Großer Preis von Südafrika 1977

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 Großer Preis von Südafrika 1977
Renndaten
3. von 17 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1977
Streckenprofil
Name: XI Grand Prix of South Africa
Datum: 5. März 1977
Ort: Midrand
Kurs: Kyalami Grand Prix Circuit
Länge: 320,112 km in 78 Runden à 4,104 km

Wetter: bewölkt, aber warm
Pole-Position
Fahrer: Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren
Zeit: 1:15,96 min
Schnellste Runde
Fahrer: Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich Brabham
Zeit: 1:17,63 min
Podium
Erster: Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari
Zweiter: Sudafrika 1961 Jody Scheckter Kanada Wolf
Dritter: Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell

Der Große Preis von Südafrika 1977 fand am 5. März auf dem Kyalami Grand Prix Circuit, einer Rennstrecke zwischen Johannesburg und Pretoria, statt und war das dritte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1977.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der sechs Wochen, die zwischen dem Großen Preis von Brasilien und dem dritten WM-Lauf in Südafrika lagen, hatte sich March-Werksfahrer Ian Scheckter im Zuge eines Unfalls bei einem Formel-Atlantic-Rennen verletzt. Er wurde daraufhin von Hans-Joachim Stuck vertreten.

Das Team Copersucar reduzierte sein Engagement auf nur noch einen Wagen für Emerson Fittipaldi. Im Gegenzug bereicherten die beiden Privatteams Chesterfield und RAM das Teilnehmerfeld, wobei jeweils ein Fahrzeug des Typs March 761 mit Brett Lunger beziehungsweise Boy Hayje am Steuer zum Einsatz kam.

Entgegen der Tradition traten erstmals keinerlei einheimische Gaststarter zum südafrikanischen Grand Prix an.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum dritten Mal in Folge ging die Pole-Position an den amtierenden Weltmeister James Hunt, der als einziger an diesem Wochenende eine Rundenzeit unter 1:16 min erzielte. In der Startaufstellung folgten ihm Brabham-Pilot Carlos Pace vor Niki Lauda auf Ferrari und Patrick Depailler auf Tyrrell. Die dritte Startreihe wurde von Wolf-Pilot Jody Scheckter und Mario Andretti auf Lotus gebildet. Somit befanden sich sechs unterschiedliche Fahrzeuge auf den ersten sechs Startplätzen. Erst auf dem siebten Rang folgte mit Ronnie Peterson der zweite Tyrrell neben Carlos Reutemann im zweiten Ferrari.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während Hunt vom ersten Startplatz aus in Führung ging, fiel Pace aufgrund zu stark durchdrehender Räder hinter Lauda, Scheckter und Depailler zurück. Hinter ihm lagen Jochen Mass und Mario Andretti.

Lauda, der Hunt während der ersten Runden dicht gefolgt war, übernahm zu Beginn des siebten Umlaufs die Führung und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Hunt fiel zurück und wurde in der 18. Runde auch von Scheckter überholt.

Aufgrund eines Defektes an der Kraftstoffpumpe musste Renzo Zorzi seinen Shadow in der 22. Runde am linken Streckenrand der Start-Ziel-Geraden abstellen. Zwei auf der gegenüberliegenden Seite stehende Sportwarte erkannten, dass sich an dem Wagen ein Feuer entwickelte und überquerten die Strecke, um dieses zu löschen. Gleichzeitig näherten sich Hans-Joachim Stuck und Tom Pryce der Stelle, die sie aufgrund einer davor liegenden Kuppe nicht rechtzeitig überblicken konnten. Während Stuck den Sportwarten knapp ausweichen konnte, kollidierte Pryce bei hoher Geschwindigkeit mit einem der beiden. Der Mann wurde in die Luft geschleudert und getötet. Dabei prallte der Feuerlöscher, den er bei sich trug, gegen den Helm von Pryce und tötete diesen ebenfalls. Sein Wagen schoss daraufhin unkontrolliert die Start-Ziel-Gerade entlang, bis er an deren Ende mit dem Ligier von Jacques Laffite kollidierte. Dieser blieb unverletzt. Trotz des schrecklichen Unfalls, der von Fernsehkameras gefilmt worden war, wurde das Rennen nicht abgebrochen.

In der 67. Runde fiel Hunt schließlich auf den vierten Rang hinter Depailler zurück. Lauda gewann, obwohl Trümmerteile von Pryces Wagen in die Kühlöffnungen seines Motors geraten waren, wodurch die Motortemperatur stetig angestiegen war.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team McLaren 1 Vereinigtes Konigreich James Hunt McLaren M23 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
2 Deutschland Jochen Mass
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell 3 Schweden Ronnie Peterson Tyrrell P34 G
4 Frankreich Patrick Depailler
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus 5 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 78 G
6 Schweden Gunnar Nilsson
Vereinigtes Konigreich Martini Racing 7 Vereinigtes Konigreich John Watson Brabham BT45 Alfa Romeo 115-12 3.0 F12 G
8 Brasilien 1968 Carlos Pace Brabham BT45B
Vereinigtes Konigreich Hollywood March Racing 9 Brasilien 1968 Alex Ribeiro March 761B Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Vereinigtes Konigreich Team Rothmans International 10 Deutschland Hans-Joachim Stuck
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 11 Osterreich Niki Lauda Ferrari 312T2 Ferrari 015 3.0 F12 G
12 Argentinien Carlos Reutemann
Vereinigtes Konigreich Rotary Watches Stanley B.R.M. 14 Australien Larry Perkins BRM P201B BRM P200 3.0 V12 G
Vereinigtes Konigreich Shadow Racing Team 16 Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Shadow DN8 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
17 Italien Renzo Zorzi
Vereinigtes Konigreich Durex Team Surtees 18 Osterreich Hans Binder Surtees TS19 G
Vereinigtes Konigreich Beta Team Surtees 19 Italien Vittorio Brambilla
Kanada Walter Wolf Racing 20 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Wolf WR1 G
Vereinigtes Konigreich Team Tissot Ensign with Castrol 22 Schweiz Clay Regazzoni Ensign N177 G
Frankreich Ligier Gitanes 26 Frankreich Jacques Laffite Ligier JS7 Matra MS76 3.0 V12 G
Brasilien 1968 Copersucar-Fittipaldi 28 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Copersucar FD04 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Vereinigte Staaten Chesterfield Racing 30 Vereinigte Staaten Brett Lunger March 761 G
Vereinigtes Konigreich RAM Racing/F&S Properties 33 Niederlande Boy Hayje G

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:15,96 194,502 km/h 01
02 Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:16,01 194,374 km/h 02
03 Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari 1:16,29 193,661 km/h 03
04 Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:16,33 193,560 km/h 04
05 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Kanada Wolf-Ford 1:16,35 193,509 km/h 05
06 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:16,38 193,433 km/h 06
07 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:16,44 193,281 km/h 07
08 Argentinien Carlos Reutemann Italien Ferrari 1:16,54 193,028 km/h 08
09 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Copersucar-Ford 1:16,64 192,777 km/h 09
10 Schweden Gunnar Nilsson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:16,65 192,751 km/h 10
11 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:16,71 192,601 km/h 11
12 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Matra 1:16,74 192,525 km/h 12
13 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:16,99 191,900 km/h 13
14 Italien Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:17,08 191,676 km/h 14
15 Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:17,11 191,602 km/h 15
16 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 1:17,21 191,353 km/h 16
17 Brasilien 1968 Alex Ribeiro Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:17,44 190,785 km/h 17
18 Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:17,49 190,662 km/h 18
19 Osterreich Hans Binder Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:18,07 189,246 km/h 19
20 Italien Renzo Zorzi Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:18,42 188,401 km/h 20
21 Niederlande Boy Hayje Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:19,59 185,631 km/h 21
22 Australien Larry Perkins Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:21,77 180,682 km/h 22
23 Vereinigte Staaten Brett Lunger Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:24,35 175,156 km/h 23

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari 78 0 1:42:21,6 03 1:17,68
02 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Kanada Wolf-Ford 78 0 + 5,2 05 1:17,86
03 Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 78 0 + 5,7 04 1:17,98
04 Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 78 0 + 9,5 01 1:17,85
05 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 78 0 + 19,9 13 1:18,21
06 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 78 0 + 20,2 11 1:17,63
07 Italien Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 78 0 + 23,6 14 1:18,00
08 Argentinien Carlos Reutemann Italien Ferrari 78 0 + 26,7 08 1:18,00
09 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 78 0 + 46,2 16 1:18,39
10 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Copersucar-Ford 78 0 + 1:11,7 09 1:18,18
11 Osterreich Hans Binder Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 77 0 + 1 Runde 19 1:19,33
12 Schweden Gunnar Nilsson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 77 0 + 1 Runde 10 1:18,23
13 Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 76 2 + 2 Runden 02 1:17,88
14 Vereinigte Staaten Brett Lunger Vereinigtes Konigreich March-Ford 76 0 + 2 Runden 23 1:19,95
15 Australien Larry Perkins Vereinigtes Konigreich B.R.M. 73 0 + 5 Runden 22 1:22,64
Brasilien 1968 Alex Ribeiro Vereinigtes Konigreich March-Ford 66 0 DNF 17 1:18,65 Motorschaden
Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich March-Ford 55 0 DNF 18 1:18,45 Motorschaden
Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 43 0 DNF 06 1:18,13 Kollision
Niederlande Boy Hayje Vereinigtes Konigreich March-Ford 33 0 DNF 21 1:21,21 Getriebeschaden
Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Matra 22 0 DNF 12 1:18,31 Unfall
Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 22 0 DNF 15 1:17,91 tödlicher Unfall
Italien Renzo Zorzi Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 21 0 DNF 20 1:19,72 defekte Kraftstoffpumpe
Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 05 0 DNF 07 1:18,50 defekte Kraftstoffzufuhr

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Wolf 15
02 Argentinien Carlos Reutemann Ferrari 13
03 Osterreich Niki Lauda Ferrari 13
04 Vereinigtes Konigreich James Hunt McLaren 9
05 Brasilien 1968 Carlos Pace Brabham 6
06 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Copersucar 6
07 Frankreich Patrick Depailler Tyrrell 4
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
08 Schweden Gunnar Nilsson Lotus 2
09 Deutschland Jochen Mass McLaren 2
10 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 2
11 Italien Renzo Zorzi Shadow 1
12 Schweiz Clay Regazzoni Ensign 1
13 Vereinigtes Konigreich John Watson Brabham 1

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien Ferrari 22
02 Kanada Wolf 15
03 Vereinigtes Konigreich McLaren 9
04 Vereinigtes Konigreich Brabham 7
05 Brasilien 1968 Copersucar 6
Pos. Konstrukteur Punkte
06 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 4
07 Vereinigtes Konigreich Lotus 4
08 Vereinigtes Konigreich Ensign 1
09 Vereinigtes Konigreich Shadow 1

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Training“@1@2Vorlage:Toter Link/www.motorsportarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 16. Juni 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 16. Juni 2012)
  3. „WM-Stände“@1@2Vorlage:Toter Link/www.motorsportarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 16. Juni 2012)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]