Edemissen

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Wappen Deutschlandkarte
Edemissen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Edemissen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 23′ N, 10° 16′ OKoordinaten: 52° 23′ N, 10° 16′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Peine
Höhe: 70 m ü. NHN
Fläche: 104,12 km2
Einwohner: 12.506 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 120 Einwohner je km2
Postleitzahl: 31234
Vorwahlen: 05176, 05177, 05372, 05373
Kfz-Kennzeichen: PE
Gemeindeschlüssel: 03 1 57 001
Gemeindegliederung: 14 Ortsteile mit 8 Ortsräten
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Oelheimer Weg 1
31234 Edemissen
Website: www.edemissen.de
Bürgermeister: Tobias Faust (SPD)
Lage der Gemeinde Edemissen im Landkreis Peine
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Karte

Edemissen (niederdeutsch Emisse) ist eine Gemeinde im Landkreis Peine in Niedersachsen. Verwaltungssitz ist der Ort Edemissen.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Edemissen liegt im südlichen Randgebiet zur Lüneburger Heide. Höchste Punkte der Gemeinde sind jeweils mit 81,5 m über NHN eine namenlose Erhebung zwischen Berkhöpen und Edemissen und eine weitere namenlose Erhebung zwischen Berkhöpen und Eddesse.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Edemissen besteht aus folgenden Ortsteilen:

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Edemissen liegt innerhalb der gemäßigten Breiten im Übergangsbereich zwischen ozeanisch und kontinental geprägten Gebieten.

Niederschlagsmittelwerte in der Gemeinde Edemissen 1961–1990 (Ortsteil Wipshausen)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1965 erfolgte der Zusammenschluss der bisher selbständigen Orte Edemissen, Alvesse, Blumenhagen, Mödesse, Voigtholz-Ahlemissen und seit 1971 auch Oedesse zur Samtgemeinde Edemissen.

Die Samtgemeinde wurde im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen aufgelöst. Ihre Ortschaften wurden am 1. März 1974 mit den bisher selbständigen Gemeinden Abbensen, Eddesse, Eickenrode, Oelerse (zuvor Landkreis Burgdorf), Plockhorst, Rietze, Wehnsen und Wipshausen zur Einheitsgemeinde Edemissen zusammengefasst.[2] Ankensen, Berkhöpen und Oelheim sind Ortsteile der Ortschaft Edemissen.

Die Gemeinden Eltze und Dedenhausen wurden in die Gemeinde Uetze im Landkreis Hannover und die Gemeinde Ohof in die Gemeinde Meinersen im Landkreis Gifhorn ausgegliedert.

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Evangelisch-lutherisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin-Luther-Kirche in Edemissen

Zum Kirchspiel der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde der Martin-Luther-Kirche in Edemissen gehören die Orte Alvesse, Blumenhagen (mit Klein Blumenhagen), Edemissen (mit Ankensen, Berkhöpen und Oelheim), Mödesse, Oedesse (mit Klein Oedesse), Plockhorst, Voigtholz-Ahlemissen und Wehnsen. Die Orte Alvesse, Blumenhagen, Plockhorst, Voigtholz-Ahlemissen und Wehnsen verfügen über eine eigene Kapelle, in denen einmal im Monat ein Gottesdienst gehalten wird.

Bis zum Jahre 1894 gehörte auch die Kapellengemeinde Abbensen dazu – die eine selbständige Kirchengemeinde wurde. Auch das vor den „Toren“ von Peine gelegene Eixe mit Sundern war bis 1867 mit Edemissen verbunden und kam pfarramtlich zu Vöhrum.

Seit Anfang des 18. Jahrhunderts gehörte das Kirchspiel Edemissen zur Inspektion Sievershausen, die 1965 aufgelöst wurde und eine weitere Neuordnung im Kirchenkreis Peine bewirkte. Edemissen gehört seitdem zum Kirchenkreis Peine. Im Gebiet der heutigen Gemeinde Edemissen gibt es außerdem die evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden in Abbensen, in Eddesse, in Eickenrode und in Wipshausen (mit Rietze).

Römisch-katholisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Corpus Christi-Kirche

Eine Römisch-katholische Kirchengemeinde war in Edemissen bzw. im Nordkreis Peine seit der Reformation bis ins 20. Jahrhundert nicht vorhanden. Erst mit dem Zuzug von Ausgebombten, Flüchtlingen und Vertriebenen bildete sich auch hier im Laufe der Nachkriegszeit nach dem Zweiten Weltkrieg eine immer stärker wachsende Gemeinde heran.

