Großer Preis von Kanada 1976

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 Großer Preis von Kanada 1976
Renndaten
14. von 16 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1976
Streckenprofil
Name: XV Canadian Grand Prix
Datum: 3. Oktober 1976
Ort: Bowmanville
Kurs: Mosport Park
Länge: 316,56 km in 80 Runden à 3,957 km

Wetter: sonnig und warm
Pole-Position
Fahrer: Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren
Zeit: 1:12,389 min
Schnellste Runde
Fahrer: Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell
Zeit: 1:13,817 min
Podium
Erster: Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren
Zweiter: Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell
Dritter: Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus

Der Große Preis von Kanada 1976 fand am 3. Oktober statt und war das vierzehnte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1976.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit 17 Punkten Rückstand auf den WM-Führenden Niki Lauda ging James Hunt in die drei Überseerennen, die das Saisonende bildeten. Das Team McLaren hatte zudem noch Chancen auf den Gewinn der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Aufgrund dieser Situation entschied man sich, die Weiterentwicklung des problematischen M26 vorerst auszusetzen und die Saison mit dem ausgereiften M23 zu beenden.

Der Einsatz von Carlos Reutemann bei Ferrari beim Großen Preis von Italien fand zunächst keine Fortsetzung. Das Engagement des Teams wurde wieder auf die zwei üblichen Werkswagen für Niki Lauda und Clay Regazzoni reduziert. Als Besetzung für das durch Reutemanns Kündigung bei Brabham frei gewordene und in Italien übergangsweise mit Rolf Stommelen besetzte Cockpit wurde für den Rest der Saison Larry Perkins unter Vertrag genommen. Dessen bisheriges Team HB Bewaking Systems verzichtete auf die Teilnahme an den Überseerennen.

Chris Amon, der während des Großen Preises von Deutschland eigentlich seinen Rücktritt vom Motorsport beschlossen hatte, kehrte am Steuer des zweiten Wolf-Williams ins Fahrerfeld zurück.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben James Hunt, der die Pole-Position erreichte, zeigten vor allem die March-Piloten Ronnie Peterson und Vittorio Brambilla mit der zweit- beziehungsweise drittschnellsten Rundenzeit gute Trainingsleistungen. Es folgten Patrick Depailler, Mario Andretti sowie Niki Lauda.

Nach einem Dreher von Chris Amon konnte Harald Ertl nicht rechtzeitig ausweichen und kollidierte mit dessen Wagen. Beide Fahrer verletzten sich dabei leicht, sodass sie, auch aufgrund der Beschädigungen an ihren Fahrzeugen, nicht am Rennen teilnehmen konnten.

Otto Stuppacher unternahm in einem privaten Tyrrell 007 einen weiteren Versuch, sich für einen Grand Prix zu qualifizieren, was ihm jedoch bei Weitem nicht gelang. Zwischenzeitlich appellierten einige Fahrerkollegen an ihn, den Versuch einzustellen, da sie in ihm aufgrund seiner Unerfahrenheit eine Gefahr sahen.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peterson gelang ein besserer Start als Hunt, wodurch er die Führung übernehmen konnte. In der zweiten Kurve überholte Depailler den etwas schlechter gestarteten Brambilla und gelangte somit auf den dritten Rang. Im weiteren Verlauf der ersten Runde wurde Brambilla von Mario Andretti, in der vierten Runde von Jody Scheckter und im neunten Umlauf von Niki Lauda überholt.

In der neunten Runde übernahm Hunt die Führung und gab sie für den Rest des Rennens nicht mehr ab. Der bis dato Führende Peterson verlor während der folgenden Runden zahlreiche Positionen und beendete das Rennen schließlich als Neunter.

Aufgrund von Handlingproblemen musste Lauda in der 59. Runde Jochen Mass, Clay Regazzoni und Carlos Pace passieren lassen und fiel somit auf den achten Rang zurück.

Durch seinen Sieg reduzierte James Hunt seinen Rückstand in der Weltmeisterschafts-Wertung auf acht Punkte, da sein Kontrahent Niki Lauda punktelos blieb.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 1 Osterreich Niki Lauda Ferrari 312T2 Ferrari 015 3.0 F12 G
2 Schweiz Clay Regazzoni
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell 3 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Tyrrell P34 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
4 Frankreich Patrick Depailler
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus 5 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 77 G
6 Schweden Gunnar Nilsson
Vereinigtes Konigreich Martini Racing 7 Australien Larry Perkins Brabham BT45 Alfa Romeo 115-12 3.0 F12 G
8 Brasilien 1968 Carlos Pace
Vereinigtes Konigreich Beta Team March 9 Italien Vittorio Brambilla March 761 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Vereinigtes Konigreich March Engineering 10 Schweden Ronnie Peterson G
34 Deutschland Hans-Joachim Stuck
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team McLaren 11 Vereinigtes Konigreich James Hunt McLaren M23 G
12 Deutschland Jochen Mass
Vereinigtes Konigreich Shadow Racing Team 16 Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Shadow DN8 G
17 Frankreich Jean-Pierre Jarier Shadow DN5B
Vereinigtes Konigreich Team Surtees 18 Vereinigte Staaten Brett Lunger Surtees TS19 G
19 Australien Alan Jones
Kanada Walter Wolf Racing 20 Italien Arturo Merzario Williams FW05 G
21 Neuseeland Chris Amon
Vereinigtes Konigreich Team Ensign 22 Belgien Jacky Ickx Ensign N176 G
Vereinigtes Konigreich Hesketh Racing with Rizla Penthouse 24 Deutschland Harald Ertl Hesketh 308D G
Vereinigtes Konigreich Penthouse Rizla Racing with Hesketh 25 Vereinigtes Konigreich Guy Edwards
Frankreich Ligier Gitanes 26 Frankreich Jacques Laffite Ligier JS5 Matra MS73 3.0 V12 G
Vereinigte Staaten Citibank Team Penske 28 Vereinigtes Konigreich John Watson Penske PC4 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Brasilien 1968 Copersucar-Fittipaldi 30 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Copersucar FD04 G
Vereinigtes Konigreich Team Norev Racing with BS Fabrications 38 Frankreich Henri Pescarolo Surtees TS19 G
OsterreichÖsterreich ÖASC Racing Team 39 Osterreich Otto Stuppacher Tyrrell 007 G

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:12,389 196,787 km/h 01
02 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:12,783 195,722 km/h 02
03 Italien Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:12,799 195,679 km/h 03
04 Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:12,837 195,576 km/h 04
05 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:13,028 195,065 km/h 05
06 Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari 1:13,060 194,979 km/h 06
07 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:13,191 194,630 km/h 07
08 Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:13,322 194,283 km/h 08
09 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Matra 1:13,425 194,010 km/h 09
10 Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:13,438 193,976 km/h 10
11 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:13,439 193,973 km/h 11
12 Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari 1:13,500 193,812 km/h 12
13 Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:13,665 193,378 km/h 13
14 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigte Staaten Penske-Ford 1:13,973 192,573 km/h 14
15 Schweden Gunnar Nilsson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:14,397 191,475 km/h 15
16 Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 1:14,461 191,311 km/h 16
17 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Copersucar-Ford 1:14,471 191,285 km/h 17
18 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:15,113 189,650 km/h 18
19 Australien Larry Perkins Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:15,598 188,434 km/h 19
20 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:15,652 188,299 km/h 20
21 Frankreich Henri Pescarolo Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:15,846 187,817 km/h 21
22 Vereinigte Staaten Brett Lunger Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:16,201 186,942 km/h 22
23 Deutschland Harald Ertl Vereinigtes Konigreich Hesketh-Ford 1:16,534 186,129 km/h DNS
24 Vereinigtes Konigreich Guy Edwards Vereinigtes Konigreich Hesketh-Ford 1:17,217 184,483 km/h 23
25 Italien Arturo Merzario Vereinigtes Konigreich Wolf-Williams-Ford 1:17,288 184,313 km/h 24
26 Neuseeland Chris Amon Vereinigtes Konigreich Wolf-Williams-Ford 1:18,202 182,159 km/h DNS
DNQ Osterreich Otto Stuppacher Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:25,084 167,425 km/h

