Gabriele Ciuti

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Auf einem Osella PA3 bestritt Gabriele Ciuti seine ersten Sportwagenrennen

Gabriele Ciuti ist ein ehemaliger italienischer Autorennfahrer.

Karriere als Rennfahrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gabriele Ciuti war in den 1970er- und 1980er-Jahren als Sportwagenpilot und Bergrennfahrer aktiv. Bekannt wurde er 1977 durch einen schweren Unfall bei der Targa Florio.[1]

Ciuti konnte schon einige Erfolge in der Italienischen Gruppe-6-Meisterschaft vorweisen, als er am 15. Mai 1977 bei der Targa an den Start ging. Die 1906 von Vincenzo Florio ins Leben gerufene Veranstaltung, war das letzte Straßenrennen Italiens. Die mangelnden Sicherheitseinrichtungen am Piccolo circuito delle Madonie waren seit Jahren bekannt und führten nach dem Rennen 1973 (Sieger Herbert Müller und Gijs van Lennep im Porsche Carrera RSR) zum Verlust des Weltmeisterschaftsstatus. Ciuti ging auf einem Osella PA5 ins Rennen und hatte schon in der ersten Runde einen Unfall. Der Osella prallte gegen eine Mauer und beschädigte dabei die Motorabdeckung, auf der auch der Heckflügel montiert war. Ciuti fuhr weiter und verlor wenig später die Abdeckung samt Heckflügel, die er auch an den Boxen nicht erneuern ließ. In der dritten Runde, auf dem schnellen Streckenabschnitt in der Nähe von Buonfornello, verlor er die Herrschaft über den beschädigten Wagen und kollidierte mit einer Gruppe von sechs Personen, die am Streckenrand standen. Der 30-Jährige, aus Termini Imerese stammende, Giuseppe Miccichè starb noch an der Unfallstelle. Ein weiteres Unfallopfer, Giuseppe Cirà, verstarb Stunden nach dem Unfall in einem Krankenhaus. Vier weitere Personen wurde schwer verletzt. Dem 48-jährigen Salvatore Settecase musste ein Bein amputiert werden.[2] Ciuti wurde ebenfalls schwer verletzt und vom Rennfahrerkollegen Nicola Gitto in dessen Fiat 124 Spider an die Boxen gefahren. Von dort folgte ein Krankentransport per Hubschrauber in ein Krankenhaus nach Palermo. Das Rennen wurde nicht sofort abgebrochen, was zu heftiger Kritik an den Veranstaltern führte und das Ende der Veranstaltung einleitete.[3]

Cuiti konnte nach langer Rekonvaleszenz 1980 ein Comeback als Fahrer geben. Neben erneuten Einsätzen in der Italienischen Gruppe-6-Meisterschaft war er auch einige Male in der Sportwagen-Weltmeisterschaft gemeldet. Er wurde Gesamtsechster beim 6-Stunden-Rennen von Pergusa 1981 und erreichte mit dem dritten Rang beim 1000-km-Rennen von Monza 1982, seine beste Platzierung bei einem internationalen Langstreckenrennen.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
1977 Jolly Club Osella PA4 Vereinigte Staaten DAY Italien MUG Frankreich DIJ Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Italien VAL Italien PER Vereinigte Staaten WAT Portugal EST Frankreich LEC Kanada MOS Italien IMO Osterreich SAL Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland HOK Italien VAL
5
1981 Luigi Colzani Osella PA7 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Vereinigtes Konigreich BRH
DNF 6
1982 Escolette Osella PA7 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Belgien SPA Italien MUG Japan FUJ Vereinigtes Konigreich BRH
3

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.
  • Pino Fondi: Targa Florio – 20th Century Epic. Giorgio Nada Editore Vimodrone 2006, ISBN 88-7911-270-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Targa Florio 1977
  2. Bericht bei Motorsport Memorial
  3. Umfassender bebilderter Bericht über den Unfall