Simard

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Simard
Simard (Frankreich)
Simard (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Saône-et-Loire (71)
Arrondissement Louhans
Kanton Louhans
Gemeindeverband Bresse Louhannaise Intercom’
Koordinaten 46° 43′ N, 5° 11′ OKoordinaten: 46° 43′ N, 5° 11′ O
Höhe 187–212 m
Fläche 22,12 km²
Einwohner 1.177 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 53 Einw./km²
Postleitzahl 71330
INSEE-Code
Website http://www.mairie-simard.fr/

Vorlage:Infobox Gemeinde in Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen in Wikidata

Simard ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Louhans. Die Gemeinde hat 1.177 Einwohner (Stand 1. Januar 2021), sie werden Simardins, resp. Simardines genannt[1].

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage der Gemeinde im Arrondissement Louhans
Simard mit seinen NachbarortenDevrouzeSaint-Germain-du-BoisSaint-UsugeJuifVérisseyThurey
Simard mit seinen Nachbarorten

Simard liegt in der Landschaft Bresse, rund 6 Kilometer südwestlich von Saint-Germain-du-Bois und wird in Nord-Süd-Richtung von der Departementsstraße D678[2] (Abschnitt ThureyLouhans) durchzogen. In Simard nimmt sie die Departementsstraße D996[3] von Mervans auf. Ein kurzes Stück der westlichen Gemeindegrenze bildet der Ruisseau Briant[4], er durchfließt anschließend das nördliche Gemeindegebiet und mündet letztlich bei Mervans in die Guyotte. Er nimmt etliche Biefs auf und entwässert das Gebiet nördlich des Bourg nach Norden. Bei Moure, südwestlich des Bourg, entspringt die Servonne[5], sie bildet kurz die südwestliche Gemeindegrenze und nimmt den Ruisseau des Roths[6], den Ruisseau de Promby[7] und den Ruisseau de Chaintre[8] auf. Simard liegt auf der Wasserscheide zwischen Doubs und Seille. Heute befinden sich knapp zehn Étangs auf dem Gemeindegebiet, ältere Quellen erwähnen jedoch 15 Etangs, was darauf schließen lässt, dass es sich bei den meisten Gewässern um Biefs handelt, künstlichen Wasserläufen für die Bewirtschaftung der Étangs, die heute verlandet und urbar gemacht worden sind. Das Gemeindegebiet ist praktisch waldlos, lediglich im Süden finden sich kleine zusammenhängende Waldgebiete. Zur Gemeinde gehören die folgenden Weiler und Fluren: Agrillon, Arsières, Basse-Cour, Bessandrey, Bessimont, Bois-Brûlé, Bons-Amis, Bruyères, Brudins, Champ-du-Quain, Champ-Guines, Chandelux, Commarets, Communauté, Corbot, Cornillons, Duchamps, Gallet, Grand-Cerisier, Grande-Chaux, Grange-Neuve, Grigots, Grosjean, Grubis, Gruères, Guichards, Hugonneaux, Marenoire, Mares-Boucaut, Meix-à-Longlet, Meix-Chantereau, Meix-Pernot, Meix-Vallant, Montfleury, Motte, Moure, Perroir, Petit-Cerisier, Petite-Chaux, Peutots, Planche-Callot, Pont-de-Briant, Pont-Jallot, Princes, Promby, Putigny, Roches, Toines, Toppes, Tuilerie, Venessereau, Vernotte, Villeveuve, Voirie[9].

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Klima in Simard ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die effektive Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger ist Cfb. Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 11,0 °C. Innerhalb eines Jahres fallen 815 mm Niederschläge.

Simard
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
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5
-1
 
