Im Fadenkreuz – Allein gegen alle

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Film
Titel Im Fadenkreuz – Allein gegen alle
Originaltitel Behind Enemy Lines
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2001
Länge 101 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie John Moore
Drehbuch David Veloz,
Zak Penn
Produktion John Davis
Musik Don Davis
Kamera Brendan Galvin
Schnitt Paul Martin Smith
Besetzung
Synchronisation

Im Fadenkreuz – Allein gegen alle (Originaltitel: Behind Enemy Lines) ist ein Actionfilm mit Thrillerelementen in militärischem Umfeld aus dem Jahr 2001 von John Moore mit Owen Wilson und Gene Hackman in den Hauptrollen.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Offiziere der US-Marine Lieutenant Jeremy Stackhouse (Pilot) und Lieutenant Chris Burnett, sein Waffensystemoffizier, sind auf dem Flugzeugträger USS Carl Vinson (CVN-70) vor der Küste von Kroatien stationiert, wo sie die Flugverbotszone über Bosnien und Herzegowina überwachen sollen. Der Kommandant des Flugzeugträgers, Rear Admiral (upper half) Leslie McMahon Reigart gilt als hart; er begründet sein Vorgehen damit, dass nur so geführte Soldaten imstande sind, in Kriegszeiten zu bestehen. Lieutenant Burnett, der ein Zeitsoldat ist, hat Zweifel, ob er sich für weitere Dienstjahre verpflichten soll.

Stackhouse und Burnett fliegen am Weihnachtstag eine Aufklärungsmission, als sie einen Genozid der serbischen Miliz an Moslems entdecken und diese mit Hilfe einer Spezialkamera aufzeichnen, worauf der serbische Milizführer Lokar ihre F-18 Super Hornet von einem SA-13-Flugabwehrsystem abschießen lässt. Beide können mit dem Schleudersitz aussteigen und einigermaßen sicher landen, wobei Stackhouse am Bein verletzt wird und nicht mehr laufen kann. Die abgeschossene F/A-18 zerschellt an einem Hügel in einem nahegelegenen Waldstück. Sofort machen sich die serbischen Milizen auf, um das Wrack zu bergen und um das aufgezeichnete Videoband zu finden. Aber die Disk mit den aufgezeichneten Dateien befindet sich in Burnetts Schleudersitz, der auf einem zugefrorenen See heruntergekommen ist. Als Burnett mit dem Funkgerät einen Funkspruch senden will, wozu er erst auf einen höhergelegenen Berg steigen muss, damit die Übertragung funktioniert, entdecken die serbischen Truppen Stackhouse, und ein nicht-uniformierter Serbe namens Sasha schießt Stackhouse in den Hinterkopf. Burnett muss mitansehen, wie sein bester Kamerad kaltblütig ermordet wird. Durch Burnetts Aufschrei bei der Ermordung entdeckt Sasha ihn und nimmt die Verfolgung zusammen mit den serbischen Milizen auf.

Nun muss sich Burnett alleine mit seinem Funkgerät, einer Karte, etwas Wasser, einem Kompass, einem Multitool und seiner Beretta 92 aus seiner Notfallausrüstung in Richtung NATO-Schutzzone durchschlagen. Währenddessen will Admiral Reigart sofort ein bewaffnetes Rettungsteam mit Marines entsenden, um Burnett herauszuholen, wird jedoch von dem französischen Admiral Piquet daran gehindert, weil mit der Rettungsaktion die Friedensbemühungen in Bosnien und Herzegowina bedroht würden. Burnett wird ständig von Sasha und den Milizen gejagt; einmal muss er sich zwischen den Leichen in einem offenen Massengrab verstecken, das er und sein Pilot während der Aufklärung fotografiert hatten. Ein anderes Mal entkommt er, weil er seine Uniform gegen die Kleidung eines Toten tauscht und zusätzlich eine Kalaschnikow mitnimmt. Reigarts Vorgesetzter in den NATO-Befehlsstrukturen, Admiral Piquet, verzögert die Rettungsaktion weiterhin. Als er schließlich doch einen Mi-8-Helikopter des französischen Heeres mit einem Rettungsteam losschickt, veröffentlichen Medien die Fotos eines toten Mannes (dem, dem Burnett kurz zuvor die Uniform und das Sturmgewehr abgenommen hat) in Burnetts Uniform. Die Rettung wird daher abgebrochen, und Burnett muss mitansehen, wie der französische Helikopter vor seinen Augen davonfliegt.

