La Frette (Saône-et-Loire)

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La Frette
La Frette (Frankreich)
La Frette (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Saône-et-Loire (71)
Arrondissement Louhans
Kanton Cuiseaux
Gemeindeverband Terres de Bresse
Koordinaten 46° 38′ N, 5° 3′ OKoordinaten: 46° 38′ N, 5° 3′ O
Höhe 179–213 m
Fläche 11,22 km²
Einwohner 244 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 22 Einw./km²
Postleitzahl 71440
INSEE-Code
Website http://lafrette.monsite-orange.fr/

Vorlage:Infobox Gemeinde in Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen in Wikidata

La Frette ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Cuiseaux. Die Gemeinde hat 244 Einwohner (Stand 1. Januar 2021), sie werden Frettards, resp. Frettardes genannt.[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage der Gemeinde im Arrondissement Louhans
La Frette mit seinen NachbarortenSaint-Vincent-en-BresseSaint-André-en-BresseSavigny-sur-SeilleHuilly-sur-SeilleSimandreBaudrières
La Frette mit seinen Nachbarorten

La Frette liegt in der Landschaft Bresse im Südwesten des Arrondissement Louhans. Im Südosten bildet das Flüsschen La Serrée[2] einen Teil der Gemeindegrenze, sonst finden sich lediglich Biefs, künstlich angelegte Wasserläufe, die rund 30 Étangs entwässern. In der Gemeinde befinden sich keine wichtigen Straßenverbindungen. Der Bourg befindet sich ziemlich zentral im Gemeindegebiet, die peripheren Gebiete sind recht stark bewaldet. Zur Gemeinde gehören die folgenden Weiler und Fluren: la Bêcherie, Bois-Bouchet, le Bois-Philibert, la Boulée, les Boussèches, le Chalet, Champteint, Chapeau-Blanc, la Collonge, le Colombier, la Crenière, la Grange-des-Bois, la Gravière, la Grelay, la Motte, Moulin-David, la Nièvre, le Prey, la Ripatte, Roussot, Sept-Chênes, la Toupe, la Varenne, le Vernois, la Ville[3].

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Klima in La Frette ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die Klassifikation des Klimas nach Köppen und Geiger ist Cfb ((Gemäßigtes) Ozeanklima). Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 12,0 °C. Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 21,1 °C, der kälteste der Januar mit 3.3 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 1056 mm, dabei ist der November mit 113 mm der niederschlagsreichste, während März als trockenster Monat 73 mm aufweist. Über das ganze Jahr werden etwa 2700 Sonnenstunden gezählt.

La Frette
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
89
 
6
1
 
 
75
 
8
1
 
 
73
 
12
3
 
 
89
 
16
6
 
 
96
 
19
10
 
 
78
 
24
14
 
 
75
 
26
16
 
 
79
 
26
16
 
 
88
 
21
13
 
 
103
 
17
9
 
 
113
 
11
5
 
 
98
 
7
2
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: climate-data.org Daten 1991 – 2021
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für La Frette
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 3,3 4,0 7,5 11,2 15,0 19,1 21,1 20,7 17,0 12,9 7,4 4,1 12
Mittl. Tagesmax. (°C) 6,3 7,7 12,0 15,7 19,4 23,8 25,8 25,5 21,4 16,9 10,5 6,9 16
Mittl. Tagesmin. (°C) 0,7 0,6 3,2 6,4 10,3 14,2 16,2 15,9 12,8 9,3 4,5 1,6 8
Niederschlag (mm) 89 75 73 89 96 78 75 79 88 103 113 98 Σ 1056
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
6,3
0,7
7,7
0,6
12,0
3,2
15,7
6,4
19,4
10,3
23,8
14,2
25,8
16,2
25,5
15,9
21,4
12,8
16,9
9,3
10,5
4,5
6,9
1,6
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
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c
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l
a
g
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75
73
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96
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: climate-data.org Daten 1991 – 2021

Toponymie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

926 findet sich die erste Erwähnung von Alafracta, 927 wird in den Büchern von Cluny La Fracta erwähnt. Aus welchen Gründen der Name Alafracta entstanden ist, ist unbekannt, er bedeutet gebrochener Flügel und scheint auf die gallo-römische Besiedlungszeit zurückzugehen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1107 befindet sich in la Frette ein Priorat des Klosters Gigny, das später an das Kloster Baume-les-Messieurs und schließlich an Sankt-Peter in Mâcon übergeht. La Frette ist ein Lehen der Herren de Ténarre, 1312 wurde Ponce de Ténarre in der Kirche von La Frette beigesetzt, später weitere Familienangehörige. Das Lehen geht anschließend über an die Familie de la Michaudière (in Savigny-sur-Seille), die Bourbonne und d’Avaux, Barone von Loisy.

In den Weilern Bois-Philibert und La Boulée wurden je eine gallo-römische Villa gefunden, in La Bêcherie ein römisches Militärlager, das offensichtlich später ausgebaut und mit Wassergraben umgeben wurde. Ein weiteres Schloss befand sich im Weiler Sept-Chênes.

