Enrico Ruggeri

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Enrico Ruggeri, 2010

Enrico Ruggeri (* 5. Juni 1957 in Mailand) ist ein italienischer Sänger, Songwriter, Schriftsteller und Fernsehmoderator. Er nahm insgesamt zehnmal am Sanremo-Festival teil und gewann es zweimal; außerdem vertrat er Italien beim Eurovision Song Contest 1993.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Gründung der Band Josafat begann Enrico Ruggeri 1972 seine musikalische Karriere. Die Gruppe benannte sich 1974 in Champagne Molotov um und fusionierte 1977 mit Trifoglio zur neuen Band Decibel, die das Album Punk aufnahm und bis 1980 eine Reihe von Auftritten als Vorgruppe von teils internationalen Interpreten (darunter Adam and the Ants und The Heartbreakers) hatte. In diesem Jahr nahm die Gruppe mit Contessa am Sanremo-Festival teil und veröffentlichte das zweite Album Vivo da re. Doch schon 1981 trennte sich Ruggeri im Streit von der Band und begann mit dem Album Champagne Molotov seine Solokarriere. Musikalischer Partner zu jener Zeit war Luigi Schiavone. Erst mit Polvere 1983 gelang dem Musiker ein erster Erfolg. Schon 1984 nahm er daraufhin mit Nuovo swing am Sanremo-Festival teil; zwei Jahre später kehrte er zum Wettbewerb zurück und erzielte mit Rien ne va plus den Kritikerpreis.

Ein erster Sanremo-Sieg gelang Ruggeri 1987, als er im Trio mit Gianni Morandi und Umberto Tozzi das Lied Si può dare di più präsentierte. Außerdem gewann im selben Jahr Fiorella Mannoia mit dem von Ruggeri geschriebenen Lied Quello che le donne non dicono den Kritikerpreis. 1989 begann der Musiker auch eine schriftstellerische Tätigkeit und veröffentlichte die Bücher La giostra und Per pudore. Es folgten die erfolgreichen Alben Il falco e il gabbiano und Peter Pan. Als Ruggeri 1993 nach Sanremo zurückkehrte, gelang ihm mit Mistero nun auch als Solist der Sieg. Damit qualifizierte er sich auch für die Teilnahme am Eurovision Song Contest 1993 in Millstreet, wo er mit Sole d’Europa auf dem zwölften Platz landete. Nach einer erneuten Sanremo-Teilnahme mit L’amore è un attimo 1996 wechselte er von CGD zum Label PDU und brachte 1997 das Album Domani è un altro giorno heraus; 1999 ließ er das Coveralbum L’isola dei famosi nachfolgen.

L’uomo che vola aus dem Jahr 2000 war Ruggeris erstes Album bei Columbia/Sony. Nach intensiver Konzerttätigkeit kehrte der Musiker 2002 und 2003 zum Sanremo-Festival zurück: einmal mit Primavera a Sarajevo, dann mit Nessuno tocchi Caino (im Duett mit seiner Lebenspartnerin Andrea Mirò). Es folgten weitere Albenveröffentlichungen. Ab 2005 moderierte er die drei Staffeln der Fernsehsendung Nessuno tocchi Caino auf Italia 1. 2010 kehrte er erneut nach Sanremo zurück und präsentierte das Lied La notte delle fate; während des Wettbewerbs kam es auch zu einer kurzzeitigen Wiedervereinigung mit seiner ehemaligen Band Decibel. Noch im selben Jahr trat Ruggeri erstmals als Juror der Castingshow X Factor in Erscheinung.

Im Jahr 2011 erschien Ruggeris Roman Che giorno sarà, 2012 folgte Non si può morire la notte di Natale. Mit Frankenstein legte der Musiker 2013 ein Konzeptalbum zur gleichnamigen Shelley-Figur vor, begleitet vom kurzen Roman L’uomo al centro del cerchio. Zwischen 2013 und 2014 moderierte er die TV-Sendung Lucignolo, wieder für Italia 1. Beim Sanremo-Festival 2015 trat Ruggeri als Gast auf, bei der nächsten Ausgabe hingegen wieder als Teilnehmer (mit dem Lied Il primo amore non si scorda mai). Nach der Festivalteilnahme erschien das jüngste Studioalbum Un viaggio incredibile. In Anerkennung seines Lebenswerks wurde Ruggeri 2017 mit dem Premio Musica e Parole im Rahmen des Dante-Festivals der Stadt Ravenna ausgezeichnet.[1]