Gottesdienste wurden anfänglich in privaten Wohnungen, Gaststuben, Sälen oder auch Einrichtungen der evangelischen Kirche durchgeführt. Erst im Jahre 1959 wurde mit der Kirche Corpus Christi eine katholische Kirche in Edemissen erbaut. 1968 wurde sie um einen Glockenturm ergänzt. Vor ihrer Profanierung im Jahr 1999 gehörte auch die katholische St.-Petrus-Kirche in Eltze zur Pfarrgemeinde in Edemissen. Seit 2006 ist die katholische Gemeinde Edemissen Teil der Pfarrgemeinde „Zu den heiligen Engeln“ mit Sitz in Peine.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2021
Wahlbeteiligung: 65,74 %
 %
50
40
30
20
10
0
43,4 %
32,1 %
10,9 %
3,9 %
3,6 %
3 %
1,6 %
1,5 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
f Wgem. Freie Wähler Peiner Land - Peiner Bürgergemeinschaft

Der Gemeinderat der Gemeinde Edemissen besteht aus 30 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 12.001 und 15.000 Einwohnern.[3] Die 30 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Stimmberechtigt im Rat der Gemeinde ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister.

Aus dem Ergebnis der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[4]

Gemeinderat 2021
       
Insgesamt 30 Sitze

FW-PB: Wgem. Freie Wähler Peiner Land - Peiner Bürgergemeinschaft

Kommunalwahl 2016:

  • SPD: 12
  • CDU: 11
  • Grüne: 3
  • Linke: 1
  • FDP: 1
  • AfD: 2[5]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Edemissen ist seit 2021 Tobias Faust (SPD). Bei der letzten Bürgermeisterwahl 2021 wurde er mit 63,88 Prozent der Stimmen gegen Ann-Marie Klaas (CDU) gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 65,82 Prozent.[6]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen der Gemeinde Edemissen zeigt im Schildfuß in Gold einen blauen schreitenden Löwen, bewehrt mit roten Krallen und roter Zunge, darüber in blau eine goldene sym- metrisch dargestellte Linde mit 14 Blättern.

Die Blätter der Linde stehen für die 14 Ortschaften, die in der Gemeinde Edemissen aufgegangen sind. Der Löwe und die Farben Blau-Gold verdeutlichen die jahrhundertelange Zugehörigkeit zum ehemaligen Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. Das Wappen wurde am 2. April 1975 vom Regierungspräsidenten von Hildesheim bewilligt, der Entwurf stammt vom Wilhelm Krieg.[7]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

FrankreichFrankreich Wappen von Chaulnes Chaulnes in Frankreich, seit 1969
Sachsen-Anhalt Wappen von Zahna Zahna in Sachsen-Anhalt, seit 1991

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Guts-Backhaus Ankensen
  • Auf dem Rittergut Ankensen besteht seit 2003 eine Außenstelle des Standesamtes Edemissen. Hier können Trauungen im restaurierten Guts-Backhaus vorgenommen werden. Das ehemalige Backhaus aus dem Jahre 1886 ist wahrscheinlich eine Arbeit des Konsistorialbaumeisters Conrad Wilhelm Hase.
  • Die Martin-Luther-Kirche besteht aus einem Turm, der um 1200 entstand und dem 1691 errichteten Kirchenschiff. Die Decke des barocken Kirchenschiffs wurde 2002 durch Felix M. Furtwängler ausgemalt. Diese Ausmalung orientiert sich an biblischen Texten. Eine kunstgeschichtliche Besonderheit ist, dass viele Bibelstellen Aus den Paulusbriefen dargestellt sind, darunter Gal 5,1 „Zur Freiheit hat euch Christus befreit“ und 1Kor 15,24 „Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich“. Zur überregional wahrgenommenen Ausmalung existiert ein Bildband.[8]
  • Das Pfarrhaus entstand im Jahr 1737.
  • Auf dem Gografenhof von 1737 steht der Zehntspeicher aus dem Jahr 1766, in welchem früher die Feldfrüchte gespeichert wurden, die als Zehnter von den steuerpflichtigen Bauern abgeliefert werden mussten.
  • Die Wipperstraße im historischen Ortskern mit zahlreichen denkmalgeschützten Fachwerkbauten von bau- und kunstgeschichtlicher Bedeutung, wie dem Speicher Hiete von 1573, der Hofanlage um das Niedersachsenhaus Wipperhof[9] von 1768 und Smees-Spieker von 1757.