Die Kirche ist dem Heiligen Paul geweiht und geht zurück bis ins 12. Jahrhundert, vermutlich wurde ein bestehendes Oratorium integriert. Das Kirchenschiff wurde 1851 verlängert, der Turm hatte ursprünglich zwei Arkaden, auf Bildern um 1900 besteht ein Pyramidendach. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Arkaden wiederhergestellt, 2004 erhielt er wieder das heutige Pyramidendach. Die Tatsache, dass die Glocke einen Sprung hat, führte zum Übernamen Glings der Frettards. Der kleine Chor weist ein Halbkuppelgewölbe auf, die südliche Seitentür stammt aus dem 15. Jahrhundert. Im Inneren ist die Grabplatte von Ponce de Ténarre noch vorhanden, die Christusfigur rechts des Eingangs stammt aus dem 15., die hölzerne Paulsstatuette im Chor aus dem 17. Jahrhundert. Um 1900 war geplant, eine neue Kirche zu bauen, als Folge der Trennung zwischen Kirche und Staat wurde das Projekt fallen gelassen – dadurch wurde die Zerstörung der heutigen Kirche vermieden.

Zwei Biefs vereinigen sich bei Moulin David, dort steht eine Mühle, die jedoch nur im Winter genügend Wasser für den Betrieb erhält. Die Mairie-Schule wurde 1865 erbaut, die alte Mädchenschule 1880. 1855 ließ Herr Chevrier, Richter am Handelsgericht von Chalon-sur-Saône ein Haus im Stil eines Chalets erbauen. Es steht auf einer kleinen Anhöhe und bietet eine bemerkenswerte Rundsicht.

Heraldik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde verwendet seit 27. November 2012 dieses Wappen, das auf der Mairie sichtbar ist. Blasonierung: In Blau drei goldene Sparren, begleitet von drei goldenen Spornrädchen, zwei im Schildhaupt, eines im Schildfuss.[4] Der Gemeinderat beabsichtigte, das Wappen der de Ténarre[5] zu verwenden und stellte der Commission Nationale d'Héraldique einen entsprechenden Antrag. Das Wappen mit den drei Sparren auf Blau wird jedoch schon von anderen Gemeinden verwendet (z. B. Vron und Y, beide im Département Somme). Aus diesem Grunde musste das Wappen leicht abgeändert werden, was durch die Beifügung der Sporenrädlein erfolgte.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche von La Frette – geweiht der Bekehrung Paulus’
La Frette: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
467
1800
  
360
1806
  
543
1821
  
547
1831
  
546
1836
  
509
1841
  
515
1846
  
517
1851
  
510
1856
  
571
1861
  
544
1866
  
604
1872
  
617
1876
  
639
1881
  
620
1886
  
606
1891
  
599
1896
  
543
1901
  
544
1906
  
578
1911
  
571
1921
  
515
1926
  
503
1931
  
492
1936
  
444
1946
  
427
1954
  
401
1962
  
336
1968
  
321
1975
  
306
1982
  
272
1990
  
238
1999
  
210
2009
  
211
2014
  
247
2020
  
237
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[6] ab 2009 INSEE[7]
Ammerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 1876 mit 639, tiefste Einwohnerzahl 1999 mit 210 (32,9 % vom Maximum)

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde befinden sich 14 Landwirtschaftsbetriebe, zwei Betriebe der Baubranche und einer der Waldwirtschaft. Als AOC-Produkte sind in La Frette Crème et beurre de Bresse[8][9] zugelassen, ferner Volaille de Bresse[10] und Dinde de Bresse.[11]

Bildungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde besteht eine École élémentaire, die der Académie de Dijon[12] untersteht und von 20 Kindern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A[13].

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Louis Thibaudet (1901–1980), Kunstmaler, Professor an der École Nationale des Beaux-Arts in Bourges.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: La Frette – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • La Frette. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
  • La Frette. Présentation de la commune. © Ecomusée de la Bresse Bourguignonne, Autorin: Prost Gaëlle, 21. September 2020, abgerufen am 5. Dezember 2023 (französisch).
  • La Frette. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
  • La Frette. in Patrimoine en Bourgogne-Franche-Comté. Direction Culture, Sport et Jeunesse, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
  • Webpräsenz der Gemeinde. la Frette. Mairie de la Frette, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. La Frette auf habitants.fr. Abgerufen am 8. Januar 2015 (französisch).
  2. La Serrée, Länge 11,6 km, Zufluss zur Seille, Quelle bei 46° 41′ 34,8″ N, 5° 6′ 58″ O in Montret auf ca. 204 m, Mündung bei 46° 36′ 57,2″ N, 5° 4′ 45,5″ O in Savigny-sur-Seille auf ca. 175 m, La Serrée auf sandre.eaufrance.fr
  3. Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 23. Juli 2023 (französisch).
  4. Armorial des communes. La Frette. Archives départementales de Saône-et-Loire, abgerufen am 27. Dezember 2023 (französisch, Originalblasonierung: D’azur à 3 chevrons d’or accompagné de 3 molettes du même (deux en chef et une en pointe)).
  5. Guillemaut, Lucien (1842-1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise : armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Gallica, abgerufen am 23. Dezember 2023 (französisch, Es handelt sich um das oberste Wappen links).
  6. Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. cassini.ehess.fr, abgerufen am 28. März 2024 (französisch).
  7. Dossier complet, Commune de La Frette (71206). Insee.fr, abgerufen am 28. März 2024 (französisch).
  8. Crème de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  9. Beurre de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  10. Poulet de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  11. Dinde de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  12. Homepage der Académie de Dijon. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
  13. Ferien- und Feiertagsplan der Zone A. La Frette. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
  14. Le site sur l'Art Roman en Bourgogne. Abgerufen am 6. Dezember 2023 (französisch).