Heinrich Wettig

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Heinrich Wettig (* 8. Juni 1875 in Bremen; † nach 1938[1]) war ein deutscher Maler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit etwa 1895 studierte Wettig in den Malklassen von Peter Janssen und Eduard von Gebhardt an der Kunstakademie Düsseldorf. Befreundet war er seit dieser Zeit mit Wilhelm Lehmbruck, der um 1906 sein Porträt zeichnete.[2] Nach dem Studium ließ sich Wettig in Düsseldorf als freischaffender Maler nieder. Tätig war er dort nachweislich seit 1904 und mindestens bis 1924. 1911 wurde seine Adresse mit Düsseldorf, Stockkampstr. 48 angegeben,[3] 1930 eine Adresse in Köln-Bickendorf[4] und 1931 als Wohnort Düren.[5] Wettig war Mitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft. Dort war er im Vorstand ihrer Düsseldorfer Ortsgruppe vertreten. Unter anderem mit Hans Olde und Heinrich Vogeler war er außerdem in der Vereinigung Nordwestdeutscher Künstler organisiert. Von 1904 bis 1932 war er Mitglied des Künstlervereins Malkasten in Düsseldorf.[6]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich Wettig (1913): Niederrheinische Landschaft mit Kopfweide und Bauer mit seinem Fleckvieh

Wettig widmete sich der Landschaftsmalerei, etwa in den Gemälden Eifellandschaft (1898), Reißender Bergbach mit alter Wassermühle (1901), Ansicht des Ortes und der Burg Altena in Westfalen (1919) und Blick auf die Burg Nideggen in der Eifel im Vorfrühling (1922). Vor allem schuf er jedoch figürliche Kompositionen, zunehmend mit allegorischen und der Literatur angelehnten Themen, darunter Alte Frau und junges Mädchen (1903, Studie), Sterbeweh, Der Hexe Lied (1905), Frieden der Nacht (1908), ein Christuskopf (1909, entstanden wohl im Zusammenhang mit Jesu Werdekampf)[7] und Fausts Verklärung (1910). Das Gemälde Fensterblick (1911), ausgestellt beim Museumsverein Elberfeld unter dem Titel Stockkämpchen, zeigt vermutlich den Blick aus dem Atelier des Künstlers in Pempelfort. Daneben entstanden Genreszenen, etwa das Bild Blick in die Graf-Engelbert-Straße (1911),[8] sowie Stillleben und Bildnisse, darunter das Bildnis des Bildhauers Wilhelm Lehmbruck (1903), ein Selbstbildnis (1909), das Bildnis Kaiser Wilhelm II. (1910) für das Kasino der Unteroffiziersschule in Jülich, das Bildnis Dr. Paul Kaufmann (1916)[9] und das Bildnis des Oberbürgermeisters von Düren, Christian August Klotz (um 1925).[10] Auftragsbildnisse wie Letzteres, die Wettig gelegentlich in Ausstellungen zeigte, konnten – wegen ihrer Nähe zur Fotografie – die Kritik jedoch nicht begeistern.[11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genaue Todeszeit und -ort unbekannt, Todesort möglicherweise in Köln oder Düren.
  2. Christoph Brockhaus (Hrsg.): Wilhelm Lehmbruck 1881–1919. Das plastische und malerische Werk. Gedichte und Gedanken. Sammlungskatalog, Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg, Wienand, Köln 2005, ISBN 978-3-87909-871-2, S. 66.
  3. Katalog der Jubiläums-Ausstellung der Münchener Künstler-Genossenschaft im kgl. Glaspalast München 1911; ausgestellt war Frühsommerabend (Nr. 2253).
  4. Dresslers Kunsthandbuch. Berlin 1930: Köln-Bickendorf, Unter Birnen 81.
  5. Mitglieder-Verzeichnisse des Künstlervereins Malkasten, Düsseldorf.
  6. Nachgewiesen sind die Jahre 1904 bis 1922.
  7. Katalog der Ausstellung für christliche Kunst, Düsseldorf 1909, Nr. 1008.
  8. Angermund in der Kunst: Heinrich Wettig: Blick in die Graf-Engelberg-Straße, Webseite im Portal cfseidler.jalbum.net, abgerufen am 15. Februar 2016.
  9. Ingrid Bodsch (Hrsg.), Marie S. Dumoulin (Bearb.): Stadtmuseum Bonn – Gemälde (= Bestandskatalog des Stadtmuseums Bonn 1). Bonn 1996, ISBN 3-931878-03-1.
  10. Heinrich Wettig: Bildnis Christian August Klotz: Stadt Düren: Christian August Klotz (Memento des Originals vom 14. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dueren.de.
  11. Gustav Melcher: Aus der Kunsthalle. In: Düsseldorfer Zeitung. Nr. 272, 7. Juli 1920, S. 2; Aachener Kunstblätter, Heft 11, 1924, S. 26.