Harald Grohs

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Harald Grohs
Harald Grohs
Nation: Deutschland Deutschland
DTM
Erstes Rennen: Zolder I 1984
Letztes Rennen: Hockenheim II 1990
Teams (Hersteller)
1984 Vogelsang Valier • 1985 Obermeier (BMW) • 1986 HWRT (Ford) • 1987–1988 Vogelsang Valier • 1989 Faltz-Valier • 1990 Vogelsang Valier (BMW)
Statistik
Starts Siege Poles SR
59 (80) 7 9 6
Podestplätze: 18
Gesamtsiege:
Punkte: 558
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Harald „Nippel“ Grohs (* 28. Januar 1944 in Essen) ist ein deutscher Automobilrennfahrer und Teamchef.

Karriere als Rennfahrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Harald Grohs’ Karriere als Rennfahrer begann 1973, als er seine ersten Rennen mit einem Porsche 911 T fuhr. Er startete bei zehn Rennen der Deutschen Rundstrecken-Meisterschaft, von denen er vier Rennen gewinnen konnte. Nach diesem ungewöhnlichen Erfolg durfte Grohs zwei Rennen auf einem BMW CSL für das Faltz-Team bestreiten, die er beide gewann. Wegen dieser außergewöhnlichen Debütsaison stellte ihm 1974 Heribert Küke, ein 2019 verstorbener Spediteur und Auto-Restaurator aus Grohs’ Heimat einen Renault R5 und den dazu passenden Transporter für den R5-Pokal zur Verfügung. Er erreichte mit sechs Siegen den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Daraufhin ermöglichte ihm Jochen Neerpasch, damaliger BMW-Rennleiter, zwei Gaststarts in der amerikanischen IMSA-Serie. Nach dem ersten Rennen wurde ein mündlicher Vertrag für das Jahr 1975 geschlossen. 1975 gewann er sein erstes Rennen in der Deutschen Rennsport-Meisterschaft auf dem Nürburgring. Beim folgenden Rennen allerdings überschlug sich sein BMW im Bereich der Hohen Acht auf der Nordschleife, Grohs blieb jedoch unverletzt. Am Ende desselben Jahres gewann er mit Jody Scheckter in Südafrika das 9-Stunden-Rennen von Kyalami. Dies war sein erster internationaler Erfolg.

Bereits seine erste Saison in der Deutschen Rennsport-Meisterschaft 1977 konnte Grohs als Fünfter der Division 2 in einem BMW 320 für das BMW-Junior-Team abschließen.

Harald Grohs 1980 im Porsche 935 beim Training zum 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring
Grohs’ BMW 635 CSi von 1984
Grohs’ BMW 635 CSi von 1985

Ab 1984 startete Grohs in der neu gegründeten Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft. In einem BMW 635 CSi vom Team Vogelsang Valier konnte er das erste Rennen in Zolder gewinnen. Auch das zweite Rennen gewann Grohs, wurde aber nach dem Rennen wegen eines zu großen Ventilhubs disqualifiziert, was ihn am Ende den Titel kostete.[1] Trotz vier Saisonsiegen musste er sich in der Gesamtwertung dem sieglosen Volker Strycek und auch Olaf Manthey geschlagen geben und wurde dritter. Auch 1985 wurde Grohs dritter der Meisterschaft, dieses Mal mit dem Team Obermeier Racing. 1986 wechselte Grohs den Hersteller und fuhr einen Ford Sierra XR4 Ti von HWRT. Die Saison entwickelte sich zum Desaster; nur in seinem letzten Saisonrennen sah Grohs überhaupt die Zielflagge und holte mit Platz zwölf die einzigen sieben Punkte. 1987 kam Grohs zurück zu BMW und gewann auf Anhieb das erste Rennen der Saison. Mit dem Valier-M3 gewann er zwei Rennen und holte den fünften Platz der Meisterschaft. 1988 konnte der M3 von Valier nur Resultate im vorderen Mittelfeld erzielen. Die DTM wurde mehr und mehr von den Werken dominiert – Privat-Teams verloren schnell an Boden. Lediglich in Hockenheim und auf der AVUS schaffte Grohs den Sprung aufs Podest. In den folgenden zwei Saisons ging der sportliche Abstieg weiter, so dass Grohs nach der Saison 1990 die DTM verließ.

Grohs bestritt insgesamt mehr als 60 24-Stunden-Rennen. Er ist nach wie vor im Motorsport aktiv. Im Mai 2013 nahm er mit Friedrich von Bohlen und Markus Oestreich für das Team Schirra Motoring mit einem Mini am 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring teil. Am Ende des Rennens war das Team nicht klassifiziert.[2]

In Zusammenarbeit mit BMW Motorsport nahm er zum 30. Mal 2015 am 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring teil, diesmal für das Team „Walkenhorst Motorsport powered by Dunlop“ auf einem BMW 235i Racing. Trotz eines insgesamt turbulenten Rennverlaufs erreichte Grohs zusammen mit seinen Rennfahrerkollegen Bernd Ostmann, Christian Gebhardt und Victor Bouveng Rang 42 im Gesamtklassement und Rang 1 in ihrer eigenen Klasse SP 8T (allerdings bei nur drei Startern in dieser Klasse).

