Holzheim (Landkreis Donau-Ries)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Feldziegler)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Holzheim (Landkreis Donau-Ries)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Holzheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 37′ N, 10° 57′ OKoordinaten: 48° 37′ N, 10° 57′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Donau-Ries
Verwaltungs­gemeinschaft: Rain
Höhe: 425 m ü. NHN
Fläche: 20,29 km2
Einwohner: 1181 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 58 Einwohner je km2
Postleitzahl: 86684
Vorwahl: 08276
Kfz-Kennzeichen: DON, NÖ
Gemeindeschlüssel: 09 7 79 163
Gemeindegliederung: 8 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchplatz 6
86684 Holzheim
Website: www.gemeinde-holzheim.de
Erster Bürgermeister: Josef Schmidberger (parteilos)
Lage der Gemeinde Holzheim im Landkreis Donau-Ries
KarteDornstadt-LinkersbaindtDornstadt-LinkersbaindtEsterholz (gemeindefreies Gebiet)Rain (Lech)Münster (Lech)Holzheim (Landkreis Donau-Ries)Oberndorf am LechMertingenDonauwörthAsbach-BäumenheimGenderkingenNiederschönenfeldMarxheimTagmersheimRöglingMonheim (Schwaben)KaisheimBuchdorfDaitingFremdingenAuhausenOettingen in BayernHainsfarthEhingen am RiesTapfheimMarktoffingenMaihingenMegesheimMunningenWolferstadtWallersteinNördlingenReimlingenEderheimForheimAmerdingenWemdingWechingenHarburg (Schwaben)HohenaltheimDeiningenAlerheimOttingFünfstettenHuisheimMönchsdeggingenMöttingenBaden-WürttembergLandkreis AnsbachLandkreis Weißenburg-GunzenhausenLandkreis EichstättLandkreis Neuburg-SchrobenhausenLandkreis Aichach-FriedbergLandkreis AugsburgLandkreis Dillingen an der Donau
Karte

Holzheim ist eine Gemeinde und deren Hauptort im schwäbischen Landkreis Donau-Ries.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Holzheim liegt in der Planungsregion Augsburg.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde hat acht Gemeindeteile[2] (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3]

Es gibt die Gemarkungen Bergendorf, Holzheim, Pessenburgheim, Riedheim und Stadel.

Der früher amtlich benannte Ortsteil Lehmühle wurde dem Hauptort Holzheim zugeschlagen.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde gehörte in etwa zum Rentamt München und zum Landgericht Rain des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Kreiszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1880 gehörte die Gemeinde zum Bezirksamt Aichach, danach zum Bezirksamt/Landkreis Neuburg an der Donau.[4] Zum 1. Juli 1972 wurde die Gemeinde im Zuge der Gebietsreform in Bayern dem Landkreis Donau-Ries, der bis zum 1. Mai 1973 die Bezeichnung Landkreis Nördlingen-Donauwörth trug, zugeschlagen.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1976 die Gemeinden Bergendorf, Riedheim und Stadel eingegliedert. Am 1. Mai 1978 kam noch Pessenburgheim hinzu.[5] Am 1. Juli 2014 bekam Holzheim noch eine Teilfläche von 0,6 km² des ehemaligen gemeindefreien Gebietes Brand zugeschlagen.[6]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1036 auf 1159 um 123 Einwohner bzw. um 11,9 %.

  • 1840: 0367 Einwohner[7]
  • 1871: 0332 Einwohner[8]
  • 1885: 0376 Einwohner[9]
  • 1900: 0313 Einwohner[10]
  • 1925: 0350 Einwohner[11]
  • 1939: 0326 Einwohner[9]
  • 1950: 0429 Einwohner[12]
  • 1961: 0352 Einwohner[13]
  • 1970: 0361 Einwohner[14]
  • 1987: 1006 Einwohner[15]
  • 1991: 1077 Einwohner
  • 1995: 1173 Einwohner
  • 2000: 1145 Einwohner
  • 2005: 1167 Einwohner
  • 2010: 1136 Einwohner
  • 2015: 1147 Einwohner
  • 2018: 1159 Einwohner

Politik und Öffentliche Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche Mariae Himmelfahrt
Kriegerdenkmal und Mariensäule von 1872, Wahrzeichen in der Ortsmitte

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Rain.

Erster Bürgermeister seit dem Gemeinde-Zusammenschluss war vom 5. April 1976 bis 30. April 1996 Anton Schenk (1924–2015, CSU). Dessen Nachfolger Robert Ruttmann (CSU), im Amt vom 1. Mai 1996 bis 30. April 2020, wurde 2002, 2008 und 2014 wieder gewählt.

Am 15. März 2020 wurde Josef Schmidberger[16] (parteilos) ohne Mitbewerber zum Ersten Bürgermeister gewählt; dessen Amtszeit begann am 1. Mai 2020.

