Didier Theys

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Didier Theys (rechts) 1999 in Le Mans
Didier Theys im Ferrari 333SP, 1997 in Donington

Didier Maurice Theys (* 19. Oktober 1956 in Nivelles) ist ein ehemaliger belgischer Automobilrennfahrer.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Didier Theys gehörte in den 1990er- und 2000er-Jahren zu den vielseitigsten internationalen Rennfahrern. Er bestritt Monoposto-Rennen in Europa und den USA, fuhr Sportwagen- und Langstreckenrennen, Tourenwagenrennen und sogar Rallyes.

Seine Karriere begann Theys 1979 in der niederländischen Formel-Ford-1600-Meisterschaft. 1980 wechselte er in die Formel 3 und ging für das Team von Sergé Saulnier überall dort an den Start, wo der Franzose sein Team meldete. Er fuhr Rennen in der französischen und deutschen Meisterschaft sowie in der Europameisterschaft. Sein größter Erfolg in dieser Rennserie war der dritte Rang beim Rennen in Monaco 1985. Nach der fünften Saison in der Formel 3, unterbrochen von kurzen Ausflügen in die Gruppe-C-Meisterschaft für Welter Racing und Brun Motorsport schien die Karriere des Belgiers in den kleinen Formel-Klassen zu versinken.

Schon 1985 war er aber in den USA in der Super-Vau-USA-Meisterschaft am Start gewesen und nach einem Rennsieg Achter in der Gesamtwertung geworden. Ein Jahr später konnte er diese Rennserie gewinnen. Theys blieb in den USA und wurde zu einem regelmäßigen Starter in der Indy Car World Series. Von 1987 bis 1993 war er bei 47 Rennen am Start – darunter die 500-Meilen von Indianapolis 1989, 1990 und 1993. Seine beste Platzierung war der dritte Platz beim Rennen in Miami 1988.

International bekannt wurde der Belgier jedoch durch seine Erfolge im Sportwagensport. 1982 gab er sein Debüt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. 1987 gewann er das 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps. 1998 siegte er auf einem Ferrari 333SP beim 24-Stunden-Rennen von Daytona und beim 12-Stunden-Rennen von Sebring. Als Audi 1999 sein Debüt an der Sarthe gab, war Theys einer der Werksfahrer und pilotierte den Audi R8R gemeinsam mit Emanuele Pirro und Frank Biela an die dritte Stelle der Gesamtwertung. 2002 konnte er seinen Erfolg in Daytona wiederholen und er wurde Meister der Grand-Am Sports Car Series. Bis 2008 war er in der American Le Mans Series und der Le Mans Series aktiv und zog sich anschließend vom aktiven Rennsport zurück.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1982 FrankreichFrankreich WM Esso WM P82 FrankreichFrankreich Jean-Daniel Raulet FrankreichFrankreich Michel Pignard Ausfall Getriebeschaden
1983 FrankreichFrankreich WM Secateva WM P83 FrankreichFrankreich Jean-Daniel Raulet FrankreichFrankreich Michel Pignard Ausfall Motor überhitzt
1985 Schweiz Brun Motorsport Porsche 962C Schweiz Walter Brun FrankreichFrankreich Joël Gouhier Ausfall Unfall
1986 Schweiz Brun Motorsport Porsche 962C Belgien Thierry Boutsen FrankreichFrankreich Alain Ferté Ausfall Unfall
1988 Deutschland Blaupunkt Joest Racing Porsche 962C Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Hobbs Deutschland Franz Konrad Rang 5
1993 FrankreichFrankreich Team Paduwa Porsche Carrera 2 Cup Deutschland Harald Grohs Belgien Jean-Paul Libert Ausfall Motor überhitzt
1996 Deutschland Joest Racing TWR-Porsche WSC-95 ItalienItalien Michele Alboreto ItalienItalien Pierluigi Martini Ausfall Elektrik
1997 ItalienItalien Moretti Racing Inc. Ferrari 333SP ItalienItalien Giampiero Moretti ItalienItalien Massimiliano Papis Rang 6
1998 ItalienItalien Moretti Racing Inc. Ferrari 333SP ItalienItalien Giampiero Moretti ItalienItalien Mauro Baldi Rang 14
1999 Deutschland Audi Sport Team Joest Audi R8R ItalienItalien Emanuele Pirro Deutschland Frank Biela Rang 3
2000 FrankreichFrankreich Mopar Team Oreca Reynard 2KQ-LM FrankreichFrankreich Didier André Belgien Jeffrey Van Hooydonk Rang 20
2001 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Champion Racing Audi R8 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Johnny Herbert Deutschland Ralf Kelleners Ausfall Motorschaden
2002 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Riley & Scott Racing Riley & Scott Mk IIIC Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jim Matthews Belgien Marc Goossens Ausfall Motorschaden

