Großer Preis von Österreich 1971

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 Großer Preis von Österreich 1971
Renndaten
8. von 11 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1971
Streckenprofil
Name: IX Großer Preis von Österreich
Datum: 15. August 1971
Ort: Spielberg
Kurs: Österreichring
Länge: 319,194 km in 54 Runden à 5,911 km

Wetter: sonnig und heiß
Zuschauer: ~ 120.000
Pole-Position
Fahrer: Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich B.R.M.
Zeit: 1:37,44 min
Schnellste Runde
Fahrer: Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich B.R.M.
Zeit: 1:38,47 min
Podium
Erster: Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich B.R.M.
Zweiter: Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus
Dritter: Australien Tim Schenken Vereinigtes Konigreich Brabham

Der Große Preis von Österreich 1971 (offiziell IX Großer Preis von Österreich) fand am 15. August auf dem Österreichring in Spielberg statt und war das achte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1971.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie bereits im Vorjahr wurde die ursprüngliche Streckenvariante des Österreichrings ohne Schikane am Ende der Start-Ziel-Geraden befahren.

Peter Gethin hatte McLaren nach dem Großen Preis von Deutschland verlassen, um für den Rest der Saison dauerhaft Pedro Rodríguez bei B.R.M. zu ersetzen. Sein dadurch freigewordenes Cockpit bei McLaren wurde für dieses und das kommende Rennen an Jackie Oliver vergeben.

Mit Niki Lauda in einem dritten Werks-March und Helmut Marko in einem vierten B.R.M. kamen an diesem Wochenende zwei Österreicher anlässlich ihres Heimrennens zu ihrer jeweils ersten Grand-Prix-Teilnahme. Die Premiere Markos war eigentlich bereits für den Deutschland-GP zwei Wochen zuvor geplant gewesen, scheiterte jedoch an dessen Nichtqualifikation in einem privaten McLaren M7C.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Startaufstellung wurde Jackie Stewart nur von Joseph Siffert übertroffen, der sich mit rund zwei Zehntelsekunden Vorsprung die Pole-Position sicherte. Dritter wurde Stewarts Teamkollege François Cevert, der damit seinen stetigen Aufwärtstrend während der laufenden Saison unter Beweis stellte.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rennverlauf

Siffert ging vom Start weg in Führung und wehrte sich erfolgreich gegen Attacken von Stewart, der seinerseits von Clax Regazzoni, Cevert, Jacky Ickx und Tim Schenken verfolgt wurde. Regazzoni musste aufgrund von technischen Problemen aufgeben, sodass Cevert auf Rang drei nach vorn rückte.

Während sich Siffert an der Spitze zunehmend von seinen Verfolgern absetzte, konnte Cevert auf Stewart aufschließen, der mit Handlingproblemen an seinem Wagen zu kämpfen hatte. Aufgrund dessen ließ er seinen Teamkollegen in Runde 23 passieren, bevor er in Runde 36 schließlich komplett aufgeben musste. Als Ickx vier Runden später ebenfalls ausfiel und Ronnie Peterson, der danach als einziger noch eine rein mathematische Chance auf den Weltmeistertitel gehabt hätte, in aussichtsloser Position lag, stand Stewart trotz seines Ausfalls und noch drei ausstehenden Rennen vorzeitig als Weltmeister der Saison 1971 fest.

Cevert musste in Runde 43 mit Motorschaden aufgeben, sodass der zweite Platz von Emerson Fittipaldi, der kurz zuvor Schenken überholt hatte, eingenommen wurde.

