Großer Preis der USA West 1976

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 Großer Preis der USA West 1976
Renndaten
3. von 16 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1976
Streckenprofil
Name: II Grand Prix of Long Beach
Datum: 28. März 1976
Ort: Long Beach
Kurs: Long Beach Grand Prix Circuit
Länge: 260,08 km in 80 Runden à 3,251 km

Wetter: sonnig und warm
Zuschauer: ~ 100.000
Pole-Position
Fahrer: Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari
Zeit: 1:23,099 min
Schnellste Runde
Fahrer: Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari
Zeit: 1:23,076 min
Podium
Erster: Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari
Zweiter: Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari
Dritter: Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford

Der Große Preis der USA West 1976 fand am 28. März in Long Beach statt und war das dritte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1976.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das nicht zur Weltmeisterschaft zählende Race of Champions in Brands Hatch, welches am Wochenende nach dem Großen Preis von Südafrika ausgetragen wurde, hatte James Hunt für sich entschieden. Direkt im Anschluss daran wurden die Fahrzeuge nach Kalifornien transportiert, wo zwei Wochen später erstmals ein Formel-1-Rennen mit WM-Status auf dem Stadtkurs von Long Beach stattfinden sollte. Da auch der traditionelle US-Grand-Prix in Watkins Glen weiterhin im Rennkalender stand, wurde fortan zwischen dem Großen Preis der USA Ost und dem Großen Preis der USA West unterschieden, wobei Letzterer die offizielle Bezeichnung „Grand Prix of Long Beach“ erhielt.

Alan Jones, der in Brands Hatch für das Team Surtees den zweiten Platz erreicht hatte, wurde fortan auch bei WM-Läufen als zweiter Werksfahrer neben Brett Lunger eingesetzt. March setzte einen vierten Werkswagen für Arturo Merzario ein, der die finanzielle Unterstützung eines eigenen Hauptsponsors mitbrachte. Auch die beiden Werkswagen von Hans-Joachim Stuck und Ronnie Peterson gingen in den Farben eines neuen Sponsors an den Start, ebenso wie der Ensign von Chris Amon sowie der Parnelli von Mario Andretti. Das Team Shadow musste hingegen auf die Unterstützung eines nur beim Südafrika-GP kurzfristig eingesprungenen Sponsors verzichten und trat daher in neutraler schwarzer Lackierung an.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Training war durch mehrere größtenteils harmlose Einschläge in die Betonmauern, die die Strecke begrenzten, gekennzeichnet. Zudem gab es mehrere technischen Defekte im Bereich der Fahrwerke, die durch die Unebenheit des Straßenbelags hervorgerufen wurden.

Der in der laufenden Saison bislang punktelose Clay Regazzoni zeigte die beste Trainingsleistung und sicherte sich somit die Pole-Position vor Patrick Depailler, James Hunt und Niki Lauda. Tom Pryce und Ronnie Peterson bildeten die dritte Startreihe vor Jean-Pierre Jarier und Vittorio Brambilla.

Da nur 20 Fahrzeuge zum Rennen zugelassen wurden, scheiterten sieben Fahrer an der Qualifikationshürde, darunter namhafte Piloten wie Jacky Ickx und Arturo Merzario.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während Regazzoni von der Pole-Position aus die Führung vor Depailler und Hunt übernahm und sie durchgängig bis ins Ziel halten konnte, kollidierten Carlos Reutemann und Vittorio Brambilla in der ersten Kurve und schieden aus. Dadurch sowie durch einen Aufhängungsschaden an Gunnar Nilssons Lotus 77 reduzierte sich das Teilnehmerfeld bereits in der ersten Runde auf 17 Fahrzeuge.

In der dritten Runde kollidierten Hunt und Depailler. Nur der Franzose konnte das Rennen daraufhin fortsetzen. Lauda gelangte dadurch auf den zweiten Rang. Wenig später fiel Depailler wegen eines Drehers bis auf den siebten Rang zurück. Im Laufe der folgenden Runden kämpfte er sich jedoch wieder bis auf den dritten Rang nach vorn, was jedoch auch durch die technisch bedingten Ausfälle von Tom Pryce und Jody Scheckter begünstigt wurde.

Einen starken Eindruck hinterließ Jacques Laffite, der in Runde 47 den vierten Platz einnahm und diesen bis zum Ende des Rennens gegen Jean-Pierre Jarier und Jochen Mass verteidigte. Dies bedeutete das erste Punkteresultat für das Ligier-Werksteam. Ebenso konnte Emerson Fittipaldi mit Rang sechs den ersten Zähler für das Copersucar-Team erzielen, welches er gemeinsam mit seinem Bruder Wilson betrieb.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 1 Osterreich Niki Lauda Ferrari 312T Ferrari 015 3.0 F12 G
2 Schweiz Clay Regazzoni
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell 3 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Tyrrell 007 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
4 Frankreich Patrick Depailler
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus 5 Vereinigtes Konigreich Bob Evans Lotus 77 G
6 Schweden Gunnar Nilsson
Vereinigtes Konigreich Martini Racing 7 Argentinien Carlos Reutemann Brabham BT45 Alfa Romeo 115-12 3.0 F12 G
8 Brasilien 1968 Carlos Pace
Vereinigtes Konigreich Beta Team March 9 Italien Vittorio Brambilla March 761 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Vereinigtes Konigreich March Engineering 10 Schweden Ronnie Peterson G
34 Deutschland Hans-Joachim Stuck
Vereinigtes Konigreich Ovoro Team March 35 Italien Arturo Merzario G
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team McLaren 11 Vereinigtes Konigreich James Hunt McLaren M23 G
12 Deutschland Jochen Mass
Vereinigtes Konigreich Shadow Racing Team 16 Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Shadow DN5B G
17 Frankreich Jean-Pierre Jarier
Vereinigtes Konigreich Team Surtees 18 Vereinigte Staaten Brett Lunger Surtees TS19 G
19 Australien Alan Jones
Vereinigtes Konigreich Frank Williams Racing Cars 20 Belgien Jacky Ickx Williams FW05 G
21 Frankreich Michel Leclère
Vereinigtes Konigreich Team Ensign 22 Neuseeland Chris Amon Ensign N174 G
Vereinigtes Konigreich Hesketh Racing 24 Deutschland Harald Ertl Hesketh 308D G
Frankreich Ligier Gitanes 26 Frankreich Jacques Laffite Ligier JS5 Matra MS73 3.0 V12 G
Vereinigte Staaten Vel’s Parnelli Jones Racing 27 Vereinigte Staaten Mario Andretti Parnelli VPJ4 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Vereinigte Staaten Citibank Team Penske 28 Vereinigtes Konigreich John Watson Penske PC3 G
Brasilien 1968 Copersucar-Fittipaldi 30 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Copersucar FD04 G
31 Brasilien 1968 Ingo Hoffmann

