Fritz Schmiedel

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Fritz Schmiedel (* 26. März 1906[1] in Wien; † 1979 in Innsbruck) war ein österreichischer Schauspieler und Theaterregisseur.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fritz Schmiedel erhielt privaten Schauspielunterricht bei dem Burgschauspieler Hermann Wawra und debütierte 1925 am Stadttheater Teplitz-Schönau. Es folgten bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Auftritte an Theatern in Wien und Breslau. Danach hatte er unter anderem Engagements an das Schauspielhaus in Zürich und das Nationaltheater in Mannheim. Ab 1955 übte Fritz Schmiedel neben seiner Tätigkeit als Schauspieler auch die Position des Oberspielleiters am Deutschen Theater in Göttingen aus. Dort konnte man ihn als Hechingen in dem Lustspiel Der Schwierige von Hugo von Hofmannsthal und als Narr in William Shakespeares Komödie Was ihr wollt sehen. Darüber hinaus inszenierte er in Göttingen auch Friedrich Schillers Maria Stuart und Doña Rosita bleibt ledig von Federico García Lorca. Im Jahr 1956 wechselte er an das Landestheater in Hannover und 1960 an das Thalia Theater in Hamburg.

Fritz Schmiedel wirkte auch in Film- und Fernsehproduktionen mit. Darunter befanden sich 1948 und 1949 die französischen Produktionen Die Nervensägen (Les casse-pieds) und Das Schweigen des Meeres (Le silence de la mer) und 1959 die zweiteilige Literaturverfilmung Buddenbrooks von Alfred Weidenmann mit Werner Hinz, Hanns Lothar und Liselotte Pulver. Für seine Darstellung des Anton Klee in dem Spielfilm Der Mann der sich verkaufte[2] aus dem Jahr 1959 von Josef von Báky mit Hildegard Knef, Hansjörg Felmy und Antje Weisgerber wurde ihm der Bundesfilmpreis für die beste männliche Nebenrolle verliehen. Ab den 1960er Jahren war er zudem als Darsteller in zahlreichen Fernsehserien wie Das Kriminalmuseum, Die fünfte Kolonne, Der Kommissar, Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger, Der Kurier der Kaiserin, Wenn der Vater mit dem Sohne und Derrick tätig. In dem Fernseh-Dreiteiler des ZDF Der Tod läuft hinterher verkörperte er 1967 den Mr. Shelby.[3] Er arbeitete auch vereinzelt als Hörspielsprecher. So war er 1977 in Die Eisernen von Aldo Nicolaj unter der Regie von Ferry Bauer in einer Produktion des ORF zu hören.[4] Neben ihm spielten Heinz Schacht und Elfriede Gollmann.

Fritz Schmiedel starb in Innsbruck und wurde am 12. November 1979 auf dem Friedhof Pötzleinsdorf seiner Heimatstadt Wien beerdigt.[5]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 3: Peit–Zz. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1961, DNB 451560752, S. 1518.
  • Herbert A. Frenzel, Hans Joachim Moser (Hrsg.): Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland, Österreich, Schweiz. De Gruyter, Berlin 1956, DNB 010075518, S. 654.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reichstheaterkammerakte auf Deutsche Digitale Bibliothek; abgerufen am 2. Januar 2024
  2. Erika Müller: Der Mann, der sich verkaufte. In: Die Zeit, Nr. 12/1959
  3. Der Tod läuft hinterher; auf Die Krimihomepage online; abgerufen am 8. August 2016
  4. Hörspielarchiv des ORF auf oe1.orf.at; abgerufen am 8. März 2023
  5. Friedrich Schmiedel in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at