Holmar Attila Mück

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Holmar Attila Mück (* 8. Juni 1944 in Berlin) ist ein deutscher Hörfunk-, Film- und Fernsehautor und Regisseur.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Holmar Attila Mück wurde als Sohn eines ungarischen Diplomaten in Berlin geboren. Nach dem Abitur 1963 war er als medizinischer Praktikant an der Charité tätig. 1965 wurde ihm der medizinische Studienplatz wegen Wehrdienstverweigerung entzogen; ein Ersatzstudium Biologie/Chemie lehnte er ab. Stattdessen studierte er evangelischen Theologie. Ab 1970 arbeitet er als Verlagslektor, danach als Dramaturg im DEFA-Studio für Dokumentarfilme in Berlin. Seit 1968 schrieb er als Mitarbeiter beim Berliner Rundfunk Funkerzählungen, Essays, Hörspiele, Feuilletons, Features.

1976 kündigte er seine Stelle bei der DEFA, trat aus dem Verband der Film- und Fernsehschaffenden der DDR aus und reiste 1979 nach Jugoslawien. 1980 begegnete er Eva Strittmatter, über die er 1982 ein Filmporträt drehte.

1985 wurde er Mitglied des DDR-Schriftstellerverbandes, reiste 1986 nach Rom, wo er über Armin T. Wegner und über Dompropst Bernhard Lichtenberg recherchierte. Hier begann eine langjährige freundschaftliche Beziehung zu dem Jesuiten Peter Gumpel, einem Historiker und Richter an der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechung im Vatikan. 1987 übersiedelte er „illegal“ nach Westberlin. Er schrieb zunächst als freier Mitarbeiter für den RIAS Berlin und den SFB. Seit dieser Zeit ist er freier Rundfunk-, Film- und Fernsehautor und Regisseur. Von 1991 bis 2006 war er als Autor und Regisseur beim ORB bzw. beim RBB beschäftigt.

Mück ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mück verfasste zahlreiche Radio-Features, schrieb über 30 Hörspiele – meist zu historischen Themen – und bearbeitete Romane der Weltliteratur für den Rundfunk.

Funkerzählungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Palmweintrinker (nach Amos Tutuola)
  • Die Thibaults (nach R.M. du Gard)
  • St. Peters Regenschirm (nach M. Kalman)
  • Schuld und Sühne (nach F. Dostojewski)
  • Die Verwandlung (nach F. Kafka)

Literatur-Features[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Büste im Keller (K. Hamsun)
  • Fragmente eines Bedrängten (Eugen G. Winkler)
  • Die Messer dampfen … (Dichter - Ärzte)
  • Die Lerche auf dem Baseballschläger (Poesie und Gewalt)
  • Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen (Albrecht Goes)
  • Auch die Vernunft ist eine Utopie (Erwin Strittmatter)
  • Licht hinter dem Nebel (Eva Strittmatter)
  • Komm lass uns warten auf die kranke Nacht (Jakob van Hoddis)
  • Die andere Weltsicht (Blindheit in der Literatur)
  • Signale aus dem Labyrinth (Literatur im Gefängnis)
  • Ithaka – Das Gastmahl der Penelope (nach Homer)
  • Edelwürmer und ihre Zaubergärten (Leser, Sammler, Antiquare)
  • Worte gegen Kalaschnikow (ungarische Dichter 1956)
  • Die Brooklyn Bridge Sinfonie (Hart Crane)
  • Unter Generalverdacht (FBI und deutsche Exil-Autoren)
  • Biographie einer Liebe (P. Neruda)
  • Rilke in Ronda (R. M. Rilke)
  • Der vergessene Schlaf (J. Schlaf)
  • Unbehagliche Wahrnehmung (W. Raabe)
  • „Dichte, Dichter, tage nicht…“ (Gründung der europäische Dichtervereinigung 1941)
  • Fast vergaß ich meinen Traum (afroamerikanische Autoren der Harlem-Renaissance)
  • Allein in bester Gesellschaft (Lange Nacht über Europäische Literatur-Cafés)
  • Die Kunst der Verbindung (Lange Nacht über Brücken)

Filme, Fernsehfilme, Fernsehspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1976: Unser Sandmännchen: Rostock I
  • 1976: Unser Sandmännchen: Rostock II
  • 1976: Der besondere Tag: Tropfenträume (Festival-Preis, mit Ernst Cantzler)
  • 1980: Der besondere Tag: Fernfahrer
  • 1985: Zwei Nikoläuse unterwegs
  • 1986: Der Verrückte vom Pleicher-Ring
  • Sprache der Schritte (Festival-Preis mit E. Cantzler);
  • Ruhe, zum Donnerwetter, Vater arbeitet (Hans Fallada, mit Günter Meyer);
  • Ich sehe, was ich seh’ (Eva - Strittmatter - Porträt, mit E. Cantzler/ Thomas Plenert);
  • Im Steinbruch des Herrn (Seelsorge im Gefängnis);
  • Die Kaderschmieden Gottes (Theologenausbildung in der DDR);
  • Es musste einfach Chelsea sein (New-York-Reportage mit M. Lösche);
  • Verdun-Blätter für Virginie;
  • Penne, Pauker und Pennäler (Das Friedrichs-Gymnasium Frankfurt. a. d. Oder);
  • Die Kraft der Stille (Knut Hamsun);
  • Harlems Stimme unter märkischem Himmel (mit Sonja de la Rubia);
  • Vicky – Prinzessin unter der Pickelhaube (Die Kaiserin Friedrich, mit A. Bergmann);
  • Gold für den König (J. Fr. Böttger);
  • Eines Adlers letzte Kreise (über Arthur Rimbaud, Curt Bois´ letzte Filmarbeit);

Bücher, Hörbücher, Dramen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Toledo – oder die Entdeckung des Himmels. Katzengrabenpresse, 1992. ISBN 3-910178-26-X
  • The Dark Tower. Deutsche Exil-Literaten am Hudson River. New York 2001
  • Berliner Spaziergänge. 8 Feuilletons auf 4 CDs. Sprecher: Gunter Schoß, 2005. ISBN 3-359-01082-5
  • Ohne Pauken und Trompeten. Komödie. Uraufführung1985 Berlin[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Uraufführung

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]