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 80 0 1:40:09,626 01 1:14,124
02 Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 80 0 + 6,331 04 1:13,817
03 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 80 0 + 10,366 05 1:14,160
04 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 80 0 + 19,745 07 1:14,124
05 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 80 0 + 41,811 11 1:14,273
06 Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari 80 0 + 46,256 12 1:14,453
07 Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 80 0 + 46,472 10 1:14,026
08 Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari 80 0 + 1:12,957 06 1:14,648
09 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich March-Ford 79 0 + 1 Runde 02 1:15,141
10 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigte Staaten Penske-Ford 79 0 + 1 Runde 14 1:14,727
11 Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 79 0 + 1 Runde 13 1:14,716
12 Schweden Gunnar Nilsson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 79 0 + 1 Runde 15 1:15,280
13 Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 79 0 + 1 Runde 16 1:15,345
14 Italien Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich March-Ford 79 0 + 1 Runde 03 1:15,087
15 Vereinigte Staaten Brett Lunger Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 78 0 + 2 Runden 22 1:16,137
16 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 78 0 + 2 Runden 20 1:14,792
17 Australien Larry Perkins Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 78 0 + 2 Runden 19 1:15,388
18 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 77 0 + 3 Runden 18 1:15,891
19 Frankreich Henri Pescarolo Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 77 0 + 3 Runden 21 1:17,273
20 Vereinigtes Konigreich Guy Edwards Vereinigtes Konigreich Hesketh-Ford 75 0 + 5 Runden 23 1:17,276
Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Matra 43 0 DNF 09 1:14,815 Öldruckverlust
Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Copersucar-Ford 41 2 DNF 17 1:15,690 defekter Auspuff
Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich March-Ford 36 3 DNF 08 1:15,211 Handlingprobleme
Italien Arturo Merzario Vereinigtes Konigreich Wolf-Williams-Ford 11 0 DNF 24 1:20,053 Fahrfehler

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Osterreich Niki Lauda Ferrari 64
02 Vereinigtes Konigreich James Hunt McLaren 56
03 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Tyrrell 43
04 Frankreich Patrick Depailler Tyrrell 33
05 Schweiz Clay Regazzoni Ferrari 29
06 Frankreich Jacques Laffite Ligier 20
07 Vereinigtes Konigreich John Watson Penske 19
08 Deutschland Jochen Mass McLaren 16
09 Vereinigte Staaten Mario Andretti Parnelli/Lotus 13
10 Schweden Gunnar Nilsson Lotus 10
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
11 Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Shadow 10
12 Schweden Ronnie Peterson March 10
13 Brasilien 1968 Carlos Pace Brabham 7
14 Deutschland Hans-Joachim Stuck March 6
15 Australien Alan Jones Surtees 4
16 Argentinien Carlos Reutemann Brabham 3
17 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Copersucar 3
18 Neuseeland Chris Amon Ensign 2
19 Italien Vittorio Brambilla March 1
20 Deutschland Rolf Stommelen Brabham 1

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien Ferrari 77
02 Vereinigtes Konigreich McLaren 61
03 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 59
04 Frankreich Ligier 20
05 Vereinigtes Konigreich Lotus 20
06 Vereinigte Staaten Penske 19
07 Vereinigtes Konigreich March 17
Pos. Konstrukteur Punkte
08 Vereinigtes Konigreich Shadow 10
09 Vereinigtes Konigreich Brabham 9
10 Vereinigtes Konigreich Surtees 4
11 Brasilien 1968 Copersucar 3
12 Vereinigtes Konigreich Ensign 2
13 Vereinigte Staaten Parnelli 1

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Training“ (Memento des Originals vom 30. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 9. April 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 9. April 2012)
  3. „WM-Stände“ (Memento des Originals vom 29. Januar 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 9. April 2012)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]