Großer Preis von Monaco 1970

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 Großer Preis von Monaco 1970
Renndaten
3. von 13 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1970
Streckenprofil
Name: XXVIII Grand Prix Automobile de Monaco
Datum: 10. Mai 1970
Ort: Monaco
Kurs: Circuit de Monaco
Länge: 251,6 km in 80 Runden à 3,145 km

Wetter: sonnig und warm
Pole-Position
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich March
Zeit: 1:24,0 min
Schnellste Runde
Fahrer: Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 1:23,2 min (Runde 80)
Podium
Erster: Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Lotus
Zweiter: Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham
Dritter: Frankreich Henri Pescarolo Frankreich Matra

Der Große Preis von Monaco 1970 (offiziell XXVIII Grand Prix de Monaco) fand am 10. Mai auf dem Circuit de Monaco in Monte Carlo statt und war das dritte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1970. Bei einer Leserwahl der Motorsport-Zeitschrift Motorsport aktuell im Dezember 2010 wurde der Grand Prix auf den zweiten Platz der Besten Formel-1-Rennen aller Zeiten gewählt.[1]

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Starterfeld wies im Vergleich zum Großen Preis von Spanien nur geringfügige Neuerungen auf. Eine davon war das Formel-1-Debüt von Ronnie Peterson in einem privat eingesetzten March 701.

Bei Lotus entschied man sich aufgrund von Erfahrungen, die man beim Spanien-Grand-Prix und zwei Wochen später bei einem nicht zur Weltmeisterschaft zählenden Rennen in Silverstone gemacht hatte, anstatt des neuen, noch unausgereiften Typ 72 den seit langem erprobten und seit fast drei Jahren eingesetzten Lotus 49 zu verwenden. Der neue Wagen wurde nur von John Miles einige Runden im Training bewegt.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Startreihe wurde durch zwei March-Ford von Jackie Stewart und Chris Amon gebildet. Dahinter starteten Denis Hulme und Jack Brabham.[2]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stewart nutzte seine Pole-Position, um in Führung zu gehen. Hinter ihm folgten Amon, Brabham, Jacky Ickx und Jean-Pierre Beltoise. Die einzige Veränderung innerhalb der ersten sechs Positionen war zunächst ein Überholmanöver von Beltoise gegen Ickx, bis beide nach gut einem Viertel der Renndistanz mit technischen Problemen ausgeschieden waren. Inzwischen hatte Brabham Amon überholt und sich so den zweiten Platz erkämpft.

Der technisch bedingte Ausfall Stewarts wenige Runden später brachte ihn kampflos in Führung. Die nun zwischen dem Führenden und Jochen Rindt liegenden Amon und Hulme mussten ebenfalls aufgeben, so dass Rindt in der Endphase des Rennens neun Sekunden hinter Brabham lag und diesen Rückstand stetig verkürzte. In der allerletzten Kurve des Rennens verbremste sich Brabham während er einige Konkurrenten überrunden wollte und rutschte in die Strohballen am Streckenrand. Rindt wich aus, ging vorbei und siegte. Da Brabham nur leicht eingeschlagen war, konnte er das Rennen auf Rang zwei vor Henri Pescarolo beenden.[3]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Rob Walker Racing Team 01 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Lotus 49C Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
Vereinigtes Konigreich Gold Leaf Team Lotus 02 Vereinigtes Konigreich John Miles Lotus 72[m 1]
Lotus 49C[m 2]
03 Osterreich Jochen Rindt Lotus 49C
Vereinigtes Konigreich Motor Racing Developments 05 Australien Jack Brabham Brabham BT33 G
Vereinigtes Konigreich Auto Motor und Sport 06 Deutschland Rolf Stommelen
Frankreich Equipe Matra Elf 08 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Matra MS120 Matra MS12 3.0 V12 G
09 Frankreich Henri Pescarolo
Vereinigtes Konigreich Bruce McLaren Motor Racing 10 Italien Andrea de Adamich McLaren M7D Alfa Romeo T33 3.0 V8 G
11 Neuseeland Denis Hulme McLaren M14A Ford Cosworth DFV 3.0 V8
12 Neuseeland Bruce McLaren
Vereinigtes Konigreich Team Surtees 14 Vereinigtes Konigreich John Surtees McLaren M7C F
Vereinigtes Konigreich Yardley Team B.R.M. 15 Kanada George Eaton BRM P153 BRM P142 3.0 V12 D
16 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver
17 Mexiko Pedro Rodríguez
Vereinigtes Konigreich March Engineering 19 Schweiz Joseph Siffert March 701 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
28 Neuseeland Chris Amon
Vereinigtes Konigreich Tyrrell Racing Organisation 20 Frankreich Johnny Servoz-Gavin D
21 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Antique Automobiles Racing Team 23 Schweden Ronnie Peterson G
Vereinigtes Konigreich Frank Williams Racing Cars 24 Vereinigtes Konigreich Piers Courage De Tomaso 505 D
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 26 Belgien Jacky Ickx Ferrari 312B Ferrari 001 3.0 F12 F

Anmerkungen

  1. Miles fuhr den Lotus 72 nur im Training.
  2. Der Lotus 49C von Miles wurde nach dessen Nichtqualifikation im Rennen von Hill gefahren.

