Glodeni (Mureș)

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Glodeni
Scharpendorf
Marossárpatak
Wappen von Glodeni (Mureș)
Glodeni (Mureș) (Rumänien)
Glodeni (Mureș) (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Mureș
Koordinaten: 46° 39′ N, 24° 37′ OKoordinaten: 46° 39′ 13″ N, 24° 36′ 36″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 367 m
Fläche: 54,39 km²
Einwohner: 3.678 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 68 Einwohner je km²
Postleitzahl: 547275
Telefonvorwahl: (+40) 02 65
Kfz-Kennzeichen: MS
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Glodeni, Merișor, Moișa, Păcureni, Păingeni
Bürgermeister: Barna Kozma (UDMR)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 133
loc. Glodeni, jud. Mureș, RO–547275
Website:

Glodeni [gloˈdenʲ] (veraltet Șarpotoc; deutsch Scharpendorf, ungarisch Marossárpatak) ist eine Gemeinde im Kreis Mureș in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Der Ort ist auch unter den deutschen Bezeichnungen Kothbach und Schellenberg und der ungarischen Sárpatak bekannt.[3]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage der Gemeinde Glodeni im Kreis Mureș

Die Gemeinde Glodeni liegt im Mureș-Tal im Siebenbürgischen Becken nördlich des Kokel-Hochlands (Podișul Târnavelor) im Zentrum des Kreises Mureș. An der Mündung des Baches Șar – ein rechter Nebenfluss des Mureș (Mieresch) – und der Kreisstraße (drum județean) DJ 135B befindet sich der Ort Glodeni 17 Kilometer nördlich von der Kreishauptstadt Târgu Mureș (Neumarkt am Mieresch) entfernt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Glodeni wurde 1268 erstmals urkundlich erwähnt.[4] Auf dem Areal des Ortes ist eine Römerstraße, sowie archäologische Funde aus der Bronzezeit vermerkt.[5] Im Mittelalter war der Ort im Besitz der ungarischen Adelsfamilie Bánffy später der Familie Teleki.

Auch auf dem Gebiet des eingemeindeten Dorfes Păingeni (Pokendorf) verläuft eine Römerstraße und Reste von Römerbauten sind vermerkt.[6]

Im Königreich Ungarn gehörte die Gemeinde dem Stuhlbezirk Maros felső (Ober-Maros) im Komitat Maros-Torda und anschließend dem historischen Kreis Mureș und ab 1950 dem heutigen Kreis Mureș an.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung der Gemeinde Glodeni entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung Ethnische Zusammensetzung
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1850 2.819 1.088 1.489 5 237
1930 3.790 1.525 2.040 4 221
1966 4.674 1.490 3.030 1 153
2002 3.822 810 2.892 - 120
2011 3.817 697 2.587 - 533
2021 3.678 561 2.690 3 424 (231 Roma)

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl 1966 registriert. Die höchste Anzahl der Magyaren (3.057) wurde 1977, die der Rumänen (1.548) 1956, die der Roma (438) 2011 und die der Rumäniendeutschen (17) wurde 1920 ermittelt.[7]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • In Glodeni die Holzkirche Sfinții Arhangheli Mihail și Gavriil,[8] im 17. Jahrhundert und das Gutshaus Teleki, nach unterschiedlichen Angaben, zwischen 1770 und 1803[4] oder 1872 errichtet und die Gruft der Adelsfamilie Teleki[9] 1802 errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[10]
  • Im eingemeindeten Dorf Moișa (ungarisch Mezőmajos) die Holzkirche Sf. Arhangheli, 1752 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[10]
  • Im eingemeindeten Dorf Păcureni (ungarisch Pókakeresztúr) die reformierte Kirche, nach unterschiedlichen Angaben im 13.[11] oder im 15. Jahrhundert errichtet, Anfang des 20. erneuert und die Holzkirche Sfinții Arhangheli Mihail și Gavriil, im 17.[12] oder im 18. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[10]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Tavaszy Sándor (1888–1951), in Marossárpatak geboren, war Philosoph, Schriftsteller, Theologielehrer[13]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Glodeni – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 20. Januar 2021 (rumänisch).
  3. Arcanum Kézikönyvtár: Historisch-administratives Ortsnamenbuch von Siebenbürgen, Banat und Partium. Abgerufen am 30. Oktober 2018 (ungarisch).
  4. a b Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  5. Repertoriul Arheologic al României − Glodeni, abgerufen am 1. November 2018 (rumänisch).
  6. Repertoriul Arheologic al României − Păingeni, abgerufen am 1. November 2018 (rumänisch).
  7. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 1,1 MB; ungarisch).
  8. Angaben zur Holzkirche in Glodeni bei biserici.org, abgerufen am 1. November 2018 (rumänisch)
  9. Bild der Guft der Familie Teleki in Glodeni
  10. a b c Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch)
  11. Angaben zur reformierten Kirche in Păcureni bei biserici.org, abgerufen am 1. November 2018 (rumänisch)
  12. Angaben zur Holzkirche in Păcureni bei biserici.org, abgerufen am 1. November 2018 (rumänisch)
  13. A Kolozsvár Iskola. (PDF; 1,4 MB) Abgerufen am 1. November 2018 (ungarisch).