Harijs Vītoliņš

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Lettland  Harijs Vītoliņš

Harijs Vītoliņš, 2023


Geburtsdatum 30. April 1968
Geburtsort Riga, Lettische SSR
Größe 194 cm
Gewicht 102 kg

Position Center
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 1988, 9. Runde, 188. Position
Canadiens de Montréal
NHL Entry Draft 1993, 9. Runde, 228. Position
Winnipeg Jets

Karrierestationen

bis 1986 RASMS Riga
1986–1993 Dinamo Riga
1993 New Haven Senators
1993–1994 Winnipeg Jets
Moncton Hawks
1994–1995 SC Rapperswil-Jona
1995–1996 Rögle BK
1996–2001 EHC Chur
2001–2005 HC Thurgau
2005–2006 Pikes EHC Oberthurgau

Harijs Vītoliņš (* 30. April 1968 in Riga, Lettische SSR) ist ein ehemaliger lettischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer, der während seiner Spielerkarriere unter anderem acht Spiele für die Winnipeg Jets in der National Hockey League absolviert hat, den Großteil seiner Karriere aber in der Schweiz verbrachte. Zuletzt war er Assistenztrainer von Oleg Snarok beim HK Spartak Moskau.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vītoliņš begann seine Spielerkarriere im Nachwuchs von Dinamo Riga und spielte in der Spielzeit 1986/87 das erste Mal für die erste Mannschaft in der sowjetischen Eliteliga. In seiner zweiten Spielzeit für Dinamo konnte er mit der Mannschaft den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feiern: Den Vizemeistertitel der sowjetischen Liga. Im Sommer 1988 wählten ihn die Montreal Canadiens beim NHL Entry Draft in der neunten Runde an 188. Stelle aus, allerdings durfte er die Sowjetunion nicht verlassen und spielte bis 1992 für Dinamo.

Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Unabhängigkeitserklärung Lettlands verließen viele Topspieler ihre Heimat und wechselten nach Nordamerika. So auch Vītoliņš, der nach einem kurzen Gastspiel beim EHC Chur in der Nationalliga A zu den New Haven Senators in die American Hockey League wechselte. Dort konnte er die Verantwortlichen der Winnipeg Jets von sich überzeugen, so dass er beim NHL Entry Draft 1993 von den Jets in der neunten Runde an 228. Stelle erneut ausgewählt wurde. In der folgenden Spielzeit wurde er achtmal im NHL-Kader der Jets eingesetzt, den Rest der Saison verbrachte er aber beim damaligen Farmteam der Jets, den Moncton Hawks, in der AHL. Über die weiteren Stationen Rapperswil (NLA) und Rögle BK (Elitserien) kam er 1996 zum EHC Chur zurück, wo er bis 2001 spielte. Danach folgte der Wechsel zum HC Thurgau, wo er bis 2005 spielte.

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Harijs Vītoliņš spielte 1988 für die sowjetische Eishockeynationalmannschaft bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Moskau, wo die U20-Auswahl den Vizeweltmeistertitel errang. Nach 1991 nahm er an insgesamt acht Weltmeisterschaften für die lettische Eishockeynationalmannschaft teil, wobei er maßgeblichen Anteil am Aufstieg Lettlands in die B- bzw. A-Gruppe des IIHF hatte[1] und 1999 zum Mannschaftskapitän bestimmt wurde.[2]

Außerdem wurde er in den Kader für die Olympischen Winterspiele 2002 in Salt Lake City berufen und als besondere Auszeichnung wurde er als Fahnenträger des lettischen Olympiakaders ausgewählt.[3] 2004 trat er aus der Nationalmannschaft zurück, um sich ganz auf die Ligaspiele konzentrieren zu können, blieb der Nationalmannschaft aber als Co-Trainer erhalten.[4]

Als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lettland  Harijs Vītoliņš
Trainerstationen
2005–2008 Pikes EHC Oberthurgau
2004–2011 Nationalteam Lettland (Ass.)
2008–2010 HK MWD Balaschicha (Ass.)
2010–2012 OHK Dynamo (Ass.)
2012–2015 HK Dynamo Moskau (Ass.)
2014–2018 Nationalteam Russland (Ass.)
2016–2018 SKA Sankt Petersburg (Ass.)
2018–2019 HC Davos
2019–2021 HK Spartak Moskau (Ass.)

