Eppenschlag

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Wappen Deutschlandkarte
Eppenschlag
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Eppenschlag hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 53′ N, 13° 18′ OKoordinaten: 48° 53′ N, 13° 18′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Freyung-Grafenau
Verwaltungs­gemeinschaft: Schönberg
Höhe: 608 m ü. NHN
Fläche: 17,03 km2
Einwohner: 962 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 56 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94536
Vorwahl: 09928
Kfz-Kennzeichen: FRG, GRA, WOS
Gemeindeschlüssel: 09 2 72 116
Gemeindegliederung: 21 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstr. 12
94536 Eppenschlag
Website: www.eppenschlag.de
Erster Bürgermeister: Peter Schmid[2] (CSU)
Lage der Gemeinde Eppenschlag im Landkreis Freyung-Grafenau
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Karte
Der Ort Eppenschlag

Eppenschlag ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt in der Region Donau-Wald inmitten des Bayerischen Waldes an der Grenze zum Landkreis Regen. Das Pfarrdorf Eppenschlag befindet sich 40 km südöstlich von Viechtach, 20 km südlich von Zwiesel und 45 km nördlich von Passau. Im Südwesten führt die B 85 vorbei.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt 21 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Das Gemeindegebiet besteht aus den Gemarkungen Eppenschlag und Großmisselberg. Auf der Gemarkung Großmisselberg liegen die vier Gemeindeteile Großmisselberg, Hohenthann, Hungerberg und Kleinarmschlag, der andere Teil dieser Gemarkung liegt in der Nachbargemeinde Schönberg, da Großmisselding 1946 aufgeteilt wurde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1395 wurden in Epenschlag acht Güter genannt. Eppenschlag gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Bärnstein des Kurfürstentums Bayern und war Sitz einer Obmannschaft.

Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde.

19. und 20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1830 brannte das Dorf fast vollständig ab, 1875 und 1899 gab es kleinere Brände. Seit 1901 besitzt Eppenschlag eine eigene Kirche. Die Expositur Eppenschlag wurde 1914 errichtet, die Pfarrei 1921.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Eppenschlag am 25. April schwer beschädigt, als es zu einem Kampf zwischen der amerikanischen 11th Armored Division und einer deutschen Einheit kam. Sechs deutsche Soldaten fielen.[5]

Im Jahre 1951 wurde der in Marbach geborene Schriftsteller Franz Schrönghamer-Heimdal Ehrenbürger von Eppenschlag.

Am 28. Dezember 1946 wurde der größere Teil der Gemeinde Großmisselberg eingegliedert.[6] 1978 wurde die Gemeinde Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Schönberg.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 893 auf 937 Einwohner bzw. um 4,9 %.

  • 1840: 675 Einwohner
  • 1871: 774 Einwohner
  • 1900: 761 Einwohner
  • 1925: 800 Einwohner
  • 1939: 828 Einwohner
  • 1950: 981 Einwohner
  • 1961: 886 Einwohner
  • 1970: 892 Einwohner
  • 1980: 803 Einwohner
  • 1987: 890 Einwohner
  • 1991: 910 Einwohner
  • 1995: 950 Einwohner
  • 2000: 973 Einwohner
  • 2005: 980 Einwohner
  • 2010: 973 Einwohner
  • 2015: 982 Einwohner

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Schönberg.

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinderatswahlen seit 2014 führten zu folgenden Stimmenanteilen und Sitzverteilungen:

Partei/Liste 2020[7] 2014
% Sitze % Sitze
CSU 57,53 5 59,2 5
UWG 42,47 3 40,8 3

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenamtlicher Erster Bürgermeister ist Peter Schmid (CSU).[2] Er ist seit 1. Mai 2020 Nachfolger von Christian Süß (CSU). Dessen Vorgänger Karl Reith (CSU), der 2008 ohne Gegenkandidat mit 92,1 % der gültigen Stimmen gewählt wurde, trat nach 35 Jahren im Amt zum 1. Mai 2013 aus gesundheitlichen Gründen zurück. Bis zur damaligen Neuwahl am 28. Juli 2013 führte sein Stellvertreter Michael Binder (CSU) die Amtsgeschäfte.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Eppenschlag
Wappen von Eppenschlag
Blasonierung: „In Blau eine eingeschweifte silberne Spitze, darin übereinander ein mit vier Messern besetztes unterhalbes Rad und ein rotes Beil; vorne ein silberner Balken, hinten ein silberner Wellenbalken.“[8]
Wappenbegründung: Das halbe Rad, das geminderte Attribut der heiligen Katharina, verweist auf das Pfarrpatrozinium von Eppenschlag. Das Beil ist ein für den Ortsnamen redendes Bild. Eppenschlag nennt sich nach dem legendären Gründer Eppo, der hier den Wald schlug und damit die Grundlage für die Rodungssiedlung schuf. Der silberne Balken auf blauem Grund ist dem Wappen der Grafen von Hals entnommen, die im 14. Jahrhundert als Grundherren im Gemeindegebiet nachweisbar sind. Großmisselberg (Mistlberg), bis 1946 selbstständige Gemeinde, wird im Leuchtenberger Urbar der Herrschaft Hals von 1395 genannt, das 20 Jahre nach dem Tod des letzten Halsers einen Überblick über die Zugehörungen der ehemaligen Grafschaft Hals gab. Der silberne Balken gilt zugleich als Symbol für die wichtige Verkehrsader der Bundesstraße 85, die sog. Ostmarkstraße. Der silberne Wellenbalken im hinteren Feld repräsentiert den Gemeindeteil Marbach, dessen Name sich wahrscheinlich von dem Grenzbach (heute Röhrnachbach) zwischen den alten Gerichten Bärnstein und Regen ableitet. In der Farbgebung wird an historisch bedeutsame Herrschaftsträger im Gemeindegebiet erinnert. Silber und Rot stehen für das Fürstbistum Passau, Silber und Blau für die wittelsbachisch-bayerische Landesherrschaft.

Dieses Wappen wird seit 1984 geführt.

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die katholische Pfarrkirche St. Katharina wurde 1901 nach Plänen des Münchener Architekten Joseph Elsner erbaut und ausgestattet. 1971 wurde die Ausstattung beseitigt und die Kirche innen neu gestaltet.[9]
Pfarrkirche St. Katharina

Bodendenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 2017 gab es nach der amtlichen Statistik 90 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort und 363 am Wohnort, so dass die Zahl der Auspendler um 273 höher war. 2016 bestanden 29 landwirtschaftliche Betriebe, landwirtschaftlich genutzt waren 962 ha, davon waren 769 ha Dauergrünfläche und 193 ha Ackerland.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 2018 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindertagesstätte mit 33 Plätzen und 18 Kindern

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eppenschlag – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 01.05.2020). (xlsx) Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 12. Juni 2020.
  3. Gemeinde Eppenschlag in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. Januar 2018.
  4. Gemeinde Eppenschlag, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 24. Dezember 2021.
  5. Sinnloser Widerstand entlang der Ostmarkstraße: Die Kämpfe bei Regen-Langdorf, Eppenschlag, Schönberg, Perlesreut und Tittling am 25. April 1945
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 473.
  7. Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Eppenschlag - Gesamtergebnis. Abgerufen am 12. November 2020.
  8. Eintrag zum Wappen von Eppenschlag in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  9. Georg Brenninger: In: Der Storchenturm. 1990, Heft 48/49, S. 92/93