Hans Rudolf Ranke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hans Ranke

Hans (Rudolf) Ranke auch: Johann Friedrich Karl Rudolph Ranke; (* 31. Mai 1849 in Kaiserswerth; † 8. Januar 1887 in Groningen) war ein deutscher Chirurg und Hochschullehrer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn des Lehrers an der Diaconissen-Anstalt Johann Friedrich Ranke[A 1] und der Julie Riedel, hatte die Ritterakademie in Liegnitz besucht. Er studierte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität Bonn und der Universität Halle-Wittenberg. Anfänglich hatte er sich auf die Theologie, dann auf die Philosophie und schließlich auf die Medizin verlegt. Nach abgeschlossenen Staatsexamen arbeitete er als Assistenzarzt bei Richard von Volkmann. Er promovierte am 15. Oktober 1873 an der Universität Halle-Wittenberg mit der Arbeit Über Beugungsluxation der Lendenwirbel zum Doktor der Medizin. 1876 wurde er Mitglied des Corps Teutonia Halle.[1] Am 20. Mai 1876 habilitierte er sich ebenfalls in Halle und lehrte fortan als Privatdozent.[A 2] 1878 folgte er dem Ruf der Reichsuniversität Groningen auf den Lehrstuhl für Medizin, der Fachrichtung Heilkunde, womit eine Stelle an der chirurgischen Klinik in Groningen verbunden war. Dieses Amt übernahm er am 15. Mai 1878 mit der Antrittsrede Die Umwandlung der Chirurgie unter dem Einflusse der antiseptischen Wundbehandlung. Er galt als ausgezeichneter Chirurg, Philanthrop und förderte die Antisepsis. Nach längerer Krankheit starb er im Alter von 38 Jahren. Indem er seine kostbare Fachbibliothek testamentarisch der Groninger Universität überließ, machte er sich um die Niederlande verdient. In verschiedenen medizinischen Fachjournalen seiner Zeit, wie dem Centralblatt für Chirurgie, in den Berliner klinischen und Deutschen medizinischen Wochenschrift, Lagerbecks Archiv für klinische Chirurgie, Volkmanns Sammlung klinische Vorträge und Medical times and gazette, befinden sich einige Aufsätze von ihm.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1345–1346 (online bei zeno.org).
  • Antony Winkler Prins: Geïllustreerde encyclopaedie: woordenboek voor wetenschap en kunst, beschaving en nijverheid. Elsevier, 1888, Teil 16, S.
  • Jaarboek der Rijksuniversiteit te Groningen. Wolters, 1879, S. 37

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann Friedrich Ranke (* 27. März 1821 in Zangenberg) wurde als Sohn armer Eltern unweit von Zeitz geboren. Obwohl seit frühster Jugend vom Lerneifer erfasst, sollte er ursprünglich Weber werden. Jedoch konnte er nach einer Ausbildung am Lehrerseminar in Weißenfels und glänzend bestandenen Examen 1841 Lehrer für Kleinkinderlehrerinnen am Diakonissenhaus in Kaiserswerth werden. Nach einigen Jahren übernahm er dort auch die Ausbildung von Elementarlehrerinnen und Gouvernanten. Hier entstanden eine Vielzahl von Schriften, die sich mit der Kleinkinderpädagogik beschäftigen. So die Erzählungen für Kleinkinderschulen (3. Aufl. 1857), Christliche Lieder für Schule und Haus. (Bädeker, Elberfeld, 1. Heft 2. Aufl. 1860, 3. Aufl. 1862, 11. Aufl. 1894; 32 S.), Biblische Historien, 24 biblische Geschichten für den ersten Religionsunterricht (4. Aufl. 1884) und Die Erziehung und Beschäftigung kleiner Kinder in den Kleinkinderschulen und Familien. (8. Aufl. 1892). 1869 wurde er Inspektor und Lehrer am Rettungshaus in Schildesche bei Bielefeld, mit welchem zugleich eine Präparandenanstalt und zeitgleich auch ein Lehrerseminar verbunden war. Bald aber widmete er sich wieder der Kleinkinderbildung als er 1874 einem Ruf als Direktor des Oberlinhauses im damaligen Nowawes (heute Babelsberg) bei Potsdam folgte. Nachdem ihn 1878 gesundheitliche Gründe nötigte seine beruflichen und schriftstellerischen Tätigkeiten einzustellen, zog er sich in den Ruhestand zurück. Mit seiner zweiten Frau zog er 1886 in die Nähe seiner Kinder nach Goslar, wo er am 24. Januar 1892 starb. ( vgl. Karl Heinrich Meusel, Heinrich Bruno Lehmann, Ernst Georg Adolf Haack, Albrecht Theodor Hofstätter: Kirchliches Handlexikon. Verlag Justus Naumann, Leipzig, 1897, 5. Bd. (Nitsch-Schaff), S. 502).
  2. Habilitationsschrift: De pressione intraarticulari genus experimentorum et in cadavere et in vivo homine institutorum pars prior.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kösener Korpslisten 1910, 108/295.