Hansjörg Tauscher

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Hansjörg Tauscher
Nation Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland
Geburtstag 15. September 1967 (56 Jahre)
Geburtsort Oberstdorf, Deutschland
Größe 178[1] cm
Karriere
Disziplin Abfahrt, Super-G
Status zurückgetreten
Karriereende 1994
Medaillenspiegel
Weltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Junioren-WM 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Alpine Skiweltmeisterschaften
Gold Vail 1989 Abfahrt
 Alpine Ski-Juniorenweltmeisterschaften
Silber Jasna 1985 Abfahrt
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Gesamtweltcup 28. (1988/89)
 Abfahrtsweltcup 14. (1991/92)
 Super-G-Weltcup 14. (1991/92)
 Kombinationsweltcup 12. (1990/91)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Abfahrt 0 0 1
 

Hansjörg Tauscher[2] (* 15. September 1967 in Oberstdorf) ist ein ehemaliger deutscher Skirennläufer.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tauscher begann mit zweieinhalb Jahren mit dem Skifahren. Beim FC Oberstdorf spielte er auch Fußball.[3]

In seiner Karriere als Weltcupabfahrtsläufer blieben ihm vordere Plätze bei Weltcup-Rennen weitgehend versagt, seine beste Position war ein dritter Platz. Völlig überraschend gewann er jedoch 1989 den Abfahrtslauf bei den Weltmeisterschaften in Vail. Der Grund lag darin, dass es ihm als einzigem Fahrer gelang, die als Schikane eingebaute, bobbahnähnliche Doppel-S-Kurve, welche auch als „rattle snake alley“ (Klapperschlangengasse) bezeichnet wurde, in optimaler Linie zu durchfahren. Tauscher lag vor diesem Streckenabschnitt zwar recht gut im Rennen, war aber nicht auf Medaillenkurs. Im Gegensatz zu den meisten anderen Fahrern hatte er diese Stelle jedoch nicht unterschätzt, sondern bis ins Detail besichtigt und im Wettbewerb später eine besonders flache Linie gewählt, die ihm Zeit und Tempovorsprung verschaffte. Entscheidenden Anteil an seinem Erfolg wurde auch der Materialauswahl zugesprochen.[4] Diese goldbringende Fahrt Tauschers gilt neben den Erfolgen von Markus Wasmeier als eine der Sternstunden des deutschen Männer-Skisports jener Zeit. Tauscher wurde zum Zeitpunkt seines WM-Titels von Harti Weirather vermarktet.[4]

Heute lebt Tauscher, der auch 1991 im Super-G und 1992 in der Abfahrt Deutscher Meister war und zudem die Bronzemedaille im 1992er Wettbewerb auf der Super-G-Strecke gewann[5] und bei den Olympischen Spielen 1992 einen siebten Platz belegte[1], als Polizeihauptkommissar in seinem Heimatort Oberstdorf und ist Vater von zwei Kindern.

Für seine sportlichen Leistungen wurde er 1989 mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b "Sport-Bild & Audi präsentieren die Ski-WM '93 - Alles über die spannenden Rennen vom 3. bis 14. Februar in Morioka (Japan)", Sport-Bild vom 3. Februar 1993, S. 31ff, 37
  2. Zur Schreibweise seines Vornamens äußert er sich am 10. Februar 2011 im Interview mit Thomas Lelgemann auf dem Portal der WAZ-Gruppe. (Tauscher – ein vergessener Weltmeister auf derwesten.de, gesehen 5. April 2011)
  3. Menschlich gesehen. Glück und Erschrecken. In: Hamburger Abendblatt. 8. Februar 1989, abgerufen am 20. Juli 2022.
  4. a b Abfahrt zum großen Geld. In: Hamburger Abendblatt. 8. Februar 1989, abgerufen am 20. Juli 2022.
  5. Statistik auf www.sport-komplett.de
  6. Vor 20 Jahren schaffte er etwas Einmaliges Hansjörg Tauscher immer noch alleiniger Deutscher als Abfahrtsweltmeister. Oberstdorf Magazin 2/2009, S. 17, 27. Februar 2009