Großer Preis von Monaco 1976

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 Großer Preis von Monaco 1976
Renndaten
6. von 16 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1976
Streckenprofil
Name: XXXIV Grand Prix Automobile de Monaco
Datum: 30. Mai 1976
Ort: Monaco
Kurs: Circuit de Monaco
Länge: 258,336 km in 78 Runden à 3,312 km

Wetter: sonnig
Pole-Position
Fahrer: Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari
Zeit: 1:29,65 min
Schnellste Runde
Fahrer: Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari
Zeit: 1:30,28 min
Podium
Erster: Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari
Zweiter: Sudafrika 1961 Jody Scheckter Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford
Dritter: Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford

Der Große Preis von Monaco 1976 fand am 30. Mai statt und war das sechste Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1976.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wegen der vom Veranstalter aus Sicherheitsgründen beschlossenen Limitierung auf 25 Trainingsteilnehmer und 20 Starter im Rennen entschied sich das neue Team RAM Racing gegen eine Teilnahme am Großen Preis von Monaco. Außerdem fehlte Mario Andretti, der am gleichzeitig stattfindenden Indianapolis 500 teilnahm, sodass das Team Lotus ausnahmsweise mit nur einem Fahrzeug antrat. Der zweite Werks-Surtees, den bei den zurückliegenden Rennen Brett Lunger pilotiert hatte, war an das Privatteam Norev Racing verkauft worden. Henri Pescarolo kehrte am Steuer dieses Wagens nach einer Unterbrechung von mehr als einem Jahr in die Formel 1 zurück. Da für Lunger kein entsprechendes Ersatzfahrzeug zur Verfügung stand, pausierte er an diesem Wochenende.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus den Trainingszeiten resultierte zum wiederholten Mal eine aus den beiden Ferrari 312T2 von Niki Lauda und Clay Regazzoni bestehende erste Startreihe. Die beiden Reihen dahinter setzten sich jeweils aus einem Werks-March und einem der sechsrädrigen Tyrrell P34 zusammen.

Emerson Fittipaldi und Chris Amon erzielten mit den Plätzen sieben beziehungsweise zwölf in ihren als unterlegen geltenden Fahrzeugen gute Trainingsergebnisse, während McLaren-Pilot James Hunt als 14. sowie Brabham-Stammfahrer Carlos Reutemann als 20. und Letzter deutlich hinter den Erwartungen zurückblieben.[1]

Jacky Ickx, der seine 100. Grand-Prix-Teilnahme anstrebte, verfehlte bereits zum zweiten Mal in Folge die Qualifikation.[2]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während Lauda sofort in Führung ging, übernahm Ronnie Peterson den zweiten Rang vor Regazzoni. Die ersten 18 Fahrer passierten die Sainte-Dévote-Kurve nach dem Start ohne Probleme. Die beiden Letztplatzierten Alan Jones und Carlos Reutemann kollidierten jedoch in der 90-Grad-Kurve, die nach einem Umbau deutlich enger war als in den früheren Jahren. Reutemann schied daraufhin sofort aus. Jones gab wegen der Beschädigungen an seinem Wagen nach der ersten Runde an der Box auf.

Eine der wenigen Veränderungen an der Spitze des Feldes ergab sich, als Jody Scheckter in der 15. Runde seinen Teamkollegen Patrick Depailler überholte und den vierten Rang einnahm.

James Hunt, der zwischenzeitlich infolge eines Drehers in der Tabac-Kurve auf den letzten Platz zurückgefallen war, schied in Runde 25 mit Motorschaden aus. Auf dem Öl, das Hunts McLaren M23 verloren hatte, kam Regazzoni ins Rutschen und musste seinen Wagen in einen Notauslauf steuern. Er verlor dadurch zwei Plätze an die beiden Tyrrell-Piloten Scheckter und Depailler. Auf der Ölspur verunglückte Peterson eine Runde später ebenfalls und konnte das Rennen nicht fortsetzen.

