erschienen sei. Sie habe ihm aufgetragen, zu ihrem Gnadenbild nach Niklashausen zu kommen und zu den Menschen zu sprechen.
  • Was er über Gott und die Welt predige, trage er schon lange in sich. Schon früher als Viehhirte habe er diese Ideen in Worte gefasst und einem Geistlichen anvertraut. Dieser versicherte ihm in Gesprächen, dass dies christliche Gedanken seien, über die er ruhigen Gewissens in aller Öffentlichkeit reden solle. Der Geistliche erzählte ihm, dass ihn diese Worte an einen „Heiligen Vater des Barfüßerordens“ erinnerten. Dieser habe so überzeugend gepredigt, dass die Zuhörer freiwillig weltlichen Besitztümern entsagten und begannen, ein gottgefälligeres Leben zu führen. Der Geistliche habe ihm außerdem geistlichen Beistand versprochen, wenn er nach dem Vorbild dieses heiligen Predigers zu den Menschen sprechen wolle.

Wenige Tage nach der Verhaftung liefen bei den Untersuchungsbeamten in Würzburg auch Nachrichten über die Aussagen des verhafteten Mönchs aus Aschaffenburg ein und sie wurden gewahr, dass es sich bei dem „Heiligen Vater des Barfüßerordens“ um Johannes Capistranus handeln musste. Dieser war 1451 von Papst Nikolaus V. via Franken nach Böhmen und Schlesien entsandt worden, wo er die Anhänger von Jan Hus zum katholischen Glauben bekehren sollte. Zu den bewegenden Predigten des heiligen Capistranus waren vormals viele Menschen aus Schlesien, Polen, Sachsen, Pommern und sogar Dänemark, Kurland und Livland nach Breslau geströmt. Capistranus hatte – wie der angeklagte Hans Böhm – Bauern, Bürger und Adlige dazu überredet, als Buße Spiele, Bücher und Luxusgegenstände öffentlich auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen und reichlich Opfergaben zu spenden. Rudolf von Scherenberg, von dem bekannt ist, dass er ein überaus umsichtiger und besonnener Regent war, erkannte das Dilemma. Er veranlasste den sofortigen Abbruch der Untersuchungen und ein rasches Ende des Prozesses. Dadurch, dass sich Hans Böhm – ohne es selbst zu wissen – auf Capistranus berief, diesen hervorragenden Vertreter der katholischen Kirche, waren weitere Nachforschungen zur Aufdeckung einer größeren Verschwörung sinnlos geworden. Im kirchlichen Interesse verzichtete der Fürstbischof auf weitere Erkenntnisse, was später der Würzburger Geschichtsschreiber Fries und viele andere Historiker bedauerten.

Nach der friedlichen Prozession der Wallfahrer vor das Würzburger Schloss am 14. Juli und der Einvernahme der danach eingefangenen Männer erübrigten sich weitere Fragen an Hans Böhm nach einer tiefergehenden Verschwörung oder einem drohenden Bauernaufstand. Böhm war nur ein außergewöhnlich charismatischer Laienprediger, der seine Wirkung auf die Menschen wohl sah, damit aber (noch) keine konkreten Ziele verfolgt hatte. Der gewaltige Massenauflauf in Niklashausen war tatsächlich nur eine Wallfahrt. Diese einfachen Wahrheiten waren jedoch nach dem Aufsehen, das der Mainzer und Würzburger Klerus bei den umliegenden Landesherren erregt hatte, nicht mehr vermittelbar, es sei denn, man gab sich allgemeiner Lächerlichkeit preis. Deshalb musste schnellstens das Urteil über den „Pauker von Niklashausen“ gesprochen und vollstreckt werden.

Schon am vierten Tag der Verhaftung Böhms wurde die Richtstätte vorbereitet. Gleichzeitig erhielten die Würzburger Bürger die Bekanntmachung, dass die Niklashäuser Wallfahrt und der Massenauflauf, den sie vor drei Tagen vor der Stadt erlebt hatten, Teufelswerk seien. Des Teufels Diener sei als Hauptschuldiger erkannt und gefasst. Ihn erwarte in drei Tagen die gerechte Strafe. Am Freitag, dem 19. Juli, wurde das Urteil über Hans Böhm gesprochen. Er habe mit Teufels Hilfe Marienerscheinungen vorgetäuscht und die ehrbaren Wallfahrer in Niklashausen durch seine Predigten verhext. Deshalb sei er unwiderruflich der Ketzerei schuldig und öffentlich auf dem Scheiterhaufen hinzurichten. Zusammen mit zwei Bauern, die am 14. Juli willkürlich aus einer Schar flüchtender Wallfahrer ergriffen worden waren, wurde er zur Richtstätte auf dem linksmainischen Würzburger Schottenanger geführt. Einer der Bauern war schuldig gesprochen worden, im Wallfahrerlager Aufruhr geschürt und dazu ein Schwert geschwungen zu haben, der andere, ein Einsiedler, soll Wundermären über den „Heiligen Jüngling“ erfunden und verbreitet haben. Um dem „Pauker von Niklashausen“ das Ausmaß seiner Schuld vor Augen zu führen, zwangen Richtknechte die beiden Bauern vor ihm auf die Knie, und er musste ihrer Enthauptung zusehen. Der fassungslose Jüngling wurde danach auf den Scheiterhaufen geführt. Während die Flammen hochloderten, soll er mit heller Knabenstimme Marienlieder gesungen haben, bis Schmerz, Feuer und Rauch seine Stimme brachen und erstickten. Um den Ketzer vollständig von der Erde zu tilgen, wurde die Asche unter strenger Aufsicht in den Main gestreut.

