Heidelberger Kreis (Vortragsgesellschaft)

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Begründung: Keine Relevanz als Verein dargestellt. Verein ist rein auf Heidelberg beschränkt; die Belege sind von Regionalzeitung, Internetseite der Stadt und Eigenbelege. Gründung 1946 ist nicht besonders früh für eine "Studentenvereinigung", vgl. erste Gründungen Anfang des 19. Jahrhunderts. Eine Mitgliederzahl und schon gar eine relevante ist nicht dargestellt. --Känguru1890 (Diskussion) 16:21, 6. Mai 2024 (CEST)

Dieser Artikel wird eventuell gelöscht, er wurde vorsichtshalber in das Vereins-Wiki exportiert. -- Frank schubert (Diskussion) 06:20, 8. Mai 2024 (CEST)

Der Heidelberger Kreis ist eine im Jahre 1946 gegründete studentische Gemeinschaft[1] an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, den Rahmen für einen fächerübergreifenden und überparteilichen Gedankenaustausch unter Studierenden zu schaffen. Dazu finden unter anderem wöchentlich Vorträge von Referenten sämtlicher Fachrichtungen statt, die im Anschluss in kleinem Kreis zur Diskussion stehen.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs bildete eine Gruppe nach Heidelberg heimgekehrter Studenten wöchentliche Gesprächsrunden, um das Erlebte zu verarbeiten und die eigenen Zukunftsvisionen auszutauschen.[3] Offizielles Gründungsdatum war der 15. Mai 1946. Im Sommersemester 1946 fanden dazu erstmals Vorträge statt. Der daraus entstandene Freundeskreis legte den Abenden gemeinsame Ziele zu Grunde: parteipolitische und religiöse Neutralität, den Aufbau demokratischer Strukturen und die Förderung der europäischen Einigung. 1947 gab sich der Kreis eine formale Konstitution, die den Fortbestand gewährleisten sollte. Die Form des Zusammenlebens in einer studentischen Vereinigung wurde modifiziert, indem man sich bemühte, Elemente studentischer Tradition mit den Forderungen nach einer modernen, weltoffenen, demokratischen Gesellschaft zu verbinden. Dabei wurde bewusst auf ein streng hierarchisches System verzichtet. Von klassischen Elementen einer Verbindung distanzierte man sich klar.[4][5][6]

In den folgenden Jahren entwickelten sich freundschaftliche Verhältnisse zu ähnlich strukturierten Gesellschaften an anderen Universitäten, wie zum Beispiel zur Baarmann-Gesellschaft in Hamburg, zum Bonner Kreis, zur Bremer Gesellschaft zu Freiburg, zur Canitz-Gesellschaft in Berlin, zur Göttinger Gesellschaft Max Eyth, zur Münchener Gesellschaft, zur Aix-Plosiv in Aachen und weiteren. Im Jahre 1955 wurde ein gemeinsamer Dachverband, der so genannte Präsidialkonvent gegründet. In den 1960er Jahren, als die Einflüsse des Krieges und der Gründungsgeneration nachließen, widmete man sich zunehmend anderen Themen und gestaltete die Vortragsabende anhand aktueller Themen und der Interessen der Mitglieder. Ab Mitte der 1970er-Jahre konnten auch Studentinnen in den Kreis aufgenommen werden.[6] Etwa zur gleichen Zeit wurde der Ostflügel des Palais Weimar in der Hauptstraße 235 als Sitz des Heidelberger Kreises angemietet.

Seit Anfang 2019 bewohnen die Mitglieder des Heidelberger Kreises das Kulturdenkmal Friesenberg 4–6.[7][8] Das vom Land Baden-Württemberg verpachtete Grundstück wurde aufwendig saniert und bietet elf Studierenden Wohnraum. In der Bibliothek des Friesenbergs finden unter dem Semester weiterhin die öffentlichen und kostenfreien Vorträge statt.[2][9]

Aktuell (Stand: Mai 2024) zählt der Heidelberger Kreis circa 280 Mitglieder, die allesamt Studierende, oder ehemalige Studierende der, in Heidelberg und Mannheim ansässigen Universitäten und Hochschulen sind.[5]

Vorträge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Heidelberger Kreis unterscheidet sich von vielen anderen studentischen Vereinigungen dadurch, dass der Schwerpunkt der gemeinsamen Aktivitäten in den Vortragsabenden liegt. So haben seit 1952 mehr als 1000 Vorträge stattgefunden. Der Heidelberger Kreis läd hierzu relevante Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Wirtschaft, Sport und Wissenschaft ein. Regelmäßig treten dabei Sprecher auf, die überregional oder deutschlandweit bekannt sind. So sprachen in den letzten Jahren im Heidelberger Kreis unter anderem:[10][11]

In den Jahren 2020 und 2021 sah sich der Heidelberger Kreis durch die COVID-19-Pandemie gezwungen seine Vorträge in Form von Video-Livestreams auszurichten. Auch nach der Beendigung der Kontaktbeschränkungen wurden, mit Zustimmung der Vortragenden, die Liveschaltungen über das Internet beibehalten, um einer noch größeren Zuhörerschaft die Teilnahme zu ermöglichen.[10][12][13]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerhard Berger: Weiland Bursch zu Heidelberg. Eine Festschrift der Heidelberger Korporationen zur 600-Jahr-Feier der Ruperto Carola. Heidelberger Verlagsanstalt u. Druckerei, Heidelberg 1987, ISBN 3-920431-63-4
  • Dr. Gerhard Schilling: Sie folgten der Stimme ihres Gewissens. Selbstverlag der kath. Studentenverbindung Rheno-Bavaria in München, Düsseldorf 1989.
  • Elmar Wadle et al: Semper Apertus - Sechshundert Jahre Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 1386-1986. Hrsg.: Wilhelm Doerr. 1. Aufl. Springer, Berlin/Heidelberg 1985, ISBN 9783642704789

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Art. 1 der Satzung des Heidelberger Kreis i. d. F. vom 12. September 1991
  2. a b heidelberg.de - 16.05.2018 Wissenschaft – Kultur – Politik – Gesellschaft: Heidelberger Kreis e.V. organisiert Vorträge zu aktuellen Themen. Mai 2018, abgerufen am 6. Mai 2024.
  3. Dr. Gerhard Schilling: Sie folgten der Stimme ihres Gewissens. Selbstverlag der kath. Studentenverbindung Rheno-Bavaria in München, Düsseldorf 1989.
  4. Elmar Wadle et al: Semper Apertus - Sechshundert Jahre Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 1386-1986. Hrsg.: Wilhelm Doerr. 1. Auflage. Springer, Berlin Heidelberg 1985, ISBN 978-3-642-70478-9.
  5. a b Heidelberger Kreis - Über Uns. In: Webseite des Heidelberger Kreises. Abgerufen am 8. Mai 2024.
  6. a b Gerhard Berger: Weiland Bursch zu Heidelberg. Eine Festschrift der Heidelberger Korporationen zur 600-Jahr-Feier der Ruperto Carola. Heidelberger Verlagsanstalt u. Druckerei, Heidelberg 1987, ISBN 3-920431-63-4, S. 227 (229).
  7. Heidelberg: Am Friesenberg entsteht ein neues Studentenwohnheim. Abgerufen am 11. November 2019.
  8. Wulf D. von Lucius, Uwe Johannes Lützen, Michael Stolleis (Hg.), Saxo-Borussia, Dir gehör' ich! 200 Jahre Corps Saxo-Borussia zu Heidelberg 1820–2020. Heidelberg 2020, S. 174ff., 183ff.
  9. Heidelberg: Komfortable Studentenbuden in Schlossnähe. Abgerufen am 11. November 2019.
  10. a b Aktuelle Vortragsprogramme im Heidelberger Kreis. In: Webseite des Heidelberger Kreises. Abgerufen am 8. Mai 2024.
  11. Vorträge im Heidelberger Kreis ab 1952. In: Webseite des Heidelberger Kreis. Abgerufen am 8. Mai 2024.
  12. Erik Tuchtfeld, “Grundrechte schützen – eine grenzenlose Verpflichtung?”, Völkerrechtsblog, 23 January 2020, doi:10.17176/20200124-061640-0.
  13. Erik Tuchtfeld: Grundrechte schützen – eine grenzenlose Verpflichtung?: Aufzeichnung des Heidelberger Kreises vom 7. Mai 2020. In: Völkerrechtsblog. 19. Mai 2020, ISSN 2510-2567, doi:10.17176/20200519-133418-0 (vifa-recht.de [abgerufen am 8. Mai 2024]).