Herrenhöhe (Kürten)

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Herrenhöhe
Gemeinde Kürten
Koordinaten: 51° 2′ N, 7° 13′ OKoordinaten: 51° 1′ 54″ N, 7° 12′ 35″ O
Postleitzahl: 51515
Herrenhöhe (Kürten)
Herrenhöhe (Kürten)

Lage von Herrenhöhe in Kürten

der alte Gutshof Herrenhöhe
der alte Gutshof Herrenhöhe

Herrenhöhe ist ein Wohnplatz in der Gemeinde Kürten im Rheinisch-Bergischen Kreis.

Lage und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt an der Bundesstraße 506 zwischen Herweg und Schnappe. Es wird geprägt durch einzelne Wohnbebauung und das Gewerbegebiet Gewerbepark Herweg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies aus dem Jahre 1715, Blatt Amt Steinbach, belegt, dass der Ort bereits 1715 als Ort mit mehreren Höfen bestand und als Höhe bezeichnet wurde. Aus der Charte des Herzogthums Berg 1789 von Carl Friedrich von Wiebeking geht hervor, dass Herrenhöhe zu dieser Zeit Teil der Honschaft Bechen im Kirchspiel Bechen im Landgericht Kürten war. Er benennt den Ort als Höhe.[1]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Steinbach aufgelöst und Herrenhöhe wurde politisch der Mairie Kürten im Kanton Wipperfürth im Arrondissement Elberfeld zugeordnet.[2] 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Kürten im Kreis Wipperfürth. Herrenhöhe gehörte zu dieser Zeit zur Gemeinde Bechen.[3]

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Höhe und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Höh verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Höhe bzw. Herrenhöhe verzeichnet.

1822 lebten drei Menschen im als Haus kategorisierten und Höhe bezeichneten Ort.[4] 1830 hatte der Ort Einwohner und wurde mit Höhe bezeichnet.[5] Der 1845 laut der Uebersicht des Regierungs-Bezirks Cöln als Haus kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit ein Wohnhaus. Zu dieser Zeit lebten Einwohner im Höhe genannten Ort, davon alle katholischen Bekenntnisses.[6] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt Herrenhöhe 1871 mit einem Wohnhaus und acht Einwohnern auf.[7] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden ein Wohnhaus mit acht Einwohnern angegeben.[8] 1895 hatte der Ort ein Wohnhaus und zwölf Einwohner.[9] 1905 besaß der Ort ein Wohnhäuser und elf Einwohner und gehörte konfessionell zum katholischen Kirchspiel Bechen.[10]

1927 wurden die Bürgermeisterei Kürten in das Amt Kürten überführt. In der Weimarer Republik wurden 1929 die Ämter Kürten mit den Gemeinden Kürten und Bechen und Olpe mit den Gemeinden Olpe und Wipperfeld zum Amt Kürten zusammengelegt.[3] Der Kreis Wipperfürth ging am 1. Oktober 1932 in den Rheinisch-Bergischen Kreis mit Sitz in Bergisch Gladbach auf. Ab der TK25 des Jahres 1954 wird nicht mehr der Name Höhe, sondern Herrenhöhe verwendet.

1975 entstand aufgrund des Köln-Gesetzes[11] die heutige Gemeinde Kürten, zu der neben den Ämtern Kürten, Bechen und Olpe ein Teilgebiet der Stadt Bensberg mit Dürscheid und den umliegenden Gebieten kam.

Anfang der 1990er Jahre verschmolzen die Ortslagen Klief und Herrenhöhe durch die Anlage des Gewerbegebiets Gewerbepark Herweg. Das Gewerbegebiet umfasst eine Fläche von 135.000 m².[12] Das Gewerbegebiet wurde von der Gemeinde Kürten auf dem ehemaligen Grund des Gutshof entwickelt, nachdem die Eigentümerin des Orts und Ehrenbürgerin Maria Rost verstarb und das Vermögen in eine Stiftung einbrachte.[13]

Der Gutshof Herrenhöhe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hofschaft entwickelte sich aus dem Gutshof Höhe bzw. ab den 1950er Jahren so genannte Herrenhöhe, heute mit der postalischen Adresse Herrenhöhe 11.

Der Hof gehörte bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts zur Abtei Altenberg. Das jetzige Gebäude ist ein zweigeschossiger verschieferter Fachwerkbau aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit leicht vorkragendem Obergeschoß, umbiegendem Kranzgesims und Krüppelwalmdach. Auf dem Gelände des Gutshofs befindet sich die Grabkapelle der Familie Rost aus den 1945er Jahren.

Der Gutshof und die Grabkapelle sind in der Liste der Baudenkmäler in Kürten mit den Nummern 15 bzw. 124 eingetragen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz. Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794. Bonn 1898.
  2. J. C. Dänzer: Décret impérial sur la circonscription territoriale du grand-duché de Berg… Kaiserliches Decret über die Eintheilung des Groszherzogthums Berg. 1808, urn:nbn:de:hbz:061:1-84858.
  3. a b Geschichte der Gemeinde Kürten
  4. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 3. Karl August Künnel, Halle 1822.
  5. Friedrich von RestorffTopographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  6. Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
  7. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  10. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
  11. GV. NRW. 1974 S. 1072
  12. Der Gewerbepark Herweg. 21. April 2006, abgerufen am 17. Juni 2020 (deutsch).
  13. Elke Landschoof: Immobilien: Gut Herrenhöhe wird verkauft. 10. November 2013, abgerufen am 10. März 2021 (deutsch).