Auf Grund der vorbereiteten Anklage war ihm das Todesurteil sicher. In seinen Predigten hatte er sich stets auf das Wunder der Marienerscheinung berufen. Dies wurde ihm nicht nur als Lüge, sondern als Ketzerei ausgelegt, die mit dem Feuertod zu bestrafen war. Die übrigen Leitsätze seiner Predigt vom 2. Juli, die als Spitzelbericht vorlagen, wurden nicht als christlich motivierte Kritik sozialer Missstände gesehen, sondern als Aufruf zum gewalttätigen Sturz der Mächtigen und Reichen. Darauf stand die Todesstrafe durch Enthaupten oder Erhängen.


  • War Böhm Mitglied einer abtrünnigen Glaubensgemeinschaft, predigte er für die Waldenser oder Hussiten; wer waren seine Ideengeber?
  • Gab es klerikale Hintermänner, die mit ihm ausgerechnet die Niklashäuser Wallfahrt zur Missionierung der offensichtlich zahlreichen Anhängerschaft auswählten, wer half diese permanente Massenveranstaltung zu organisieren?
  • Welche Menschen oder gar Gemeinden hatten sich seiner Glaubensrichtung verschworen, was für Verpflichtungen waren sie dazu eingegangen, gab es Pläne zu bewaffnetem Aufruhr?
  • Was hatten seine Hintermänner und er mit dem sich in Niklashausen aufhäufenden Opferschatz vor?

Man erwartete, dass Antworten auf diese Fragen zu weiteren Verhaftungen, Gegenüberstellungen und zusätzlichen Schuldigen führen mussten. Bei der ersten Befragung trafen die Beamten jedoch nicht, wie nach Berichtslage erwartet, auf einen mit allen Wassern gewaschenen Häretiker. Vielmehr sahen sie einen verschreckten jungen Mann, der nicht zu wissen schien, dass er schwere Schuld auf sich geladen hatte. Dieses Bild änderte sich auch während der folgenden Verhöre nicht. Hans Böhm erwies sich als totaler Analphabet, der nur wenige lateinische Worte verstand und weder das Vaterunser noch das Glaubensbekenntnis aufsagen konnte. Während mehrerer peinlicher Befragungen sagte er sinngemäß folgendes aus:

  • Er sei als Waisenkind in der Gemeinde aufgewachsen, habe von Kind an viele Menschen kennen gelernt, über die er aber nichts Böses zu berichten wisse. Bevor er in Niklashausen zu predigen begann, sei er in mehreren Dörfern als Viehhirte zu Diensten gewesen und habe auch öfters die Pauke geschlagen.
  • Er habe stets seine Sünden gebeichtet und sei sich keiner offenen Schuld bewusst. Er glaube an die heilige Dreifaltigkeit und an die Jungfrau Maria, die ihm auf der Weide erschienen sei. Sie habe ihm aufgetragen, zu ihrem Gnadenbild nach Niklashausen zu kommen und zu den Menschen zu sprechen.
  • Was er über Gott und die Welt predige, trage er schon lange in sich. Schon früher als Viehhirte habe er diese Ideen in Worte gefasst und einem Geistlichen anvertraut. Dieser versicherte ihm in Gesprächen, dass dies christliche Gedanken seien, über die er ruhigen Gewissens in aller Öffentlichkeit reden solle. Der Geistliche erzählte ihm, dass ihn diese Worte an einen „Heiligen Vater des Barfüßerordens“ erinnerten. Dieser habe so überzeugend gepredigt, dass die Zuhörer freiwillig weltlichen Besitztümern entsagten und begannen, ein gottgefälligeres Leben zu führen. Der Geistliche habe ihm außerdem geistlichen Beistand versprochen, wenn er nach dem Vorbild dieses heiligen Predigers zu den Menschen sprechen wolle.