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari 1:23,099 140,839 km/h 01
02 Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:23,292 140,513 km/h 02
03 Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:23,420 140,297 km/h 03
04 Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari 1:23,647 139,917 km/h 04
05 Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:23,677 139,866 km/h 05
06 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:24,157 139,069 km/h 06
07 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:24,163 139,059 km/h 07
08 Italien Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:24,168 139,050 km/h 08
09 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigte Staaten Penske-Ford 1:24,170 139,047 km/h 09
10 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:24,265 138,890 km/h 10
11 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:24,344 138,760 km/h 11
12 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Matra 1:24,442 138,599 km/h 12
13 Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:24,472 138,550 km/h 13
14 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:24,541 138,437 km/h 14
15 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigte Staaten Parnelli-Ford 1:24,566 138,396 km/h 15
16 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Copersucar-Ford 1:24,779 138,048 km/h 16
17 Neuseeland Chris Amon Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 1:24,803 138,009 km/h 17
18 Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:25,122 137,492 km/h 18
19 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:25,214 137,344 km/h 19
20 Schweden Gunnar Nilsson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:25,277 137,242 km/h 20
DNQ Frankreich Michel Leclère Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 1:25,436 136,987 km/h
DNQ Brasilien 1968 Ingo Hoffmann Brasilien 1968 Copersucar-Ford 1:25,557 136,793 km/h
DNQ Italien Arturo Merzario Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:25,737 136,506 km/h
DNQ Vereinigtes Konigreich Bob Evans Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:25,890 136,263 km/h
DNQ Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 1:26,528 135,258 km/h
DNQ Deutschland Harald Ertl Vereinigtes Konigreich Hesketh-Ford 1:26,824 134,797 km/h
DNQ Vereinigte Staaten Brett Lunger Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:26,828 134,791 km/h

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari 80 0 1:53:18,471 01 1:23,076
02 Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari 80 0 + 42,414 04 1:23,625
03 Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 80 0 + 49,972 02 1:23,892
04 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Matra 80 0 + 1:12,828 12 1:23,683
05 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 80 0 + 1:22,292 14 1:24,109
06 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Copersucar-Ford 79 0 + 1 Runde 16 1:24,465
07 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 79 0 + 1 Runde 07 1:24,804
08 Neuseeland Chris Amon Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 78 1 + 2 Runden 17 1:25,143
09 Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 77 1 + 3 Runden 13 1:24,591
10 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich March-Ford 77 1 + 3 Runden 06 1:25,052
Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 70 1 NC 19 1:24,614 nicht gewertet
Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigte Staaten Penske-Ford 69 1 NC 09 1:24,124 nicht gewertet
Sudafrika 1961 Jody Scheckter Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 34 0 DNF 11 1:25,279 Aufhängungsschaden
Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 32 0 DNF 05 1:24,853 gebrochene Halbwelle
Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigte Staaten Parnelli-Ford 15 0 DNF 15 1:26,622 undichte Wasserleitung
Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 03 0 DNF 03 1:27,985 Kollision
Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich March-Ford 02 0 DNF 18 1:33,447 Kollision
Italien Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich March-Ford 00 0 DNF 08 Kollision
Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 00 0 DNF 10 Kollision
Schweden Gunnar Nilsson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 00 0 DNF 20 Reifenschaden

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Osterreich Niki Lauda Ferrari 24
02 Frankreich Patrick Depailler Tyrrell 10
03 Schweiz Clay Regazzoni Ferrari 9
04 Deutschland Jochen Mass McLaren 7
05 Vereinigtes Konigreich James Hunt McLaren 6
06 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Tyrrell 5
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
07 Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Shadow 4
08 Frankreich Jacques Laffite Ligier 3
09 Deutschland Hans-Joachim Stuck March 3
10 Vereinigtes Konigreich John Watson Penske 2
11 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Copersucar 1
12 Vereinigte Staaten Mario Andretti Parnelli 1

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien Ferrari 27
02 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 13
03 Vereinigtes Konigreich McLaren 9
04 Vereinigtes Konigreich Shadow 4
05 Vereinigtes Konigreich March 3
Pos. Konstrukteur Punkte
06 Frankreich Ligier 3
07 Vereinigte Staaten Penske 2
08 Vereinigte Staaten Parnelli 1
09 Brasilien 1968 Copersucar 1

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Training“ (Memento des Originals vom 16. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 18. Februar 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 18. Februar 2012)
  3. „WM-Stände“ (Memento des Originals vom 31. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 18. Februar 2012)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großer Preis der USA-West 1976 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien