Großer Preis von Kanada 1979

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 Großer Preis von Kanada 1979
Renndaten
14. von 15 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1979
Streckenprofil
Name: XVIII Grand Prix du Canada
Datum: 30. September 1979
Ort: Montreal
Kurs: Circuit Île Notre-Dame
Länge: 317,52 km in 72 Runden à 4,41 km

Wetter: sonnig und warm
Pole-Position
Fahrer: Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Williams
Zeit: 1:29,892 min
Schnellste Runde
Fahrer: Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Williams
Zeit: 1:31,272 min
Podium
Erster: Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Williams
Zweiter: Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari
Dritter: Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich Williams

Der Große Preis von Kanada 1979 fand am 30. September in Montreal statt und war das 14. Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1979.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen dem Großen Preis von Italien und dem vorletzten WM-Lauf des Jahres in Kanada fand in Imola der nicht zur Weltmeisterschaft zählende Dino Ferrari Grand Prix statt. Niki Lauda, der eine frustrierende Saison mit einer Ausbeute von lediglich vier WM-Punkten hinter sich hatte, konnte das Rennen für sich entscheiden. Während des Trainings zum kanadischen Grand Prix verkündete er schließlich überraschend seinen Rücktritt aus der Formel 1 mit sofortiger Wirkung, nachdem er nur wenige Runden mit dem neuen Brabham BT49 zurückgelegt hatte. Teamchef Bernie Ecclestone wählte daraufhin kurzfristig den argentinischen Debütanten Ricardo Zunino als Ersatzfahrer. Auch die seit 1976 bestehende Zusammenarbeit zwischen Alfa Romeo und Brabham war inzwischen zu Ende gegangen. Man wählte für den neuen Wagen den Ford-Cosworth-Motor, der nach wie vor bei den meisten Teams zum Einsatz kam.

Bei Tyrrell entschied man sich, zu den beiden Überseerennen, die das Saisonende bildeten, jeweils einen dritten Werkswagen für Derek Daly anzumelden. Emerson Fittipaldi stockte sein Team ebenfalls um ein Fahrzeug auf, welches mit Alex Ribeiro besetzt wurde.

Nachdem in Monza nur ein Exemplar des neuen Alfa Romeo 179 zum Einsatz gekommen war, plante das Team Autodelta ursprünglich, in Kanada beide Werksfahrer mit dem neuen Fahrzeug auszustatten. Da sich das Team jedoch weigerte, an einer Vorqualifikation teilzunehmen, wurde die Meldung abgelehnt. Nach Protesten durfte mit Vittorio Brambilla immerhin einer der beiden Piloten am Rennwochenende teilnehmen.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alan Jones fuhr die schnellste Trainingsrunde und qualifizierte sich somit für die Pole-Position neben dem Lokalmatador Gilles Villeneuve. Es folgte Clay Regazzoni im zweiten Williams neben Nelson Piquet im neuen Brabham. Die dritte Startreihe teilten sich Jacques Laffite und Didier Pironi vor ihren beiden Landsmännern Jean-Pierre Jabouille und René Arnoux. Der bereits als neuer Weltmeister feststehende Jody Scheckter und der entthronte Weltmeister des Vorjahres, Mario Andretti, komplettierten die Top Ten.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Villeneuve ging vor Jones und Regazzoni in Führung. Der Schweizer wurde in der achten Runde von Piquet überholt.

Villeneuve gelang es nicht, sich von Jones abzusetzen. Dieser überholte ihn in Runde 51 in der engen Haarnadelkurve und verteidigte die Spitzenposition daraufhin bis ins Ziel, allerdings ebenfalls ohne sich deutlich von seinem Kontrahenten abzusetzen. Bis zur 57. Runde fuhr Piquet auf dem dritten Platz. Dann schied er aufgrund eines Getriebeschadens aus und musste dadurch Regazzoni den Podiumsplatz überlassen.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Martini Racing Team Lotus 1 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 79 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
2 Argentinien Carlos Reutemann
Vereinigtes Konigreich Candy Tyrrell Team 3 Frankreich Didier Pironi Tyrrell 009 G
4 Frankreich Jean-Pierre Jarier
33 Irland Derek Daly
Vereinigtes Konigreich Parmalat Racing Team 51 Osterreich Niki Lauda Brabham BT49 G
Argentinien Ricardo Zunino
6 Brasilien 1968 Nelson Piquet
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team McLaren 7 Vereinigtes Konigreich John Watson McLaren M29 G
8 Frankreich Patrick Tambay
Deutschland ATS Wheels 9 Deutschland Hans-Joachim Stuck ATS D3 G
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 11 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Ferrari 312T4 Ferrari 015 3.0 F12 M
12 Kanada Gilles Villeneuve
Brasilien 1968 Fittipaldi Automotive 14 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Fittipaldi F6A Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
19 Brasilien 1968 Alex Ribeiro
Frankreich Équipe Renault Elf 15 Frankreich Jean-Pierre Jabouille Renault RS10 Renault EF1 1.5 V6t M
16 Frankreich René Arnoux
Vereinigtes Konigreich Samson Shadow Racing Team 17 Niederlande Jan Lammers Shadow DN9 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Vereinigtes Konigreich Interscope Shadow Racing Team 18 Italien Elio de Angelis
Vereinigtes Konigreich Olympus Cameras Wolf Racing 20 Finnland Keke Rosberg Wolf WR9 G
Vereinigtes Konigreich Team Ensign 22 Schweiz Marc Surer Ensign N179 G
Italien Team Merzario 24 Italien Arturo Merzario Merzario A4 G
Frankreich Ligier Gitanes 25 Belgien Jacky Ickx Ligier JS11 G
26 Frankreich Jacques Laffite
Vereinigtes Konigreich Albilad-Saudia Racing Team 27 Australien Alan Jones Williams FW07 G
28 Schweiz Clay Regazzoni
Vereinigtes Konigreich Warsteiner Arrows Racing Team 29 Italien Riccardo Patrese Arrows A1B G
30 Deutschland Jochen Mass Arrows A2
Mexiko Team Rebaque 31 Mexiko Héctor Rebaque Rebaque HR100 G
Italien Autodelta 36 Italien Vittorio Brambilla Alfa Romeo 179 Alfa Romeo 1260 3.0 V12 G

1 Ricardo Zunino übernahm den Brabham BT49 mit der Startnummer 5 während des Trainings von Niki Lauda.

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 1:29,892 176,612 km/h 01
02 Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari 1:30,554 175,321 km/h 02
03 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 1:30,768 174,907 km/h 03
04 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:30,775 174,894 km/h 04
05 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Ford 1:30,820 174,807 km/h 05
06 Frankreich Didier Pironi Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:31,941 172,676 km/h 06
07 Frankreich Jean-Pierre Jabouille Frankreich Renault 1:32,103 172,372 km/h 07
08 Frankreich René Arnoux Frankreich Renault 1:32,116 172,348 km/h 08
09 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Italien Ferrari 1:32,280 172,042 km/h 09
10 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:32,651 171,353 km/h 10
11 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:32,682 171,295 km/h 11
12 Deutschland Hans-Joachim Stuck Deutschland ATS-Ford 1:32,858 170,971 km/h 12
13 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:33,065 170,590 km/h 13
14 Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 1:33,090 170,545 km/h 14
15 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford 1:33,297 170,166 km/h 15
16 Belgien Jacky Ickx Frankreich Ligier-Ford 1:33,355 170,061 km/h 16
17 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:33,362 170,048 km/h 17
18 Italien Vittorio Brambilla Italien Alfa Romeo 1:33,378 170,019 km/h 18
19 Argentinien Ricardo Zunino Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:33,511 169,777 km/h 19
20 Frankreich Patrick Tambay Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:33,603 169,610 km/h 20
21 Niederlande Jan Lammers Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:34,102 168,711 km/h 21
22 Mexiko Héctor Rebaque Mexiko Rebaque-Ford 1:34,129 168,662 km/h 22
23 Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:34,256 168,435 km/h 23
24 Irland Derek Daly Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:34,301 168,355 km/h 24
DNQ Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 1:34,365 168,240 km/h
DNQ Schweiz Marc Surer Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 1:34,747 167,562 km/h
DNQ Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich Wolf-Ford 1:35,061 167,009 km/h
DNQ Brasilien 1968 Alex Ribeiro Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford 1:36,901 163,837 km/h
DNQ Italien Arturo Merzario Italien Merzario-Ford 1:37,590 162,681 km/h

