John Fitzpatrick (Rennfahrer)

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John Fitzpatrick 1972
John Fitzpatrick im BMW 2800 CS, beim 6-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 1972

John Fitzpatrick (* 9. Juni 1943 in Birmingham) ist ein ehemaliger britischer Automobilrennfahrer. Er war einer der erfolgreichsten Touren- und Sportwagenfahrer von 1963 bis 1983.

Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fitzpatrick ist der Sohn eines Herstellers von Kühlaufbauten für Lkws. Als Jugendlicher wollte er später den elterlichen Betrieb übernehmen, und er spielte Golf, bis ein komplizierter Armbruch eine erfolgreiche Karriere in diesem Sport aussichtslos erscheinen ließ.

Die motorsportliche Laufbahn von John Fitzpatrick begann, als ihm sein Vater zum 17. Geburtstag einen Mini 850 schenkte. Er trat in den Shenston Motor Club ein und startete zunächst bei Amateur-Rallyes, bevor 1962 die ersten Rundstreckenrennen folgten. 1963 gewann er das BRSCC 500 Club Championship, woraufhin er durch die Vermittlung von Mini-Cooper-Werksfahrer John Whitmore eine Einladung zu Testfahrten erhielt, die ihm einen Werksvertrag mit Cooper einbrachten.

Mit dem Werks-Mini-Cooper wurde Fitzpatrick 1964 Zweiter des British Saloon Car Championship’s. 1965 wechselte er zu Ford und startete vorwiegend erfolgreich mit einem Ford Anglia, ab 1968 Ford Escort, unterbrochen von gelegentlichen Einsätzen in Ferrari-Rennsportwagen und im Porsche 911. Nach verschiedenen Stationen (unter anderem bei Georg Loos und dem US-Amerikaner Dick Barbour) kaufte Fitzpatrick 1981 einen Kremer-Porsche 935 K3 und gründete sein eigenes Team, das in den USA mit zwei Siegen, einem zweiten und zwei dritten Plätzen sowie einem vierten Rang erfolgreich war.

Zu seinen größten internationalen Erfolgen gehören neben anderen der Sieg zusammen mit Hans Heyer und Rolf Stommelen beim 6-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 1972, einem Lauf zur Tourenwageneuropameisterschaft, mit einem Schnitzer-BMW 2800 CS, der Gesamtsieg auf dem Salzburgring 1973 im Werks-Ford-Capri 2600 RS, der Gesamtsieg bei den 6 Stunden von Silverstone 1976 im Walkinshaw-BMW 3,5 CSL, der vierte Platz in der Gesamtwertung und der Gewinn der IMSA-Kategorie (International Motor Sports Association) auf Fitzpatrick-Porsche 935 LM bei den 24 Stunden von Le Mans 1982 sowie 1983 der Gesamtsieg bei den 1000 km von Brands Hatch im Fitzpatrick-Porsche 956 zusammen mit Derek Warwick.

Nach dem Sieg von Brands Hatch zog sich Fitzpatrick als Fahrer vom Rennsport zurück. Ausschlaggebend war wahrscheinlich der Tod von Rolf Stommelen, der am 24. April 1983 mit einem Wagen des Fitzpatrick-Teams verunglückt war. Bis 1986 war Fitzpatrick noch als Teamchef des John Fitzpatrick Racing tätig, und auch danach blieb er dem Motorsport verbunden, unter anderem von 1992 bis 2000 als Director and Club Secretary des British Racing Driver Clubs.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meistertitel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Laufe seiner 21 Jahre anhaltenden Karriere gewann Fitzpatrick folgende Meistertitel:

  • 1963 – BRSCC Champion (British Saloon Car Championship)
  • 1964 – BRSCC Champion
  • 1972 – Europa-GT-Meister und Gewinner Porsche-Cup
  • 1974 – Europa-GT-Meister und Gewinner Porsche-Cup
  • 1980 – Gewinner IMSA-Serie und Gewinner Porsche-Cup