Im April 2006 gab Harijs Vītoliņš sein Abschiedsspiel, wobei sich eine lettische und eine tschechische Auswahl gegenüberstanden.[5] Nach dem Ende seiner Spielerkarriere arbeitete er als Trainer der PIKES EHC Oberthurgau 1965 in der 1. Liga der Schweiz. Im Juni 2008 wurde bekannt, dass Vītoliņš vom russischen KHL-Klub HK MWD Moskowskaja Oblast als Assistenztrainer verpflichtet wurde.[6] 2010 fusionierte der HK MWD zunächst zum OHK Dynamo, der 2012 in HK Dynamo Moskau umbenannt wurde. 2012 und 2013 gewann Vītoliņš den Gagarin-Pokal mit dem Verein. Nach dem Abgang von Oleg Snarok war Vītoliņš ab 2014 Cheftrainer von Dynamo[7], ehe er im Dezember 2015 nach einer Niederlagenserie entlassen wurde.[8] Parallel arbeitete er ab März 2014 als Assistenztrainer von Snarok beim russischen Nationalteam. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 gewann er mit der Sbornaja unter neutraler Flagge die Goldmedaille, ehe Snarok (und damit auch Vītoliņš) von seinem Amt zurücktrat.[9]

Zwischen 2016 und 2018[10] war Vītoliņš Assistenztrainer des SKA Sankt Petersburg, ebenfalls unter Cheftrainer Oleg Snarok.

Am 20. Dezember 2018 verpflichtete der HC Davos aus der National League Vītoliņš als Nachfolger von Arno del Curto, der zuvor nach 22 Jahren vom Posten des Cheftrainers zurückgetreten war. Mit dem HC Davos schaffte er den Klassenerhalt und verließ den Klub anschließend. Ende April 2019 wurde er vom HK Spartak Moskau als Co-Trainer von Oleg Snarok verpflichtet[11] und hatte diese Position bis 2021 inne. Anschließend betreute er die lettische Nationalmannschaft beim Olympiaqualifikationsturnier in Riga, bei der diese sich für das olympische Turnier 2022 in Peking qualifizierte.

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reguläre Saison Play-offs
Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
Sowjet. Liga gesamt 204 38 36 74 98
NHL gesamt 8 0 0 0 4
AHL gesamt 77 34 37 71 45 20 1 3 4 4
NLA gesamt 89 34 38 72 109
NLB gesamt 290 180 274 454 386 82 45 54 99 131

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Veranstaltung Sp T V Pkt +/- SM
1988 Sowjetunion U20-WM 7 2 0 2 6
1993 Lettland C-WM 3 3 3 6 +9 4
1995 Lettland B-WM 7 3 4 7 16
1996 Lettland B-WM 7 3 6 9 2
1997 Lettland WM 8 4 5 9 −3 4
1998 Lettland WM 6 1 4 5 +2 4
1999 Lettland WM 6 0 2 2 −4 6
2000 Lettland WM 7 1 1 2 −1 14
2001 Lettland WM 6 1 1 2 +2 4
2002 Lettland Olympia 4 2 2 4 +4 0
2002 Lettland WM 6 1 0 1 −2 2

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. www.iihf.com: Predator Skrastins hoping to play a strong role with Latvia (Memento vom 10. Mai 2002 im Internet Archive)
  2. www.bank.lv: Collector Coin Ice-Hockey (Memento vom 24. Juni 2008 im Internet Archive)
  3. latviansonline.com, Harijs Vītoliņš carries his country’s flag
  4. Interview HCT Thurgau im Futura Pub des Futura-Clubs (Memento vom 9. Februar 2005 im Internet Archive)
  5. www. paritate.com, Harijs Vītoliņš retirement game
  6. hockeyfans.ch, Vitolinsh verlässt Oberthurgau
  7. http://www.diena.lv/sports/hokejs/maskavas-dinamo-atlaiz-vitolinu-papildinats-15-18-14124337, (abgerufen am 29. Dezember 2015)
  8. Vitolins released as head coach of HC Moscow Dynamo. In: baltic-course.com. 30. Dezember 2015, abgerufen am 26. Januar 2016.
  9. Sport1.de: Nach Olympia-Triumph: Russlands Trainer Oleg Snarok tritt zurück. In: sport1.de. 12. April 2018, abgerufen am 20. Juni 2018.
  10. Oleg Znarok, Harijs Vitolins and Vladimir Fedosov are leaving SKA. In: ska.ru. 31. Mai 2018, abgerufen am 20. Juni 2018 (englisch).
  11. Oficiāli: Znaroks un Vītoliņš pārņem Maskavas "Spartak" grožus. In: tvnet.lv. 29. April 2019, abgerufen am 3. Mai 2019 (lettisch).