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 72 0 1:52:06,892 01 1:31,272
02 Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari 72 0 + 1,080 02 1:31,467
03 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 72 0 + 1:13,692 03 1:32,397
04 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Italien Ferrari 71 1 + 1 Runde 09 1:31,617
05 Frankreich Didier Pironi Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 71 0 + 1 Runde 06 1:33,876
06 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 70 0 + 2 Runden 17 1:33,781
07 Argentinien Ricardo Zunino Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 68 0 + 4 Runden 19 1:33,212
08 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford 68 0 + 4 Runden 15 1:36,502
09 Niederlande Jan Lammers Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 67 0 + 5 Runden 21 1:36,700
10 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 66 0 DNF 10 1:34,178 Kraftstoffmangel
Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 61 0 DNF 04 1:32,858 Getriebeschaden
Italien Vittorio Brambilla Italien Alfa Romeo 52 0 DNF 18 1:34,318 defekte Elektrikbox
Belgien Jacky Ickx Frankreich Ligier-Ford 47 0 DNF 16 1:34,350 Getriebeschaden
Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 33 0 DNF 13 1:35,124 defekte Elektrikbox
Irland Derek Daly Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 28 0 DNF 24 1:35,641 Motorschaden
Mexiko Héctor Rebaque Mexiko Rebaque-Ford 26 0 DNF 22 1:36,062 Fahrwerksprobleme
Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 24 0 DNF 23 1:35,431 Motorschaden
Frankreich Jean-Pierre Jabouille Frankreich Renault 24 0 DNF 07 1:35,210 Motorschaden
Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 23 0 DNF 11 1:33,786 Motorschaden
Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 20 0 DNF 14 1:36,072 Fahrwerksprobleme
Frankreich Patrick Tambay Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 19 0 DNF 20 1:35,969 Fahrfehler
Frankreich René Arnoux Frankreich Renault 14 0 DNF 08 1:35,132 Kollision
Deutschland Hans-Joachim Stuck Deutschland ATS-Ford 14 0 DNF 12 1:35,656 Kollision
Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Ford 10 0 DNF 05 1:34,381 Motorschaden

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Ferrari 51 (60)
02 Kanada Gilles Villeneuve Ferrari 44
03 Australien Alan Jones Williams 40 (43)
04 Frankreich Jacques Laffite Ligier 36
05 Schweiz Clay Regazzoni Williams 29 (32)
06 Frankreich Patrick Depailler Ligier 20 (22)
07 Argentinien Carlos Reutemann Lotus 20 (25)
08 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 14
09 Frankreich Jean-Pierre Jarier Lotus 14
10 Vereinigtes Konigreich John Watson McLaren 14
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
11 Frankreich René Arnoux Renault 11
12 Frankreich Didier Pironi Tyrrell 10
13 Frankreich Jean-Pierre Jabouille Renault 9
14 Osterreich Niki Lauda Brabham 4
15 Belgien Jacky Ickx Ligier 3
16 Deutschland Jochen Mass Arrows 3
17 Brasilien 1968 Nelson Piquet Brabham 3
18 Italien Riccardo Patrese Arrows 2
19 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Fittipaldi 1

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien Ferrari 104
02 Vereinigtes Konigreich Williams 75
03 Frankreich Ligier 61
04 Vereinigtes Konigreich Lotus 39
05 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 24
Pos. Konstrukteur Punkte
06 Frankreich Renault 20
07 Vereinigtes Konigreich McLaren 14
08 Vereinigtes Konigreich Brabham 7
09 Vereinigtes Konigreich Arrows 5
10 Brasilien 1968 Fittipaldi 1

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Training“ (Memento des Originals vom 26. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 9. September 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 9. September 2012)
  3. „WM-Stände“ (Memento des Originals vom 28. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 9. September 2012)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]