Engstlatt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Engstlatt
Stadt Balingen
Ehemaliges Gemeindewappen von Engstlatt
Koordinaten: 48° 18′ N, 8° 53′ OKoordinaten: 48° 18′ 7″ N, 8° 52′ 32″ O
Höhe: 516 m ü. NN
Fläche: 7,4 km²
Einwohner: 1982 (31. Dez. 2021)
Bevölkerungsdichte: 268 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1973
Postleitzahl: 72336
Vorwahl: 07433
Engstlatt (2019)
Engstlatt (2019)

Engstlatt ist ein Stadtteil von Balingen im Zollernalbkreis (Baden-Württemberg). Das Dorf liegt am Fuße der Schwäbischen Alb.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Engstlatt weist eine Gemarkungsfläche von 740 Hektar aus, davon sind 240 Hektar Wald. Am westlichen Rand des westlich des Dorfes liegenden Gewerbegebietes passiert die Eyach die Gemarkung.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Engstlatt wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts als Ingislatt erstmals erwähnt. Seit dem 13. Jahrhundert gehörte der Ort zur Herrschaft Schalksburg und kam so bei deren Verkauf 1403 an Württemberg. Seither gehörte Engstlatt zum Amt und später Oberamt Balingen. Somit lag Engstlatt seit 1806 im neu errichteten Königreich Württemberg, aus welchem 1919 der gleichnamige Volksstaat hervorging. 1934 kam Engstlatt zum Kreis und 1938 zum Landkreis Balingen.

1944 bis 1945 wurde von Häftlingen des benachbarten KZ Bisingen das Werk 3 des Unternehmens Wüste errichtet, mit dem Treibstoff aus Ölschiefer gewonnen werden sollte. Das Werk ging allerdings nie in Betrieb.

Am 1. Oktober 1973 wurde Engstlatt nach Balingen eingemeindet.[1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Evangelische Kirchengemeinde Engstlatt

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathaus und Peterskirche

Ortsvorsteher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus Jetter (2014)

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen von Engstlatt zeigt über einem schwarzen Dreiberg ein schwarzes Posthorn auf weißem (silbernem) Grund.

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Engstlatt

Peterskirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf einem Hügel über dem Ort gelegen steht die evangelische St.-Peters-Kirche. Von der nahe gelegenen Bundesstraße fällt der 36 Meter hohe Turm der 1471 erbauten, spätgotischen Kirche schon von weitem ins Auge.[2]

Kirche St. Johannes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die katholische Kirche St. Johannes wurde 1966 fertiggestellt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Engstlatt (2019)

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Engstlatt liegt direkt neben der Bundesstraße 27, die hier vierspurig ausgebaut ist und über Tübingen nach Stuttgart führt. Ebenso ist Engstlatt mit einem Bahnhof direkt der Zollernalbbahn (Stuttgart-Sigmaringen) angeschlossen. Durch den Ort führt die alte Schweizer Straße.

Porträt Anna Murschels auf dem Epitaph ihres Gatten

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Freiwillige Feuerwehr Balingen, Abteilung Engstlatt

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anna Murschel (* um 1533, † nach 1600), Witwe des langjährigen Balinger Bürgermeisters Caspar Murschel, wurde in einem Hexenprozess angeklagt, konnte aber trotz intensiver Folter nicht zu einem Geständnis gezwungen werden und wurde entlassen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Engstlatt. In: Julius Hartmann, Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Balingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 60). W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, S. 364–368 (Volltext [Wikisource]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Engstlatt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 540.
  2. St. Peterskirche. Abgerufen am 8. April 2024 (deutsch).