Sitzverteilung im Gemeinderat (Kommunalwahl 2014)

  • CSU: 5 Sitze
  • Freie Wähler Gemeinschaft: 4 Sitze
  • Junge Parteiunabhängige Wähler: 3 Sitze

Sitzverteilung im Gemeinderat (Kommunalwahl 2020)

  • CSU: 3 Sitze
  • Freie Wähler Gemeinschaft: 5 Sitze
  • Junge Parteiunabhängige Wähler: 4 Sitze

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2018 insgesamt 2.243.000 €, davon waren 1.197.000 € (netto) Gewerbesteuereinnahmen. Die Gemeinde liegt seit mehreren Jahren sehr deutlich über der durchschnittlichen Steuerkraft vergleichbarer Kommunen.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Holzheim (Landkreis Donau-Ries)
Wappen von Holzheim (Landkreis Donau-Ries)
Blasonierung: „Durch einen schmalen silbernen Wellenpfahl gespalten von Blau und Rot, vorne fünf, 2:1:2 gestellte fünfstrahlige, goldene Sterne, hinten eine silberne Kanne.“[17]

Wappengeschichte: Das Gemeindewappen enthält Symbole aus verschiedenen Adelswappen, deren Familien für die Ortsgeschichte wichtig waren. Die fünf Sterne stammen aus dem Wappen der Riederer von Paar, die im Mittelalter als Hofmarksinhaber nachweisbar sind. Sie sind als Pfleger von Rain und Landvögte von Neuburg überliefert. Die fünf Sterne stehen außerdem für die fünf Gemeindeteile. Die Kanne ist dem Wappen der Herren von Holzheim entnommen, die Ministerialen der Grafen von Graisbach waren. Sie werden bereits 1193 urkundlich erwähnt und zählen zu den ältesten Geschlechtern im Rainer Winkel. Im Jahr 1449 starb die Familie in der männlichen Linie aus. Die Holzheimer führten in ihrem Wappen eine Gießkanne. Grabsteine der Familie sind an der Außenwand der Pfarrkirche von Holzheim noch zu sehen. Der silberne Wellenpfahl weist auf die durch das Gemeindegebiet fließende Kleine Paar.[18] Dieses Wappen wird seit 1988 geführt.[19]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zahlen der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze:

  • 2000: 168
  • 2007: 266
  • 2010: 328
  • 2011: 369
  • 2012: 385
  • 2013: 407
  • 2014: 472
  • 2015: 552
  • 2016: 582
  • 2017: 628
  • 2018: 671
  • 2019: 732
  • 2020: 740
  • 2021: 803

Von den Beschäftigten des Jahres 2019 waren 16 in der Land- und Forstwirtschaft, 572 in der Produktion, 116 in Handel, Verkehr und Gastgewerbe sowie 28 in sonstigen Branchen tätig. Die Tendenz ist weiter steigend. Größter Arbeitgeber ist die Unsinn Fahrzeugtechnik GmbH, ein Hersteller von Pkw-Anhängern.[20]

Von den Einwohnern standen 543 in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis (30. Juni 2019), so dass die Zahl der Einpendler um 187 höher war als die Zahl der Auspendler.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt folgende Einrichtungen:

  • Kindertageseinrichtung: 80 Kindergarten- und Krippenplätze, 63 Plätze belegt (Stand 1. März 2020)
  • Grundschule: sechs Lehrkräfte, fünf Klassen mit 95 Schülern (Schuljahr 2020/2021)[21]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der ehemalige Landtagsabgeordnete Helmut Guckert wurde in der ehemaligen Gemeinde Riedheim geboren.

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef Häfele (* 31. Mai 1892; † 3. August 1980), Ortspfarrer vom 28. Dezember 1926 bis 28. Dezember 1972
  • Johann Hofstetter (* 13. Juli 1910; † 30. Juli 2006), Hauptlehrer
  • Josef Wöppel (* 1934; † 2019), Ortspfarrer vom 28. Dezember 1972 bis 30. September 2010
  • Ulrich Stöckl OSB (* 24. Mai 1924 in Pessenburgheim; † 24. April 2021 in Tansania), Benediktiner-Missionar aus der Erzabtei Sankt Ottilien

Die Bürgermedaille wurde bisher fünfmal verliehen: Willibald Miehle, Leonhard Wiedmann (beide 2008), Pater Vitus Sedlmair, Nikolaus Säckler (beide 2013) und Leonhard Unsinn (2018).[22]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Holzheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Holzheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 22. November 2021.
  3. Gemeinde Holzheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 2. September 2019.
  4. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 16, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat – Fußnote 2).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 793 und 794.
  6. Amtsblatt Schwaben 6/2014 (Memento vom 26. Juli 2014 im Internet Archive)
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 16, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  8. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 14, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  9. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 237, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1515 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1560 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1363 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 1001 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 204 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 399 (Digitalisat).
  16. Gemeinderat. Gemeinde Holzheim, abgerufen am 22. August 2020.
  17. Eintrag zum Wappen von Holzheim (Landkreis Donau-Ries) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  18. Zitat Eintrag zum Wappen von Holzheim (Landkreis Donau-Ries) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  19. Eintrag zum Wappen von Holzheim (Landkreis Donau-Ries) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte m.w.N.
  20. Statistische Berichte, zuletzt für 2019; sowie Statistik kommunal, abgerufen am 30. April 2021
  21. Grundschule Holzheim in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 30. April 2021.
  22. Persönlichkeiten-Seite der Gemeinde, abgerufen am 30. April 2021