Die letzten Runden des Rennens absolvierte Lauda mit großem Vorsprung vor den beiden Tyrrell. Depailler fiel in der 64. Runde hinter Regazzoni zurück, der jedoch im 74. Umlauf durch einen Fahrfehler ausschied, sodass Depailler den Podestplatz zurückerhielt. Hans-Joachim Stuck, Jochen Mass und Emerson Fittipaldi beendeten das Rennen ebenfalls in den Punkterängen.[3]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 1 Osterreich Niki Lauda Ferrari 312T2 Ferrari 015 3.0 F12 G
2 Schweiz Clay Regazzoni
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell 3 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Tyrrell P34 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
4 Frankreich Patrick Depailler
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus 6 Schweden Gunnar Nilsson Lotus 77 G
Vereinigtes Konigreich Martini Racing 7 Argentinien Carlos Reutemann Brabham BT45 Alfa Romeo 115-12 3.0 F12 G
8 Brasilien 1968 Carlos Pace
Vereinigtes Konigreich Beta Team March 9 Italien Vittorio Brambilla March 761 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Vereinigtes Konigreich March Engineering 10 Schweden Ronnie Peterson G
34 Deutschland Hans-Joachim Stuck
Vereinigtes Konigreich Ovoro Team March 35 Italien Arturo Merzario G
Vereinigtes Konigreich Marlboro Team McLaren 11 Vereinigtes Konigreich James Hunt McLaren M23 G
12 Deutschland Jochen Mass
Vereinigtes Konigreich Shadow Racing Team 16 Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Shadow DN5B G
17 Frankreich Jean-Pierre Jarier
Vereinigtes Konigreich Team Surtees 19 Australien Alan Jones Surtees TS19 G
Kanada Walter Wolf Racing 20 Belgien Jacky Ickx Williams FW05 G
21 Frankreich Michel Leclère
Vereinigtes Konigreich Team Ensign 22 Neuseeland Chris Amon Ensign N176 G
Vereinigtes Konigreich Hesketh Racing 24 Deutschland Harald Ertl Hesketh 308D G
Frankreich Ligier Gitanes 26 Frankreich Jacques Laffite Ligier JS5 Matra MS73 3.0 V12 G
Vereinigte Staaten Citibank Team Penske 28 Vereinigtes Konigreich John Watson Penske PC3 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Brasilien 1968 Copersucar-Fittipaldi 30 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Copersucar FD04 G
Niederlande HB Bewaking Alarm Systems 37 Australien Larry Perkins Boro 001 G
Vereinigtes Konigreich Team Norev Racing with BS Fabrications 38 Frankreich Henri Pescarolo Surtees TS19 G

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari 1:29,65 132,997 km/h 01
02 Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari 1:29,91 132,613 km/h 02
03 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:30,08 132,362 km/h 03
04 Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:30,33 131,996 km/h 04
05 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:30,55 131,675 km/h 05
06 Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:30,60 131,603 km/h 06
07 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Copersucar-Ford 1:31,39 130,465 km/h 07
08 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Matra 1:31,46 130,365 km/h 08
09 Italien Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:31,47 130,351 km/h 09
10 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:31,65 130,095 km/h 10
11 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:31,67 130,067 km/h 11
12 Neuseeland Chris Amon Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 1:31,75 129,953 km/h 12
13 Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:31,81 129,868 km/h 13
14 Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:31,88 129,769 km/h 14
15 Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:31,98 129,628 km/h 15
16 Schweden Gunnar Nilsson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:32,10 129,459 km/h 16
17 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigte Staaten Penske-Ford 1:32,14 129,403 km/h 17
18 Frankreich Michel Leclère Vereinigtes Konigreich Wolf-Williams-Ford 1:32,17 129,361 km/h 18
19 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:32,33 129,137 km/h 19
20 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:32,43 128,997 km/h 20
DNQ Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Wolf-Williams-Ford 1:32,74 128,566 km/h
DNQ Frankreich Henri Pescarolo Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:32,82 128,455 km/h
DNQ Australien Larry Perkins Niederlande Boro-Ford 1:33,73 127,208 km/h
DNQ Deutschland Harald Ertl Vereinigtes Konigreich Hesketh-Ford 1:33,93 126,937 km/h
DNQ Italien Arturo Merzario Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:35,17 125,283 km/h

