Diskussion:Meeresspiegelanstieg seit 1850

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Letzter Kommentar: vor 3 Monaten von Andol in Abschnitt Aktualisierung
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Diese Diskussionsseite dient dazu, Verbesserungen am Artikel „Meeresspiegelanstieg seit 1850“ zu besprechen. Persönliche Betrachtungen zum Thema gehören nicht hierher. Für allgemeine Wissensfragen gibt es die Auskunft.

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Zinseszinsformel[Quelltext bearbeiten]

Beim vollständigen Abschmelzen allen Eises steigt der Meeresspiegel um 66 Meter. Wenn sich (wegen der vielen irreversiblen und exponentiell zunehmenden Einflüsse) der Meeresspiegelanstieg (wie bisher?) etwa alle zehn Jahre verdoppelt, gibt es (ausgehend von einem Anstieg von 3,3 mm/a) in 142 Jahren kein Eis mehr. Bad Salzuflen (72 m über Normalhöhennull) wäre dann im Jahr 2162 ein Seebad und eine Hafenstadt. --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 04:06, 28. Sep. 2020 (CEST)Beantworten

Selbstverständlich hört der Anstieg auf, sobald das Eis alle ist. Was soll der Quatsch? Soll das was mit der Verbesserung des Artikels zu tun haben? --Hob (Diskussion) 07:30, 28. Sep. 2020 (CEST)Beantworten
Das war doch gerade die Frage. Wann hört der Pegelanstieg auf? Gibt es dazu seriösere Berechnungen? --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 08:32, 28. Sep. 2020 (CEST)Beantworten
Das hängt davon ab, in welchem Maße sich die globale Temperatur erhöht bzw. konstant auf hohem Niveau verharrt. Derzeit steuert die Menschheit auf einen Klimazustand ähnlich dem des Pliozäns zu, was auf längere Sicht einen Anstieg um etwa 20 Meter bedeuten würde. Sollte die Temperatur um +3 °C oder darüber steigen, fällt auch der Anstieg entsprechend höher aus, mit einem weitgehenden Abschmelzen der Eisschilde auf Grönland und der Westantarktis. In einigen neueren Studien wird postuliert, dass ab einem CO2-Level über 1000 ppm auch der Ostantaktische Eisschild instabil wird und einen Großteil seiner Masse verlieren könnte. Das wird jedoch nicht von heute auf morgen geschehen, sondern sich über viele Jahrtausende hinziehen. Allerdings kämen in diesem Fall noch einige Meter Anstieg infolge der thermischen Ausdehnung des Meerwassers hinzu. --Berossos (Diskussion) 12:52, 28. Sep. 2020 (CEST)Beantworten
Ich fragte nach dem Datum des Anstiegs-Endes, nicht nach der ziemlich unstrittigen Anstieg-Höhe. --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 15:01, 22. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Die Frage kann dir niemand seriös beantworten. Theoretisch kann der Meeresspiegel solange steigen, bis auch der letzte Eiskristall geschmolzen ist. Ob es dazu kommt, hängt von der künftigen Treibhausgas-Konzentration, deren Verweildauer in der Atmosphäre, der globalen Temperaturentwicklung sowie von diversen Rückkopplungen und Kippelementen ab. Denkbar wäre auch ein technologischer Durchbruch, der es gestattet, Kohlenstoffdioxid gigatonnenweise aus der Luft zu filtern und irgendwo einzubunkern oder anderweitig zu verwerten. Ob eine derartige Innovation eines Tages zur Verfügung steht oder nicht, ist genauso hypothetisch wie alle anderen Faktoren in dem Zusammenhang. Somit ist ein Ende des Anstiegs vorläufig nicht abzusehen. --Berossos (Diskussion) 23:25, 22. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Gibt es denn nicht wenigstens unseriöse Schätzungen, WANN alles Eis geschmolzen ist? --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 07:20, 23. Nov. 2020 (CET)Beantworten
Doch, die gibt es. Allerdings kommen die zu dem Schluss, dass außer einem Eiswürfel im Whiskyglas überhaupt nichts schmilzt und der Meeresspiegel demzufolge auch nicht steigt. --Berossos (Diskussion) 23:00, 28. Dez. 2020 (CET)Beantworten
Gibt es abweichende Meinungen, die einen Anstieg des Meeresspiegels ohne Ende vorhersagen? --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 11:56, 6. Okt. 2021 (CEST)Beantworten
Möglicherweise gibt es solche Meinungen. Aber mit solchen Überlegungen sollte man sich höchstens privat beschäftigen. Die Menge des Wassers auf der Erde, das heißt die Anzahl der H2O Moleküle auf der Erde, ist endlich. Damit muss auch der Anstieg des Meeresspiegels irgendwann aufhören. (Na ja, wenn ein Eis Meteorit (Megacryometeor) einschlägt, kann die Menge des Wassers schon zunehmen) --Nawennschon (Diskussion) 00:50, 6. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