Wie aus dem Hirten und Pauker das Pfeiferhänslein wurde[Quelltext bearbeiten]

Urtext Anpassung Wuselig
Sofort nach Böhms Hinrichtung wurden vom Würzburger Fürstbischof regelrechte Desinformationskampagnen eingeleitet. Sie hatten zum Ziel, den Ruf des aufrichtigen Predigers, „Heiligen Jünglings“ und „Propheten“, als der er im Volk bekannt war, dauerhaft zu diskreditieren. Dazu wurde eine moritatenhafte Ballade in Auftrag gegeben und im August 1476 unters Volk gebracht. Da der Nürnberger Stadtrat sich in Würzburg nach dem Verbleib des verhafteten Mönchs erkundigt hatte, packte man in die Ballade auch noch einen Vers, der den Mönch als rätselhaftes Teufelsgeschöpf darstellte, das nach seiner Entdeckung spurlos verschwand. Der Mainzer Erzbischof und der Wertheimer Graf teilten sich den in Niklashausen aufgehäuften Opferschatz, der so wertvoll war, dass damit ein Brückenbauwerk und größere Baumaßnahmen in der Mainzer bischöflichen Residenz finanziert wurden. Sofort nach Böhms Hinrichtung wurden vom Würzburger Fürstbischof eine Desinformationskampagne eingeleitet. Sie hatte zum Ziel, den Ruf des aufrichtigen Predigers, „Heiligen Jünglings“ und „Propheten“, als der er im Volk bekannt war, dauerhaft zu diskreditieren. Dazu wurde eine moritatenhafte Ballade in Auftrag gegeben und im August 1476 unters Volk gebracht[10]. Da der Nürnberger Stadtrat sich in Würzburg nach dem Verbleib des verhafteten Mönchs erkundigt hatte, packte man in die Ballade auch noch einen Vers, der den Mönch als rätselhaftes Teufelsgeschöpf darstellte, das nach seiner Entdeckung spurlos verschwand. Der Mainzer Erzbischof und der Wertheimer Graf teilten sich den in Niklashausen aufgehäuften Opferschatz, der so wertvoll war, dass damit ein Brückenbauwerk und größere Baumaßnahmen in der Mainzer bischöflichen Residenz finanziert wurden.[11]
Urtext Anpassung Wuselig
Als größeres Problem erwies sich die Niklashäuser Wallfahrt. Nach Böhms Hinrichtung hatte sich das Feldlager der Wallfahrer zwar aufgelöst, aber ungeachtet aller Verbote pilgerten immer noch viele Menschen zum Gnadenbild Marias. Niklashausen gehörte nicht zum Würzburger Hoheitsgebiet, so dass Rudolf von Scherenberg nicht wusste, wie er dagegen vorgehen sollte. Zu seiner Schande drohte das Niklashäuser Kirchlein eine Märtyrer-Gedenkstätte zu werden.
Ein fränkischer Märtyrer – die Symbolkraft des Hirten – verklärende Legenden jener, die den „Heiligen Jüngling“ hatten predigen hören – durch den Würzburger Fürstbischof gemartert und gerichtet: „Welch schrecklicher Albtraum.“
Um authentische Erinnerungen an Hans Böhm schnellst möglich auszulöschen, wurde die Verbreitung seiner Botschaft und das Singen seiner Lieder mit Unterstützung der süddeutschen Landesherren und Stadträte verfolgt und strengstens bestraft. Auf Würzburger Drängen schritt der Mainzer Erzbischof im Sommer 1477 schließlich zur finalen Tat und ließ das Niklashäuser Kirchlein abreißen. Wertvolles Inventar und weitere Opfergaben wurden nach Mainz gebracht und der Dombauhütte des Mainzer Doms übereignet. Wallfahrern, die nach Niklashausen pilgern wollten, wurden die schrecklichsten Strafen angedroht, wenn sie im Mainzer Hoheitsbereich aufgegriffen würden.
Albrecht Dürer, Der Sackpfeifer (1514)

Damit nicht genug, wurde im Würzburger Hochstift der ehemalige Viehhirte, der gelegentlich auch mal auf die Pauke gehauen hatte, zum leichtlebigen Musikus, Sackpfeifenspieler und Narren umgewidmet. Auf einem Würzburger Druck von 1490 wird seine Figur nicht nur mit einer Pauke, sondern auch noch mit einer Flöte dargestellt.

Titelseite aus Sebastian Brants Narrenschyff

Die Macht der veröffentlichten Meinung setzte sich nach und nach durch. 1494 veröffentlichte Sebastian Brant das Narrenschyff, in dem auch Hans Böhm (Behem) seinen Narrenplatz fand, als „Sackpfeifer von Niklashausen“. Die Gefahr einer Auferstehung des Viehhirten und ketzerischen „Narren“ Böhm als Märtyrer war abgewendet.

Als größeres Problem erwies sich die Niklashäuser Wallfahrt. Nach Böhms Hinrichtung hatte sich das Feldlager der Wallfahrer zwar aufgelöst, aber ungeachtet aller Verbote pilgerten immer noch viele Menschen zum Gnadenbild Marias. Niklashausen gehörte nicht zum Würzburger Hoheitsgebiet, so dass Rudolf von Scherenberg wieder auf die Hilfe des Mainzer Erzbischofs angewiesen war. Zu seiner Schande drohte das Niklashäuser Kirchlein eine Märtyrer-Gedenkstätte zu werden.