Grünflächen und Naherholung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Edemissen verfügt über gut ausgebaute Radfahrwege. Es gibt Badeseen in Wehnsen, Wipshausen oder Eixe. Ein 18-Loch-Golfplatz ist vorhanden. Die Fuhse, die bei Abbensen und Oelerse die Gemeinde durchquert, ist für Flusswanderer befahrbar.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zentralort Edemissen befinden sich Gemeindeverwaltung, Polizeistation, Feuerwehrhaus, Geldinstitute, Postagentur, Ärzte, Apotheken, Diakoniestation, Pfarramt sowie eine Vielzahl von Wirtschafts- und Handelsbetriebe zur Versorgung der Region. Bei landwirtschaftlichen Betrieben können saisonale Erzeugnisse (wie Kartoffeln, Mohrrüben, Zwiebeln, Spargel, Salat, Kürbis usw.) direkt ab Hof erworben werden.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Außer Kindergärten sind in Edemissen eine Grundschule (in Abbensen, Plockhorst und Wipshausen je eine verlässliche Grundschule), Hauptschule und Realschule vorhanden. Weiterführende Schulen und Berufsbildende Schulen finden sich in Peine.
  • Eine Außenstelle der Kreisbücherei befindet sich im Schulzentrum Edemissen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es bestehen Kreis-, Land- und Bundesstraßen. Edemissen liegt an der Bundesstraße 444. Eine Buslinie fährt die Kreisstadt Peine und auch einzelne Ortschaften der Gemeinde an. Die Nähe zur Autobahn 2 mit den Anschlussstellen Peine, Peine-Ost, Braunschweig-Watenbüttel oder Hämelerwald ist für Pendler in Richtung Wolfsburg, Braunschweig, Salzgitter oder Hannover günstig. Die nächsten Bahnhöfe bestehen in Peine, Dedenhausen und Hämelerwald. Vom Flugplatz Peine-Eddesse war auch ein Lufttaxi-Service möglich. Der Flugplatz ist seit dem 12. April 2010 geschlossen.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Edemissen geborene Personen und Persönlichkeiten und die, die durch ihr Leben, ihre Arbeit und ihr Wirken eng mit der Gemeinde verbunden sind:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Verein der Heimatgeschichte Edemissen e.V.: Edemissen – Zu Hause im Grünen, 2014.
  • Verein der Heimatgeschichte Edemissen e.V.: Die Gemeinde Edemissen, Sutton 2007. ISBN 978-3-86680-202-5
  • Adolf Smithmanns: Martin-Luther-Kirche Edemissen, Evang.-Luth. Martin-Luther-Kirchengemeinde 2003
  • Karl Zeinart: Edemisser Geschichte, Heft 5a, Heft 5b, Selbstverlag 2003
  • Karl Zeinart: Edemisser Geschichte, Heft 4, Selbstverlag 2001
  • Karl Zeinart: Edemisser Geschichte, Heft 3b, 3c, Selbstverlag 2000
  • Karl Zeinart: Edemisser Geschichte, Heft 2, 3a, Selbstverlag 1999
  • Karl Zeinart: Edemisser Geschichte, Heft 1, Selbstverlag 1998
  • Jürgen Dieckhoff: Edemissen – Wohlfühlgemeinde, Gemeinde Edemissen 1999
  • Herbert Bahrmann: Edemissen in alten Ansichten, Europäische Bibliothek, Zaltbommel Niederlande 1981
  • Fritz Giffhorn: Edemissen – Zentrale des Nordkreises, Gemeinde Edemissen (1974)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 217.
  3. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten (Memento des Originals vom 10. Juni 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nds-voris.de, abgerufen am 25. Dezember 2014
  4. Ergebnis Gemeindewahl 2021. Abgerufen am 9. Juli 2022.
  5. http://www.edemissen.de/wahl/kommunalwahl2016/gw2016.html
  6. Ergebnis Bürgermeisterwahl 2021, abgerufen am 18. Juli 2022
  7. Arnold Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch. Braunschweiger Zeitungsverlag, Meyer Verlag, Braunschweig 2003, ISBN 3-926701-59-5, S. 131/132.
  8. Adolf Smithmanns: Martin-Luther-Kirche Edemissen, Evang.-luth. Martin-Luther-Kirchengemeinde 2003
  9. Hofanlage Wipperhof im Denkmalatlas Niedersachsen

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Edemissen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien