Großer Preis der Niederlande 1968

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 Großer Preis der Niederlande 1968
Renndaten
5. von 12 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1968
Streckenprofil
Name: XVI Grote Prijs van Nederland
Datum: 23. Juni 1968
Ort: Zandvoort
Kurs: Circuit Park Zandvoort
Länge: 377,37 km in 90 Runden à 4,193 km

Wetter: starker Regen
Pole-Position
Fahrer: Neuseeland Chris Amon Italien Ferrari
Zeit: 1:23,54 min
Schnellste Runde
Fahrer: Frankreich Jean-Pierre Beltoise Frankreich Matra
Zeit: 1:45,91 min (Runde 6)
Podium
Erster: Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Frankreich Matra
Zweiter: Frankreich Jean-Pierre Beltoise Frankreich Matra
Dritter: Mexiko 1934 Pedro Rodríguez Vereinigtes Konigreich B.R.M.

Der Große Preis der Niederlande 1968 (offiziell XVI Grote Prijs van Nederland) fand am 23. Juni auf dem Circuit Park Zandvoort in Zandvoort statt und war das fünfte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1968.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jackie Stewart bei seiner Siegesfahrt
Der Zweitplatzierte Jean-Pierre Beltoise

19 Fahrer wurden für den fünften WM-Lauf der Saison gemeldet.

Da Dan Gurney keine aktuellen Weslake-Motoren für sein Eagle-Team zur Verfügung hatte, meldete Brabham einen dritten Werkswagen, mit dem der US-Amerikaner am Großen Preis der Niederlande teilnehmen konnte.

Weil Ludovico Scarfiotti verstorben und Brian Redman zwei Wochen nach seinem Unfall beim Großen Preis von Belgien noch nicht von seinen Verletzungen genesen war, trat Cooper mit nur einem Werkswagen an, der von Lucien Bianchi pilotiert wurde.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum zweiten Mal in Folge erzielte Chris Amon im Ferrari 312 die schnellste Trainingszeit und somit die Pole-Position. Jochen Rindt und Graham Hill konnten sich ebenfalls für die erste Startreihe qualifizieren. Jack Brabham und Jackie Stewart teilten sich die zweite Reihe vor Jacky Ickx im zweiten Ferrari und den beiden McLaren von Denis Hulme und Bruce McLaren.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das gesamte Wochenende war von widrigen Wetterbedingungen geprägt. Beim Start des Rennens regnete es bereits leicht. Rindt übernahm zunächst die Führung, befand sich allerdings schon am Ende der ersten Runde auf dem dritten Platz hinter Hill und Stewart.

Während der Regen stärker wurde, eroberte Stewart im Laufe der vierten Runde die Führung und konnte sich rasch von Hill absetzen, der seinerseits von Jean-Pierre Beltoise bedrängt wurde, der sich innerhalb der ersten Runden aus der Mitte des Starterfeldes nach vorn gearbeitet hatte. In der 23. Runde geriet der Franzose allerdings kurz neben die Strecke und musste danach einen Boxenstopp einlegen, der ihn auf den siebten Rang zurückwarf. Er überholte jedoch daraufhin innerhalb kurzer Zeit Gurney, Ickx sowie Amon und lag somit wieder auf dem dritten Platz. In Runde 50 überholte er schließlich Hill und nahm den zweiten Rang ein.

Hill drehte sich in Runde 61, konnte das Rennen aber zunächst auf dem vierten Rang liegend fortsetzen. Nach einem weiteren Dreher in Runde 81 musste er jedoch aufgeben.

Der Zweitplatzierte Jean-Pierre Beltoise bei der Siegerehrung.

Stewart gewann vor Beltoise und stellte somit einen Matra-Doppelsieg sicher, wobei das Kundenfahrzeug vor dem Werkswagen lag. Pedro Rodríguez kam im B.R.M. auf den dritten Rang und Silvio Moser sicherte sich als Fünfter in seinem privat eingesetzten Brabham die ersten WM-Punkte seiner Formel-1-Karriere. Den letzten Punkt sicherte sich mit dem sechsten Platz und mit fünf Runden Rückstand Chris Amon im Ferrari.[2]

In der Fahrerwertung blieb Hill vorne, dahinter war Stewart nun Zweiter vor Rodríguez. In der Konstrukteurswertung blieben die ersten drei Positionen unverändert.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Bruce McLaren Motor Racing 01 Neuseeland Denis Hulme McLaren M7A Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
02 Neuseeland Bruce McLaren
Vereinigtes Konigreich Gold Leaf Team Lotus 03 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Lotus 49B F
04 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver
Vereinigtes Konigreich Brabham Racing Organisation 05 Australien Jack Brabham Brabham BT26 Repco 860 3.0 V8 G
06 Osterreich Jochen Rindt
18 Vereinigte Staaten Dan Gurney Brabham BT24 Repco 740 V8 3.0
Japan Honda Racing 07 Vereinigtes Konigreich John Surtees Honda RA301 Honda RA301E 3.0 V12 F
Vereinigtes Konigreich Matra International (Tyrrell) 08 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Matra MS10 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 D
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 09 Neuseeland Chris Amon Ferrari 312 (1968) Ferrari 242 3.0 V12 F
10 Belgien Jacky Ickx Ferrari 242C 3.0 V12
Vereinigtes Konigreich Cooper Car Company 14 Belgien Lucien Bianchi Cooper T86B BRM P142 3.0 V12 G
Vereinigtes Konigreich Owen Racing Organisation 15 Mexiko 1934 Pedro Rodríguez BRM P133 G
16 Vereinigtes Konigreich Richard Attwood BRM P126
Frankreich Matra Sports 17 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Matra MS11 Matra MS9 3.0 V12 D
SchwedenSchweden Joakim Bonnier Racing Team 19 Schweden Joakim Bonnier McLaren M5A BRM P142 3.0 V12 G
Vereinigtes Konigreich Reg Parnell Racing 20 Vereinigtes Konigreich Piers Courage BRM P126 G
Vereinigtes Konigreich Rob Walker Racing 21 Schweiz Joseph Siffert Lotus 49 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
Schweiz Charles Vögele Racing 22 Schweiz Silvio Moser Brabham BT20 Repco 620 3.0 V8 G

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Neuseeland Chris Amon Italien Ferrari 1:23,54 180,689 km/h 01
02 Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 1:23,70 180,344 km/h 02
03 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:23,84 180,043 km/h 03
04 Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 1:23,90 179,914 km/h 04
05 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Frankreich Matra-Ford 1:24,41 178,827 km/h 05
06 Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 1:24,42 178,806 km/h 06
07 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:24,45 178,742 km/h 07
08 Neuseeland Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:24,58 178,468 km/h 08
09 Vereinigtes Konigreich John Surtees Japan Honda 1:25,22 177,127 km/h 09
10 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:25,48 176,589 km/h 10
11 Mexiko 1934 Pedro Rodríguez Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:25,51 176,527 km/h 11
12 Vereinigte Staaten Dan Gurney Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 1:25,79 175,951 km/h 12
13 Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:25,86 175,807 km/h 13
14 Vereinigtes Konigreich Piers Courage Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:26,07 175,378 km/h 14
15 Vereinigtes Konigreich Richard Attwood Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:26,72 174,064 km/h 15
16 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Frankreich Matra 1:26,76 173,983 km/h 16
17 Schweiz Silvio Moser Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 1:28,29 170,968 km/h 17
18 Belgien Lucien Bianchi Vereinigtes Konigreich Cooper-B.R.M. 1:28,31 170,930 km/h 18
19 Schweden Joakim Bonnier Vereinigtes Konigreich McLaren-B.R.M. 1:28,43 170,698 km/h 19