:Ein fränkischer Märtyrer – die Symbolkraft des Hirten – verklärende Legenden jener, die den „Heiligen Jüngling“ hatten predigen hören – durch den Würzburger Fürstbischof gemartert und gerichtet: „Welch schrecklicher Albtraum.“[12]

Um authentische Erinnerungen an Hans Böhm schnellst möglich auszulöschen, wurde die Verbreitung seiner Botschaft und das Singen seiner Lieder mit Unterstützung der süddeutschen Landesherren und Stadträte verfolgt und strengstens bestraft. Auf Würzburger Drängen schritt der Mainzer Erzbischof im Sommer 1477 schließlich zur finalen Tat und ließ das Niklashäuser Kirchlein abreißen. Wertvolles Inventar und weitere Opfergaben wurden nach Mainz gebracht und der Dombauhütte des Mainzer Doms übereignet. Wallfahrern, die nach Niklashausen pilgern wollten, wurden die schrecklichsten Strafen angedroht, wenn sie im Mainzer Hoheitsbereich aufgegriffen würden.

Damit nicht genug, wurde im Würzburger Hochstift der ehemalige Viehhirte, der gelegentlich auch mal auf die Pauke gehauen hatte, zum leichtlebigen Musikus, Sackpfeifenspieler und Narren umgewidmet. Auf einem Würzburger Druck von 1490 wird seine Figur nicht nur mit einer Pauke, sondern auch noch mit einer Flöte dargestellt.[13] Die Macht der veröffentlichten Meinung setzte sich nach und nach durch. 1494 veröffentlichte Sebastian Brant das Narrenschiff, in dem auch Hans Böhm (Behem) seinen Narrenplatz fand, als „Sackpfeifer von Niklashausen“.[14] Die Gefahr einer Auferstehung des Viehhirten und ketzerischen „Narren“ Böhm als Märtyrer war abgewendet.

Urtext Anpassung Wuselig
Böhm war kein Gelehrter und Politiker wie der Zeitgenosse Girolamo Savonarola, mit dem er wegen der Massenwirkung oft verglichen wird, der im Unterschied zu ihm aber Märtyrerstatus erlangte. Böhm war auch keiner der damals häufig anzutreffenden Bußprediger. Während diese den Menschen Bußen auferlegten, damit sie nach ihrem Tod an den Wonnen des Himmels teilhätten, verkündete Böhm dem Volk ein neues Reich Gottes auf Erden. Böhms revolutionäre, soziale Visionen, die nur auszugsweise in schriftlichen Denunziationen überliefert wurden, gingen rasch unter. 50 Jahre nach seiner Hinrichtung berief sich im Bauernkrieg kein Bauernführer auf einen Artikel, der noch etwas mit dem „Narren“ Böhm zu tun gehabt hätte. Ausgegraben wurden die verschütteten Erinnerungen an Hans Böhm, der vom „Viehhirten“ und „Pauker“ zum „Schweinetreiber“ und „Pfeiferhänslein“ mutiert war, erst wieder im 19. Jahrhundert. Die vielen offenen Fragen und Rätsel um den „Pauker von Niklashausen“, die auf Grund des Erfolgs der durch Rudolf von Scherenberg betriebenen Desinformationspolitik immer wieder neue Spekulationen herausfordern, haben ihn zur lohnenden Projektionsfigur werden lassen, zu einem die Fantasie anregenden Gegenstand der Geschichte, Literatur und Filmkunst.

Geschichtlicher Kontext[Quelltext bearbeiten]

Urtext Anpassung Wuselig
Das Auftreten von Hans Böhm fiel in eine Zeit, in der Reformen im geistlichen und weltlichen Bereich überfällig waren. Kaiser Friedrich III. hatte nicht die Position, sich gegenüber den Fürsten zu behaupten und tiefgreifende Reformen durchzusetzen. In den vorangehenden Jahrzehnten war im Hochstift Würzburg mit Johann II. von Brunn, Sigismund von Sachsen und Johann III. von Grumbach die Glaubwürdigkeit der Würzburger Bischöfe an einem Tiefpunkt angelangt. Die Vermischung von weltlicher Macht und – teils vernachlässigten – geistlichen Aufgaben hatte Not und Skepsis bis hin zu Feindseligkeit in der Bevölkerung zur Folge. Schon vor Hans Böhm gab es zu den wahrgenommenen Mißständen prophetische sozialutopistische Äußerungen von Wanderpredigern, die nicht selten gefoltert wurden und auf dem Scheiterhaufen umkamen. Sekten und größere religiöse Bewegungen, wie die gläubigen Anhänger von Jan Hus, waren aktiv und wurden von der Staatskirche bekämpft. [15] Böhm war kein Gelehrter und Politiker wie der Zeitgenosse Girolamo Savonarola, mit dem er wegen der Massenwirkung oft verglichen wird, der im Unterschied zu ihm aber Märtyrerstatus erlangte.[16] Böhm war auch keiner der damals häufig anzutreffenden Bußprediger. Während diese den Menschen Bußen auferlegten, damit sie nach ihrem Tod an den Wonnen des Himmels teilhätten, verkündete Böhm dem Volk ein neues Reich Gottes auf Erden. Böhms revolutionäre, soziale Visionen, die nur auszugsweise in schriftlichen Denunziationen überliefert wurden, gingen rasch unter. 50 Jahre nach seiner Hinrichtung berief sich im Bauernkrieg kein Bauernführer auf einen Artikel, der noch etwas mit dem „Narren“ Böhm zu tun gehabt hätte. Ausgegraben wurden die verschütteten Erinnerungen an Hans Böhm, der vom „Viehhirten“ und „Pauker“ zum „Schweinetreiber“ und „Pfeiferhänslein“ mutiert war, erst wieder im 19. Jahrhundert. Die vielen offenen Fragen und Rätsel um den „Pauker von Niklashausen“, die auf Grund des Erfolgs der durch Rudolf von Scherenberg betriebenen Desinformationspolitik immer wieder neue Spekulationen herausfordern, haben ihn zur lohnenden Projektionsfigur werden lassen, zu einem die Fantasie anregenden Gegenstand der Geschichte, Literatur und Filmkunst.[17]