GIA Korrektur[Quelltext bearbeiten]

Die auf GPS-Messungen beruhenden Daten beinhalten die sogenannte GIA-Korrektur (Glacial Isostatic Adjustment) mit 0,3 mm/a. Unter GIA ist der Beitrag der immer noch stattfindenden Landbewegung seit der letzten Eiszeit zu verstehen.

Lokal können die durch tektonische Bewegungen bedingten Anstiege erheblich sein. Nach dem Mw 8.1 Samoa-Tonga Erdbeben werden 8–16 mm/a für diese Region angegeben. Diese sollen letztlich zu einem Anstieg von 30–40 cm führen.

(Quelle: https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1029/2018JB017110)--Good physics (Diskussion) 00:57, 10. Okt. 2021 (CEST)Beantworten

"(Besonders) betroffene Gebiete (Inseln)": ?[Quelltext bearbeiten]

...mir fehlt eine Zusammenschau/Aufzählung entsprechender ("populärer") Inseln/Gebiete/Orte (ich meine, es gab da schonmal irgendwo was, finde aber nichts mehr: ?), z. B. Tangier (Virginia), Qaanaaq ("Thule"), Tuvalu, ...: ? (Ein Thema für eine neue Liste???) Grüße, Hungchaka (Diskussion) 10:58, 13. Jul. 2022 (CEST)Beantworten

Nun mindestens mal eine Erwähnung. Hungchaka (Diskussion) 11:08, 13. Jul. 2022 (CEST)Beantworten
Ich verstehe nicht ganz, was das soll bzw. warum das wichtig ist. Von einem globalen Meeresspiegelanstieg sind logischerweise auch sämtliche Küsten und Inseln betroffen, weltweit, global eben. „Besonders“ bestroffen sind dann solche Gebiete, in denen der eustatische Effekt noch überlagert wird durch z.B. erhöhte Subsidenz oder eine Zunahme des lokalen Schwerefeldes. Aber dort würde so oder so der (lokale) Meeresspiegel steigen, nur halt nicht so stark… --Gretarsson (Diskussion) 11:18, 13. Jul. 2022 (CEST)Beantworten
Hallo Gretarsson! - Nun, die (Probleme der) Inseln sind zum Einen besonders anschaulich, dementsprechend "populär" immer wieder in der öffentlichen Disk, zum Anderen waren sie hier zuletzt nicht einmal mehr aufgeführt - & ihre Probleme sind auch nochmal spezifischer denn die der Küstenregionen? ("Untergang" mit Zwang zur Umsiedlung vs. "Abbröckeln" - mit Option zum Rück- Umzug?). Mir fiel nichts Besseres ein als "besonders" betroffen..., sorry. Gruß, Hungchaka (Diskussion) 12:27, 14. Jul. 2022 (CEST)Beantworten
Ja, OK. Das ist ja aber alles schon im Abschnitt Direkte Bedrohung und Gegenmaßnahmen dargelegt, wo du ja deine Ergänzungen passenderweise auch vorgenommen hast. Ich denke, es reicht, wenn man die medial bekanntesten Beispiele für „besonders betroffene Gebiete“ dort nennt. Einer „Zusammenschau“ bedarf es dort weniger, zumal solche Aufzählungen in aller Regel starke Vermüllungstendenzen zeigen, weil sie von Hinz und Kunz mit mehr oder weniger Sachkenntnis ergänzt werden und das Verständnis des Artikelthemas zumeist nicht erhöhen. Einige wenige aber dafür etwas ausführlicher erläuterte Besipiele sind zumeist die bessere Variante.
Eine Bitte noch: Du bist eigentlich lange genug dabei, zu wissen, dass wir im Fließtext die typographisch korrekten Anführungszeichen „“ verwenden statt des doppelten Hochkommas "". Auch Behelfskonstruktionen wie „->“ sind zu vermeiden. Es gibt dazu extra die Pfeilsymbole „→“, „↔“, „←“. Alle diese Zeichen sind im Editiermodus verfüg- und relativ einfach in den Quelltext einfügbar. --Gretarsson (Diskussion) 12:59, 14. Jul. 2022 (CEST)Beantworten
Es müsste doch eine seriöse Quelle mit einer Welt-Landkarte nach einem Meeresspiegelanstieg von 66 m geben? Darauf würden alle betroffenen Gebiete fehlen. --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 10:06, 15. Jul. 2022 (CEST)Beantworten