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Frankreich Matra-Ford 90 0 2:46:11,26 05
02 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Frankreich Matra 90 1 + 1:33,93 16 1:45,91 (06.)
03 Mexiko 1934 Pedro Rodríguez Vereinigtes Konigreich B.R.M. 89 0 + 1 Runde 11
04 Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 88 0 + 2 Runden 06
05 Schweiz Silvio Moser Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 87 0 + 3 Runden 17
06 Neuseeland Chris Amon Italien Ferrari 85 1 + 5 Runden 01
07 Vereinigtes Konigreich Richard Attwood Vereinigtes Konigreich B.R.M. 85 0 + 5 Runden 15
08 Schweden Joakim Bonnier Vereinigtes Konigreich McLaren-B.R.M. 82 0 + 8 Runden 19
09 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 81 0 DNF 03
Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 80 0 NC 10
Vereinigte Staaten Dan Gurney Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 63 0 DNF 12
Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 55 0 DNF 13
Vereinigtes Konigreich John Surtees Japan Honda 50 2 DNF 09
Vereinigtes Konigreich Piers Courage Vereinigtes Konigreich B.R.M. 50 0 DNF 14
Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 39 1 DNF 02
Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 22 0 DNF 04
Neuseeland Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 19 0 DNF 08
Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 10 0 DNF 07
Belgien Lucien Bianchi Vereinigtes Konigreich Cooper-B.R.M. 9 0 DNF 18

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2, 1 Punkte. Die besten fünf Ergebnisse der ersten sechs und der zweiten sechs Rennen zählten zur Meisterschaft. In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Lotus-Ford 24
02 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Matra-Ford 12
03 Mexiko 1934 Pedro Rodríguez B.R.M. 10
04 Neuseeland Denis Hulme McLaren-Ford 10
05 Neuseeland Bruce McLaren McLaren-Ford 9
06 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Matra 9
07 Vereinigtes Konigreich Jim Clark Lotus-Ford 9
08 Belgien Jacky Ickx Ferrari 7
09 Vereinigtes Konigreich Richard Attwood B.R.M. 6
10 Italien Ludovico Scarfiotti Cooper-B.R.M. 6
11 Belgien Lucien Bianchi Cooper-B.R.M. 5
12 Osterreich Jochen Rindt Brabham-Repco 4
13 Vereinigtes Konigreich Brian Redman Cooper-B.R.M. 4
14 Neuseeland Chris Amon Ferrari 4
15 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Lotus-Ford 2
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
16 Schweiz Silvio Moser Brabham-Repco 2
17 Schweiz Joseph Siffert Lotus-Ford / Cooper-Maserati 0
18 Vereinigtes Konigreich John Surtees Honda 0
19 Schweden Joakim Bonnier McLaren-B.R.M. / Cooper-Maserati 0
20 Rhodesien 1965 John Love Brabham-Repco 0
Sudafrika 1961 Jackie Pretorius Brabham-Climax 0
Vereinigte Staaten Dan Gurney Eagle-Weslake / Brabham-Repco 0
Rhodesien 1965 Sam Tingle LDS-Repco 0
Sudafrika 1961 Basil van Rooyen Cooper-Climax 0
Australien Jack Brabham Brabham-Repco 0
Italien Andrea de Adamich Ferrari 0
Vereinigtes Konigreich Mike Spence B.R.M. 0
Sudafrika 1961 Dave Charlton Brabham-Repco 0
Vereinigtes Konigreich Piers Courage B.R.M. 0
Frankreich Johnny Servoz-Gavin Matra-Ford 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 29
02 Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 17
03 Vereinigtes Konigreich B.R.M. 16
04 Frankreich Matra-Ford 15
05 Italien Ferrari 10
06 Vereinigtes Konigreich Cooper-B.R.M. 9
07 Frankreich Matra 6
Pos. Konstrukteur Punkte
08 Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 6
09 Vereinigtes Konigreich McLaren-B.R.M. 2
10 Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 0
11 Japan Honda 0
Vereinigtes Konigreich Brabham-Climax 0
Vereinigte Staaten Eagle-Weslake 0
Sudafrika 1961 LDS-Repco 0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Training“ (Memento vom 7. März 2008 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 14. August 2011)
  2. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 12. März 2024.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]