Das Auftreten von Hans Böhm fiel in eine Zeit, in der Reformen im geistlichen und weltlichen Bereich überfällig waren. In den vorangehenden Jahrzehnten war im Hochstift Würzburg mit Johann II. von Brunn, Sigismund von Sachsen und Johann III. von Grumbach die Glaubwürdigkeit der Würzburger Bischöfe an einem Tiefpunkt angelangt. Die Vermischung von weltlicher Macht und – teils vernachlässigten – geistlichen Aufgaben hatte Not und Skepsis bis hin zu Feindseligkeit in der Bevölkerung zur Folge. Schon vor Hans Böhm gab es zu den wahrgenommenen Mißständen prophetische sozialutopistische Äußerungen von Wanderpredigern, die nicht selten gefoltert wurden und auf dem Scheiterhaufen umkamen. Sekten und größere religiöse Bewegungen, wie die gläubigen Anhänger von Jan Hus, waren aktiv und wurden von der Staatskirche bekämpft. [18] Wallfahrten waren in jener Zeit außerordentlich populär. Verstanden werden können sie zum Teil als Ausdruck eines Lebensgefühls, das vom Schwarzen Tod geprägt war. Die Beschreibungen bezüglich Niklashausen schildern euphorische Bauern und Handwerker, die spontan ihre Arbeit niederlegten und auch längere, nicht ungefährliche Reisen unternahmen. Die Hilfsbereitschaft gegenüber den Durchziehenden war groß. Logistische Probleme zur Versorgung waren unausweichlich. Besonders für die Landesherren entstand das Bild einer unkontrollierbaren Menschenmenge. Mehrfach wurden daher die Wallfahrten verboten. [19]

Urtext Anpassung Wuselig
Oft wird Hans Böhm als Vorbote der Bundschuh-Bewegung und des Bauernkrieges verstanden. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass sich die Aufständischen des Bauernkrieges in irgend einer Weise auf ihn und seine Bewegung rückbesonnen hätten.

Friedrich Engels sah Böhms Asketismus als typisch für alle späteren Aufstände des Mittelalters und der Neuzeit an. Durch die asketische Sittenstrenge werde einerseits gegenüber der herrschenden Klasse ein Prinzip spartanischer Gleichheit aufgestellt. Andererseits sei es notwendig für die unterste Gesellschaftsschicht, den wenigen Genüsse entsagen, die ihr die Existenz im Moment noch erträglich machten, um sich als Klasse zu konzentrieren und selbst zu vergewissern und revolutionäre Energien zu entwickeln. Engels unterscheidet diesen plebejisch-proletarischen vom bürgerlichen Asketismus der lutherischen Moral und des englischen Puritanismus, dessen ganzes Geheimnis die Sparsamkeit sei. Zu seiner Zeit nahm Engels an, daß Hans Böhm in geheimem Verkehr mit dem Pfarrer von Niklashausen sowie den Rittern Kunz von Thunfeld und dessen Sohn gestanden habe. Sie hätten einen militärischen Aufstand vorbereitet, und Böhm habe am 14. Juli 1476 die Bauern tatsächlich zu den Waffen gerufen.[20]

Während Engels und eine Reihe an ihm orientierter marxistisch-leninistischer Gesellschaftstheoretiker mit den Geschehnissen 1476 die Epoche der frühbürgerlichen Revolution eingeläutet hörten, fehlt der Bewegung des Hans Böhm nach Ansicht Klaus Arnolds der zu Grunde liegende Klassenkampf. Die Bauern, Bürger und beteiligten Niederadeligen seien wegen ihrer unterschiedlichen Positionen schwerlich als homogene Klasse fassbar. [21]