"Rezeption"[Quelltext bearbeiten]

Bin so frei & füge gleich entspr. Abschnitt hinzu mit "ThuleTuvalu" als Aufschlag. Hungchaka (Diskussion) 10:59, 13. Jul. 2022 (CEST)Beantworten

Der beschleunigte Meeresspiegelanstieg war ein Messfehler[Quelltext bearbeiten]

Steht sogar in der Nature. Es gibt keinen beschleunigten Meeresspiegelanstieg:

https://www.nature.com/articles/s41598-019-47340-z --2001:4DD5:700E:0:B5C3:82C8:8302:496B 01:46, 2. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Nein, das steht da nicht. Außerdem ist das eine Arbeit unter vielen zum Meeresspiegelanstieg. Warum also sollte ausgerechnet das Resultat dieser Arbeit ("unser Vorschlag, wie man die TOPEX-Daten kalibrieren könnte, würde eine deutlich geringere Beschleunigung seit 1992 implizieren") das "richtige" sein? Genau, das können wir als Laien nicht ohne Weiteres beurteilen. Wir wollen ja nicht Rosinenpickerei betreiben.
Zum Glück gibt es Übersichtsarbeiten zu dem Thema, die die verschiedenen Ergebnisse auswerten, zusammenfassen und nach denen wir uns hier dann richten (WP:BEL). Der IPCC AR6 (2021) schreibt: „Global mean sea level (GMSL) rose faster in the 20th century than in any prior century over the last three millennia (high confidence), with a 0.20 [0.15 to 0.25] m rise over the period 1901–2018 (high confidence). GMSL rise has accelerated since the late 1960s, with an average rate of 2.3 [1.6 to 3.1] mm yr–1 over the period 1971–2018 increasing to 3.7 [3.2 to 4.2] mm yr–1 over the period 2006–2018 (high confidence).“ (IPCC AR6 WGI, Kap. 9.2.4)
--man (Diskussion) 08:07, 2. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Diskrepanz zwischen eiszeitlichem und industriellem Anstieg[Quelltext bearbeiten]

Vielleicht kann das mal einer einem Hauptschüler erklären:

Wie man am Diagramm "post-glacial sea level rise" ablesen kann, gab es zwischen grob 17000 ybp und 7000 ybp einen Anstieg des Meeresspiegels um 120 m und einen begleitenden Temperaturanstieg von 6 K. Im Artikel Globale Erwärmung kann man auch sehen, dass der konkrete Verlauf der globalen Durchschnittstemperatur in diesem Zeitraum recht gut mit dem Verlauf des Meeresspiegels korreliert. Dementsprechend ja wohl dann auch die vernünftig klingende Aussage im Artikel, dass: "Über geologische Zeiträume ist eine Änderung der globalen Durchschnittstemperatur um 1 K mit einem Anstieg bzw. einem Absinken des Meeresspiegels um 10 bis 20 m verbunden."

Nun geht man ja aktuell von einem bereits geschehenen Temperaturanstieg von 1.2 K während des industriellen Zeitalters aus, woraus ich auf einen geschätzten Meeresspiegelanstieg in Höhe von 12 bis 24 m komme. Da für den aktuellen Meeresspiegelanstieg dieselben Mechanismen postuliert werden (Festlandeisschmelze, Wärmeausdehnung des Meerwassers), und es auch besagte Korrelation zwischen Meereslevel und Temperatur zu geben scheint, würde ich jetzt mal vermuten, dass die Argumentation auf Grundlage vergangener Daten gerechtfertigt ist. Warum also haben wir - laut der im Artikel präsentierten Aussagen - nur 25 cm im industriellen Zeitalter? Gibt es klimatisch irgendwelche Relaxationszeiten in der Größenordnung von 160 Jahren (industrielles Zeitalter), oder wie muss das die klimatologische Exegese lesen? Der Artikel scheint dieser doch recht massiven Diskrepanz keinen besonderen Aufmerksamkeitswert beizumessen. Und es kann ja nicht sein, dass es dazu keine Forschungen gibt. --78.51.202.5 12:37, 1. Dez. 2023 (CET)Beantworten

