Hesepe (Grafschaft Bentheim)

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Hesepe
Stadt Nordhorn
Koordinaten: 52° 25′ N, 7° 7′ OKoordinaten: 52° 24′ 56″ N, 7° 6′ 31″ O
Höhe: 26 m ü. NN
Fläche: 18,74 km²
Einwohner: 281 (31. Dez. 2013)[1]
Bevölkerungsdichte: 15 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 48531
Vorwahl: 05921
Karte
Lage von Hesepe in der Stadt Nordhorn und im Landkreis Grafschaft Bentheim
Kapelle Hesepe

Hesepe ist eine ehemalige Gemeinde im Landkreis Grafschaft Bentheim in Niedersachsen. Die Gemarkung gehört politisch zur Stadt Nordhorn. Seit 2014 ist der Luft-/Bodenschießplatz Nordhorn, dessen Gebiet zum größten Teil in Hesepe liegt, das einzig verbliebene Übungsgelände für den Luft-Boden-Kampf und gleichzeitig der größte von der Luftwaffe genutzte Übungsplatz in Deutschland.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hesepe liegt im südwestlichen Niedersachsen, etwa vier Kilometer von der niederländischen und 20 km von der nordrhein-westfälischen Grenze entfernt. Die nächstgelegene Ortschaft ist der Nordhorner Stadtteil Oorde (1 km nördlich), die nächsten Städte sind Nordhorn (4 km nordwestlich) und Bad Bentheim (14 km südlich). Hesepe wird durch die Kreisstraße 27 Nordhorn–Engden(–Emsbüren) erschlossen. Die Gemarkung grenzt im Südwesten an die Vechte.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hesepe grenzt im Norden an Klausheide, die Bauerschaft Feldflur und den Stadtteil Stadtflur, im Westen an den Stadtteil Oorde und Brandlecht, im Südosten an Engden und im östlichsten Zipfel an Lohne.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1929 wurde der nördliche Zipfel nach Nordhorn eingemeindet, am 1. März 1974 wurde ganz Hesepe in die Kreisstadt Nordhorn eingegliedert.[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Hesepe gibt es den Heseper Sportverein 1978 e. V. mit den Abteilungen Fußball, Völkerball, Gymnastik, Boule und Kraftsport.[3] Der ersten Fußballmannschaft gelang 1999 ein deutscher Rekord: Sie blieb im Zeitraum von Oktober 1996 bis Oktober 1999 in 98 Meisterschaftsspielen ungeschlagen. Die Mannschaft schaffte in diesem Zeitraum den Durchmarsch von der fünften in die zweite Kreisklasse.[3]

Kapelle Hesepe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus dem 14. oder 15. Jahrhundert stammt die Kapelle Hesepe. Sie gehört nicht der Kirchengemeinde, sondern der ehemals selbstständigen Gemeinde Hesepe und damit den dort ansässigen Landwirten.[4] Die Kapelle steht unter Denkmalschutz.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straßenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hesepe liegt an der Kreisstraße 27, die die Bundesstraße 403 in Nordhorn mit Engden verbindet. Die Anschlussstelle Nordhorn/Bad Bentheim der A 30 (Bad BentheimOsnabrückBad Oeynhausen) ist etwa 10 km entfernt, die Anschlussstelle Lingen der A 31 (EmdenBottrop) rund 15 km.

Öffentlicher Nahverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es verkehrt nachmittags die Bürgerbuslinie 33 der Verkehrsgemeinschaft Grafschaft Bentheim (VGB) nach Nordhorn sowie Brandlecht.[5] Die nächsten Personenbahnhöfe sind der ca. 3 km entfernte Haltepunkt Nordhorn-Blanke, mit Anschluss an die Bahnlinie RB 56[6] in Richtung Neuenhaus und Bad Bentheim, sowie der etwa 12 km entfernte Bahnhof Bad Bentheim.

Luftverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im etwa 10 km entfernten Klausheide befindet sich der gleichnamige Verkehrslandeplatz. Hier können Motorflugzeuge bis maximal 10 t Gesamtgewicht und Segelflugzeuge starten und landen. Nächster internationaler Flughafen ist der Flughafen Münster/Osnabrück in Greven.

Luft-/Bodenschießplatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Luft-/Bodenschießplatz Nordhorn liegt zum größten Teil in der Gemarkung Hesepe. Das Gebiet war in den 1910er Jahren von der Familie Krupp von Bohlen und Halbach gekauft worden und gehörte zum Gut Klausheide. Die Familie Krupp war nach dem Ersten Weltkrieg an einer landwirtschaftlichen Nutzung nicht mehr interessiert. Sie stellte das Gelände deshalb 1933 der Reichswehr als Artillerie-Schießplatz zur Verfügung. Im Zweiten Weltkrieg wurde es auch als Schießplatz der Luftwaffe genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die britische Royal Air Force das Gelände und richtete dort die Nordhorn Air To Ground Weapon Range, kurz Nordhorn Range, ein. Die Royal Air Force übergab 2001 den Platz an die Bundeswehr, die ihn nun als Luft-/Bodenschießplatz Nordhorn weiterhin nutzt. Seit der offiziellen Schließung des Luft-/Bodenschießplatzes Siegenburg am 10. Dezember 2014 ist der Luft-/Bodenschießplatz Nordhorn das einzig verbliebene Übungsgelände für den Luft-Boden-Kampf in Deutschland.

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regionale Tageszeitung in Hesepe sind die Grafschafter Nachrichten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Heinrich Specht (Bearb.): Der Landkreis Grafschaft Bentheim (Regierungsbezirk Osnabrück). Kreisbeschreibung und Raumordnungsplan nebst statistischem Anhang (= Die Landkreise in Niedersachsen, Reihe D, Bd. 9), Bremen-Horn 1953.
  • Heinz Aldekamp, Werner Rohr: Nordhorn nach 1945. Herausgegeben von der Volkshochschule Grafschaft Bentheim. Nordhorn (Hellendoorn, Bad Bentheim) 1977, 1987, 1994 (5. Aufl.).
  • Ernst Kühle: Hesepe. In: Jahrbuch des Heimatvereins der Grafschaft Bentheim, ISSN 0437-1909, Jg. 1982, S. 14–25.
  • Bernd-Andreas Knoop: Das große Buch der Grafschaft. Knoop, Lage 1984.
  • Hubert Titz: Nordhorn – eine Zeitreise. Landkreis Grafschaft Bentheim, Museumskoordination und Volkshochschule, Nordhorn 1998, ISBN 3-922303-30-7.
  • Margret Delißen (Red.), Helmut Röh (Ill.), Bärbel Görtzen: Nordhorn – Grenzstadt ohne Grenzen. Neomedia-Verlag, Reken 1999.
  • Steffen Burkert (Hrsg.): Die Grafschaft Bentheim – Geschichte und Gegenwart eines Landkreises. Verlag Heimatverein Grafschaft Bentheim e. V., Bad Bentheim 2010, ISBN 3-922428-87-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hesepe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geodatenzentrum – Hesepe
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 254.
  3. a b Webseite des Heseper SV
  4. Dietrich Maschmeyer: Die alte Bauernschaftskapelle in Hesepe, Stadt Nordhorn. Ein mittelalterlicher Sakralbau. In: Bentheimer Jahrbuch, ISSN 0723-8940, Jg. 1984, S. 43–59.
  5. Liniennetz der VGB (PDF) (Memento des Originals vom 28. Juli 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vgb-mob.de
  6. https://www.be-mobil.de