Internationale Friedensfahrt 1961

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14. Internationale Friedensfahrt 1961
Warschau–Berlin–Prag
Austragungsland Polen Polen
Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Tschechoslowakei Tschechoslowakei
Austragungszeitraum 02. bis 16. Mai 1961
Etappen 13 Etappen
Gesamtlänge 2435 km
1960 1962
Gesamtsieger Juri Melichow (Mitte), 3. Eckstein (rechts)
Die siegreiche Mannschaft der Sowjetunion: Moskwin, Tscherepowitsch, Melichow, Petrow, Saidchushin und Kapitonow (v. r. n. l.)

Die 14. Internationale Friedensfahrt (Course de la paix) war ein Radrennen, das vom 2. bis zum 16. Mai 1961 ausgetragen wurde. Die Tour verlief über 2435 Kilometer mit 13 Etappen von Warschau über Ost-Berlin nach Prag. Es siegten bei der Einzelwertung der sowjetische Fahrer Juri Melichow, in der Mannschaftswertung die Sowjetunion und in der Bergwertung Alexei Petrow, ebenfalls aus der Sowjetunion.

Teilnehmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die 14. Friedensfahrt hatten 15 Länder gemeldet, fünf weniger als im Vorjahr. Es fehlten diesmal unter anderem Belgien, Österreich und die Schweiz. Jedes Land war mit sechs Aktiven vertreten, sodass in Warschau 90 Fahrer an den Start gingen. Nur 61 erreichten das Ziel in Prag.

Der Radsportverband der DDR hatte folgende Fahrer nominiert:

Rennverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 14. Auflage der Friedensfahrt wurde zum totalen Triumph der sowjetischen Mannschaft, die in allen Wertungskategorien den Sieger stellt. In der Einzelwertung errang sie mit Juri Melichow und Wiktor Kapitonow einen Doppelsieg. Die DDR-Fahrer, die den Ausfall von Egon Adler zu verkraften hatten, sicherte sich in der Mannschaftswertung Platz zwei, Bernhard Eckstein kam als bester DDR-Vertreter auf Rang drei. Während die DDR-Mannschaft durch Höhne (1.) und Hagen (7.) zwei Etappensiege verbuchen konnten, sicherte sich die Sowjetunion acht Tagessiege. Der souveräne Toursieger Melichow siegte allein viermal.

Die Entscheidung in der Mannschaftswertung fiel bereits auf der 5. Etappe. Im Ziel hatte die Sowjetunion drei Fahrer vorne und baute ihren Vorsprung gegenüber Polen auf mehr als eine Minute aus. Die DDR-Mannschaft hatte lange nur Platz drei inne, hatte gegenüber Polen als Zweite zwischen der 8. und der 11. Etappe über elf Minuten Rückstand. Auf der 12. Etappe gelang es aber den DDR-Fahren, Polen 24 Minuten abzunehmen und sich damit endgültig Platz zu sichern.

Der Einzelsieger Juri Melichow trug das Gelbe Trikot des Gesamtführenden unangefochten von der 2. bis zur letzten Etappe. Sein hartnäckigster Verfolger war DDR-Fahrer Bernhard Eckstein, der ihm bis zur 5. Etappe auf dem zweiten Rang folgte. Auf der 6. Etappe, einer Unwetterfahrt von Stettin nach Rostock verlor Eckstein jedoch zehn Minuten und fiel auf den dritten Platz zurück, den er aber bis zum Ende verteidigen konnte. Egon Adler schied bereits durch eine Erkältung geschwächt ibei der 5. Etappe aus.

Etappe Start – Ziel Etappensieger Etappen-
länge
Zeit (h)
01. Etappe Rund um Warschau Lothar Höhne (DDR) 136 km 3:14:53
02. Etappe Warschau – Olsztyn Juri Melichow (Sowjetunion) 206 km 4:40:00
03. Etappe Olsztyn – Danzig Gabriel Moiceanu (Rumänien) 204 km 4:54:35
04. Etappe ŚwiecieBydgoszcz Sowjetunion 42 km (MZ) 1:03:34
BydgoszczPosen Alexei Petrow (Sowjetunion) 191 km 4:34:22
05. Etappe Posen – Stettin Juri Melichow (Sowjetunion) 155 km 4:05:49
06. Etappe Stettin – Rostock Ion Cosma (Rumänien) 206 km 5:56:54
07. Etappe Rostock – Ost-Berlin Erich Hagen (DDR) 240 km 5:42:55
08. Etappe Berlin – Leipzig Anatoli Tscherepowitsch (Sowjetunion) 209 km 5:27:27
09. Etappe Leipzig – Halle Alexei Petrow (Sowjetunion) 40 km (EZ) 1:02:57
Halle – Karl-Marx-Stadt Juri Melichow (Sowjetunion) 143 km 3:45:49
10. Etappe Karl-Marx-Stadt – Karlsbad Ladislav Heller (Tschechoslowakei) 107 km 2:42:13
11. Etappe Karlsbad – Tábor Alexei Petrow (Sowjetunion) 177 km 4:21:33
12. Etappe Tábor – Brünn Juri Melichow (Sowjetunion) 125 km 2:46:29
13. Etappe Brünn – Prag Juri Melichow (Sowjetunion) 224 km 6:28:03

EZ = Einzelzeitfahren
MZ = Mannschaftszeitfahren

Endresultate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelwertung
Fahrer Mannschaft Zeit (h)
01. Juri Melichow Sowjetunion 61:15:24
02. Wiktor Kapitonow Sowjetunion 61:26:29
03. Bernhard Eckstein DDR 61:30:14
04. Anatoli Tscherepowitsch Sowjetunion 61:32:11
05. Vagn Bangsborg Dänemark 61:32:22
06. Gunnar Göransson Schweden 61:33:05
07. Ion Cosma Rumänien 61:34:06
08. Gustav-Adolf Schur DDR 61:36:12
09. Erich Hagen DDR 61:37:56
10. Trygve Lullau Norwegen 61:39:39
11. Manfred Weißleder DDR 61:42:24
12. lb Varbaek Dänemark 61:43:05
28. Lothar Höhne DDR 61:51:50
61. Matti Hovi Finnland 68:11:16
ausgeschieden:
Egon Adler
DDR
Mannschaftswertung
Mannschaft Zeit (h)
01. Sowjetunion 185:09:52
02. DDR 185:36:01
03. Rumänien 185:54:24
04. Polen 186:00:22
05. Schweden 186:02:13
06. Tschechoslowakei 186:12:07
07. Ungarn 186:30:20
08. Bulgarien 186:42:30
09. Großbritannien 186:49:08
10. Dänemark 186:56:06
11. Frankreich 187:51:43
12. Jugoslawien 188:47:22
13. Norwegen 189:51:38
14. Finnland 196:42:05
ausgeschieden:
Niederlande
Bergwertung
Fahrer Mannschaft Punkte
01. Alexej Petrow Sowjetunion 27
02. Gainan Saidchushin Sowjetunion 26
03. Bernhard Eckstein DDR 20
04. Ken Laidlaw Großbritannien 20
05. Wiktor Kapitonow Sowjetunion 15

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus Ullrich: Jedesmal im Mai. Sportverlag Berlin, 1987, ISBN 3-328-00177-8. s. 239 ff
  • DDR-Sportzeitung Deutsches Sportecho, Ausgaben April/Mai 1961
  • Das war die XIV. Friedensfahrt. Neues Deutschland, Berlin 1961, 32 Seiten
  • 14. Internationale Friedensfahrt 1961. Neues Deutschland, Berlin 1961, 34 Seiten

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]