Großer Preis der Niederlande 1979

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 Großer Preis der Niederlande 1979
Renndaten
12. von 15 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1979
Streckenprofil
Name: XXVI Grote Prijs van Nederland
Datum: 26. August 1979
Ort: Zandvoort
Kurs: Circuit Park Zandvoort
Länge: 316,95 km in 75 Runden à 4,226 km

Wetter: bewölkt, aber warm
Pole-Position
Fahrer: Frankreich René Arnoux Frankreich Renault
Zeit: 1:15,461 min
Schnellste Runde
Fahrer: Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari
Zeit: 1:19,438 min
Podium
Erster: Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Williams
Zweiter: Sudafrika 1961 Jody Scheckter Italien Ferrari
Dritter: Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier

Der Große Preis der Niederlande 1979 fand am 26. August in Zandvoort statt und war das zwölfte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1979.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Williams präsentierte sich mit drei Siegen in Folge bei den zurückliegenden Grand Prix in Großbritannien, Deutschland und Österreich als das dominierende Team der zweiten Saisonhälfte 1979. Aufgrund der damals gültigen Regelung, dass die jeweils vier besten Resultate von jeder der beiden Saisonhälften gewertet wurden, spielten die Williams-Piloten Alan Jones und Clay Regazzoni dennoch nur eine untergeordnete Rolle im Kampf um den WM-Titel, da sie in der ersten Hälfte nur wenige Punkte erzielt hatten. Ferrari-Pilot Jody Scheckter hatte somit die besten Chancen auf den Gewinn der Fahrerweltmeisterschaft, was zudem dadurch begünstigt wurde, dass sein Teamkollege Gilles Villeneuve einen klaren Nummer-Zwei-Status im Team hatte.

Jean-Pierre Jarier kehrte nach auskurierter Krankheit auf seinen Stammplatz ins Team Tyrrell zurück. Weitere Veränderungen im Fahrerfeld im Vergleich zum vorangegangenen Rennen gab es nicht.

Die Strecke von Zandvoort war inzwischen in ihrem östlichen Abschnitt mit einer temporären Schikane modifiziert worden.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Renault-Pilot René Arnoux sicherte sich die Pole-Position neben Alan Jones und vor dessen Teamkollegen Clay Regazzoni sowie seinem eigenen Teamkollegen Jean-Pierre Jabouille. Es folgten die beiden Ferrari-Piloten Jody Scheckter und Gilles Villeneuve vor Jacques Laffite im Ligier.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während Jones direkt beim Start die Führung übernahm, kollidierte Arnoux mit dem rechts von ihm fahrenden Regazzoni, da er von links durch Jabouille und Villeneuve bedrängt wurde. Regazzonis linkes Vorderrad riss dabei ab und Arnoux beschädigte sich seine Aufhängung. Villeneuve bog als Zweitplatzierter in die erste Kurve ein.

Während Scheckter, der aufgrund technischer Probleme vom Ende des Feldes hatte starten müssen, durch das gesamte Feld hindurch aufholte, übernahm sein Teamkollege Villeneuve in der elften Runde die Führung von Jones. Jabouille folgte zu diesem Zeitpunkt auf dem dritten Rang vor Didier Pironi und Keke Rosberg. Zwischen den beiden Letztgenannten kam es während der folgenden Runde zu einem Platztausch.

Bis zur 26. Runde überholte Scheckter sowohl Pironi als auch Rosberg und profitierte gleichzeitig vom technisch bedingten Ausfall Jabouilles, der ihm den dritten Rang einbrachte.

Im 47. Umlauf drehte sich Villeneuve, wodurch Jones wieder an die Spitze gelangte. Als vier Runden später Villeneuves linker Hinterreifen platzte, drehte sich der Kanadier erneut und versuchte anschließend, auf drei Rädern fahrend zur Box zu gelangen. Da er dazu eine gesamte Runde zurücklegen musste und seine Geschwindigkeit dabei kaum reduzierte, wurde seine Aufhängung derart beschädigt, dass er das Rennen an der Box aufgeben musste.