Sebring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1988 ItalienItalien Momo Racing March 86G Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tom Gloy Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Steve Phillips Ausfall kein Öldruck
1995 ItalienItalien Momo Ferrari 333SP Sudafrika Wayne Taylor ItalienItalien Giampiero Moretti Rang 33
1996 ItalienItalien Momo Corse Ferrari 333SP ItalienItalien Massimiliano Papis ItalienItalien Giampiero Moretti Rang 3
1997 ItalienItalien Momo Racing Ferrari 333SP Brasilien Antônio Hermann ItalienItalien Giampiero Moretti ItalienItalien Andrea Montermini Ausfall Unfall
1998 ItalienItalien Momo Doran Racing Ferrari 333SP ItalienItalien Mauro Baldi ItalienItalien Giampiero Moretti Gesamtsieg
1999 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Doran Enterprises Ferrari 333SP ItalienItalien Mauro Baldi Schweiz Fredy Lienhard Ausfall Getriebeschaden
2000 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Doran Lista Racing Doran Special ItalienItalien Mauro Baldi Schweiz Fredy Lienhard Rang 5
2002 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Doran Lista Racing Dallara LMP ItalienItalien Mauro Baldi Schweiz Fredy Lienhard Ausfall Unfall
2003 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Doran Lista Racing Dallara LMP Belgien Eric van de Poele Schweiz Fredy Lienhard Rang 7
2005 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Rollcentre Racing Dallara LMP Portugal João Barbosa Deutschland Michael Krumm Ausfall Getriebeschaden
2007 Schweiz Horag Racing Lola B05/40 Belgien Eric van de Poele Schweiz Fredy Lienhard Ausfall Elektrik
2008 Schweiz Horag Racing Porsche RS Spyder NiederlandeNiederlande Jan Lammers Schweiz Fredy Lienhard Rang 7

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
1979 Luigi Racing BMW 530 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten ROA Italien VAL El Salvador ELS
DNF
1980 TWR Racing Mazda RX-7 Vereinigte Staaten DAY Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Italien VAL Frankreich DIJ
21
1982 Welter Racing WM P82 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Belgien SPA Italien MUG Japan FUJ Vereinigtes Konigreich BRH
DNF
1983 Welter Racing WM P83 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Belgien SPA Japan FUJ Sudafrika KYA
DNF
1984 Procar Automobiles Sehcar C83 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜR Vereinigtes Konigreich BRH Kanada MOS Belgien SPA Italien IMO Japan FUJ Sudafrika KYA Australien SAN
DNF
1985 Brun Motorsport Porsche 962 Italien MUG Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland HOK Kanada MOS Belgien SPA Vereinigtes Konigreich BRH Japan FUJ Malaysia SEL
DNF
1986 Brun Motorsport Porsche 956 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜN Vereinigtes Konigreich BRH Spanien JER Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ
DNF 9
1988 Joest Racing Porsche 962 Spanien JER Spanien JAR Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Tschechien BRÜ Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ Australien SAN
5

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christian Moity, Jean-Marc Teissèdre, Alain Bienvenu: 24 heures du Mans, 1923–1992. Éditions d’Art, Besançon 1992, ISBN 2-909413-06-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Didier Theys – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien