Großer Preis von Österreich 1997

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 Großer Preis von Österreich 1997
Renndaten
14. von 17 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1997
Streckenprofil
Name: XXI Großer Preis von Österreich
Datum: 21. September 1997
Ort: Spielberg
Kurs: A1-Ring
Länge: 306,933 km in 71 Runden à 4,323 km

Wetter: sonnig und trocken
Zuschauer: ~ 125.000[1]
Pole-Position
Fahrer: Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Zeit: 1:10,304 min
Schnellste Runde
Fahrer: Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Zeit: 1:11,814 min (Runde 36)
Podium
Erster: Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Zweiter: Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
Dritter: Deutschland Heinz-Harald Frentzen Vereinigtes Konigreich Williams-Renault

Der Große Preis von Österreich 1997 (offiziell XXI Großer Preis von Österreich) fand am 21. September auf dem A1-Ring in Spielberg statt und war das 14. Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1997.

Bericht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Großen Preis von Italien führte Michael Schumacher in der Konstrukteurswertung mit 10 Punkten vor Jacques Villeneuve und mit 39 Punkten vor Jean Alesi. In der Konstrukteurswertung führte Ferrari mit einem Punkt vor Williams-Renault und mit 33 Punkten vor Benetton-Renault.

Da das Rennen erstmals auf dem A1-Ring stattfand, trat kein ehemaliger Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem Rennen fanden zwei Trainingseinheiten statt: Die erste am Freitagmorgen und die zweite am Samstagmorgen.

Im ersten freien Training am Freitag holte sich Heinz-Harald Frentzen mit 1:11,527 Minuten die Bestzeit vor Villeneuve, Rubens Barrichello sowie Giancarlo Fisichella. Michael Schumacher lag rund sieben Zehntel hinter der Bestzeit auf Platz sieben. Alle Fahrer lagen innerhalb von dreieinhalb Sekunden.[2][3]

Im zweiten freien Traning am Samstag konnte sich überraschend Pedro Diniz mit 1:10,782 Minuten die Bestzeit vor Jan Magnussen, welcher nur drei Tausendstel dahinter lag, sichern. Villeneuve musste sich um 16 Tausendstel geschlagen geben und lag auf Platz drei, Michael Schumacher erneut auf Platz sieben. Bemerkenswert ist die Dichte der Zeiten der ersten sechs, alle waren nur höchstens ein Zehntel hinter der Bestzeit. Alle Fahrer lagen innerhalb von drei Sekunden.[4]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Villeneuve holte sich vor Mika Häkkinen und Jarno Trulli die Bestzeit. Sein Konkurrent um die Weltmeisterschaft, Michael Schumacher, lag auf Platz neun, rund sieben Zehntel dahinter. Alle Fahrer waren innerhalb von vier Sekunden platziert. Tarso Marques hätte sich für Platz 21 qualifiziert, wurde jedoch nachträglich vom Formel-1-Wochenende ausgeschlossen, da sein Auto untergewichtig war.[5]

Warm-Up[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Häkkinen war mit 1:12,803 Minuten der Schnellste, knapp dahinter lagen Trulli und Michael Schumacher. Alle Fahrer lagen innerhalb von fünf Sekunden.[6]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Häkkinen gewann den Start und führte das Rennen vor Trulli für nicht einmal eine Runde an, da sein Motor nach der Jochen Rindt-Kurve in Flammen aufging. Trulli erbte daher die Führung.

In Runde 37 ereignete sich ein spektakulärer Unfall zwischen Eddie Irvine und Alesi. Um Position vier kämpfend, versuchte Alesi, den Nordiren auszubremsen. Da jedoch Alesi weit hinten war, erwartete Irvine keinen Angriff, und infolgedessen raste Alesi beinahe ungebremst in Irvine. Der Benetton stieg auf und rutschte über den Ferrari. Aufgrund des Unfalls wurde Alesi von den Stewards wegen gefährliches Fahrens beobachtet, aber es kam zu keiner Strafe.

In derselben Runde ging Trullis Mugen-Honda-Motor in Führung liegend ebenfalls hoch. Villeneuve erhielt als Resultat den ersten Platz wieder, doch nur für zwei Runden. Diesmal war der Grund jedoch ein Boxenstopp. Michael Schumacher konnte für zwei Runden führen, musste dann in Runde 42 ebenfalls stoppen. Coulthard führte nun, aber musste gleich in der darauffolgenden Runde nachtanken, woraufhin Villeneuve wieder nach ganz vorne kam.

Michael Schumacher lag sicher auf Platz drei, als er eine Stop-and-Go-Strafe wegen Überholens unter gelb erhielt. Michael Schumacher sagte später, dass er die gelbe Fahnen nicht gesehen habe, da sie bei der Kurveninnenseite nicht sichtbar seien.