Jones gewann sein drittes Rennen in Folge vor Scheckter und Laffite, der von Pironis Ausscheiden in Runde 52 profitierte. Die weiteren Punktegewinner waren Nelson Piquet, Jacky Ickx und Jochen Mass.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Martini Racing Team Lotus 1 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 79 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
2 Argentinien Carlos Reutemann
Vereinigtes Konigreich Candy Tyrrell Team 3 Frankreich Didier Pironi Tyrrell 009 G
4 Frankreich Jean-Pierre Jarier
Vereinigtes Konigreich Parmalat Racing Team 5 Osterreich Niki Lauda Brabham BT48 Alfa Romeo 1260 3.0 V12 G
6 Brasilien 1968 Nelson Piquet
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team McLaren 7 Vereinigtes Konigreich John Watson McLaren M29 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
8 Frankreich Patrick Tambay
Deutschland ATS Wheels 9 Deutschland Hans-Joachim Stuck ATS D3 G
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 11 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Ferrari 312T4 Ferrari 015 3.0 F12 M
12 Kanada Gilles Villeneuve
Brasilien 1968 Fittipaldi Automotive 14 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Fittipaldi F6A Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Frankreich Équipe Renault Elf 15 Frankreich Jean-Pierre Jabouille Renault RS10 Renault EF1 1.5 V6t M
16 Frankreich René Arnoux
Vereinigtes Konigreich Samson Shadow Racing Team 17 Niederlande Jan Lammers Shadow DN9 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Vereinigtes Konigreich Interscope Shadow Racing Team 18 Italien Elio de Angelis
Vereinigtes Konigreich Olympus Cameras Wolf Racing 20 Finnland Keke Rosberg Wolf WR9 G
Vereinigtes Konigreich Team Ensign 22 Frankreich Patrick Gaillard Ensign N179 G
Italien Team Merzario 24 Italien Arturo Merzario Merzario A4 G
Frankreich Ligier Gitanes 25 Belgien Jacky Ickx Ligier JS11 G
26 Frankreich Jacques Laffite
Vereinigtes Konigreich Albilad-Saudia Racing Team 27 Australien Alan Jones Williams FW07 G
28 Schweiz Clay Regazzoni
Vereinigtes Konigreich Warsteiner Arrows Racing Team 29 Italien Riccardo Patrese Arrows A2 G
30 Deutschland Jochen Mass
Mexiko Team Rebaque 31 Mexiko Héctor Rebaque Lotus 79 G

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Frankreich René Arnoux Frankreich Renault 1:15,461 201,609 km/h 01
02 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 1:15,646 201,116 km/h 02
03 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 1:16,228 199,580 km/h 03
04 Frankreich Jean-Pierre Jabouille Frankreich Renault 1:16,304 199,381 km/h 04
05 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Italien Ferrari 1:16,392 199,152 km/h 05
06 Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari 1:16,939 197,736 km/h 06
07 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Ford 1:17,129 197,249 km/h 07
08 Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich Wolf-Ford 1:17,280 196,863 km/h 08
09 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:17,495 196,317 km/h 09
10 Frankreich Didier Pironi Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:17,625 195,988 km/h 10
11 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:17,667 195,882 km/h 11
12 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:17,750 195,673 km/h 12
13 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:18,001 195,044 km/h 13
14 Frankreich Patrick Tambay Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:18,147 194,679 km/h 14
15 Deutschland Hans-Joachim Stuck Deutschland ATS-Ford 1:18,256 194,408 km/h 15
16 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:18,430 193,977 km/h 16
17 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:18,452 193,922 km/h 17
18 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 1:18,606 193,542 km/h 18
19 Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 1:18,629 193,486 km/h 19
20 Belgien Jacky Ickx Frankreich Ligier-Ford 1:18,706 193,297 km/h 20
21 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford 1:19,433 191,527 km/h 21
22 Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:20,709 188,499 km/h 22
23 Niederlande Jan Lammers Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:21,084 187,628 km/h 23
24 Mexiko Héctor Rebaque Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:21,344 187,028 km/h 24
DNQ Frankreich Patrick Gaillard Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 1:22,922 183,469 km/h
DNQ Italien Arturo Merzario Italien Merzario-Ford 1:23,613 181,953 km/h