Sifferts Vorsprung war gegen Ende des Rennens so groß, dass ihn selbst ein Problem mit einem Reifen kurz vor Schluss nicht mehr am Siegen hindern konnte. Wegen dieser Behinderung gelang es jedoch Fittipaldi, noch bis auf knapp vier Sekunden aufzuschließen.[1]

Es war Sifferts zweiter und letzter Grand-Prix-Sieg und dabei gleichzeitig sein erster Hattrick. Schenken und Graham Hill erreichten mit den Plätzen drei und fünf die einzige Podestplatzierung sowie das beste Teamresultat für Brabham in diesem Jahr. Für Schenken war es außerdem die einzige Podiumsplatzierung seiner Karriere.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Gold Leaf Team Lotus 02 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Lotus 72D Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
03 Schweden Reine Wisell
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 04 Belgien Jacky Ickx Ferrari 312B2 Ferrari 001/1 3.0 F12 F
05 Schweiz Clay Regazzoni
Vereinigtes Konigreich Motor Racing Developments 06 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Brabham BT34 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
07 Australien Tim Schenken Brabham BT33
Vereinigtes Konigreich Bruce McLaren Motor Racing 08 Neuseeland Denis Hulme McLaren M19A G
09 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver
Vereinigtes Konigreich Team Tyrrell 10 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Tyrrell 003 G
11T[M 1] Tyrrell 001
12 Frankreich François Cevert Tyrrell 002
Vereinigtes Konigreich Yardley Team B.R.M. 14 Schweiz Joseph Siffert BRM P160 BRM P142 3.0 V12 F
15 Neuseeland Howden Ganley
23 Vereinigtes Konigreich Peter Gethin
16 Osterreich Helmut Marko BRM P153
Vereinigtes Konigreich STP March Racing Team 17 Schweden Ronnie Peterson March 711 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
26 Osterreich Niki Lauda
19 Italien Nanni Galli Alfa Romeo T33 3.0 V8
Vereinigtes Konigreich Rob Walker/Team Surtees 22 Vereinigtes Konigreich John Surtees Surtees TS9 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
Vereinigtes Konigreich Auto Motor und Sport 24 Deutschland Rolf Stommelen
Vereinigtes Konigreich Frank Williams Racing Cars 25 Frankreich Henri Pescarolo March 711 G
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Clarke-Mordaunt-Guthrie Racing 27 Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler F
SchwedenSchweden Ecurie Bonnier 28 Schweden Joakim Bonnier McLaren M7C G

Anmerkungen

  1. Der mit einem "T" hinter der Startnummer versehene Tyrrell 001 stand Stewart als T-Car zur Verfügung, kam jedoch nicht zum Einsatz.

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:37,44 218,387 km/h 01
02 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:37,65 217,917 km/h 02
03 Frankreich François Cevert Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:37,86 217,449 km/h 03
04 Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari 1:37,90 217,361 km/h 04
05 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:37,90 217,361 km/h 05
06 Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 1:38,27 216,542 km/h 06
07 Australien Tim Schenken Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:38,64 215,730 km/h 07
08 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:38,70 215,599 km/h 08
09 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:38,88 215,206 km/h 09
10 Schweden Reine Wisell Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:38,95 215,054 km/h 10
11 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:39,01 214,924 km/h 11
12 Deutschland Rolf Stommelen Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:39,08 214,772 km/h 12
13 Frankreich Henri Pescarolo Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:39,09 214,750 km/h 13
14 Neuseeland Howden Ganley Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:39,46 213,951 km/h 14
15 Italien Nanni Galli Vereinigtes Konigreich March-Alfa Romeo 1:39,54 213,779 km/h 15
16 Vereinigtes Konigreich Peter Gethin Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:39,67 213,501 km/h 16
17 Osterreich Helmut Marko Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:39,80 213,222 km/h 17
18 Vereinigtes Konigreich John Surtees Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:40,37 212,012 km/h 18
19 Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:41,46 209,734 km/h 19
20 Schweden Joakim Bonnier Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:41,66 209,321 km/h 20
21 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:43,68 205,243 km/h 21
22 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:44,22 204,180 km/h 22