Der nacheiszeitliche Meeresspiegelanstieg vollzog sich in zeitlichen Größenordnungen von tausenden Jahren. Warum sollte also nach einem, wenngleich ziemlich steilen, Temperaturanstieg über einen Zeitraum von nur 160 Jahren schon ein deutlicher Anstieg des Meeresspiegels zu verzeichnen sein? Ich würde nicht davon ausgehen, dass jeder Anstieg von 0,1 K globaler Durchschnittstemperatur einen äquivalenten Anstieg des Meeresspiegels binnen weniger Jahre nach sich zieht, sondern dass das System träge reagiert. Die Forschungen dürften sich auf die Klimamodelle beschränken, mit denen der Meerespiegelanstieg simuliert wird. Da sagt der IPCC derzeit einen Anstieg bis 2100 um bis zu 1,10 m voraus. --Gretarsson (Diskussion) 13:25, 1. Dez. 2023 (CET)Beantworten
Einer der Kritikpunkte an den IPCC-Berichten ist, dass sie nur bis zum Ende des Jahrhunderts schauen. Der Meeresspiegelanstieg wird aber in 500 Jahren auch noch nicht beendet sein. Dazu gibt es Quellen im Netz, das kann man googeln. --hg6996 (Diskussion) 14:08, 1. Dez. 2023 (CET)Beantworten
In der angegebenen, auch nicht mehr ganz aktuellen Quelle (doi:10.1007/s10584-008-9413-1) gehen die Autoren im Abschnitt 3.2 Sea level ausdrücklich auf die scheinbare Diskrepanz ein: „The contrast between the past and the forecast for the future is the implicit assumption in the forecast that it takes longer than a century to melt a major ice sheet.“ Sie weisen darauf hin, dass die auch hier wiedergegebene Korrelation für geologische Zeiträume gilt, also – wie Gretarsson schreibt – für wesentlich längere Zeiträume als 160 Jahre. Sie nennen, wie auch dieser Artikel hier, das Eem, das bei vielleicht +1 °C einen Meeresspiegel von ca. +5 m hatte. Die Autoren erwähnen auch, dass der Zusammenhang zwischen dem Abschmelzen der Eisschilde und der Globaltemperatur nicht linear ist, siehe dazu auch das Thema Kippelemente im Erdklimasystem, und dass Klimamodelle auf dem Stand Mitte der 2000er Jahre das Schmelzen der Eisschilde nicht gut nachbilden konnten und womöglich unterschätzten. --man (Diskussion) 15:44, 1. Dez. 2023 (CET)Beantworten
Also ich weiß nicht, inwieweit hier alternative Physik am Werk ist, aber die Physik, die ich kenne, bewirkt Zustandsänderungen (volumentrischer Ausdehnungskoeffizient) und Phasenübergänge (Eisschmelze) relativ synchron zu entsprechenden Temperaturänderungen und Wärmeströmen (Treibhauseffekt). Klar braucht natürlich die Einstellung eines (Quasi-)Gleichgewichts "ein paar Tage", wie jeder weiß, der das Eis auf seiner Terrasse im Frühling mal aufmerksam beobachtet hat. Aber, wie auch jeder weiß, dauert es nach Passage des Herbstäquinoktiums keine 160 Jahre, bis der Winter einsetzt. Und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass für den hypothetischen Fall, dass die Sonne heute erlösche, es keine 160 Jahre dauert, bis es hier auf der Erde richtig kalt wird, und das Meer seine Latentwärme abgegeben hat und gefroren ist (bis auf einen Anteil, der durch Erdwärme gerade so flüssig gehaltenen Tiefsee).
Daneben ist ja auf allen Medienkanälen auch immer anschaulich zu sehen, mit welcher rasanten Geschwindigkeit Gletscher im historischen Vergleich (Fotodokumente, etc.) abschmelzen, was ja gerade nicht dafür spricht, dass hier Verzögerungen am Werk sind, die weit jenseits der Dauer des bisherigen industriellen Zeitalters liegen. Dass es de-facto Verzögerungen gibt durch endliche Wärmeleitung/Diffusion/Konvektion (wobei die Verflüssigung von Eis den Wärmetransport durch Konvektion ja sogar enorm beschleunigen sollte), darüber muss man ja nicht debattieren, aber wir reden hier offenbar von einem Meeresspiegelanstieg, der um den Faktor ~100 hinter den naheliegendsten Erwartungen zurückbleibt.
Wenn wir tatsächlich einmal überschlägig und großzügig annähmen, dass tR=100a eine typische Relaxationszeit (ein Relaxations-/Halbwertszeitmodell ist thermodynamisch gut begründbar, in der Regel hinreichend genau und robust) für das Wirksamwerden der Eisschildschmelze als Antwort auf die Temperaturerhöhung wäre, dann sollte nach 160 Jahren grob (im Sinne des Modells) ein Anteil $1-2^(-160/100)$ des Zielwertes im (Quasi-)Gleichgewicht bereits erreicht sein, d.h. rund 70% von den geschätzten 10-20 m Mehresspiegelanstieg, also 7-14 m. Damit umgekehrt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur die beobachteten 1% des erwarteten Meerespiegelanstiegs einstellten, müsste die entsprechende Relaxationszeit für das Wirksamwerden der Eisschmelze tR=-160a/log2(0.99)~11000 a sein. Das würde aber einerseits bedeuten, dass auch die Eisschmelze nach dem Maximum der letzten Eiszeit mit 11000 Jahren Verzögerung der Änderung der Temperatur hinterhergelaufen sein müsste, was offensichtlich schon den auf Wikipedia verfügbaren Allerweltsdaten der Paläoklimatologie massiv widerspricht. Andererseits würde es auch bedeuten, dass die gegenwärtigen Temperaturänderungen sich erst in 11000 Jahren "in unserem täglichen Leben" bemerkbar machen würden, und nicht etwa in 80 oder 200 Jahren.
Popularisierungen ("Kipppunkte") der in den 90'er Jahren mal hippen nichtlinearen nichts-genaues-weiß-man-nicht-Dynamik finde ich eher nicht so gut geeignet, das Vertrauen in die Meeresspiegelprognosen zu stärken. Bilanzgleichungen stechen am Ende immer spitzfindige nichtlineare Dynamiken. Im hier diskutierten Fall fehlt am Ende die Erklärung im Artikel, warum der gegenwärtig beobachtete Meeresspiegelanstieg entweder deutlich langsamer vonstatten gehen sollte, oder warum die aus dem beobachteten Meeresspiegelanstieg zu erschließende Temperaturerhöhung im groben Missverhältnis zu dem steht, was aus anderen Quellen hervorgeht. --78.51.202.5 20:29, 1. Dez. 2023 (CET)Beantworten
Üblicherweise hilft es bei solchen Fragen deutlich mehr, einfach mal einen kurzen Blick in die Fachliteratur zu werfen, als anhand von (oft halt einfach nicht zutreffenden) eigene Annahmen, Spekulationen und Hypothesen irgendwelche Berechnungen anzustellen, die in aller Regel nur zu falschen Ergebnissen führen können, und diese dann länglich auszubreiten. Aber wenn ich dann wieder die Ausführungen zum Kipppunkten lese, dann muss ich wohl davon ausgehen, dass es dir nicht wirklich darum ging, tatsächlich deinen Horizont zu erweitern. Andol (Diskussion) 21:09, 1. Dez. 2023 (CET)Beantworten
Genau. Lesehinweis für "78.51.202.5": SROCC-Sonderbericht des IPCC „4.2.3.5 Long-Term Scenarios, Beyond 2100“ [1]: „The reasons for this [den nach 2100 weiter steigenden Meeresspiegel] are mainly related to the slow response of glacier melt, thermal expansion and ice sheet mass loss (Solomon et al., 2009794). These processes operate on long time scales, implying that even if the rise in global temperature slows or the trend reverses, sea level will continue to rise (SR1.5 report, AR5).“ Weitere Quellen sind dort angegeben.
Sein Kommentar zeigt, wie wichtig WP:BEL ist und wie leicht man bei persönlichen Überlegungen etwas vernachlässigt, etwa, dass wir es hier mit Prozessen des Erdsystems und nicht einer Terrasse zu tun haben. Beispielsweise gibt es auf einer Terrasse keinen kilometerdicken Eisschild, dessen Inneres erst dann Wärmeströmen ausgesetzt ist, wenn es nach Jahrhunderten und -tausenden nach außen kommt, und dessen Ablation an der Oberfläche zunimmt, weil durch Ablation die Höhe der Oberfläche ab- und die Luftemperatur dort zunimmt (positive Rückkopplung). Das hätte er auch im Artikel über Kippelemente nachlesen können, Literatur ist genug angegeben. So tragen seine spekulativen Kommentare jedenfalls nicht zur Artikelverbesserung bei. --man (Diskussion) 22:10, 1. Dez. 2023 (CET)Beantworten
Hätte. Aber darum ging es ja offensichtlich nicht, sondern um die Beglückung der Wikipedia und ihrer Autoren mit unglaublich viel auf ersten Blick klug klingendem Text. Und man kann auch nicht unbedingt behaupten, dass die Informationen, dass Meereserwärmung und Gletscherschmelze (gerade an den Polen) sehr träge Prozesse sind, nur in den Untiefen von dicken IPCC-Berichten versteckt wären. Das steht auch in so ziemlich jedem populärwissenschaftlichen Sachbuch zum Thema und vielen Zeitungsartikeln. Daher erstaunt es schon, dass ausgerechnet diese Information weder bekannt noch recherchierbar gewesen sein soll. Auf das doch eher triviale square–cube-law scheint er bei all den Überlegungen und Berechnungen auch nicht gekommen zu sein. Ich halte das einfach für unglaubwürdig. Andol (Diskussion) 22:25, 1. Dez. 2023 (CET)Beantworten