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Harald Grohs ist seit 2004 mit Angelika Langner verheiratet, der früheren Lebensgefährtin des 1985 tödlich verunglückten Stefan Bellof.[3]

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1976 Deutschland BMW Motorsport GmbH BMW 3.0CSL Vereinigte Staaten Sam Posey Belgien Hughes de Fierlant Rang 10
1979 Deutschland Gelo Racing Sportswear Porsche 935 Vereinigtes Konigreich John Fitzpatrick Frankreich Jean-Louis Lafosse Ausfall Motorschaden
1980 Deutschland Vegla Racing Team Porsche 935 Deutschland Dieter Schornstein Deutschland Götz von Tschirnhaus Rang 8 und Klassensieg
1981 Deutschland Vegla Racing Team Porsche 935K2/80 Deutschland Dieter Schornstein Deutschland Götz von Tschirnhaus Rang 10
1985 Schweiz Claude Haldi BMW M1 Deutschland Altfrid Heger Deutschland Kurt König Ausfall Getriebeschaden
1988 Deutschland Porsche Kremer Racing Porsche 962C Danemark Kris Nissen Sudafrika 1961 George Fouché Rang 8
1989 Schweiz Repsol Brun Motorsport Porsche 962C JapanJapan Akahiko Nakaya Sudafrika 1961 Sarel van der Merwe Ausfall Lichtmaschine
1990 Deutschland Obermeier Racing Porsche 962C Belgien Marc Duez Deutschland Jürgen Oppermann Ausfall Getriebeschaden
1993 FrankreichFrankreich Team Paduwa Porsche Carrera 2 Cup Belgien Didier Theys Belgien Jean-Paul Libert Ausfall Motor überhitzt
1998 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten CJ Motorsport Porsche 911 GT2 Vereinigte Staaten John Morton Kanada John Graham Ausfall Unfall

Sebring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1981 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Andial Meister Racing Porsche 935M16 Vereinigte Staaten Howard Meister Deutschland Rolf Stommelen Rang 4

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
1976 BMW Alpina BMW 3.5 CSL
BMW 3.0 CSL
Italien MUG Italien VAL Deutschland NÜR Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Italien IMO Deutschland NÜR Osterreich ZEL Italien PER Vereinigte Staaten WAT Kanada MOS Frankreich DIJ Frankreich DIJ Osterreich SAL
10 2 4 DNF DNF 12
1977 BMW Faltz BMW320 Vereinigte Staaten DAY Italien MUG Frankreich DIJ Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Italien VAL Italien PER Vereinigte Staaten WAT Portugal EST Frankreich LEC Kanada MOS Italien IMO Osterreich SAL Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland HOK Italien VAL
DNF DNF
1978 BMW Belgium
BMW Faltz
BMW320 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MIS Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Italien VAL Vereinigte Staaten ROD
10 13 3 9 4 9 DNF
1979 Zakspeed
Gelo Racing
Lotus Europa
Porsche 935
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten ROA Italien VAL El Salvador ELS
DNF DNF
1980 Vegla Racing
Andial Racing
Porsche 935 Vereinigte Staaten DAY Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Italien VAL Frankreich DIJ
7 4 5 7 8 11
1981 Andial Racing
Vegla Racing
Porsche 935 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Vereinigtes Konigreich BRH
DNF 4 DNF 1 7 10 1 1 6
1982 Joest Racing
Claude Haldi
Kannacher GT
URD
Porsche 935
URD C81
Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Belgien SPA Italien MUG Japan FUJ Vereinigtes Konigreich BRH
12 DNF DNF 13
1983 Obermaier Racing
Brun Motorsport
Porsche 956
BMW M1
Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Belgien SPA Japan FUJ Sudafrika KYA
4 DNF 4 DNF
1984 Brun Motorsport Porsche 956 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜR Vereinigtes Konigreich BRH Kanada MOS Belgien SPA Italien IMO Japan FUJ Sudafrika KYA Australien SAN
4 DNF 5 3 6
1985 Vogelsang BMW M1 Italien MUG Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland HOK Kanada MOS Belgien SPA Vereinigtes Konigreich BRH Japan FUJ Malaysia SEL
DNF 15
1986 Obermaier Racing
Joest Racing
Porsche 956 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜN Vereinigtes Konigreich BRH Spanien JER Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ
4 5
1987 Dauer Racing
Joest Racing
Porsche 962 Spanien JAR Spanien JER Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜN Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ
8 DNF
1988 Kremer Racing
Joest Racing
Porsche 962 Spanien JER Spanien JAR Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Tschechien BRÜ Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ Australien SAN
8 DNF
1989 Obermaier Racing Porsche 962 Japan SUZ Frankreich DIJ Spanien JAR Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Vereinigtes Konigreich DON Belgien SPA Mexiko MEX
10
1990 Obermaier Racing Porsche 962 Japan SUZ Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Belgien SPA Frankreich DIJ Deutschland NÜR Vereinigtes Konigreich DON Kanada MOT Mexiko MEX
DNF 15 10 DNF DNF 17 13 11 9

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arno Wester: Fast 70 und noch heiß. Porträt Harald Grohs in: Motorsport Aktuell, Heft 22/2013, S. 25.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Harald Grohs – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. dtm.com: Jim-Clark-Rennen, Hockenheimring Baden-Württemberg (D) (Memento vom 30. Oktober 2012 im Internet Archive)
  2. Provisional Result. (PDF; 145 kB) ADAC Nordrhein e.V., 20. Mai 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juni 2013; abgerufen am 21. Mai 2013.
  3. bild.de: Hier spricht die Witwe von Stefan Bellof