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1972 Deutschland Porsche Kremer Racing Porsche 911S Deutschland Erwin Kremer Mexiko Juan Carlos Bolaños Ausfall Kurbelwelle
1973 Deutschland Ford Motorenwerke Ford Capri RS Deutschland Dieter Glemser Deutschland Hans Heyer Ausfall Kurbelwelle
1975 Deutschland Gelo Racing Team Porsche 911 Carrera RSR NiederlandeNiederlande Gijs van Lennep NiederlandeNiederlande Toine Hezemans Liechtenstein M. Schurti Rang 5 und Klassensieg
1976 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Hermetite Productions Ltd. BMW 3.0 CSL Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tom Walkinshaw Ausfall Wagenbrand
1977 Deutschland Porsche Kremer Racing Porsche 935K2 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Guy Edwards Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nick Faure Ausfall Motorschaden
1978 Deutschland Weisberg Gelo Racing Porsche 935/77 Deutschland Klaus Ludwig NiederlandeNiederlande Toine Hezemans Ausfall Zylinderkopf
1979 Deutschland Gelo Racing Sportswear Porsche 935 FrankreichFrankreich Jean-Louis Lafosse Deutschland Harald Grohs Ausfall Motorschaden
1980 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dick Barbour Racing Porsche 935K3 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian Redman Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dick Barbour Rang 5 und Klassensieg
1982 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Fitzpatrick Racing Porsche 935 Moby Dick Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Hobbs Rang 4 und Klassensieg
1983 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Fitzpatrick Racing Porsche 956 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Guy Edwards Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Rupert Keegan Rang 5

Sebring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1972 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Libra International Racing Ford Escort RS1600 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten John Buffum Rang 28
1980 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dick Barbour Racing Porsche 935K3 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dick Barbour Gesamtsieg
1981 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Fitzpatrick Racing Porsche 935K3/80 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jim Busby Ausfall Antriebswelle
1982 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Fitzpatrick Racing Porsche 935K3/80 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Hobbs Ausfall Unfall

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
1964 John Fitzpatrick Mini-Cooper Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Italien MON Belgien SPA Italien CON Deutschland NÜR Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz SIM Deutschland NÜR Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
DNF
1967 Abarth England
Jeff Edmonds
Abarth 1600 OT
Ferrari 250LM
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Deutschland HOK Italien MUG Vereinigtes Konigreich BRH Italien CCE Osterreich ZEL Schweiz OVI Deutschland NÜR
DNF DNF
1972 Libra Racing
Kremer Racing
Ford Escort
Porsche 911
Argentinien BUA Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
DNF 28 8 9 DNF 13
1973 Kremer Racing
Ford
Porsche 911
Porsche Carrera RSR
Ford Capri
Vereinigte Staaten DAY Italien VAL Frankreich DIJ Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
6 10 12 14 6 DNF
1974 Gelo Racing Porsche Carrera RSR Italien MON Belgien SPA Deutschland NÜR Italien IMO Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT Frankreich LEC Vereinigtes Konigreich BRH Sudafrika 1961 KYA
9 4 12 DNF 14 11 6
1975 Gelo Racing Porsche Carrera RSR Vereinigte Staaten DAY Italien MUG Frankreich DIJ Italien MON Belgien SPA Italien PER Deutschland NÜR Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
9 5 6 9 9
1976 Hermetite BMW BMW 3.0CSL Italien MUG Italien VAL Deutschland NÜR Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Italien IMO Deutschland NÜR Osterreich ZEL Italien PER Vereinigte Staaten WAT Kanada MOS Frankreich DIJ Frankreich DIJ Osterreich SAL
8 4 1 11 2 DNF 7
1977 BMW America
Kremer Racing
BMW 3.5 CSL
Porsche 935
Vereinigte Staaten DAY Italien MUG Frankreich DIJ Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Italien VAL Italien PER Vereinigte Staaten WAT Portugal EST Frankreich LEC Kanada MOS Italien IMO Osterreich SAL Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland HOK Italien VAL
25 DNF 2 2 1
1978 Gelo Racing Porsche 935 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MIS Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Italien VAL Vereinigte Staaten ROD
1 2 16 DNF DNF DNF 1 2
1979 Gelo Racing Porsche 935 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten ROA Italien VAL El Salvador ELS
50 1 13 1 1 DNF
1980 Barbour Racing
Kremer Racing
Bob Penrod
Porsche 935
AMC Spirit
Vereinigte Staaten DAY Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Italien VAL Frankreich DIJ
29 1 DNF 2 5 DNF 3 1 2
1981 Kremer Racing
Fitzpatrick Racing
Porsche 935 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Vereinigtes Konigreich BRH
DNF DNF 1 4 6 6
1982 Fitzpatrick Racing Porsche 935 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Belgien SPA Italien MUG Japan FUJ Vereinigtes Konigreich BRH
4 3
1983 Fitzpatrick Racing Porsche 956 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Belgien SPA Japan FUJ Sudafrika KYA
5 8 6 5 3

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: John Fitzpatrick – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien