Frontenaud

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Frontenaud
Frontenaud (Frankreich)
Frontenaud (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Saône-et-Loire (71)
Arrondissement Louhans
Kanton Cuiseaux
Gemeindeverband Bresse Louhannaise Intercom’
Koordinaten 46° 33′ N, 5° 18′ OKoordinaten: 46° 33′ N, 5° 18′ O
Höhe 181–213 m
Fläche 15,19 km²
Einwohner 722 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 48 Einw./km²
Postleitzahl 71580
INSEE-Code
Website Homepage Frontenaud

Frontenaud ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Cuiseaux. Der Ort hat 722 Einwohner (Stand 1. Januar 2021). Die Einwohner werden Frontenaliens, resp. Frontenaliennes genannt.[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage der Gemeinde im Arrondissement Louhans
Frontenaud mit seinen NachbarortenBruaillesSagyLe MiroirDommartin-lès-CuiseauxVarennes-Saint-SauveurSainte-Croix-en-Bresse
Frontenaud mit seinen Nachbarorten

Frontenaud liegt zehn Kilometer südöstlich von Louhans nahe der Departementsstraße D972[2] (Louhans–Cuiseaux), einer alten Römerstraße. Die Autobahn A39[3] tangiert das östliche Gemeindegebiet. Die westliche Gemeindegrenze bildet der Fluss Solnan[4]. Im Weiteren fließt La Dourlande[5] von Süden nach Norden und mündet südlich des Bourg in die Gizia[6], die von Südosten her durch die ganze Gemeinde fließt, um nordwestlich von Frontenaud in den Solnan zu münden. Ganz im Osten der Gemeinde befindet sich ein Teil der Anschlussstelle N° 9 – Le Miroir (Cuiseaux – Cousance) und das Gewerbegebiet Milleure[7]. Die Gemeinde ist nur schwach bewaldet. Zur Gemeinde gehören folgende Weiler und Fluren: Bione, Buissenière, Cadolles, Caravattes, Champ-Denis, Chardennières, Charnequin, Cour-Basse, Courbes, Crozes, Dourlande, Essarts, Étang-de-la-Bardière, Étang-du-Bief, Fausses, Fournaise, Giraudière, Gizia, Grange-Maigre, Gravière, Groset, Meix-Brenard, Milleure, Mollard, Moulin-à-Vent, Muret, Pommeratte, Rérafay, Rompois, Rongère, Saffre, Toupes, Tuilerie-des-Fausses, Tuilerie-Galet, Tuilerie-Maître, Venay, Vernes, Verrière, Villeflorey[8].

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Klima in Frontenaud ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die effektive Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger ist Cfb. Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 11,0 °C. Jährlich fallen etwa 835 mm Niederschlag.

Frontenaud
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
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5
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7
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25
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5
0
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: climate-data.org
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Frontenaud
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 1,8 3,3 7,4 10,7 14,4 18,0 20,1 19,5 16,6 11,4 6,3 2,7 11,1
Mittl. Tagesmax. (°C) 4,8 6,9 12,3 15,9 19,9 23,5 25,8 25,2 21,8 15,8 9,6 5,3 15,6
Mittl. Tagesmin. (°C) −1,1 −0,3 2,5 5,5 9,0 12,5 14,4 13,9 11,4 7,0 3,1 0,1 6,5
Niederschlag (mm) 63 61 60 60 79 79 60 80 80 68 79 66 Σ 835
T
e
m
p
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a
t
u
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4,8
−1,1
6,9
−0,3
12,3
2,5
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19,9
9,0
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12,5
25,8
14,4
25,2
13,9
21,8
11,4
15,8
7,0
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3,1
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Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Toponymie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort taucht erstmals um 1131 auf als Frontonacum, vermutlich also als Besitz eines Frontinus, Frontus oder ähnlich. Der Ort trug während des 15. Jahrhunderts die weit verbreitete Form des Possessiv-Suffixes -ay, das sich aus dem lateinischen -acum entwickelte und hieß damals Frontenay.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der östliche Teil der Gemeinde gehörte zu den Ländereien im Besitz des Klosters Miroir, Fausses mit weiteren Weilern war Teil von Varennes-Saint-Sauveur und war im Besitz der Familie Cessia, Saffre gehörte der Familie Vitte in Louhans. Bereits 1270 wird an der Gizia eine Mühle erwähnt, im Weiteren bestanden mindestens zwei Ziegeleien. Im Weiler Les Îles, beim Dorfkern, lag ein Schloss auf einem Hügel, von Gräben umgeben, die durch die Gizia gespiesen wurden.

Heraldik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde benutzt seit 2020 ein neu geschaffenes Wappen, gestaltet durch Jean-François Binon[9]. Es zeigt einen Wappenschild mit Göpelschnitt, Feld 1: auf grün ein abgewendetes männliches Bressehuhn in tingiert mit goldenem Schnabel, rotem Kamm und blauen Füßen, Feld 2: auf blau ein silberner steigender Hermelinlöwe und in Feld 3: auf silber ein blauer Wellenkamm, belegt mit einem goldenen Mühlrad[10].