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:24,0 134,786 km/h 01
02 Neuseeland Chris Amon Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:24,6 133,830 km/h 02
03 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:25,1 133,043 km/h 03
04 Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:25,4 132,576 km/h 04
05 Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 1:25,5 132,421 km/h 05
06 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Frankreich Matra 1:25,6 132,266 km/h 06
07 Frankreich Henri Pescarolo Frankreich Matra 1:25,7 132,112 km/h 07
08 Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:25,9 131,804 km/h 08
09 Vereinigtes Konigreich Piers Courage Italien De Tomaso-Ford 1:26,1 131,498 km/h 09
10 Neuseeland Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:26,1 131,498 km/h 10
11 Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:26,2 131,346 km/h 11
DNQ Deutschland Rolf Stommelen Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:26,3 131,194 km/h
DNQ Italien Andrea de Adamich Vereinigtes Konigreich McLaren-Alfa Romeo 1:26,3 131,194 km/h
14 Vereinigtes Konigreich Graham Hill[# 1] Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:26,83 130,438 km/h 17
15 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:26,8 130,438 km/h 13
DNQ Kanada George Eaton Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:27,0 130,138 km/h
17 Vereinigtes Konigreich John Surtees Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:27,4 129,542 km/h 14
DNQ Vereinigtes Konigreich John Miles Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:27,4 129,542 km/h
19 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:27,5 129,394 km/h 15
DNQ Frankreich Johnny Servoz-Gavin Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:28,1 128,513 km/h
21 Mexiko Pedro Rodríguez Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:28,8 127,500 km/h 16

Anmerkungen

  1. Da Hill im Wagen von Miles startete, wurde ihm die mit seinem eigenen Fahrzeug erreichte Trainingszeit aberkannt und er musste vom letzten Platz starten. Sein ursprünglicher Startplatz 12 blieb leer.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 80 0 1:54;37,4 08 1:23,2 (80.)
02 Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 80 0 + 23,1 04 1:24,4
03 Frankreich Henri Pescarolo Frankreich Matra 80 0 + 51,4 07 1:24,9
04 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 80 0 + 1:28,3 03 1:25,0
05 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 79 0 + 1 Runde 17 1:25,1
06 Mexiko Pedro Rodríguez Vereinigtes Konigreich B.R.M. 78 1 + 2 Runden 16 1:25,4
07 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich March-Ford 78 0 + 2 Runden 13 1:27,6
08 Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich March-Ford 76 0 DNF 11 1:24,1
Neuseeland Chris Amon Vereinigtes Konigreich March-Ford 60 0 DNF 02 1:24,3
Vereinigtes Konigreich Piers Courage Italien De Tomaso-Ford 58 0 NC 09 1:24,9
Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich March-Ford 57 1 DNF 01 1:24,4
Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich B.R.M. 42 0 DNF 15 1:26,2
Frankreich Jean-Pierre Beltoise Frankreich Matra 21 0 DNF 06 1:26,0
Neuseeland Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 19 0 DNF 10 1:26,4
Vereinigtes Konigreich John Surtees Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 14 0 DNF 14 1:27,9
Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 11 0 DNF 05 1:26,6

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2, 1 Punkt(e). Die besten sechs Ergebnisse der ersten sieben und die besten fünf der letzten sechs Rennen zählten zur Meisterschaft. In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Australien Jack Brabham Brabham-Ford 15
02 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart March-Ford 13
03 Osterreich Jochen Rindt Lotus-Ford 9
04 Neuseeland Denis Hulme McLaren-Ford 9
05 Neuseeland Bruce McLaren McLaren-Ford 6
06 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Lotus-Ford 6
07 Frankreich Henri Pescarolo Matra 4
08 Vereinigte Staaten Mario Andretti March-Ford 4
09 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Matra 3
10 Vereinigtes Konigreich John Miles Lotus-Ford 2
11 Frankreich Johnny Servoz-Gavin March-Ford 2
12 Mexiko Pedro Rodríguez B.R.M. 1
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
13 Schweden Ronnie Peterson March-Ford 0
14 Rhodesien John Love Lotus-Ford 0
15 Schweiz Joseph Siffert Brabham-Ford 0
16 Sudafrika 1961 Peter de Klerk Lotus-Ford 0
17 Sudafrika 1961 Dave Charlton Lotus-Ford 0
Belgien Jacky Ickx Ferrari 0
Vereinigtes Konigreich John Surtees McLaren-Ford 0
Kanada George Eaton B.R.M. 0
Vereinigtes Konigreich Piers Courage De Tomaso-Ford 0
Deutschland Rolf Stommelen Brabham-Ford 0
Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver B.R.M. 0
Neuseeland Chris Amon March-Ford 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 15
02 Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 15
03 Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 14
04 Vereinigtes Konigreich March-Ford 13
Pos. Konstrukteur Punkte
05 Frankreich Matra 7
06 Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1
Italien Ferrari 0
Italien De Tomaso-Ford 0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Leserwahl: Bestes F1-Rennen aller Zeiten: GP Frankreich 1979. Motorsport-aktuell.com, 23. Dezember 2010, abgerufen am 27. November 2012.
  2. „Training“ (Memento vom 5. Dezember 2008 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 13. Juni 2011)
  3. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 18. März 2024.