Sportwagen-Weltmeisterschaft 1981

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Werks-Lancia Beta Monte Carlo; Lancia holte sich mit den Gruppe-5-Rennwagen, die einen 1,4-Liter-4-Zylinder-Turbomotor hatten, den Titel eines Konstrukteur-Weltmeisters
Mit dem 935 musste sich Porsche – hier der Einsatzwagen des Weralit Racing Teams – in der Gesamtwertung der Meisterschaft Lancia knapp geschlagen geben

Die Sportwagen-Weltmeisterschaft 1981 war die 29. Auflage der FIA-Sportwagen-Weltmeisterschaft, die 1953 zum ersten Mal ausgeschrieben wurde. Die Rennserie umfasste 15 Wertungsläufe, beginnend mit dem 24-Stunden-Rennen von Daytona am 1. Februar und endend mit dem 1000-km-Rennen von Brands Hatch am 27. September dieses Jahres.

Meisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1981 wurde zum ersten Mal in der Geschichte der Sportwagen-Weltmeisterschaft der Fahrertitel vergeben. Von 1953 bis 1980 wurden ausschließlich Weltmeisterschaften für Konstrukteure und Teams ausgefahren. In der Marken-Weltmeisterschaft waren Rennwagen der Gruppe 5, Tourenwagen der Gruppe 4, GT-Rennwagen der Gruppe 3, Tourenwagen der Gruppe 2 und Serientourenwagen der Gruppe 1 startberechtigt. Titel gab es für Rennwagen über und unter 2-Liter-Hubraum.

Von den 15 Weltmeisterschaftsläufen zählten nur sechs zur Meisterschaft der Konstrukteure, alle 15 Rennen jedoch zur Fahrer-Weltmeisterschaft. Bei den Konstrukteuren zählten nur die besten fünf Ergebnisse aus den sechs Rennen. Punkte wurden wie folgt für die ersten zehn vergeben: 20-15-12-10-8-6-4-3-2-1.

Den Titel eines Markenweltmeisters sowie den Titel für Rennwagen unter 2 Liter Hubraum sicherte sich Lancia. Porsche gewann die Wertung für Wagen über 2 Liter Hubraum. Beide Hersteller hatten am Ende der Saison gleich viele Punkte sowie Gesamt- bzw. Klassensiege erreicht. Den Ausschlag für Lancia gab der vierte Rang des von Peter Sauber beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring in der Gruppe 5 (Klasse über 2 Liter Hubraum) gemeldeten Lancia Beta Montecarlo, gefahren von Hans Heyer und Piercarlo Ghinzani. Obwohl das Rennen nach dem Todessturz von Herbert Müller abgebrochen wurde und nur halbe Punkte in die Wertung kamen, reichten Lancia die sechs Punkte mehr zum Titelgewinn.

Die Fahrerwertung gewann der US-Amerikaner Bob Garretson vor dem Deutschen Harald Grohs. Dritter wurde mit Bobby Rahal ein weiterer US-Amerikaner.

Rennkalender[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Rennname /
Rennstrecke
Team Gesamtsieger Fahrzeug Meisterschaft
1 1. Februar Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 24-Stunden-Rennen von Daytona
(Daytona International Speedway)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Garretson Racing Style Auto Vereinigte Staaten Bob Garretson
Vereinigte Staaten Bobby Rahal
Vereinigtes Konigreich Brian Redman
Porsche 935K3 Fahrer und Marken
2 21. März Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 12-Stunden-Rennen von Sebring
(Sebring International Raceway)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bayside Disposal Racing Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hurley Haywood
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Al Holbert
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bruce Leven
Porsche 935/80 Nur Fahrer
3 12. April ItalienItalien 6-Stunden-Rennen von Mugello
(Autodromo Internazionale del Mugello)
ItalienItalien Osella Squadra Corse ItalienItalien Giorgio Francia
ItalienItalien Lella Lombardi
Osella PA9 Nur Fahrer
4 26. April ItalienItalien 1000-km-Rennen von Monza
(Autodromo Nazionale Monza)
Deutschland Weralit Racing Team Deutschland Edgar Dören
Deutschland Jürgen Lässig
Deutschland Gerhard Holup
Porsche 935K3 Fahrer und Marken
5 26. April Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 6-Stunden-Rennen von Riverside
(Riverside International Raceway)
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Fitzpatrick Racing Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Fitzpatrick
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jim Busby
Porsche 935K3/80 Nur Fahrer
6 10. Mai Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich 6-Stunden-Rennen von Silverstone
(Silverstone Circuit)
Deutschland Vegla Racing Team Deutschland Walter Röhrl
Deutschland Dieter Schornstein
Deutschland Harald Grohs
Porsche 935J Fahrer und Marken
7 24. Mai Deutschland 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring
(Nürburgring)
Deutschland GS Tuning Deutschland Hans-Joachim Stuck
Brasilien 1968 Nelson Piquet
BMW M1 Sauber Fahrer und Marken
8 14. Juni FrankreichFrankreich 24-Stunden-Rennen von Le Mans
(Circuit des 24 Heures)
Deutschland Porsche System Belgien Jacky Ickx
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Derek Bell
Porsche 936 Fahrer und Marken
9 28. Juni ItalienItalien 6-Stunden-Rennen von Pergusa
(Autodromo di Pergusa)
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Grid Team Lola Spanien 1977 Emilio de Villota
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Guy Edwards
Lola T600 Nur Fahrer
10 2. Juli Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 6-Stunden-Rennen von Daytona
(Daytona International Speedway)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mandeville Racing Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Roger Mandeville
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Amos Johnson
Mazda RX-3 Nur Fahrer
11 12. Juli Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 6-Stunden-Rennen von Watkins Glen
(Watkins Glen International)
ItalienItalien Martini Racing ItalienItalien Riccardo Patrese
ItalienItalien Michele Alboreto
Lancia Beta Montecarlo Fahrer und Marken
12 26. Juli Belgien 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps
(Circuit de Spa-Francorchamps)
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mazda Motul TWR Team Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tom Walkinshaw
Belgien Pierre Dieudonné
Mazda RX-7 Nur Fahrer
13 16. August Kanada 6-Stunden-Rennen von Mosport
(Mosport International Raceway)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Andial Meister Racing Deutschland Rolf Stommelen
Deutschland Harald Grohs
Porsche 935M16 Nur Fahrer
14 23. August Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 500-Meilen-Rennen von Road America
(Road America)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Andial Meister Racing Deutschland Rolf Stommelen
Deutschland Harald Grohs
Porsche 935M16 Nur Fahrer
15 27. September Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich 1000-km-Rennen von Brands Hatch
(Brands Hatch Circuit)
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Banco Occidental Ultramar Team Lola Spanien 1977 Emilio de Villota
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Guy Edwards
Lola T600 Nur Fahrer

Marken-Weltmeisterschaft für Konstrukteure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesamtwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Position Konstrukteur 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Gesamt
1= ItalienItalien Lancia – II 20 20 (10) 20 20 100
1= ItalienItalien Lancia – I 6 6
2 Deutschland Porsche 20 20 20 (7,5) 20 20 100
3= Deutschland BMW – I 8 15 15 10 4 52
3= Deutschland BMW – II 15 7,5 22,5
4 ItalienItalien Ferrari 3 15 18
5 JapanJapan Mazda 6 8 0,5 14,5
6 JapanJapan Datsun 10 10
7 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ford 5 5
8 JapanJapan Toyota 3 3
9 Deutschland Opel 2 2
9 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Morgan 2 2
11 ItalienItalien Alfa Romeo 1 1

Endwertung über 2-Liter-Hubraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Position Konstrukteur 1 4 6 7 8 11 Gesamt
1 Deutschland Porsche 20 20 20 (7,5) 20 20 100
2 Deutschland BMW 8 15 15 10 4 52
3 ItalienItalien Ferrari 3 15 18
4 JapanJapan Datsun 10 10
5 ItalienItalien Lancia 6 6
6 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Morgan 2 2

Endwertung unter 2-Liter-Hubraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Position Konstrukteur 1 4 6 7 8 11 Gesamt
1 ItalienItalien Lancia 20 20 20 (10) 20 20 100
2 Deutschland BMW 15 7.5 22,5
3 JapanJapan Mazda 6 8 0,5 14,5
4 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ford 5 5
5 JapanJapan Toyota 3 3
6 Deutschland Opel 2 2
7 ItalienItalien Alfa Romeo 1 1

Fahrer-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesamtwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In dieser Tabelle werden die ersten zehn Positionen der Weltmeisterschaft erfasst.

Position Fahrer Konstrukteur 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Gesamt
1 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bob Garretson Porsche 21 (5) 18 16 19 15 18 20 127
2 Deutschland Harald Grohs Porsche 18 21 7,5 12 16 15 18 20 116,5
3 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bobby Rahal Porsche 21 (5) 19 16 16 17 20 109
4 Deutschland Edgar Dören Porsche 10 21 17 8,5 19 18 14 107,5
5= ItalienItalien Giorgio Francia Osella 22 21 19 21 18 101
5= ItalienItalien Lella Lombardi Osella 22 21 19 21 18 101
7 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Derek Bell Porsche
BMW
20 20 20 18 19 96
8 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bob Akin Porsche 20 16 5 14 19 10 84
9 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jim Busby Porsche 21 18 16 16 81
10 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian Redman Porsche
Lola
21 (5) 19 20 20 80

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alain Bienvenu: Endurance. 50 ans d’histoire. Band 2: 1964-1981. Éditions ETAI, Boulogne-Billancourt 2004, ISBN 2-7268-9327-9.
  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]