Ferrari F310B

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Ferrari F310B
ein F310B von Michael Schumacher

ein F310B von Michael Schumacher

Konstrukteur: Italien Ferrari
Designer: Ross Brawn (Technischer Direktor)
Rory Byrne (Chefdesigner)
Nicolò Petrucci (Aerodynamik-Chef)
Vorgänger: F310
Nachfolger: F300
Technische Spezifikationen
Chassis: Wabenkernsandwich-Monocoque aus CFK
Motor: Ferrari Tipo 046/2 2.998 cm³, 75°-V10-Saugmotor
Radaufhängung vorn: Doppelquerlenkerachse mit innenliegenden Federn und Stoßdämpfern, betätigt über Schubstangen
Radaufhängung hinten: Doppelquerlenkerachse mit innenliegenden Federn und Stoßdämpfern, betätigt über Schubstangen
Länge: 4358 mm
Breite: 1995 mm
Höhe: 0970 mm
Radstand: 2935 mm
Gewicht: 0600 kg (inkl. Fahrer)
Reifen: Goodyear
Benzin: Shell
Statistik
Fahrer: Deutschland Michael Schumacher
Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine
Erster Start: Großer Preis von Australien 1997
Letzter Start: Großer Preis von Europa 1997
Starts Siege Poles SR
17 5 3 3
WM-Punkte: 102
Podestplätze: 9
Führungsrunden: 317 über 1494,744 km
Vorlage:Infobox Rennwagen/Wartung/Alte Parameter

Der Ferrari F310B war ein Formel-1-Rennwagen, den die Scuderia Ferrari 1997 in der Formel-1-Weltmeisterschaft einsetzte.

Technik und Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Motor des Fahrzeugs: Ferrari 046/2

Der F310B wurde von John Barnard entwickelt und war eine Weiterentwicklung des Vorjahreswagens Ferrari F310. Im Verlauf der Saison 1997 entwickelte Rory Byrne den Wagen weiter, da Barnard noch vor Beginn der Saison die Scuderia verließ. Der F310B zeigte Ähnlichkeiten zum Vorjahresweltmeister Williams FW18, was sich vor allem an Front- und Heckflügel bemerkbar machte. Als Motor wurde der Tipo 046/2, ein 3,0-Liter V10-Saugmotor, verwendet. Dieser leistet bei 16.500/min ungefähr 750 PS oder 551 kW. Damit erreicht der Wagen eine Höchstgeschwindigkeit von 340 km/h.

Renngeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michael Schumacher feiert seinen zweiten Platz beim Großen Preis von Deutschland 1997
Michael Schumacher im F310B während des Großen Preises von Italien 1997

Erstmals seit 1990 war Ferrari in der Lage, um den Weltmeistertitel zu kämpfen und die Weltmeisterschaft bis zum letzten Rennen in Jerez offen zu halten. Wie auch im Vorjahr war Williams die stärkste Kraft, der Hauptkonkurrent um den WM-Titel war allerdings nach dem Wechsel des Vorjahresweltmeisters Damon Hill zu Arrows nunmehr Jacques Villeneuve. Vor dem letzten Rennen, dem Großen Preis von Europa, führte Schumacher die Weltmeisterschaft an. Nachdem Schumacher über die Hälfte des Rennens geführt hatte, wurde er ohne ersichtlichen Grund wesentlich langsamer und Villeneuve konnte aufschließen. Als er zum Überholen ansetzte, kam es zur Kollision, wie bereits 1994 zwischen Schumacher und Hill. Während damals die Schuldfrage nicht klar war, so gab es dieses Mal wenig Zweifel, dass Schumacher den Zusammenstoß provoziert hatte. Im Gegensatz zu Hill 1994 konnte Villeneuve jedoch das Rennen fortsetzen und beendete es hinter den McLaren-Mercedes als Dritter, was genügte, um Weltmeister zu werden. Schumacher schied nach der Kollision aus. Er wurde durch ein Urteil der FIA wegen Unsportlichkeit aus der WM-Wertung ausgeschlossen. In der Konstrukteurswertung wurden die von Schumacher erzielten Punkte jedoch nicht aberkannt, sodass Ferrari Platz zwei belegte.

Lackierung und Sponsoring[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wagen war komplett rot lackiert. Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein helleres, sponsorenfreundliches Marlboro-Rot gewählt.[1] Auf den Seitenkästen wurde für den Benzinlieferanten Shell und auch für Asprey und Pioneer geworben.

Fahrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie in der vorhergehenden Saison wurde der F310B von Michael Schumacher und Eddie Irvine pilotiert. Als Testfahrer wurden Gianni Morbidelli und Nicola Larini nominiert. Beide fuhren nebenbei während dieser Saison auch als Einsatzfahrer für Sauber.

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fahrer Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Punkte Rang
Formel-1-Weltmeisterschaft 1997 102 2.
Deutschland M. Schumacher 5 2 5 DNF 2 1 4 1 1 DNF 2 4 1 6 6 DNF 1 DNF
Vereinigtes Konigreich E. Irvine 6 DNF 16 2 3 3 12 DNF 3 DNF DNF 9 10 8 DNF DNF 3 5
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ferrari F310B – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der wahre Grund für Schumachers Frisur. In: Welt.de. 8. Januar 1997, abgerufen am 29. September 2020.