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Osterreich Niki Lauda Italien Ferrari 78 0 1:59:51,47 01 1:30,36
02 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 78 0 + 11,13 05 1:30,36
03 Frankreich Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 78 0 + 1:04,84 04 1:30,60
04 Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich March-Ford 77 0 + 1 Runde 06 1:31,59
05 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 77 0 + 1 Runde 11 1:32,35
06 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Copersucar-Ford 77 0 + 1 Runde 07 1:32,65
07 Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 77 0 + 1 Runde 15 1:32,78
08 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 76 0 + 2 Runden 10 1:32,77
09 Brasilien 1968 Carlos Pace Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 76 0 + 2 Runden 13 1:32,97
10 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigte Staaten Penske-Ford 76 0 + 2 Runden 17 1:32,48
11 Frankreich Michel Leclère Vereinigtes Konigreich Wolf-Williams-Ford 76 0 + 2 Runden 18 1:33,32
12 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Matra 75 0 DNF 08 1:31,66 Fahrfehler
13 Neuseeland Chris Amon Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 74 0 + 4 Runden 12 1:33,16
14 Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari 73 0 DNF 02 1:30,28 Fahrfehler
Schweden Gunnar Nilsson Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 39 0 DNF 16 1:33.21 Unfall
Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich March-Ford 26 0 DNF 03 1:30,95 Fahrfehler
Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 24 0 DNF 14 1:32,13 Motorschaden
Italien Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich March-Ford 09 0 DNF 09 1:33,81 Aufhängungsschaden
Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 01 0 DNF 19 Aufgabe
Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 00 0 DNF 20 Kollision

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[4]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Osterreich Niki Lauda Ferrari 48
02 Schweiz Clay Regazzoni Ferrari 15
03 Vereinigtes Konigreich James Hunt McLaren 15
04 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Tyrrell 14
05 Frankreich Patrick Depailler Tyrrell 14
06 Deutschland Jochen Mass McLaren 10
07 Frankreich Jacques Laffite Ligier 7
08 Deutschland Hans-Joachim Stuck March 6
09 Schweden Gunnar Nilsson Lotus 4
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
10 Vereinigtes Konigreich Tom Pryce Shadow 4
11 Argentinien Carlos Reutemann Brabham 3
12 Neuseeland Chris Amon Ensign 2
13 Vereinigtes Konigreich John Watson Penske 2
14 Australien Alan Jones Surtees 2
15 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Copersucar 2
16 Brasilien 1968 Carlos Pace Brabham 1
17 Vereinigte Staaten Mario Andretti Parnelli 1

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien Ferrari 51
02 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 22
03 Vereinigtes Konigreich McLaren 21
04 Frankreich Ligier 7
05 Vereinigtes Konigreich March 6
06 Vereinigtes Konigreich Shadow 4
07 Vereinigtes Konigreich Lotus 4
Pos. Konstrukteur Punkte
08 Vereinigtes Konigreich Brabham 3
09 Vereinigtes Konigreich Ensign 2
10 Vereinigte Staaten Penske 2
11 Brasilien 1968 Copersucar 2
12 Vereinigtes Konigreich Surtees 2
13 Vereinigte Staaten Parnelli 1

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Training“ (Memento des Originals vom 13. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 17. März 2012)
  2. Kampf am Limit. Die Formel 1 Chronik 1950–2000, hrsg. v. Willy Knupp, RTL Buchedition: Zeitgeist Verlag: Düsseldorf/Gütersloh 2000, ISBN 3-89748-277-0, S. 193
  3. „Bericht“ (abgerufen am 17. März 2012)
  4. „WM-Stände“ (Memento des Originals vom 4. November 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 17. März 2012)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]