Friedrich Engels sah Böhms Asketismus als typisch für alle späteren Aufstände des Mittelalters und der Neuzeit an. Durch die asketische Sittenstrenge werde einerseits gegenüber der herrschenden Klasse ein Prinzip spartanischer Gleichheit aufgestellt. Andererseits sei es notwendig für die unterste Gesellschaftsschicht, den wenigen Genüsse entsagen, die ihr die Existenz im Moment noch erträglich machten, um sich als Klasse zu konzentrieren und selbst zu vergewissern und revolutionäre Energien zu entwickeln. Engels unterscheidet diesen plebejisch-proletarischen vom bürgerlichen Asketismus der lutherischen Moral und des englischen Puritanismus, dessen ganzes Geheimnis die Sparsamkeit sei. Zu seiner Zeit nahm Engels an, daß Hans Böhm in geheimem Verkehr mit dem Pfarrer von Niklashausen sowie den Rittern Kunz von Thunfeld und dessen Sohn gestanden habe. Sie hätten einen militärischen Aufstand vorbereitet, und Böhm habe am 14. Juli 1476 die Bauern tatsächlich zu den Waffen gerufen.[22]

Während Engels und eine Reihe an ihm orientierter marxistisch-leninistischer Gesellschaftstheoretiker mit den Geschehnissen 1476 die Epoche der frühbürgerlichen Revolution eingeläutet hörten, fehlt der Bewegung des Hans Böhm nach Ansicht Klaus Arnolds der zu Grunde liegende Klassenkampf. Die Bauern, Bürger und beteiligten Niederadeligen seien wegen ihrer unterschiedlichen Positionen schwerlich als homogene Klasse fassbar. [23]

Urtext Anpassung Wuselig
Das Auftreten von Hans Böhm fiel in eine Zeit, in der Reformen im geistlichen und weltlichen Bereich überfällig waren. Schon vor Hans Böhm gab es zu den wahrgenommenen Mißständen prophetische sozialutopistische Äußerungen von Wanderpredigern, die nicht selten gefoltert wurden und auf dem Scheiterhaufen umkamen. Sekten und größere religiöse Bewegungen wurden von der Staatskirche bekämpft [24], andererseits waren Wallfahrten in jener Zeit außerordentlich populär. Verstanden werden können sie zum Teil als Ausdruck eines Lebensgefühls, das vom Schwarzen Tod geprägt war. Die Beschreibungen bezüglich Niklashausen schildern euphorische Bauern und Handwerker, die spontan ihre Arbeit niederlegten und auch längere, nicht ungefährliche Reisen unternahmen. Die Hilfsbereitschaft gegenüber den Durchziehenden war groß. Logistische Probleme zur Versorgung waren unausweichlich. Besonders für die Landesherren entstand das Bild einer unkontrollierbaren Menschenmenge. Mehrfach wurden daher die Wallfahrten verboten. [25]

Bewertung der Quellenlage[Quelltext bearbeiten]

Urtext Anpassung Wuselig
Über die Niklashauser Fahrt gibt es eine Vielzahl historischer Erklärungs- und Rekonstruktionsversuche und nur wenige zeitgenössische Berichte, die zum Teil erst in jüngster Vergangenheit entdeckt und ausgewertet worden sind. Diese Berichte, die die Ziele dieser Bewegung und die sozialen Veränderungsnotwendigkeiten weitgehend ausblenden und leugnen [26], sind ausschließlich von fürstlichen und geistlichen Amtsträgern mit grundsätzlich feindseligen Vorbehalten gegenüber Hans Böhm verfasst worden. Die Wallfahrer werden darin als irrational handelndes, verführtes Volk dargestellt, das die vernünftige politische und religiöse Ordnung zerstören will. Die kurz nach Böhms Hinrichtung anlaufende Propaganda des Würzburger Fürstbischofs streute bewusst eine verfälschende Sichtweise der Ereignisse und versuchte ihn der Lächerlichkeit preiszugeben. Andererseits begann vermutlich sehr früh die Legendenbildung um die historischen Fakten. Wesentliche Text- und Bildquellen der unmittelbaren Folgezeit waren die Schedelsche Weltchronik oder auch die Geschichtswerke von Johannes Trithemius und Lorenz Fries. [27]

Einzelnachweise[Quelltext bearbeiten]