Nach einer Reunion veröffentlichte Ruggeri zusammen mit seiner alten Band Decibel 2017 das Album Noblesse oblige. Außerdem trat die Gruppe beim Sanremo-Festival 2018 an.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 IT
1984 Presente IT23
(3 Wo.)IT
CGD
1986 Difesa francese IT20
(3 Wo.)IT
EP
CGD
Enrico VIII IT13
(10 Wo.)IT
CGD
1988 La parola ai testimoni IT6
(12 Wo.)IT
CGD
1989 Contatti IT14
(9 Wo.)IT
CGD
1990 Il falco e il gabbiano IT8
(15 Wo.)IT
CGD
1991 Peter Pan IT9
Gold
Gold
[3]
(20 Wo.)IT
CGD
Verkäufe: + 100.000
1994 Oggetti smarriti IT7
(7 Wo.)IT
CGD
1996 Fango e stelle IT10
(5 Wo.)IT
CGD East West
1997 Domani è un altro giorno IT9
(6 Wo.)IT
PDU
1999 spanische Version als La gente con alma
1999 L’isola dei tesori IT13
(3 Wo.)IT
PDU
2000 L’uomo che vola IT15
(5 Wo.)IT
Columbia/Sony
2003 Gli occhi del musicista IT7
(8 Wo.)IT
Anyway/Sony
2005 Amore e guerra IT15
(6 Wo.)IT
Anyway / Sony BMG
2007 Il regalo di Natale IT63
(4 Wo.)IT
Anyway/Universal
Weihnachtsalbum mit Andrea Mirò und Quei bravi ragazzi
2008 Rock Show IT13
(5 Wo.)IT
Anyway/Universal
2010 La ruota IT30
(5 Wo.)IT
Universal
2013 Frankenstein IT10
(4 Wo.)IT
Anyway/Sony
2015 Pezzi di vita IT5
(13 Wo.)IT
Anyway/Sony
2016 Un viaggio incredibile IT22
(9 Wo.)IT
Anyway/Sony
2019 Alma IT13
(4 Wo.)IT
Anyway
2022 La rivoluzione IT39
(1 Wo.)IT

Weitere Alben

  • Champagne Molotov (SIF; 1981)
  • Polvere (CGD; 1983)
  • Tutto scorre (CGD; 1985)

Livealben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 IT
1987 Vai Rrouge! IT15
(12 Wo.)IT
CGD
2001 La vie en rouge IT21
(6 Wo.)IT
Columbia/Sony
2002 La vie en rouge (Sanremo edition) IT43
(6 Wo.)IT
Columbia/Sony

Kompilationen

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 IT
1993 La giostra della memoria IT5
(13 Wo.)IT
CGD
2004 Punk prima di te IT34
(1 Wo.)IT
Anyway/Columbia/Sony
2006 Cuore, muscoli e cervello IT29
(5 Wo.)IT
Anyway/Sony
2009 All In IT31
(5 Wo.)IT
Anyway/Universal
2012 Le canzoni ai testimoni IT21
(3 Wo.)IT
Universal
2014 Frankenstein 2.0 IT62
(3 Wo.)IT
Anyway/Sony

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 IT  CH
1984 Nuovo swing
Presente
IT15
(7 Wo.)IT
1987 Si può dare di più IT1
(16 Wo.)IT
CH15
(4 Wo.)CH
als Morandi/Ruggeri/Tozzi; mit Gianni Morandi und Umberto Tozzi
Siegerbeitrag zum Sanremo-Festival 1987
1988 Giorni randagi
La parola ai testimoni
IT14
(5 Wo.)IT
1990 Ti avrò
Il falco e il gabbiano
IT6
(12 Wo.)IT
1991 Peter Pan
Peter Pan
IT10
(15 Wo.)IT
1993 Mistero
La giostra della memoria
IT1
(8 Wo.)IT
Siegerbeitrag zum Sanremo-Festival 1993
2000 Gimondi e il cannibale
L’uomo che vola
Platz 45 in M&D-Charts (2 Wochen)
2002 Primavera a Sarajevo
Gli occhi del musicista
IT15
(8 Wo.)IT
2005 L’americano medio
Amore e guerra
Platz 45 in M&D-Charts (1 Woche)
2008 La terra e la luna
Rock Show
Platz 31 in M&D-Charts (2 Wochen)
2010 La notte delle fate
La ruota
IT22
(3 Wo.)IT
Polvere
Polvere
IT77
(1 Wo.)IT
erschienen 1983
2012 Tenax
Le canzoni ai testimoni
IT98
(1 Wo.)IT
feat. Serpenti
2016 Il primo amore non si scorda mai
Un viaggio incredibile
IT59
(1 Wo.)IT

Bibliografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dante 2021, questa sera al Teatro Rasi sarà assegnato il Premio “Dante-Ravenna” a Corrado Augias e “Musica e Parole” a Enrico Ruggeri. In: PiùNotizie. Edizioni Moderna, 16. September 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. September 2017; abgerufen am 17. September 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.piunotizie.it
  2. a b c Chartquellen (Alben):
  3. Gold für Peter Pan in Italien
  4. Chartquellen (Singles):