 
59
 
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57
 
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16
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5
0
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: climate-data.org
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Simard
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 1,8 3,2 7,4 10,7 14,5 17,8 20,0 19,5 16,4 11,2 6,3 2,7 11
Mittl. Tagesmax. (°C) 4,8 6,8 12,3 15,9 19,9 23,3 25,6 25,1 21,6 15,6 9,5 5,3 15,5
Mittl. Tagesmin. (°C) −1,1 −0,4 2,5 5,5 9,1 12,4 14,4 13,9 11,3 6,9 3,1 0,1 6,5
Niederschlag (mm) 62 59 57 58 78 78 59 78 78 66 77 65 Σ 815
T
e
m
p
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r
a
t
u
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4,8
−1,1
6,8
−0,4
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2,5
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19,9
9,1
23,3
12,4
25,6
14,4
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21,6
11,3
15,6
6,9
9,5
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0,1
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Toponymie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Simard wird 1299 erstmals erwähnt, im Zusammenhang mit einem Stephanus de Simard. Allgemein wird angenommen, der Ortsname gehe zurück auf den germanischen Namen Sigmar. Die Familie Symard entstammte der Vogtei Baume in der Franche-Comté und starb erst während der Revolution aus.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde bestand im Mittelalter aus drei Lehen, Bessandrey, Chaux und Simard, das der Familie der Symard gehörte. Im 15. und 16. Jahrhundert war es im Besitz der Familie Rupt, im 17. Jahrhundert der Thésut, die aus dem Charolais stammten. Durch die Heirat mit Jeanne-Marie de Thezut ging die Herrschaft 1728 über an Philibert Bernard Gagne de Perrigny. In Bessandrey, das zum Lehen Mervans gehörte, bestand ein Schloss, das 1785 zerstört wurde. Kirche und Pfarrhaus wurden 1820 erbaut, die Kirche 1869 bis 1886 renoviert und umgebaut. 1883 wird der Bahnhof der Linie DijonBourg-en-Bresse eröffnet, die Knabenschule und die Mairie wurden 1889 erbaut, 1892 die Mädchenschule und die Post 1903. In Bessandrey bestand eine Ziegelei und eine Mühle, 1988 waren 53 Landwirtschaftsbetriebe in der Gemeinde.

Heraldik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen de Perrigny

Die Gemeinde verwendet das Wappen, das auf Gagne de Perrigny[10] zurückgeht. Antoine-Jean Gagne de Perrigny erbte 1774 von seiner Tante, der Comtesse de Chamillard die Herrschaften von Louhans, Bantanges, Saint-Germain-du-Plain, Ouroux, Saint-Etienne, Simandre, sowie die Kastellanei von Sagy. Er war Graf von Louhans, Marquis von Bantanges und trug den Titel Gouverneur von Louhans.

Das Wappen findet sich auf dem Gebäude des Cafés und im Saal des Jugendzentrums. Blasonierung: In Blau drei goldene Spornräder, angeordnet 2:1.[11]



Wappen de Thésut

Die Gemeinde verwendet aber auch noch ein zweites Wappen. dasjenige von Jeanne-Marie de Thésut. Sie hat 1764 im Hospital von Louhans ein Bett für die Armen der Gemeinde Simard gespendet und war Wohltäterin zugunsten der Kirche von Simard. Die de Thesut waren im 17. und 18. Jahrhundert Herren von Simard und Bessandrey. Jeanne-Marie de Thésut hatte Philibert-Bernard Gagne de Perrigny geheiratet, den Vater des Antoine-Jean de Perrigny. Die Thésut verwendeten ein Wappen, das wie folgt blasoniert ist: Auf Gold ein roter Balken mit drei goldenen Schrägkreuzen[12].

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Simard: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
1.291
1800
  
1.343
1806
  
1.344
1821
  
1.487
1831
  
1.499
1836
  
1.466
1841
  
1.511
1846
  
1.538
1851
  
1.557
1856
  
1.501
1861
  
1.495
1866
  
1.514
1872
  
1.569
1876
  
1.583
1881
  
1.579
1886
  
1.555
1891
  
1.583
1896
  
1.532
1901
  
1.529
1906
  
1.530
1911
  
1.502
1921
  
1.331
1926
  
1.265
1931
  
1.239
1936
  
1.161
1946
  
1.092
1954
  
1.075
1962
  
1.056
1968
  
1.023
1975
  
942
1982
  
997
1990
  
944
1999
  
877
2009
  
1.133
2014
  
1.226
2020
  
1.184
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[13] ab 2009 INSEE[14]
Ammerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 1876 mit 1583, tiefste Einwohnerzahl 1999 mit 877 (55,4 % vom Maximum)

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde befinden sich nebst Mairie und Kirche 25 Landwirtschaftsbetriebe, eine Bäckerei, eine Metzgerei, acht Betriebe der Baubranche, vier Garagenbetriebe und sieben Gastronomiebetriebe. In Simard befindet sich ein Schlachterei- und Verwertungsbetrieb für Geflügel, insbesondere Poulet de Bresse. Als AOC-Produkte sind in Simard Volaille de Bresse[15] und Dinde de Bresse[16], ferner Crème et beurre de Bresse[17][18] zugelassen.

Bildungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde bestehen folgende Bildungseinrichtungen:

die beide der Académie de Dijon[19] unterstehen. Für die Schulen gilt der Ferienplan der Zone A.[20]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Simard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Simard. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 4. Dezember 2023 (französisch).
  • Simard. Présentation de la commune. © Ecomusée de la Bresse Bourguignonne, Autorin: Prost Gaëlle, 21. September 2020, abgerufen am 6. Dezember 2023 (französisch).
  • Simard. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 4. Dezember 2023 (französisch).
  • Simard. in Patrimoine en Bourgogne-Franche-Comté. Direction Culture, Sport et Jeunesse, abgerufen am 4. Dezember 2023 (französisch).
  • Webpräsenz der Gemeinde. Simard. Mairie de Simard, abgerufen am 4. Dezember 2023 (französisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Simard. auf habitants.fr. Abgerufen am 11. Januar 2015 (französisch).
  2. Departementsstraße D678. auf routes.wikia.com. Abgerufen am 30. Januar 2016 (französisch).
  3. Departementsstraße D996. auf routes.wikia.com. Abgerufen am 31. Januar 2016 (französisch).
  4. Ruisseau Briant, Länge 12,5 km, Zufluss zur Guyotte, Quelle bei 46° 43′ 15,2″ N, 5° 9′ 9,4″ O in Simard auf ca. 207 m, Mündung bei 46° 48′ 5,8″ N, 5° 11′ 15,7″ O in Mervans, auf ca. 185 m Ruisseau Briant auf sandre.eaufrance.fr
  5. La Servonne, Länge 14,8 km, Zufluss zur Seille, Quelle bei 46° 42′ 46,4″ N, 5° 9′ 44,6″ O in Simard auf ca. 210 m, Mündung bei 46° 39′ 14,4″ N, 5° 13′ 26,4″ O in Louhans auf ca. 178 m, La Servonne auf sandre.eaufrance.fr
  6. Ruisseau des Roths, Länge 2,9 km, Zufluss zur Servonne, Quelle bei 46° 42′ 28,8″ N, 5° 9′ 52,6″ O in Simard auf ca. 207 m, Mündung bei 46° 41′ 1,7″ N, 5° 10′ 5,9″ O in Juif auf ca. 187 m, Ruisseau des Roths auf sandre.eaufrance.fr
  7. Ruisseau de Promby, Länge 4,6 km, Zufluss zur Servonne, Quelle bei 46° 43′ 3,7″ N, 5° 11′ 42,7″ O in Simard auf ca. 207 m, Mündung bei 46° 40′ 50,5″ N, 5° 11′ 42″ O in Saint-Usuge auf ca. 186 m, Ruisseau de Promby auf sandre.eaufrance.fr
  8. Ruisseau de Chaintre, Länge 7,2 km, Zufluss zur Servonne, Quelle bei 46° 43′ 3,4″ N, 5° 12′ 37,8″ O in Simard auf ca. 204 m, Mündung bei 46° 39′ 47,2″ N, 5° 13′ 56,3″ O in Vincelles (Saône-et-Loire) auf ca. 178 m, Ruisseau de Chaintre auf sandre.eaufrance.fr
  9. Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 25. Juli 2023 (französisch).
  10. Guillemaut, Lucien (1842-1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise : armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Gallica, abgerufen am 26. Dezember 2023 (französisch, Originalblasonierung: D'azur à trois mollettes d'éperons colletées d'or. Es handelt sich um das Wappen oben rechts.).
  11. Armorial des communes. Simard. In: Archives départementales de Saône-et-Loire. Abgerufen am 26. Dezember 2023 (französisch, Originalblasonierung: D'azur à 3 molettes d'or posées 2 et 1. Die Beschreibungen in den Archives stimmen nicht mit den angeführten Quellen überein.).
  12. Guillemaut, Lucien (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise : armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Gallica, abgerufen am 26. Dezember 2023 (französisch, Originalblasonierung: d'or à la bande de gueules, chargée de trois sautoirs d'or. Seite 211, zweiter Absatz.).
  13. Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. cassini.ehess.fr, abgerufen am 1. April 2024 (französisch).
  14. Dossier complet, Commune de Simard (71523). Insee.fr, abgerufen am 1. April 2024 (französisch).
  15. Poulet de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  16. Dinde de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  17. Crème de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  18. Beurre de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  19. Homepage der Académie de Dijon. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
  20. Ferien- und Feiertagsplan der Zone A. Simard. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).