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 75 0 1:41:19,775 02 1:19,444
02 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Italien Ferrari 75 0 + 21,783 05 1:20,241
03 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Ford 75 0 + 1:03,253 07 1:20,329
04 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 74 0 + 1 Runde 11 1:20,971
05 Belgien Jacky Ickx Frankreich Ligier-Ford 74 0 + 1 Runde 20 1:21,165
06 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 73 0 + 2 Runden 18 1:21,385
07 Mexiko Héctor Rebaque Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 73 1 + 2 Runden 24 1:22,156
Frankreich Didier Pironi Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 51 0 DNF 10 1:20,703 verlorenes Rad
Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari 49 0 DNF 06 1:19,438 Aufhängungsschaden
Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 40 0 DNF 22 1:22,664 gebrochene Halbachse
Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich Wolf-Ford 33 1 DNF 08 1:20,794 defekte Zündung
Frankreich Jean-Pierre Jabouille Frankreich Renault 26 0 DNF 04 1:20,199 Kupplungsschaden
Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 22 0 DNF 12 1:21,000 defekte Zündung
Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 20 0 DNF 16 1:21,487 defekter Gaszug
Deutschland Hans-Joachim Stuck Deutschland ATS-Ford 19 0 DNF 15 1:23,014 Getriebeschaden
Niederlande Jan Lammers Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 12 0 DNF 23 1:22,955 Getriebeschaden
Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 09 0 DNF 17 1:21,628 Ölverlust
Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 07 0 DNF 19 1:22,428 Bremsdefekt
Frankreich Patrick Tambay Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 05 0 DNF 14 1:30,635 defekte Zündung
Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 03 0 DNF 09 1:23,293 Aufgabe
Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford 02 0 DNF 21 1:39,898 defekte Zündung
Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 01 0 DNF 13 2:12,873 Kollision
Frankreich René Arnoux Frankreich Renault 01 0 DNF 01 2:41,638 Kollisionsfolgeschaden
Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 00 0 DNF 03 Kollision

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Ferrari 44 (48)
02 Frankreich Jacques Laffite Ligier 36
03 Australien Alan Jones Williams 34
04 Kanada Gilles Villeneuve Ferrari 32
05 Schweiz Clay Regazzoni Williams 24
06 Frankreich Patrick Depailler Ligier 20 (22)
07 Argentinien Carlos Reutemann Lotus 20 (25)
08 Frankreich Jean-Pierre Jarier Lotus 13
09 Vereinigtes Konigreich John Watson McLaren 13
10 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 12
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
11 Frankreich René Arnoux Renault 11
12 Frankreich Jean-Pierre Jabouille Renault 9
13 Frankreich Didier Pironi Tyrrell 8
14 Belgien Jacky Ickx Ligier 3
15 Deutschland Jochen Mass Arrows 3
16 Brasilien 1968 Nelson Piquet Brabham 3
17 Italien Riccardo Patrese Arrows 2
18 Osterreich Niki Lauda Brabham 1
19 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Fittipaldi 1

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien Ferrari 80
02 Frankreich Ligier 61
03 Vereinigtes Konigreich Williams 58
04 Vereinigtes Konigreich Lotus 37
05 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 21
Pos. Konstrukteur Punkte
06 Frankreich Renault 20
07 Vereinigtes Konigreich McLaren 13
08 Vereinigtes Konigreich Arrows 5
09 Vereinigtes Konigreich Brabham 4
10 Brasilien 1968 Fittipaldi 1

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Training“ (Memento des Originals vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 9. September 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 9. September 2012)
  3. „WM-Stände“ (Memento des Originals vom 5. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 9. September 2012)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]