Villeneuve konnte ins Ziel fahren und holte sich einen weiteren Sieg, wodurch er seinen Abstand auf Schumacher auf einen Punkt reduzierte.[7][8] Coulthard und Frentzen komplettierten das Podium.

Villeneuve sicherte sich zudem mit 1:11,814 Minuten die schnellste Runde.

In der Fahrerwertung blieb Michael Schumacher vor Villeneuve, Frentzen war wieder Dritter. In der Konstrukteurswertung konnte Williams-Renault an Ferrari vorbeiziehen, Benetton-Renault blieb Dritter.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Danka Arrows Yamaha 01 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Arrows A18 Yamaha 3.0 V10 B
02 Brasilien Pedro Diniz
Vereinigtes Konigreich Rothmans Williams Renault 03 Kanada Jacques Villeneuve Williams FW19 Renault 3.0 V10 G
04 Deutschland Heinz-Harald Frentzen
Italien Scuderia Ferrari Marlboro 05 Deutschland Michael Schumacher Ferrari F310B Ferrari 3.0 V10 G
06 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine
Italien Mild Seven Benetton Renault 07 Frankreich Jean Alesi Benetton B197 Renault 3.0 V10 G
08 Osterreich Gerhard Berger
Vereinigtes Konigreich West McLaren Mercedes 09 Finnland Mika Häkkinen McLaren MP4/12 Mercedes-Benz 3.0 V10 G
10 Vereinigtes Konigreich David Coulthard
Irland B&H Total Jordan Peugeot 11 Deutschland Ralf Schumacher Jordan 197 Peugeot 3.0 V10 G
12 Italien Giancarlo Fisichella
Frankreich Prost Gauloises Peugeot 14 Italien Jarno Trulli Prost JS45 Mugen-Honda 3.0 V10 B
15 Japan Shinji Nakano
Schweiz Red Bull Sauber Petronas 16 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Sauber C16 Petronas 3.0 V10 G
17 Italien Gianni Morbidelli
Vereinigtes Konigreich Tyrrell 18 Niederlande Jos Verstappen Tyrrell 025 Ford ED5 3.0 V8 G
19 Finnland Mika Salo
Italien Minardi Team 20 Japan Ukyō Katayama Minardi M197 Hart 3.0 V8 B
21 Brasilien Tarso Marques
Vereinigtes Konigreich Stewart Ford 22 Brasilien Rubens Barrichello Stewart SF01 Ford Zetec-R 3.0 V10 B
23 Danemark Jan Magnussen

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Start
01 Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 1:10,304 01
02 Finnland Mika Häkkinen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:10,398 02
03 Italien Jarno Trulli Frankreich Prost-Mugen-Honda 1:10,511 03
04 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 1:10,670 04
05 Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Stewart-Ford 1:10,700 05
06 Danemark Jan Magnussen Vereinigtes Konigreich Stewart-Ford 1:10,893 06
07 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Arrows-Yamaha 1:11,025 07
08 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Italien Ferrari 1:11,051 08
09 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 1:11,056 09
10 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:11,076 10
11 Deutschland Ralf Schumacher Irland Jordan-Peugeot 1:11,186 11
12 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Schweiz Sauber-Petronas 1:11,210 12
13 Italien Gianni Morbidelli Schweiz Sauber-Petronas 1:11,261 13
14 Italien Giancarlo Fisichella Irland Jordan-Peugeot 1:11,299 14
15 Frankreich Jean Alesi Italien Benetton-Renault 1:11,382 15
16 Japan Shinji Nakano Frankreich Prost-Mugen-Honda 1:11,596 16
17 Brasilien Pedro Diniz Vereinigtes Konigreich Arrows-Yamaha 1:11,615 17
18 Osterreich Gerhard Berger Italien Benetton-Renault 1:11,620 18
19 Japan Ukyō Katayama Italien Minardi-Hart 1:12,036 19
20 Niederlande Jos Verstappen Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:12,230 20
22 Finnland Mika Salo Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:14,246 22
107-Prozent-Zeit: 1:15,225 min (bezogen auf die Bestzeit von 1:10,304 min)
DSQ Brasilien Tarso Marques[# 1] Italien Minardi-Hart 1:12,304