Okay, ich gebe zu, das mit der Terrasse war etwas überspitzt, und die Ironie dahinter nicht unmittelbar erkennbar, daher zu Recht mein Eigentor ;-). Ich bin aber andererseits kein Klimaforscher, und ich sehe auch nicht, inwiefern es relevant sein soll, ob ich als Nicht-Klimaexperte jetzt anfange, im Hintergrund riesige Theoriegebilde aufzurollen. Der Artikel steht doch in der Verantwortung, die Zusammenhänge zu erklären. Und ich beziehe mich gerne auf Dinge, die ich nachweislich verstehe. Und ungeachtet aller möglicherweise wohldurchdachter Theorie auf dem Gebiet sind aus meiner Sicht im Artikel (der erkennbar _nicht_ nur für Fachleute geschrieben sein soll) zwei Beobachtungen enthalten, die nicht mit elementaren thermodynamischen Prinzipien in Einklang zu bringen sind:
1) Temperatur und Meeresspiegel während der nacheiszeitlichen Schmelze liefen in "der heißen Phase" von 17000 ybp bis 7000 ybp, zumindest soweit mein unbedarftes Auge die Ablesegenauigkeit der entsprechenden Diagramme interpretiert, soweit synchron, als die Zeit tR, die es braucht, bis (Zitat: man) "dessen Inneres erst dann Wärmeströmen ausgesetzt ist, wenn es nach Jahrhunderten und -tausenden nach außen kommt", nicht mehr als 1000-2000 y betragen haben kann. Ich denke, das ist auch unbestritten, denn auch die von euch zitierten Quellen gehen ja offenbar von einem Zeitraum tR von der Größendordnung 10^2-10^3 y aus.
2) Im industriellen Zeitalter gibt es zum aktuellen Zeitpunkt eine Diskrepanz zwischen der Meeresspiegelerhöhung und dem Anstieg der globalen Mittelwerttemperatur in Höhe eines Faktors Größenordung 100, denn die Meeresspiegelerhöhung beträgt "gemessen" 25 cm, die Temperaturerhöhung beträgt "gemessen" 1.2 K, und die zu erwartende Meeresspiegelerhöhung nach vollständigem Eindringen des entsprechenden Wärmestroms müsste (laut Artikel) bis zu 20 m betragen. Auch hier kann ich nicht erkennen, dass ich etwas Unwahres behaupte oder irgendwas zu Gunsten meiner Argumentation verdrehe, denn ich entnehme die Zahlen ja nur diesem Artikel und dem WP-Artikel zur globalen Erwärmung. Und explizit nochmal der Hinweis: ich stelle nicht grundsätzlich in Frage, dass das Eindringen der Wärme in die aufschmelzenden Eisschilde bzw. in die sich ausdehnende Wassersäule ggf. eine recht lange Zeit tR braucht.
Selbst wenn man nun - aus welchen Gründen auch immer - nicht meinem weiter oben präsentierten (und gängigen), bilanzierenden Modellansatz mit einem Diffusionsgesetz/Halbwertszeitgesetz folgen mag, so wird man doch hoffentlich zustimmen, dass wenn sich aktuell nach 160 Jahren Industrialisierung erst 1% des final erwarteten Meeresspiegelanstiegs eingestellt hat, es mindestens (also unter Nichtberücksichtigung der noch zusätzlich "verlängernden" exponentiellen Gegenkopplungseffekte aus der tatsächlichen Systemdynamik !) etwa 100-mal so lange dauern wird (oder wohl besser 100 x 80 y, um zu berücksichtigen, dass die Temperatur im industriellen Zeitalter stetig angestiegen ist), bis der die Schmelz- bzw. Expansionsprozesse auslösende Wärmestrom vollständig in die Eisschilde bzw. die Meeressäule eingedrungen ist, und diese aufgelöst bzw. expandiert hat. Insofern kann ich zu kaum einem anderen Schluss kommen, als dass aus Beobachtung 2) folgt, dass die "Eindringzeit" tR in der Größenordnung von 10^4 y oder mehr liegen muss, im Widerspruch zur Beobachtung 1) - und auch im Widerspruch zur vielgenannten Behauptung, dass wir schon in 100-200 Jahren katastrophale Meeresspiegelanstiege beobachten müssten.
Natürlich kann man sich jetzt auf die vollständige nichtlineare Dynamik berufen, und irgendwelche nicht näher spezifizierten, vorübergehenden/konkurrierenden Laufzeiteffekte dafür verantwortlich machen, dass jetzt zufällig 160 Jahre lang quasi nichts mit dem Meeresspiegel passiert ist, und dass dann irgendwann alles ganz urplötzlich einsetzen wird. Aber ich finde, da bewegt man sich extrem hart an der Grenze von Ockham's Rasiermesser, wenn man beobachtbare Phänomene so sehr zurechtbiegen muss, dass sie zu einer (ohne Zweifel mit äußerster Fleißarbeit erschaffenen) Theorie passt.