  1. hier fehlt eine Belegstelle
  2. die Wiedergabe einer solchen genauen Instruktion schreit nach einem Einzelbeleg
  3. hier fehlt wieder ein Beleg
  4. Ein Beleg dieser Informationen wäre schön, besonders hinsichtlich der rhetorischen Leistungen, da diese ja im Widerspruch zu den Verhören stehen
  5. Einzelnachweis nachreichen
  6. Hier ist ein Einzelnachweis mehr als wünschenswert
  7. StA Würzburg: Liber diversarum formarum 16, fol. 344 (S. 718 ff.) - Kopie des 16. Jhs. mit der Überschrift: Urphede Kuntzen von Thünfelts unnd Michels sein sohns anno 1476.
  8. StA Würzburg: Liber diversarum formarum 16, fol. 344 (S. 718 ff.) - Kopie des 16. Jhs. mit der Überschrift: Urphede Kuntzen von Thünfelts unnd Michels sein sohns anno 1476.
  9. obwohl die Passage jetzt vom Augenzeugenberichtsstil befreit wurde, muss sie dennoch noch mit der literaturfundstelle belegt werden
  10. Über die Ballade würde gerne erfahren, wo sie nachzulesen ist
  11. Kein Beleg über die Moritat; kein Beleg über die Nürnberger Anfrage; kein Beleg über die Opferaufteilung: Wer wieviel und welche Bauwerke konkret
  12. wenn dies ein Zitat ist, dann ist es zu belegen, sonst ist es schlimmstes POVen
  13. Quelle des Drucks. Schöner gar wäre ein Bild des Drucks selber. Stattdessen das Sackpfeifferbild Albrecht Dürers einzustellen ist Vortäuschung falscher Tatsachen. Man kann es auch Geschichtsfälschung nennen.
  14. welches Bild konkret? Das ganze Narrenschiff ist auf Wikisource. Da dürfte ein Beleg - das richtige Bild gar - ja nicht schwerfallen
  15. Klaus Arnold: Niklashausen. Quellen und Untersuchungen zur sozialreligiösen Bewegung des Hans Beheim und zur Agrarstruktur eines spätmittelalterlichen Dorfes. Verlag Koerner, Baden-Baden 1980, ISBN 3-87320-403-7, S. 37 ff.
  16. verglichen von wem?
  17. siehe Literaturliste, aber wo ist die Filmkunst?
  18. Klaus Arnold: Niklashausen. Quellen und Untersuchungen zur sozialreligiösen Bewegung des Hans Beheim und zur Agrarstruktur eines spätmittelalterlichen Dorfes. Verlag Koerner, Baden-Baden 1980, ISBN 3-87320-403-7, S. 37 ff.
  19. Klaus Arnold: Niklashausen. Quellen und Untersuchungen zur sozialreligiösen Bewegung des Hans Beheim und zur Agrarstruktur eines spätmittelalterlichen Dorfes. Verlag Koerner, Baden-Baden 1980, ISBN 3-87320-403-7, S. 58 ff.
  20. Friedrich Engels: Der deutsche Bauernkrieg (1870), MEW Bd. 7, S. 359-362
  21. Klaus Arnold: Niklashausen. Quellen und Untersuchungen zur sozialreligiösen Bewegung des Hans Beheim und zur Agrarstruktur eines spätmittelalterlichen Dorfes. Verlag Koerner, Baden-Baden 1980, ISBN 3-87320-403-7, S. 31-36.
  22. Friedrich Engels: Der deutsche Bauernkrieg (1870), MEW Bd. 7, S. 359-362
  23. Klaus Arnold: Niklashausen. Quellen und Untersuchungen zur sozialreligiösen Bewegung des Hans Beheim und zur Agrarstruktur eines spätmittelalterlichen Dorfes. Verlag Koerner, Baden-Baden 1980, ISBN 3-87320-403-7, S. 31-36.
  24. Klaus Arnold: Niklashausen. Quellen und Untersuchungen zur sozialreligiösen Bewegung des Hans Beheim und zur Agrarstruktur eines spätmittelalterlichen Dorfes. Verlag Koerner, Baden-Baden 1980, ISBN 3-87320-403-7, S. 37 ff.
  25. Klaus Arnold: Niklashausen. Quellen und Untersuchungen zur sozialreligiösen Bewegung des Hans Beheim und zur Agrarstruktur eines spätmittelalterlichen Dorfes. Verlag Koerner, Baden-Baden 1980, ISBN 3-87320-403-7, S. 58 ff.
  26. Klaus Arnold: Niklashausen. Quellen und Untersuchungen zur sozialreligiösen Bewegung des Hans Beheim und zur Agrarstruktur eines spätmittelalterlichen Dorfes. Verlag Koerner, Baden-Baden 1980, ISBN 3-87320-403-7, S. 20.
  27. Alles was hier gesagt wird steht auch schon oben im Text. Wo in der Schedelschen Chronik und in den anderen aufgeführten Werken steht etwas zu Hans Böhm?

"Intellektuelle" Einstufung[Quelltext bearbeiten]