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich B.R.M. 54 0 1:30:23,91 01 1:38,47
02 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 54 0 + 4,12 05 1:39,49
03 Australien Tim Schenken Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 54 0 + 19,77 07 1:39,73
04 Schweden Reine Wisell Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 54 0 + 31,87 10 1:39,93
05 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 54 0 + 48,43 08 1:40,30
06 Frankreich Henri Pescarolo Vereinigtes Konigreich March-Ford 54 0 + 1:24,51 13 1:40,34
07 Deutschland Rolf Stommelen Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 54 0 + 1:37,42 12 1:40,59
08 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich March-Ford 53 0 + 1 Runde 11 1:40,58
09 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 53 0 + 1 Runde 22 1:41,69
10 Vereinigtes Konigreich Peter Gethin Vereinigtes Konigreich B.R.M. 52 0 + 2 Runden 16 1:41,78
11 Osterreich Helmut Marko Vereinigtes Konigreich B.R.M. 52 0 + 2 Runden 17 1:41,93
12 Italien Nanni Galli Vereinigtes Konigreich March-Alfa Romeo 51 0 + 3 Runden 15 1:41,23
Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler Vereinigtes Konigreich March-Ford 47 0 NC 19 1:42,10
Frankreich François Cevert Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 42 0 DNF 03 1:39,22
Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 35 0 DNF 02 1:39,62
Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 31 0 DNF 06 1:41,31
Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich March-Ford 20 0 DNF 21 1:45,86
Vereinigtes Konigreich John Surtees Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 12 0 DNF 18 1:39,75
Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari 8 0 DNF 04 1:40,67
Neuseeland Howden Ganley Vereinigtes Konigreich B.R.M. 5 0 DNF 14 1:56,88
Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 4 0 DNF 09 1:40,39
DNS Schweden Joakim Bonnier Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 20

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2, 1 Punkt(e). Die besten fünf Ergebnisse der ersten sechs Rennen und die besten vier der letzten fünf Rennen zählten zur Meisterschaft. In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Tyrrell-Ford 51
02 Belgien Jacky Ickx Ferrari 19
03 Schweden Ronnie Peterson March-Ford 17
04 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Lotus-Ford 16
05 Schweiz Joseph Siffert B.R.M. 13
06 Vereinigte Staaten Mario Andretti Ferrari 12
07 Schweiz Clay Regazzoni Ferrari 12
08 Frankreich François Cevert Tyrrell-Ford 12
09 Mexiko Pedro Rodríguez B.R.M. 9
10 Neuseeland Chris Amon Matra 8
11 Schweden Reine Wisell Lotus-Pratt & Whitney / Lotus-Ford 7
12 Neuseeland Denis Hulme McLaren-Ford 6
13 Australien Tim Schenken Brabham-Ford 5
14 Frankreich Henri Pescarolo March-Ford 4
15 Deutschland Rolf Stommelen Surtees-Ford 3
16 Vereinigtes Konigreich John Surtees Surtees-Ford 3
17 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Brabham-Ford 2
18 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Matra 1
19 Neuseeland Howden Ganley B.R.M. 0
20 Vereinigtes Konigreich Brian Redman Surtees-Ford 0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
21 Niederlande Gijs van Lennep Surtees-Ford 0
22 Vereinigtes Konigreich Peter Gethin B.R.M. / McLaren-Ford 0
23 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver McLaren-Ford 0
24 Italien Nanni Galli March-Alfa Romeo 0
25 Vereinigtes Konigreich Vic Elford B.R.M. 0
26 Osterreich Helmut Marko B.R.M. 0
27 Italien Andrea de Adamich March-Alfa Romeo 0
28 Frankreich François Mazet March-Ford 0
Sudafrika 1961 Dave Charlton Lotus-Ford / Brabham-Ford 0
Rhodesien John Love March-Ford 0
Sudafrika 1961 Jackie Pretorius Brabham-Ford 0
Schweden Joakim Bonnier McLaren-Ford 0
Spanien 1945 Àlex Soler-Roig March-Ford 0
Vereinigte Staaten Skip Barber March-Ford 0
Australien Dave Walker Lotus-Pratt & Whitney 0
Frankreich Max Jean March-Ford 0
Vereinigtes Konigreich Derek Bell Surtees-Ford 0
Vereinigtes Konigreich Mike Beuttler March-Ford 0
Osterreich Niki Lauda March-Ford 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 51
02 Italien Ferrari 32
03 Vereinigtes Konigreich B.R.M. 21
04 Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 19
05 Vereinigtes Konigreich March-Ford 18
Pos. Konstrukteur Punkte
06 Frankreich Matra 8
07 Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 6
08 Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 5
09 Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 5
10 Vereinigtes Konigreich March-Alfa Romeo 0

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 20. März 2024.