Enzlar

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Enzlar
Koordinaten: 49° 41′ N, 10° 22′ OKoordinaten: 49° 40′ 52″ N, 10° 22′ 18″ O
Höhe: 316 m ü. NHN
Einwohner: 22 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91447
Vorwahl: 09162

Enzlar (fränkisch: Endsla[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Markt Bibart im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[3]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch den Weiler fließt ein namenloser Bach, der unmittelbar westlich als linker Zufluss in die Bibart mündet. Die Bundesstraße 8 führt nach Possenheim (4,2 km westlich) bzw. nach Altmannshausen (3 km südöstlich). Die Bundesstraße 286 zweigt von der B 8 ab und führt nach Ziegenbach (2 km nördlich).[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1356 im Lehenbuch Gerlachs von Hohenlohe als „Enslaren“ erstmals erwähnt. Das Grundwort ist ‚hlār‘ (germanisch für Weidepferch). Hieraus kann man schließen, dass der Ort deutlich früher gegründet wurde, als germanische Lehnwörter noch im Gebrauch waren. Das Bestimmungswort bleibt in seiner Bedeutung unklar.[5]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand der Ort aus drei Höfen. Der Hof nördlich des Baches lag im Fraischbezirk der Schenken von Limpurg zu Speckfeld, die zwei Höfe südlich des Baches im Fraischbezirk des würzburgischen Amtes Markt Bibart.[6]

Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Enzlar dem Steuerdistrikt Markt Bibart und der Ruralgemeinde Hellmitzheim zugeordnet. Wenig später wurde der Ort nach Altmannshausen umgemeindet. Am 1. Januar 1976 wurde Enzlar im Zuge der Gebietsreform nach Markt Bibart eingemeindet.[7]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Haus Nr. 3: Scheune
ehemalige Baudenkmäler
  • Bauernhof südlich der Bundesstraße 8 (ehemals Haus Nr. 1). Erdgeschossiges Wohnstallhaus mit Satteldach auf profiliertem hölzernem Traufgesims. Im Keilstein des segmentbogig schließenden Hausteinrahmens der Tür datiert „GFS 1865“. Verputzter Massivbau mit Sockel und Kranzgesims. An den Ecken geknickte Hausteinpilaster. Im rechten Winkel steht eine Scheune aus Sandsteinquadern. Geknickte Eckvorlagen mit Kranzgesims. Im Satteldach drei Fledermausgaupen. Im Giebel drei Halbkreisfenster.[8]
  • Haus Nr. 1: Wohnstallhaus, wohl 18. Jahrhundert. Erdgeschossiges Fachwerkhaus mit steilem Giebeldach. Wandhohe und K-förmige Streben. Sockel aus Sandsteinquadern.[8]
  • Haus Nr. 2: Zweigeschossiges Wohnstallhaus mit Walmdach. Über der Tür Beilzeichen (Freiherren von Franckenstein) und Jahreszahl „1853“. Verputzter Massivbau mit Hausteinsockel und Hausteinkanten. Rechteckfenster mit Hausteinrahmen. Etwa gleichzeitig zweitorige Scheune: Verputzter Massivbau mit erneuertem Satteldach. An den Toren Hausteinrahmen aus verzahnten Quadern. Schlitzfenster in zwei Reihen übereinander. An der östlichen Giebelseite zwei vermauerte Halbkreisöffnungen mit Hausteinrahmen. Drei Torpfeiler aus Quadern, Mitte des 19. Jahrhunderts, mit Satteldach, dessen Schrägen profiliert sind.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Enzlar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 340 (Digitalisat).
  2. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 41. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „endsla“.
  3. Gemeinde Markt Bibart, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 24. Oktober 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 24. Oktober 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 41f.
  6. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 28.
  7. https://wiki.genealogy.net/Markt_Bibart#Politische_Einteilung
  8. a b c G. Hojer: Landkreis Scheinfeld, S. 57f. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.