Ich hoffe, ich konnte meinen Punkt abschließend verständlich erklären, und ich bin echt offen wenn mir jemand eine überzeugende Erklärung für besagte Diskrepanz liefern kann, die ich vielleicht übersehen habe. Aber bitte habt Verständnis dafür, wenn ich mich nicht von bloßer Berufung auf Autorität überzeugen lasse. Und dazu gehört auch der vage Hinweis auf die Komplexität nichtlinearer Dynamik. Ich betreibe nun schon seit zwei Jahrzehnten numerische Systemdynamik zum täglichen Broterwerb, und ich hatte nebenbei gesagt auch eine dedizierte zweisemestrige Vorlesung in nichtlinearer Dynamik zu deren Hochzeit in den 90'ern und habe einiges an Literatur dazu durchgearbeitet. Aber das Thema ist mMn. definitv durch, denn jenseits von Stabilitätsbetrachtungen bzw. Thema "Grenzen des Wissens" hat das fast gar nichts Produktives zu heutiger angewandter Physik oder Ingenieurwesen beigetragen. Dafür ist es tausendmal in irgendwelchen billigen TV-Dokus durchgenudelt worden.
Ansonsten frohen 1. Advent noch. --77.180.184.80 18:40, 3. Dez. 2023 (CET)Beantworten
Ich sehe nicht, wie deine persönlichen Spekulationen oder Erklärungsversuche zur Artikelverbesserung beitragen sollen (denn maßgeblich ist das, was in der Fachliteratur steht). Wenn du wissen willst, wie und in welchen Zeiträumen abläuft, dann musst du in die Fachliteratur schauen und es nachlesen, nicht auf Basis von Mutmaßungen wild ins Blaue spekulieren. Du weißt ja offenbar gar nicht, was du alles nicht weißt und ob deine Überschlagsrechnungen halbwegs fundiert sind oder du wichtige Faktoren mangels Kenntnissen einfach ignorierst. Auf der Basis ist es doch nahezu unmöglich, zu einem brauchbaren Ergebnis zu kommen. Wäre es so einfach, dass man einfach ein paar Zahlen in einen Formel einsetzen kann, dann gäbe es wohl kaum viele Arbeitsgruppen, die sich teils seit Jahrzehnten mit der Materie befassen. Ich finde das immer erschreckend, wie manche Menschen von sich glauben können, nur weil sie Naturwissenschaftler seien, könnten sie binnen weniger Stunden auf dem heimischen Sofa das Thema Klimawandel vollumfänglich durchdringen. Das kann nicht funktionieren. Andol (Diskussion) 00:51, 4. Dez. 2023 (CET)Beantworten
@IP: Da hast Du Dir sicher tiefgreifende Gedanken gemacht; nur ist es so, dass Wikipedia nicht der richtige Ort ist, die Korrektheit Deiner Thesen zu diskutieren, denn hier wird nur etabliertes Wissen wiedergegeben. Du müsstest Dich an Experten für Gletscherdynamik wenden, jemanden wie Jason Box.
Und witzigerweise kritisiert dieser dass aktuelle Modelle einige positive Rückkopplungen unberücksichtigt lassen, so dass er von einem stärkeren Abschmelzen von Grönland und anderen vergletscherten Regionen ausgeht.
Und damit liegt er auch auf der Linie von James Hansen, der hier ebenfalls publiziert hat, dass er von einem deutlich schnelleren Anstieg des Meersspiegels ausgeht: https://acp.copernicus.org/preprints/15/20059/2015/acpd-15-20059-2015.pdf
Aber wie gesagt, Wikipedia ist nicht der Ort, die Argumente zu wichten. Das sollten Experten wie Box machen. Schreib ihn doch an, vielleicht antwortet er Dir. --hg6996 (Diskussion) 07:49, 4. Dez. 2023 (CET)Beantworten
Fair enough. Ich bin halt anfänglich davon ausgegangen, dass hier einfach nur eine entscheidende Information vergessen wurde, und das durch einfaches Hinzufügen geheilt werden kann. Doch scheint das Problem tiefer zu liegen, und lässt sich hier wohl nicht klären. Allerdings muss ich auch sagen, dass es mir dann etwas suspekt erscheint, mit welchem Selbstbewusstsein bestimmte Aussagen getroffen werden, wenn nicht mal so einfache und robuste Plausibilitätschecks breiten Konsens finden, bzw. als offene Punkte deklariert werden. Die Anregung, den Herrn Box anzuschreiben, werde ich vielleicht tatsächlich aufnehmen. --93.129.216.50 09:20, 4. Dez. 2023 (CET)Beantworten

