Evangelisch-Lutherisches Dekanat Castell

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Evangelisch-Lutherisches
Dekanat

Dekanatskirche St. Johannes in Castell
Organisation
Dekanatsbezirk Castell
Kirchenkreis Ansbach-Würzburg
Landeskirche Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern
Statistik
Kirchengemeinden 17
Gemeindeglieder 10000
Leitung
Dekan Günther Klöss-Schuster[1]
Dekanatskirche St. Johannes, Castell
Anschrift des Dekanatsamts Kirchplatz 3
97355 Castell
Webpräsenz www.dekanat-castell.de

Das Evangelisch-Lutherische Dekanat Castell ist eines der 19 Dekanate des Kirchenkreises Ansbach-Würzburg. Amtierender Dekan ist Günther Klöss-Schuster.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinden des Dekanats liegen im historischen Gebiet der ehemaligen Grafschaft Castell des 13.–14. Jahrhunderts. Die Grafschaft reichte damals bis in den Schweinfurter Raum im Norden. In den Jahren 1435 bis 1457 begann der territoriale Niedergang der Grafschaft. Durch die Verträge vom 24. Oktober und 28. November 1457 trug Graf Wilhelm II. sein Allod dem Hochstift Würzburg gegen eine Leibrente von 500 Gulden zum Mannlehen an. Die Reichsstandschaft der Grafen wurde durch die Lehenmachung nicht berührt. 1545 wurde in der Grafschaft die Lehre Luthers eingeführt. Zur Grafschaft gehörten damals die Pfarreien Burghaslach (jetzt Dekanat Markt Einersheim), Castell, Eichfeld, Gerbrunn, Obereisenheim (jetzt Dekanat Schweinfurt) und Rüdenhausen. Wiesenbronn war ein Kondominat von Ansbach, Castell und Würzburg und wurde zusammen mit Ansbach 1528 evangelisch. Durch die frühere Dominanz Würzburgs im mittleren und nördlichen Dekanatsbereich sind diese Gebiete vorwiegend katholisch geprägt mit evangelischen Inseln.

Die regierenden Herren der Grafschaft Castell waren summi episcopi in ihren Landesteilen, d. h., die Grafschaft Castell bildete eine eigene Landeskirche. Das ius circa sacra wurde zunächst durch Konsistorien wahrgenommen. In der Zeit des Großherzogtums Würzburg wurde am 24. September 1810 eine Inspektion Castell errichtet, die ab 19. Juni 1814 als bayerische Inspektion Rüdenhausen weitergeführt wurde. 1967 wurde das Dekanat nach Castell verlegt.

Kirchengemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Bezirk gehören 17 Kirchengemeinden mit ca. 10.000 Gemeindegliedern. Im Folgenden sind die Kirchengemeinden mit ihren Kirchengebäuden aufgeführt:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudolf Kniewasser (Hrsg.): Castell-Grafschaft und Dekanat. Verlag der Ev.-Luth. Mission Erlangen, Erlangen 1991.
  • Matthias Simon: Historischer Atlas von Bayern. Kirchliche Organisation, die evangelische Kirche. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1960.
  • Prosper Graf zu Castell-Castell, Hanns Hubert Hofmann: Historischer Atlas von Bayern. Franken, Reihe II, Heft 3, Die Grafschaft Castell am Ende des alten Reiches. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1955.
  • Wolfgang Osiander: Die Reformation in Franken. Andreas Osiander und die fränkischen Reformatoren. Schrenk-Verlag, Gunzenhausen 2008, ISBN 978-3-924270-55-1.
  • Stätten protestantischer Geschichte in Bayern. J. P. Peter Verlag, Rothenburg 2006.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Evangelisch-Lutherisches Dekanat Castell – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Archivierte Kopie (Memento vom 20. Dezember 2016 im Internet Archive)