Anmerkungen

  1. Marques wurde wegen ein zu leichtem Wagen nachträglich ausgeschlossen.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 71 1 1:27:35,999 01 1:11,814 (36.)
02 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 71 1 + 2,909 10 1:12,207 (65.)
03 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 71 1 + 3,962 04 1:12,223 (55.)
04 Italien Giancarlo Fisichella Irland Jordan-Peugeot 71 1 + 12,127 14 1:12,375 (64.)
05 Deutschland Ralf Schumacher Irland Jordan-Peugeot 71 1 + 31,859 11 1:12,862 (65.)
06 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 71 2 + 33,410 09 1:12,169 (71.)
07 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Arrows-Yamaha 71 1 + 37,207 07 1:12,903 (53.)
08 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Schweiz Sauber-Petronas 71 1 + 49,057 12 1:12,574 (34.)
09 Italien Gianni Morbidelli Schweiz Sauber-Petronas 71 1 + 1:06,455 13 1:12,826 (71.)
10 Osterreich Gerhard Berger Italien Benetton-Renault 70 1 + 1 Runde 18 1:12,624 (66.)
11 Japan Ukyō Katayama Italien Minardi-Hart 69 2 + 2 Runde 19 1:14,394 (63.)
12 Niederlande Jos Verstappen Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 69 2 + 2 Runde 20 1:13,708 (69.)
13 Brasilien Pedro Diniz Vereinigtes Konigreich Arrows-Yamaha 67 1 DNF 17 1:13,074 (63.)
14 Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Stewart-Ford 64 2 DNF 05 1:12,535 (55.)
Italien Jarno Trulli Frankreich Prost-Mugen-Honda 58 1 DNF 03 1:12,598 (30.)
Danemark Jan Magnussen Vereinigtes Konigreich Stewart-Ford 58 2 DNF 06 1:12,605 (38.)
Japan Shinji Nakano Frankreich Prost-Mugen-Honda 57 1 DNF 16 1:13,010 (57.)
Finnland Mika Salo Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 48 1 DNF 21 1:13,862 (34.)
Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Italien Ferrari 38 0 DNF 08 1:12,704 (35.)
Frankreich Jean Alesi Italien Benetton-Renault 37 1 DNF 15 1:12,953 (29.)
Finnland Mika Häkkinen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1 0 DNF 02 1:31,574 (01.)

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Deutschland Michael Schumacher Ferrari 68
02 Kanada Jacques Villeneuve Williams-Renault 67
03 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Williams-Renault 31
04 Vereinigtes Konigreich David Coulthard McLaren-Mercedes 30
05 Frankreich Jean Alesi Benetton-Renault 28
06 Osterreich Gerhard Berger Benetton-Renault 21
07 Italien Giancarlo Fisichella Jordan-Peugeot 20
08 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Ferrari 18
09 Frankreich Olivier Panis Prost-Mugen-Honda 15
10 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Sauber-Petronas 14
11 Finnland Mika Häkkinen McLaren-Mercedes 14
12 Deutschland Ralf Schumacher Jordan-Peugeot 13
13 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Arrows-Yamaha 7
14 Brasilien Rubens Barrichello Stewart-Ford 6
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
15 Osterreich Alexander Wurz Benetton-Renault 4
16 Italien Jarno Trulli Prost-Mugen-Honda / Minardi-Hart 3
17 Finnland Mika Salo Tyrrell-Ford 2
18 Japan Shinji Nakano Prost-Mugen-Honda 2
19 Italien Nicola Larini Sauber-Petronas 1
20 Brasilien Pedro Diniz Arrows-Yamaha 0
21 Danemark Jan Magnussen Stewart-Ford 0
22 Japan Ukyō Katayama Minardi-Hart 0
23 Niederlande Jos Verstappen Tyrrell-Ford 0
24 Argentinien Norberto Fontana Sauber-Petronas 0
25 Brasilien Tarso Marques Minardi-Hart 0
26 Italien Gianni Morbidelli Sauber-Petronas 0
Italien Vincenzo Sospiri Lola-Ford 0
Brasilien Ricardo Rosset Lola-Ford 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 98
02 Italien Ferrari 86
03 Italien Benetton-Renault 52
04 Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 44
05 Irland Jordan-Peugeot 33
06 Frankreich Prost-Mugen-Honda 20
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Schweiz Sauber-Petronas 15
08 Vereinigtes Konigreich Arrows-Yamaha 7
09 Vereinigtes Konigreich Stewart-Ford 6
10 Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 2
11 Italien Minardi-Hart 0
Vereinigtes Konigreich Lola-Ford 0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. motorsportarchiv.de Übersicht Österreich 1997 (Memento vom 16. September 2011 im Internet Archive)
  2. motorsportarchiv.de Freitagstraining Österreich 1997 (Memento vom 23. März 2008 im Internet Archive)
  3. motorsport-magazin.com Freitagstraining Österreich 1997
  4. motorsport-magazin.com Samstagstraining Österreich 1997
  5. motorsport-magazin.com Qualifying Österreich 1997
  6. motorsport-magazin.com Warm-Up Österreich 1997
  7. motorsportarchiv.de Rennen Österreich 1997 (Memento vom 23. März 2008 im Internet Archive)
  8. motorsport-magazin.com Rennen Österreich 1997