Aktualisierung[Quelltext bearbeiten]

Teile des Artikels bräuchten eine Aktualisierung. Teils sind die Quellen 20 Jahre alt, was bei so einem Thema gar nicht gut ist. Auch wurden oft aktuelle Belege unten angehängt, sodass Leser erst mal mit veralteten Informationen gefüttert werden, statt gleich auf den aktuellen Forschungsstand gebracht zu werden. Hier sollte man evtl. darüber nachdenken, die Reihenfolge zu verändern oder gleich die veralteten Infos ganz zu löschen und nur aktuelle Belege zu nutzen, wo das möglich ist. Meinungen dazu? Viele Grüße, Andol (Diskussion) 22:44, 17. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Lass Dich nicht bremsen, wenn Du das straffen möchtest. Die Hauptautoren Nils Simon und Berossos werden sicher nicht widersprechen, sind seit Jahren inaktiv. Und ich habe grade keine Zeit dafür. --hg6996 (Diskussion) 08:04, 18. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Ich bin sehr dafür, ohne aktuell viel beitragen zu können. --man (Diskussion) 22:16, 18. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Ok, super wenn da Zustimmung herrscht. Viel Zeit habe ich auch nicht, aber Umstellen und ggf. kürzen sollte ich auch mit wenig Zeit hinkriegen, und an der ein oder anderen Ergänzung sollte es hoffentlich auch nicht scheitern. Viele Grüße, Andol (Diskussion) 19:07, 19. Jan. 2024 (CET)Beantworten