Egon Aderhold

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Egon Aderhold (* 17. Dezember 1929 in Neustadt am Rennsteig; † 13. März 2011 in Birkenwerder) war ein deutscher Sprecherzieher und Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Egon Aderhold wurde 1929 in Neustadt am Rennsteig geboren.[1] Sein Sohn ist der Berliner Komponist und Dirigent Peter Aderhold, der die Oper Luther nach einem Libretto seines Vaters komponierte.[2]

Seine Schulzeit beendete Egon Aderhold 1948 in Quedlinburg 1948 mit dem Abitur. In Halle (Saale) studierte er an der Martin-Luther-Universität Germanistik im Hauptfach sowie Psychologie und Sprechkunde im Nebenfach. Bereits im Studium zeigte sich sein besonderes Interesse für die Sprechkunde, die er bei Richard Wittsack, Leiter des Instituts für Sprechkunde und Phonetische Sammlung belegen konnte. Nach erfolgreicher Beendigung des Studiums war er ab 1952 an der Schauspielschule Leipzig als Assistent beschäftigt. Nachdem diese der Theaterhochschule Leipzig angegliedert worden war, wurde er dort als Dozent tätig. 1956 wechselte er zur Staatlichen Schauspielschule Berlin, der späteren Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch.[3] Diese Tätigkeit ermöglichte ihm eine Mitarbeit am Maxim Gorki Theater als Sprecherzieher, der sich eine hauptberufliche Anstellung bei der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz anschloss. Ab 1973 an ihm das Deutsche Theater Berlin zur beruflichen Heimat, in dem er über zwei Jahrzehnte wirkte.[4] Ab 1996 war er Egon Aderhold als Honorarprofessor an der Hochschule der Künste Berlin tätig. Er verstarb am 13. März 2011 in seinem Haus in Birkenwerder.

Aderhold hat als Sprecherzieher eine ganze Generation von Schauspielern und Sängern ausgebildet, darunter Manfred Krug, Nina Hagen und Angelika Mann. Insbesondere das zusammen mit Edith Wolf herausgegebene Sprecherzieherische Übungsbuch und sein Werk Sprecherziehung des Schauspielers stellen bis in die Gegenwart Standardwerke der Sprecherziehung dar.[5]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sprecherziehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • mit Edith Wolf: Sprecherzieherisches Übungsbuch. 1. Auflage, Henschel, Berlin 1960, derzeit aktuell 17. Auflage, Henschel, Leipzig 2016, ISBN 978-3-89487-035-5.
  • Körpermotorik und Sprechmotorik – ein Beitrag zur Sprecherziehung des Schauspielers. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 11. Jg. (1962), H. 12, S. 1529–1536.[6]
  • Sprecherziehung des Schauspielers. Grundlagen u. Methoden. Henschel, Berlin 1963, derzeit aktuell 6. Auflage, Henschel Berlin 2007, ISBN 978-3-89487-004-1.
  • Das gesprochene Wort. Sprechkünstlerische Gestaltung deutschsprachiger Texte. Henschel, Berlin 1995, ISBN 978-3-89487-230-4.

Belletristik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Traumtänze. Roman, Greifenverlag, Rudolstadt 1978.
  • Strichvogel. Roman, Greifenverlag, Rudolstadt 1981.
  • Rike, Kinderbuchverlag, Berlin 1985, ISBN 978-3-358-00247-6.
  • Jahresringe. Roman, Greifenverlag, Rudolstadt 1986.
  • mit Barbara Schumann: Der schweigsame Stefan. Kinderbuchverlag, Berlin 1986, ISBN 978-3-358-00654-2.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theateraufführungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Autor

Sprecher

  • 1969: Ralph Knebel: Rücksicht auf einen Brigadier (Schriftsteller) – Regie: Edgar Kaufmann (Originalhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1972: Gerhard Jäckel: Neumann, zweimal klingeln: Experten unter sich (Richter) – Regie: Joachim Gürtner (Originalhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1975: Gerhard Jäckel: Neumann, zweimal klingeln: Kollision im Roten Ochsen (Emil) – Regie: Joachim Gürtner (Originalhörspiel, Kurzhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1975: Albert Plau: Neumann, zweimal klingeln: Weil einer Musik macht (Stimme) – Regie: Joachim Gürtner (Originalhörspiel, Kurzhörspiel – Rundfunk der DDR)

Quelle: ARD-Hörspieldatenbank

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Thomas v. Fragstein: Zum Gedenken an Egon Aderhold. In: DGSS @ktuell, Deutsche Gesellschaft für Sprechwissenschaft und Sprecherziehung e. V., 2/2011, Ausgabe Mai 2011, ISSN 2191-5032, S. 24–27, online.pdf.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jens Kirsten: Neustadt am Rennsteig, Geburtsort u. a. von Egon Aderhold. In: Literaturland Thüringen. Thüringer Literaturrat e.V., abgerufen am 11. Januar 2023.
  2. Theater Erfurt, Luther 2003/04, Oper von Peter Aderhold, Libretto Egon Aderhold. Abgerufen am 12. Januar 2023.
  3. 100 Jahre Schauspielschule Berlin, 8.7 Wolfgang Heinz - der bekennende Realist. Abgerufen am 12. Januar 2023: „Zu den Lehrkräften gehörten 1959: Helmut Zocher (Direktor), Prof. Margrit Glaser, Doris Thalmer (Schauspiel), Luise Kepich-Overbeck, Egon Aderhold, Wilfried Markert (Sprecherziehung)...“
  4. Thomas v. Fragstein: Zum Gedenken an Egon Aderhold. In: Deutsche Gesellschaft für Sprechwissenschaft und Sprecherziehung e. V. (Hrsg.): DGSS @ktuell. Ausgabe Mai 2011, S. 24.
  5. Egon Aderhold: Lebenslauf, Bücher und Rezensionen bei LovelyBooks. Abgerufen am 12. Januar 2023.
  6. Kalliope | Verbundkatalog für Archiv- und archivähnliche Bestände und nationales Nachweisinstrument für Nachlässe und Autographen. Abgerufen am 11. Januar 2023.
  7. Egon Aderhold | filmportal.de. Abgerufen am 11. Januar 2023.
  8. Fernsehen der DDR - Online Lexikon der DDR-Fernsehfilme, Fernsehspiele und TV-Inszenierungen. Abgerufen am 12. Januar 2023.
  9. VOLKSBÜHNE am Luxemburgplatz, Spielzeitchronik 1970 bis 1980. Abgerufen am 11. Januar 2023.