Rothbroich

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Rothbroich
Koordinaten: 51° 1′ N, 7° 5′ OKoordinaten: 51° 1′ 21″ N, 7° 5′ 9″ O
Rothbroich (Bergisch Gladbach)
Rothbroich (Bergisch Gladbach)

Lage von Rothbroich in Bergisch Gladbach

Rothbroich mit Aussicht auf die Dhünnaue in der Nähe vom Hoverhof
Rothbroich mit Aussicht auf die Dhünnaue in der Nähe vom Hoverhof

Rothbroich ist ein Ortsteil im Stadtteil Schildgen von Bergisch Gladbach.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Siedlung Rothbroich war aus einer mittelalterlichen Hofstelle hervorgegangen, die während der hochmittelalterlichen Rodeepoche als Lehnshof der Grundherrschaft Osenau gegründet worden war. Bis zum 19. Jahrhundert entwickelte sich hier ein Weiler, der um 1930 26 Einwohner hatte. Um 1900 waren es mit 50 Einwohnern bereits fast doppelt so viele. Das Urkataster verzeichnet die Siedlung zu beiden Seiten der alten Straße von Mülheim nach Odenthal, das ist die heutige Altenberger-Dom-Straße, als Roth-Broich. 1314 wurde Rothbroich urkundlich als Bruche erwähnt.[1]

Aus einer erhaltenen Steuerliste von 1586 geht hervor, dass die Ortschaft Teil der Honschaft Grimßgewalt im Kirchspiel Odenthal war.[2]

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Miselohe, belegt, dass der Wohnplatz 1715 als Freyhof kategorisiert wurde und mit Rothbruch bezeichnet wurde. Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Rothbruch. Aus ihr geht hervor, dass Rothbroich zu dieser Zeit Teil von Unterodenthal in der Herrschaft Odenthal war.[3]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde die Herrschaft aufgelöst. wurde politisch der Mairie Odenthal im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Odenthal im Kreis Mülheim am Rhein.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Rothenbruch verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Rothbroich oder ohne Namen verzeichnet.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-

gebäude

Kategorie
1822[4] 21 Ackergüter
1830[5] 26 Ackergut
1845[6] 45 6 Ackergüter
1871[7] 42 6 Hofstelle
1885[8] 51 8 Wohnplatz
1895[9] 52 8 Wohnplatz
1905[10] 48 9 Wohnplatz

Rothbroich war seit jeher Teil der katholischen Pfarrgemeinde Odenthal bis zur Abpfarrung von Schildgen. Im Zuge der kommunalen Neugliederung kam Rothbroich 1975 mit Schildgen zur Stadt Bergisch Gladbach.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, S. 32 f., ISBN 3-9804448-0-5
  2. Gerd Müller: Odenthal, Geschichte einer Bergischen Gemeinde, Herausgegeben von der Gemeinde Odenthal, Odenthal 1976
  3. Wilhelm Fabricius : Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  4. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1. Karl August Künnel, Halle 1821.
  5. Friedrich von RestorffTopographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  6. Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
  7. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  10. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft XII), Berlin 1909.