Großer Preis der USA West 1977

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 Großer Preis der USA West 1977
Renndaten
4. von 17 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1977
Streckenprofil
Name: III Grand Prix of Long Beach
Datum: 3. April 1977
Ort: Long Beach
Kurs: Long Beach Grand Prix Circuit
Länge: 260,08 km in 80 Runden à 3,251 km

Wetter: sonnig und warm
Zuschauer: ~ 53.000
Pole-Position
Fahrer: Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari
Zeit: 1:21,650 min
Schnellste Runde
Fahrer: Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari
Zeit: 1:22,753 min
Podium
Erster: Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus
Zweiter: Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari
Dritter: Sudafrika 1961 Jody Scheckter Kanada Wolf

Der Große Preis der USA West 1977 fand am 3. April in Long Beach statt und war das vierte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1977.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwei Wochen nach dem tödlichen Unfall von Tom Pryce beim Großen Preis von Südafrika fand das nicht zur Weltmeisterschaft zählende Race of Champions in Brands Hatch statt, welches James Hunt siegreich beendete. Am selben Wochenende kam Carlos Pace bei einem Flugzeugabsturz nahe seiner Heimatstadt São Paulo ums Leben. Somit verlor die Formel 1 innerhalb kurzer Zeit zwei Stammfahrer.

Noch vor dem nächsten WM-Lauf, der zwei Wochen später in Long Beach stattfand, wurden beide Stammplätze dauerhaft neu vergeben. Pryce wurde bei Shadow durch Alan Jones ersetzt. Brabham-Teamchef Bernie Ecclestone engagierte Hans-Joachim Stuck als Nachfolger von Pace. Die Lücke, die Stuck bei March hinterließ, wurde daraufhin kurzzeitig mit Brian Henton besetzt.

Das deutsche ATS Racing Team, welches einen Penske PC4 erworben hatte, debütierte an diesem Wochenende in der Formel 1. Da der ursprünglich eingeplante Hans-Joachim Stuck aufgrund des für ihn aussichtsreicheren Angebotes von Ecclestone abgesagt hatte, wurde kurzfristig Jean-Pierre Jarier als Fahrer engagiert.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ferrari-Pilot Niki Lauda sicherte sich seine erste Pole-Position des Jahres knapp vor Mario Andretti im stetig verbesserten Lotus 78. In der zweiten Reihe folgten Jody Scheckter und Carlos Reutemann. Jacques Laffite und John Watson qualifizierten sich für die dritte Startreihe vor Emerson Fittipaldi und James Hunt.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Scheckter gelang der beste Start, wodurch er vor Lauda und Andretti in Führung ging. In der engen ersten Kurve kollidierten mehrere Fahrzeuge. Unter anderem kollidierte Hunts Wagen mit Watsons Wagen und verlor aufgrund einer Berührung der Räder beider Fahrzeuge kurz den Bodenkontakt. Allerdings war Vittorio Brambilla der einzige Pilot, der aufgrund zu starker Beschädigungen das Rennen sofort aufgeben musste.

Aufgrund der Kollisionen, die sich allesamt hinter Andretti abgespielt hatten, konnten sich die drei Erstplatzierten während der ersten Runde einen Vorsprung gegenüber dem Rest des Feldes herausfahren. Mit deutlichem Abstand folgte ihnen Laffite vor Watson, Fittipaldi, Jones und Patrick Depailler. Reutemann, Hunt und Jochen Mass suchten am Ende der ersten Runde ihre Boxen auf, um Reparaturen durchführen zu lassen.

In der Spitzengruppe kam es bis kurz vor dem Ende des Rennens zu keinerlei Positionswechseln. Erst in der 77. Runde fiel Scheckter aufgrund von Reifenproblemen hinter Andretti und Lauda auf den dritten Rang zurück. Andretti gelangte somit zu einem Heimsieg.

Da Laffite zwei Runden vor Schluss aufgrund eines technischen Defektes ausfiel, ging der vierte Platz an Depailler. Fittipaldi sicherte sich als Fünfter zwei Punkte und Jarier bescherte dem ATS-Team als Sechster ein erfolgreiches Debüt.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team McLaren 1 Vereinigtes Konigreich James Hunt McLaren M23 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
2 Deutschland Jochen Mass
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell 3 Schweden Ronnie Peterson Tyrrell P34 G
4 Frankreich Patrick Depailler
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus 5 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 78 G
6 Schweden Gunnar Nilsson
Vereinigtes Konigreich Martini Racing 7 Vereinigtes Konigreich John Watson Brabham BT45B Alfa Romeo 115-12 3.0 F12 G
8 Deutschland Hans-Joachim Stuck
Vereinigtes Konigreich Hollywood March Racing 9 Brasilien 1968 Alex Ribeiro March 761B Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Vereinigtes Konigreich Team Rothmans International 10 Vereinigtes Konigreich Brian Henton
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 11 Osterreich Niki Lauda Ferrari 312T2 Ferrari 015 3.0 F12 G
12 Argentinien Carlos Reutemann
Vereinigtes Konigreich Shadow Racing Team 16 Italien Renzo Zorzi Shadow DN8 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
17 Australien Alan Jones
Vereinigtes Konigreich Durex Team Surtees 18 Osterreich Hans Binder Surtees TS19 G
Vereinigtes Konigreich Beta Team Surtees 19 Italien Vittorio Brambilla
Kanada Walter Wolf Racing 20 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Wolf WR1 G
Vereinigtes Konigreich Team Tissot Ensign with Castrol 22 Schweiz Clay Regazzoni Ensign N177 G
Frankreich Ligier Gitanes 26 Frankreich Jacques Laffite Ligier JS7 Matra MS76 3.0 V12 G
Brasilien 1968 Copersucar-Fittipaldi 28 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Copersucar FD04 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Vereinigte Staaten Chesterfield Racing 30 Vereinigte Staaten Brett Lunger March 761 G
Deutschland ATS Racing Team 34 Frankreich Jean-Pierre Jarier Penske PC4 G