Bei der Darstellung des Bressehuhns im Feld 1 handelt es sich um Hinweis darauf, dass in der Gemeinde Geflügelzüchter sind, die Poulets de Bresse halten. Es handelt sich bei der Darstellung auch nicht um ein heraldisches Huhn, sondern eindeutig um ein Bressehuhn, das mit Gefieder, Kamm und Beinen die französische Trikolore repräsentiert. Feld 2 mit dem Hermelinlöwen bezieht sich auf die Gegend, in der der Ort liegt, nämlich die Bresse, deren inoffizielles regionales Wappen der steigende Hermelinlöwe auf Blau ist[11], das Feld 3 im Wappenfuss dürfte Bezug nehmen auf das Bestehen einer Mühle an der Gizia, die bereits im 13. Jahrhundert bestand.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frontenaud: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
812
1800
  
955
1806
  
904
1821
  
981
1831
  
1.091
1836
  
1.071
1841
  
1.119
1846
  
1.146
1851
  
1.183
1856
  
1.182
1861
  
1.112
1866
  
1.097
1872
  
1.088
1876
  
1.117
1881
  
1.125
1886
  
1.079
1891
  
1.116
1896
  
1.137
1901
  
1.098
1906
  
1.084
1911
  
1.029
1921
  
902
1926
  
941
1931
  
937
1936
  
836
1946
  
824
1954
  
761
1962
  
767
1968
  
717
1975
  
648
1982
  
606
1990
  
601
1999
  
646
2006
  
691
2009
  
741
2014
  
741
2020
  
726
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[12] ab 2009 INSEE[13]
Ammerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 1851 mit 1183, tiefste Einwohnerzahl 1990 mit 601 (50,8 % vom Maximum)

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde befinden sich nebst Mairie und Kirche 14 Landwirtschaftsbetriebe, eine Bäckerei, ein Lebensmittelgeschäft, ein Restaurant, sechs Betriebe des Baugewerbes, ein Garagenbetrieb. Als AOC-Produkte sind in Frontenaud Crème et beurre de Bresse[14][15] zugelassen, ferner Volaille de Bresse[16] und Dinde de Bresse[17].

Bildungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde besteht eine École primaire (École maternelle und École élémentaire), die der Académie de Dijon[18] untersteht und von 49 Kindern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A[19].

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Frontenaud – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Frontenaud. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
  • Frontenaud. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
  • Frontenaud. in Patrimoine en Bourgogne-Franche-Comté. Direction Culture, Sport et Jeunesse, abgerufen am 14. November 2023 (französisch).
  • Webpräsenz der Gemeinde. Frontenaud. Mairie de Frontenaud, abgerufen am 14. November 2023 (französisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Frontenaud. auf habitants.fr. Abgerufen am 2. Januar 2016 (französisch).
  2. Departementsstraße D972. auf routes.wiki.com. Abgerufen am 2. Januar 2016 (französisch).
  3. Autobahn A39. auf routes.wiki.com. Abgerufen am 2. Januar 2016 (französisch).
  4. Le Solnan, Länge 61,6 km, Zufluss zur Seille, Quelle bei 46° 20′ 33″ N, 5° 21′ 31,3″ O in Verjon auf ca. 227 m, Mündung bei 46° 37′ 46,2″ N, 5° 13′ 5,5″ O in Louhans auf ca. 176 m, Le Solnan auf sandre.eaufrance.fr
  5. La Dourlande, Länge 13,7 km, Zufluss zu La Gizia, Quelle bei 46° 27′ 43,6″ N, 5° 21′ 16,9″ O in Balanod auf ca. 248 m, Mündung bei 46° 33′ 0,7″ N, 5° 17′ 25,8″ O in Frontenaud auf ca. 184 m, La Dourlande auf sandre.eaufrance.fr
  6. La Gizia, Länge 16,9 km, Zufluss zum Solnan, Quelle bei 46° 31′ 41,2″ N, 5° 25′ 34″ O in Gizia auf ca. 279 m, Mündung bei 46° 33′ 32,8″ N, 5° 16′ 17″ O in Frontenaud auf ca. 184 m, La Gizia auf sandre.eaufrance.fr
  7. Intelligence économique. Homepage des Gewerbegebietes Milleure. Bresse Initiative, abgerufen am 8. Dezember 2023 (französisch).
  8. Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 23. Juli 2023 (französisch).
  9. Jean-François Binon crée gratuitement des blasons pour les mairies. In: L'Union, Mathilde Escamilla. 9. Januar 2019, abgerufen am 10. Dezember 2023 (französisch).
  10. L'Armorial des Villes et des Villages de France. Frontenaud. Abgerufen am 12. Dezember 2023 (französisch, Originalblasonierung: Tiercé en pairle renversé: au 1er de sinople au coq contourné d'argent, becqué d'or, crêté de gueules et membré d'azur, au 2e d'azur au lion d'hermine, au 3e d'argent à trois fasces ondées d'azur et à la roue de moulin d'or brochant sur les fasces.).
  11. Un atelier ludique pour découvrir l’héraldique. In: Le Journal de Saône-et-Loire. 20. April 2012, abgerufen am 18. Dezember 2023 (französisch).
  12. Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. cassini.ehess.fr, abgerufen am 26. März 2024 (französisch).
  13. Dossier complet, Commune de Frontenaud (71209). Insee.fr, abgerufen am 26. März 2024 (französisch).
  14. Crème de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  15. Beurre de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  16. Poulet de Bresse. auf INAO, L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  17. Dinde de Bresse. auf INAO, L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  18. Homepage der Académie de Dijon. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
  19. Ferien- und Feiertagsplan der Zone A. Frontenaud. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).