Hoverhof (Bergisch Gladbach)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hoverhof
Koordinaten: 51° 1′ N, 7° 5′ OKoordinaten: 51° 1′ 27″ N, 7° 5′ 27″ O
Hoverhof (Bergisch Gladbach)
Hoverhof (Bergisch Gladbach)

Lage von Hoverhof in Bergisch Gladbach

Der Hover Hof
Der Hover Hof

Hoverhof ist ein Ortsteil im Stadtteil Schildgen von Bergisch Gladbach.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hoverhof zählte zu den frühen Siedlungskernen von Schildgen, die als Lehnsgüter der Herrschaft Osenau in der hochmittelalterlichen Rodeepoche entstanden waren. Das Urkataster verzeichnet hier vier größere Gebäude, die über eine Zufahrt zu der Straße von Mülheim nach Odenthal (heute Altenberger-Dom-Straße) hatten.[1]

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Miselohe, belegt, dass der Wohnplatz 1715 als gemeiner Hof kategorisiert wurde und mit Hoferhof bezeichnet wurde. Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Hoferhoff. Aus ihr geht hervor, dass zu dieser Zeit Teil von Unterodenthal in der Herrschaft Odenthal war.[2]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde die Herrschaft aufgelöst. wurde politisch der Mairie Odenthal im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Odenthal im Kreis Mülheim am Rhein.

Der Ort ist ab der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Hoferhof und ab der Preußischen Uraufnahme von 1840 auf Messtischblättern regelmäßig als Hoverhof verzeichnet.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-

gebäude

Kategorie Bemerkung
1822[3] 12 Hof Hoferhof gen.
1830[4] 14 Hof Hoferhof gen.
1845[5] 16 1 Ackergüter
1871[6] 28 3 Hofstelle Hoferhof gen.
1885[7] 17 3 Wohnplatz
1895[8] 13 2 Wohnplatz
1905[9] 13 3 Wohnplatz

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hofsiedlung Hoverhof wurde 1612 in Verbindung mit einem Personennamen als zu Hove erwähnt. Hove ist eine Nebenform des Landmaßes Hufe, das 50–60 Morgen Land umfasste. Demzufolge war die Hofstätte bei ihrer Gründung mit einer Hufe Land ausgestattet.[1]

Baudenkmal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Fachwerkhaus Hover Hof 2 wurde unter Nr. 25 in die Liste der Baudenkmäler in Bergisch Gladbach eingetragen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, S. 25, ISBN 3-9804448-0-5
  2. Wilhelm Fabricius : Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  3. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1. Karl August Künnel, Halle 1821.
  4. Friedrich von RestorffTopographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  5. Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
  6. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  7. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft XII), Berlin 1909.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anton Jux: Das Bergische Botenamt, die Geschichte Bergisch Gladbachs bis in die Preußische Zeit, herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach 1964