Hans Kloss (Maler)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hans Kloss (2009)
Hans Kloss in seinem Atelier am Vortag zu seinem 80. Geburtstag in der Grät Marktplatz 7 in Schwäbisch Gmünd

Hans Kloss (* 12. Juli 1938 in Ohlau, Schlesien; † 12. September 2018) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seiner Flucht 1953 nach Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg) absolvierte er dort eine Ausbildung zum Keramikmaler und studierte anschließend an der Fachschule für Gestaltung. Danach war er als Maler und Galerist in Schwäbisch Gmünd tätig und war Vorsitzender des Gmünder Kunstvereins. 1969 zog er in die Nachbarstadt Lorch um. Seine frühere Ehefrau Maria Kloss ist ebenfalls Malerin.

Kloss war seit Ende der 1970er Jahre im Lorcher Gemeinderat Mitglied der SPD-Fraktion und zuletzt Mitglied des Verwaltungs- und Finanzausschusses.[1] Kloss trat im Oktober 2009 als Gemeinderat zurück, nach eigener Auskunft aus Enttäuschung.[2]

Kloss war auch als Grafiker tätig. So zeichnete er von 1968 bis 1983 Woche für Woche acht Seiten Comics mit den Schlümpfen[3] und gestaltete 1985 Sonderbriefmarken für Paraguay.[4] Neben vielen anderen Grafiken entwarf er für die Uhrenfabrik Bifora anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1992 in Barcelona Werbeplakate im Stil des Grafikdesigners Heinz Edelmann.[5]

Hans Kloss starb im Alter von achtzig Jahren. Sein Grab befindet sich auf dem Leonhardsfriedhof in Schwäbisch Gmünd im Grabfeld C.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kloss’ bekanntestes Kunstwerk ist das 2002 fertiggestellte Staufer-Rundbild, ein 30 Meter langes und 4,5 Meter hohes Panoramabild im Kloster Lorch, das die Geschichte des deutschen und europäischen Herrschergeschlechts der Staufer im 12. und 13. Jahrhundert erzählt.[6]

2004 wurde sein monumentaler Ratgeb-Altar in Schwäbisch Gmünd vorgestellt, den die Sammlung Würth kaufte.[7]

2007 schuf er das Konrad-Adenauer-Denkmal in Cadenabbia (2007).[8]

Seit Sommer 2012 arbeitete Kloss an seinem zweiten Rundbild, dem 47 Quadratmeter großen Staufersaga-Panorama, das er im Oktober 2015 vollendete.[9] Es ist seit 2016 im Panoramamuseum Schwäbisch Gmünd zu sehen.[10] In dem Museum befinden sich:

  • Staufersaga-Panorama mit einem Umfang von siebzehn Metern und einer Fläche von 47 Quadratmetern, das Kloss 2015 fertigstellte.
  • Schwäbisch Gmünder Epos mit fünfzehn großformatigen Bildern, die Kloss anlässlich des 850. Stadtjubiläums im Jahre 2012 malte.
  • Original erhaltenes Atelier des Künstlers, in dem sich auch das 330 × 210 cm große Irene-Triptychon befindet, das Kloss zum Gedenken an den 800. Todestag von Königin Irene von Byzanz im Jahre 2008 malte.
  • Die Heiligen Drei Könige, ein Ölgemälde gegenüber dem Eingang in einem tresorartigen Raum, das mit dem Schwäbisch Gmünder Epos entstand.
  • Ein Raum voller Bilder mit achtzig Bildern, Drucken und Grafiken von Hans Kloss im Vorraum des Museums, der 2022 neu gestaltet wurde.[11]

Im April 2016 bemalte Kloss die Westfassade der neu erbauten Christi-Himmelfahrts-Kapelle in Herdtlinsweiler, einem Teilort von Weiler in den Bergen.[12]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilhelm-Busch-Medaille des Max und Moritz-Gesellschaft zur Förderung satirischer Kunst e. V. in Berlin (1985)[13]
  • Ehrenmitgliedschaft im Gmünder Kunstverein (1995)[14]
  • Premio Internazionale Federichino in Jesi (2004)[15]
  • Silberne Ehrennadel für 24 Jahre Dienst als Lorcher Gemeinderat (2004)[16]
  • Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg (2005)
  • Ehrenmitgliedschaft im Freundeskreis Kloster Lorch e.V. (2010)[17]
  • Irenen-Preis des Freundeskreis Königin Irene Maria von Byzanz e. V. in Göppingen (2013)[18]
  • Hans-Kloss-Saal im Bürgerhaus Schillerschule in Lorch (2020)[19]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Susanne Lange-Greve: Hans Kloss: Maler, Grafiker, Zeichner. Alles unter einem Himmel. Einhorn-Verlag, Schwäbisch Gmünd 2011, ISBN 978-3-936373-61-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hans Kloss – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gemeinderäte, SPD-Ortsverein Lorch. Abgerufen am 12. Juli 2008.
  2. Nach fast 30 Jahren gibt Hans Kloss aus Enttäuschung über mangelnde Wertschätzung sein Gemeinderatsmandat in Lorch zurück, Rems-Zeitung, 27. Oktober 2009.
  3. Die Schlümpfe auf hans-kloss.de. Abgerufen am 19. September 2018.
  4. Wilhelm-Busch-Medaille für Hans Kloss auf hans-kloss.de. Abgerufen am 19. September 2018.
  5. Abbildungen der Bifora-Plakate auf hans-kloss.de. Abgerufen am 19. September 2018.
  6. Stauferrundbild im Kloster Lorch auf hans-kloss.de. Abgerufen am 3. Oktober 2018.
  7. Ratgeb-Altar auf hans-kloss.de. Abgerufen am 7. Mai 2016.
  8. a b Adenauer-Statue in Cadenabbia auf hans-kloss.de. Abgerufen am 2. Oktober 2022.
  9. a b Staufersaga-Panorama auf hans-kloss.de. Abgerufen am 3. Oktober 2018.
  10. Panoramamuseum Schwäbisch Gmünd auf hans-kloss.de. Abgerufen am 1. April 2022.
  11. Ein Raum voller Bilder auf hans-kloss.de. Abgerufen am 1. April 2022.
  12. a b Christi-Himmelfahrts-Kapelle in Herdtlinsweiler auf hans-kloss.de. Abgerufen am 7. Mai 2016.
  13. Susanne Lange-Greve S. 144.
  14. Susanne Lange-Greve S. 200.
  15. Auszeichnung durch internationale Stauferstiftung auf hans-kloss.de. Abgerufen am 31. August 2013.
  16. Susanne Lange-Greve S. 165.
  17. Hans Kloss ist Ehrenmitglied auf hans-kloss.de. Abgerufen am 5. Oktober 2013.
  18. a b Hans Kloss erhält Irenenmedaille auf hans-kloss.de. Abgerufen am 31. August 2013.
  19. Hans-Kloss-Saal im Bürgerhaus Lorch auf hans-kloss.de. Abgerufen am 2. August 2021.
  20. Wandbild von Hans Kloss in Lorchs Innenstadt auf hans-kloss.de. Abgerufen am 7. Mai 2016.
  21. Der Geiger zu Gmünd auf hans-kloss.de. Abgerufen am 7. Mai 2016.