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari 1:21,630 143,374 km/h 01
02 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:21,868 142,957 km/h 02
03 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Kanada Wolf-Ford 1:21,887 142,924 km/h 03
04 Argentinien Carlos Reutemann Italien Ferrari 1:22,260 142,276 km/h 04
05 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Matra 1:22,296 142,213 km/h 05
06 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:22,372 142,082 km/h 06
07 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Copersucar-Ford 1:22,382 142,065 km/h 07
08 Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:22,529 141,812 km/h 08
09 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigte Staaten Penske-Ford 1:22,611 141,671 km/h 09
10 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:22,655 141,596 km/h 10
11 Italien Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:22,659 141,589 km/h 11
12 Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:22,675 141,562 km/h 12
13 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 1:22,762 141,413 km/h 13
14 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:23,056 140,912 km/h 14
15 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:23,231 140,616 km/h 15
16 Schweden Gunnar Nilsson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:23,384 140,358 km/h 16
17 Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:23,811 139,643 km/h 17
18 Vereinigtes Konigreich Brian Henton Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:24,036 139,269 km/h 18
19 Osterreich Hans Binder Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:24,173 139,042 km/h 19
20 Italien Renzo Zorzi Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:24,357 138,739 km/h 20
21 Vereinigte Staaten Brett Lunger Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:24,979 137,723 km/h 21
22 Brasilien 1968 Alex Ribeiro Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:25,080 137,560 km/h 22

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 80 0 1:51:35,470 02 1:22,916
02 Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari 80 0 + 0,773 01 1:22,753
03 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Kanada Wolf-Ford 80 0 + 4,857 03 1:22,855
04 Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 80 0 + 1:14,487 12 1:23,523
05 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Copersucar-Ford 80 0 + 1:20,908 07 1:23,664
06 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigte Staaten Penske-Ford 79 0 + 1 Runde 09 1:23,526
07 Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 79 0 + 1 Runde 08 1:22,928
08 Schweden Gunnar Nilsson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 79 0 + 1 Runde 16 1:23,990
09 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Matra 78 1 DNF 05 1:23,131 defekte Elektrikbox
10 Vereinigtes Konigreich Brian Henton Vereinigtes Konigreich March-Ford 77 0 + 3 Runden 18 1:25,233
11 Osterreich Hans Binder Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 77 1 + 3 Runden 19 1:25,069
Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 62 1 DNF 10 1:24,007 defekte Kraftstoffzufuhr
Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 57 1 DNF 13 1:24,389 Getriebeschaden
Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 53 1 DNF 17 1:24,705 Bremsdefekt
Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 40 0 DNF 14 1:23,730 Getriebeschaden
Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 39 1 DNF 15 1:23,701 Handlingprobleme
Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 33 1 DSQ 06 1:23,806 disqualifiziert
Italien Renzo Zorzi Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 27 0 DNF 20 1:25,475 Getriebeschaden
Brasilien 1968 Alex Ribeiro Vereinigtes Konigreich March-Ford 15 0 DNF 22 1:25,935 Getriebeschaden
Argentinien Carlos Reutemann Italien Ferrari 05 1 DNF 04 1:24,417 Kollisionsfolgeschaden
Vereinigte Staaten Brett Lunger Vereinigtes Konigreich March-Ford 04 0 DNF 21 1:27,150 Kollision
Italien Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 00 0 DNF 11 Unfall

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Wolf 19
02 Osterreich Niki Lauda Ferrari 19
03 Argentinien Carlos Reutemann Ferrari 13
04 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 11
05 Vereinigtes Konigreich James Hunt McLaren 9
06 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Copersucar 8
07 Frankreich Patrick Depailler Tyrrell 7
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
08 Brasilien 1968 Carlos Pace Brabham 6
09 Schweden Gunnar Nilsson Lotus 2
10 Deutschland Jochen Mass McLaren 2
11 Italien Renzo Zorzi Shadow 1
12 Schweiz Clay Regazzoni Ensign 1
13 Frankreich Jean-Pierre Jarier Penske 1
14 Vereinigtes Konigreich John Watson Brabham 1

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien Ferrari 28
02 Kanada Wolf 19
03 Vereinigtes Konigreich Lotus 13
04 Vereinigtes Konigreich McLaren 9
05 Brasilien 1968 Copersucar 8
Pos. Konstrukteur Punkte
06 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 7
07 Vereinigtes Konigreich Brabham 7
08 Vereinigtes Konigreich Ensign 1
09 Vereinigte Staaten Penske 1
10 Vereinigtes Konigreich Shadow 1

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Training“@1@2Vorlage:Toter Link/www.motorsportarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 16. Juni 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 16. Juni 2012)
  3. „WM-Stände“@1@2Vorlage:Toter Link/www.motorsportarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 16. Juni 2012)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]