Burnett kehrt dann zurück zur Absturzstelle und schaltet das Signal seines Schleudersitzes wieder ein. In der Operationszentrale des Flugzeugträgers wird das Signal aufgefangen, und Admiral Reigart entscheidet sich nun endgültig, Burnett zu retten, koste es, was es wolle. Er weiß, dass diese nicht genehmigte Rettungsaktion ihn seinen Posten kosten kann. Er befehligt eine Truppe von U.S. Marines unter dem Kommando von Captain Rodway und fliegt mit drei Hubschraubern des USMC vom Typ Bell UH-1, bewaffnet mit Raketenwerfern, Miniguns und Bordkanonen, zu der Stelle, an der sich der Schleudersitz befindet. Die Hubschrauber erreichen den Aufnahmepunkt gleichzeitig mit den serbischen Milizen, es kommt zu heftigen Kampfhandlungen. Burnett wird von Reigart aufgefordert, in einen der Helikopter einzusteigen, aber Burnett rennt noch einmal zum Schleudersitz zurück und holt aus dem dort eingebauten Rekorder die MO-Disk mit den aufgezeichneten Bildern der verbotenen militärischen Aktivitäten der Serben. Der Hubschrauber fliegt zu hoch, als dass Burnett vom Boden aus einsteigen könnte, daher lässt sich Captain Rodway mit einem Seil ab und kann Burnett, der am Bein und am Arm getroffen auf die Klippe zuhechtet, am Arm packen und ihn hinaufziehen. All dies geschah unter heftigem Beschuss von Infanterie und Panzern. Kurz danach kehren die drei Hubschrauber mit Burnett zum Flugzeugträger USS Carl Vinson zurück.

Admiral Reigart wird nach dem Ende der Mission seines Kommandos wegen Befehlsmissachtung enthoben. Man bietet ihm eine Verwendung bei der Verwaltung innerhalb der US-Marine an, die er jedoch ablehnt. Er zieht es vor, in den frühzeitigen Ruhestand zu wechseln.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Film wurde inspiriert von den Erlebnissen des während des Bosnienkriegs am 2. Juni 1995 abgeschossenen US-Piloten Scott O’Grady, erlaubt sich aber Veränderungen und künstlerische Freiheiten. O’Grady war mit seiner Darstellung im Film nicht einverstanden und wurde auch nicht vorab um Erlaubnis gefragt, worauf O’Grady versuchte, 20th Century Fox auf Schadenersatz zu verklagen.
  • Das US-Verteidigungsministerium unterstützte den Film und arbeitete eng mit den Filmemachern zusammen, im Gegenzug musste die Darstellung der US Navy im Film entsprechend positiv sein. Das Verteidigungsministerium hatte auch direkten Einfluss auf das Drehbuch und gefilmte Szenen, so musste beispielsweise eine vom Regisseur vorgesehene Szene, wie Admiral Reigart einen Journalisten anruft, gelöscht werden.[3]

Deutsche Synchronfassung [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Darsteller Deutscher Sprecher[4] Rolle
Owen Wilson Viktor Neumann Lt. Chris Burnett
Gene Hackman Klaus Sonnenschein Admiral Leslie McMahon Reigart
Joaquim de Almeida Jan Spitzer Admiral Piquet
Aernout Van Lynden Reinhard Kuhnert Aernout Van Lynden
Laurence Mason Roland Hemmo Brandon
Charles Malik Whitfield Charles Rettinghaus Capt. Rodway, USMC
Salaetin Bilal Frank Glaubrecht Ejup
David Keith Marco Kröger Master Chief Tom O’Malley
Eyal Podell Matthias Hinze Petty Officer Kennedy

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film gewann den Filmpreis für Stuntszenen bei den Taurus Awards 2002 in der Kategorie Bester Luftstunt (Stuntman läuft auf einen Abhang zu und springt auf ein von einem Helikopter am Seil herabhängenden Soldaten). Das Drehbuch war für die ALMA Awards 2002 nominiert, welche die positive Darstellung lateinamerikanischer Menschen würdigen. Zudem war der Film für den Political Film Society Award 2002 in der Kategorie Exposé nominiert. Auch die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filmkritiker Roger Ebert schrieb: Der Film-„Held ist so rücksichtslos und die Bösewichte so inkompetent, dass es zu einem Showdown kommt zwischen einem Mann, der darum bittet erschossen zu werden, und einem Feind, der nicht mal die Seite einer bosnischen Scheune treffen kann.“ „Muss ich Ihnen sagen, dass das Ende eine Montage aus reuevollem Grinsen, breitem Lächeln und bedeutungsvollem, kleinem, siegreichem Nicken beinhaltet, untermalt von optimistischer Rockmusik? Nein wahrscheinlich nicht.“[5]

Johannes Pietsch von filmstarts.de wertete: „Wenn der Held in ein riesiges Massengrab stürzt oder zwischen sterbenden bosnischen Muslimen durch eine zerschossene Ruinenstadt gehetzt wird, ganz im Stil von Saving Private Ryan mit wackeliger Handkamera gefilmt, dann reißt sich der Film für kurze Zeit die Maske des nationaltönenden Heldenliedes vom Gesicht und zeigt die wahre, hässliche Fratze des Krieges. Doch der Zuschauer freut sich zu früh, statt naturalistischer Kriegsdarstellung ist alles nur dumpfe Propaganda gegen die Serben, die man natürlich als ehrenhafter Amerikaner zu Dutzenden über den Haufen schießen darf, um den eigenen verlorenen Sohn herauszuhauen.“[6]

Der Filmdienst beurteilte das Werk als: „Actionbetonter Kriegsfilm nach wahren Ereignissen, effektvoll aufbereitet, aber ohne differenzierte gedankliche Durchdringung. Einige faszinierende Einfälle unterbrechen die vorhersehbare, erbaulich-patriotische Unterhaltung.“[7]

Fortsetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2006 erschien eine Fortsetzung unter dem Titel Im Fadenkreuz II – Achse des Bösen, welche nicht in die Kinos kam, sondern direkt auf DVD veröffentlicht wurde. Ein dritter Teil erschien 2009 unter dem Titel Im Fadenkreuz III – Einsatz in Kolumbien. Der vierte Teil trägt den Titel Im Fadenkreuz – Seal Team 8 und wurde von Roel Reiné inszeniert. Ebenso wie seine beiden Vorgänger wurde der Film direkt für den Video-Markt produziert und erschien im April 2014. Die Hauptrolle übernahm Tom Sizemore.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Im Fadenkreuz – Allein gegen alle. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, September 2006 (PDF; Prüf­nummer: 89 421 V/DVD/UMD).
  2. Alterskennzeichnung für Im Fadenkreuz – Allein gegen alle. Jugendmedien­kommission.
  3. Audio-Kommentar der Kauf-DVD
  4. Im Fadenkreuz – Allein gegen alle. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 14. September 2014.
  5. Roger Ebert: Hinter den feindlichen Linien. In: rogerebert.com. Abgerufen am 29. Januar 2023.
  6. Filmkritik. In: filmstarts.de. Abgerufen am 29. Januar 2023.
  7. Im Fadenkreuz – Allein gegen alle. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 29. Januar 2023.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]