ich arbeite mich sicher nicht durch diese riesen Seite durch und hoffe also, daß noch niemand dieses Problem zur Sprache gebracht hat aber mir ist etwas ziemlich seltsames aufgefallen: einerseits predigt er sehr.. sagen wir mal... eloquent - sonst hätte er nicht in so kurzer Zeit derartig viele Menschen bewegt. Ok, für sowas muß man nicht gerade die komplizierten Worte kennen; einfache, gut gesetzte und emotionelle Worte genügen da ohne weiteres. Ok soweit. Aber er schlägt die bibelfesten Brüder gleich "in mehreren Rededuellen" (und ich gehe davon aus, das der Bischof nicht gerade seine ärgsten Knallchargen dahin geschickt hat). In Ordnung, er hatte ein bißchen theologische Hilfe von dem Mönchlein. Zu stark kann die aber nicht ausgefallen sein, da sonst die Menge ihn kaum als "Sieger" gesehen hätte (ich denke, die Sache wird sich so verhalten haben, daß der Mönch ihm in kritischen Situationen ein bißchen soufliert und - allgemein akzeptiert - ein bißchen zugeflüstert hat). Andererseits aber ist er bei der Vernehmung der totale Analaphabet (glaubhaft als Viehhirte), der "weder das Vaterunser noch das Glaubensbekenntnis aufsagen konnte". Hier wirds harsch. Das er nur wenige lateinische Worte verstanden hat kapier ich. Aber hier gibt es einen insgesamt gesehen ziemlichen Unterschied in der Darstellung als Laienprediger weiter oben und der Darstellung als Gefangener. Wenn er so beredt war, hätte er sicherlich (zu recht) diesen (harmlosen) Eindruck hervorrufen können aber mit diesen Sätzen wird er praktisch wie ein Idiot hingestellt. Könnte man das vielleicht etwas... hm... differenzierter ausformulieren? -- Hartmann Schedel Prost 21:05, 14. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

achso, total vergessen: ansonsten finde ich diesen Artikel verdammt gut und sehr informativ. Da hat sich eineR oder mehrere lobenswerte Mühe gegeben. -- Hartmann Schedel Prost 21:07, 14. Sep. 2009 (CEST)Beantworten
In jener Zeit konnten nur sehr wenige Menschen Lesen und Schreiben oder gar Latein. Das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser wurde damals auf Latein vorgebetet. Das musste ein Viehhirte alles nicht können, selbst wenn er hochintelligent und in seiner Muttersprache sehr überzeugend war. Als Idiot wird er im Artikel sicherlich nicht dargestellt, sondern als einer, der nie eine Schule besucht hatte. --Hoss 20:40, 17. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Ich äußere mich mal als Hobbyhistoriker mit Schwerpunkt auf menschenverachtende, totalitäre Regime, also Kommunismus und Nationalsozialismus! Selbst als Laie ist bei mir bereits nach wenigen Zeilen des Artikels der Verdacht aufgekommen, daß dieser Hans Böhm, den ich vorher noch nicht kannte, wohl eine Heldenfigur der marxistischen Geschichtslehre gewesen sein muß und entsprechend in der DDR-Literatur und Propaganda gefeiert wurde, sozusagen als 'Frühkommunist'. Auch bei dem Autoren des Artikels handelt es sich ganz offensichtlich um einen Fan der ehemaligen Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, was man seiner unverhohlenen und kritikfreien Begeisterung für die sozialistisch anmutenden Ideen dieses Predigers entnehmen kann. Dazu ist der Artikel noch im Stil eines Kinderbuches zur Früherziehung geschrieben, also weit entfernt von einem sachlichen und objektiven Wikipedia-Artikel. (nicht signierter Beitrag von 212.185.80.5 (Diskussion) 15:24, 14. Jul 2015 (CEST))

"Diese kommunistisch anmutenden Visionen"[Quelltext bearbeiten]

"Diese kommunistisch anmutenden Visionen" ist ohne Quelle eindeutig POV und obendrein klarer Unsinn.--91.39.116.234 10:01, 19. Jul. 2011 (CEST)Beantworten

Hat die moderne Kirche ihn inzwischen rehabilitiert ?[Quelltext bearbeiten]

Ist Hans Böhm inzwischen als Martyrer anerkannt und heilig gesprochen worden? Oder hat die heutige, aufgeklärte, freiheitlich, demokratische, rechtsstaatliche, den Menschenrechten und der Ehrlichkeit und Wahrheit und Gerichtigkeit verpflichtete, moderne Kirche, das Urteil von damals aufgehoben und ihn inzwischen irgendwie rehabilitiert? --91.52.161.193 21:43, 19. Jul. 2011 (CEST)Beantworten

"verbrannte vor der erstaunten Gemeinde seine Pauke"[Quelltext bearbeiten]

Wo kommt denn die Pauke so plötzlich her? Das müsste vorher erklärt werden. --Thorbjoern (Diskussion) 19:41, 17. Jun. 2021 (CEST)Beantworten

Dem vorangehenden Text entnehme ich, dass Böhm außer seiner „Pauke“ wohl nichts weiter zum Verbrennen hatte. --Hoss (Diskussion) 22:00, 17. Jun. 2021 (CEST)Beantworten
Ich vermute, dass selbst im sog. "Mittelalter" nicht jeder Erwachsene ständig eine Pauke mit sich führte. Warum hatte er eine? Das wird nicht erklärt. --Thorbjoern (Diskussion) 13:06, 20. Jun. 2021 (CEST)Beantworten
Böhm war ein „Pauker“. Vermutlich war seine Pauke der Gegenstand, den er als eigene größte Opfergabe öffentlich preisgeben konnte. Ist das verständlich? --Hoss (Diskussion) 22:30, 20. Jun. 2021 (CEST)Beantworten